DE86567C - - Google Patents
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-
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Dr. CARL KELLNER in WIEN.
mit Quecksilber Amalgam bildet.
Bei allen bisherigen Verfahren zur elektrolytischen Spaltung von Alkalichloriden mittels
einer Quecksilberkathode, überhaupt von Verbindungen, deren elektropositiver Bestandtheil
mit dem Quecksilber Amalgam bildet, liegt erstens eine Hauptschwierigkeit darin, manche
mit dem Quecksilber amalgamirte Metalle in derselben Zeit aus dem Quecksilber zu entfernen,
in welcher sie durch den elektrischen Strom auf das Quecksilber niedergeschlagen
werden, zweitens aber ist es bei allen bis jetzt bekannten Apparaten schwierig, die bei der
Zersetzung des Amalgams frei werdende Energie als Elektricität mit einem höheren
Potential zu gewinnen, weil ein Hintereinanderschalten der Bildungszellen wegen der
Potentialdifferenz mit dem Hauptstrom unthunlich ist.
Zur Beseitigung der erstgenannten Schwierigkeit sind verschiedene Mittel in Vorschlag
gebracht worden, und zwar :
1. die Vergrößerung der Oberfläche,
2. die Erwärmung der Reactionsflüssigkeit,
3. die Trennung von Amalgam und Quecksilber infolge ihres verschiedenen specifischen
Gewichtes,
4. die Benutzung des Amalgams zur Bildung eines galvanischen Elementes,
5. die Schaltung des Quecksilbers als doppelpolige Elektrode.
Diese Mittel gestatten zwar in den meisten Fällen die Erreichung" des angestrebten
Zweckes, haben aber gleichzeitig mancherlei Uebelstände im Gefolge, welche in den unter
JL, 2. und 3. angegebenen Fällen durch den Gebrauch einer ziemlich großen Quecksilbermenge,
in dem unter 4. genannten Falle durch die Schwierigkeit, die gebildeten Zellen gesondert
auf Spannung zu erhalten, und in dem unter 5. angeführten Falle durch die schwer
mögliche Verhinderung der Oxydation des Quecksilbers bei längerer Betriebsdauer bedingt
sind.
Es ist deshalb auch die Benutzung einer zweiten kleineren Stromquelle (Dynamomaschine)
in Vorschlag gebracht worden, durch welche das Quecksilber beständig mit einer gewissen Menge von Metall angereichert
werden sollte. Dies giebt jedoch nur sehr unsichere Resultate, da zufolge einer Occlusionserscheinung
des Wasserstoffes das Metall selbst bei einiger Berührung mit Wasser von
dem Quecksilber nicht abgegeben wird, und weil ferner die Hintereinanderschaltung von
Apparaten, welche von zwei sich ergänzenden Strömen durchflossen werden, infolge von
Potentialdifferenzen für den Großbetrieb bedeutende Schwierigkeiten bereitet.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, durch welches die obengenannten
Schwierigkeiten und Uebelstände beseitigt werden. Dieses Verfahren besteht im wesentlichen
darin, daß das Quecksilber sammt dem auf bekannte Weise gebildeten Amalgam aus der Zersetzungszelle entfernt und in von letzterer
räumlich und elektrisch vollständig getrennte Zellen gefördert wird, welche mit je
einer besonderen Elektrode versehen sind und
(2. Auflage, ausgegeben am ii. August rgo4J
clurch Serienschaltung" unter sich auf ein vom Zersetzungsstrom unabhängiges Potential gebracht
werden können.
Fig. ι beiliegender Zeichnung veranschaulicht in schematischer Weise einen zur Ausführung
dieses Verfahrens geeigneten Apparat.
Die Zersetzungszellen a, in welchen das Metallsalz durch den Strom gespalten wird,
sind von den Bildungszellen b b1..., d. h. jenen Räumen, in welchen das als Kathode
verwendete Quecksilber das amalgamirte Metall (z. B. Natrium oder Kalium) abgeben soll,
sowohl räumlich, als auch elektrisch vollständig getrennt. Um eine elektrische Verbindung
zwischen Zersetzungs- und Bildung'szelle hintanzuhalten,
darf das übergeführte Quecksilber nicht zusammenhängen, was beispielsweise dadurch
erreicht werden kann, daß das aus der Zersetzungszelle ο durch Rohr c ausfließende
Quecksilber, welches in dieser Zelle die Kathode k gebildet hat, in einen getlieilten Kipptrog
d fließt, um durch abwechselnde Entleerung der einen oder anderen Trogabtheilung
in das Zuflußrohr e der Bildungszelle b übergeführt zu werden. Diese Bildungszelle
steht mit der zweiten Zelle b1, gegebenen^
falls diese mit einer dritten u. s. w. auf gleiche Art in Verbindung-, während aus der letzten
Bildungszelle das Quecksilber in die zugehörige Zersetzungszelle α zurückgeführt wird,
wozu die Rohre f und g und eine eingeschaltete Pumpe p sowie ein Kipptrog d1 dienen.
Sämmtliclie Zersetzungszellen a bezw. deren
Kathoden k und Anoden η können parallel oder hinter einander geschaltet sein; die Bildungszellen
b b1 der einzelnen Zersetzungszellen sind
dagegen in der Weise hinter einander geschaltet, daß dem durch das Quecksilber mitgeführten
Amalgam in jeder dieser Zellen eine besondere Elektrode h entgegengestellt
ist, wobei das Amalgam der ersten Zelle b mit der Elektrode der zweiten Zelle b1 und das
Amalgam dieser Zelle mit der Elektrode h der nächsten Zelle verbunden ist u. s. w.
Von einer eigens zu diesem Zwecke mit niederer Spannung arbeitenden, von der
Hauptdynamo i unabhängigen- Stromquelle / (Fig. 2) wird nun durch alle hinter einander
geschalteten Bildungszellen b &1, & b1. . . ein
Strom gesendet, welcher die Wasserzersetzung beschleunigt und infolge dessen das Quecksilber
von dem Metall befreit. Die Bildungszellen können jedoch auch zufolge des in ihnen
clurch die Wechselwirkung der Elektroden h und des Amalgams erzeugten Stromes als
Stromquelle zur Leistung äußerer Arbeit benutzt werden, in welchem Falle natürlich die
Dynamo / entfällt und eventuell andere Zersetzungszellen eingeschaltet werden können,
wie Fig. 3 zeigt.
Selbstverständlich können an Stelle der Kipptröge auch andere Mittel, durch welche die
elektrische Verbindung zwischen Zersetzungsund Bildungszelle unterbrochen wird, angewendet
werden, z. B. Hähne oder Ventile.
Durch eingeschaltete Widerstände läßt sich die Spannung jeder Zelle oder aller Zellen
leicht reguliren, und man kann daher auf diese Weise den Schwankungen, w.elche bei Durchführung
der elektrolytischen Spaltung mittels einer Quecksilberkathode auftreten, stets leicht
folgen.
Das beschriebene Verfahren ist mit den meisten der in Vorschlag gebrachten Apparate,
bei welchen Quecksilber als Kathode verwendet wird, durchführbar.
Claims (3)
1. Schaltungsweise und Verfahren zur Elektrolyse von Verbindungen, deren elektropositiver
Bestandtheil mit Quecksilber Amalgam bildet, dadurch gekennzeichnet, daß das als Kathode verwendete Quecksilber
nach Anreicherung mit dem Amalgam aus der Zersetzungszelle α durch ein
Kippgefäß aus isolirendem Stoff oder dergl. continuirlich entfernt und in räumlich
und elektrisch von der Zersetzungszelle vollständig getrennte, mit Elektroden h versehene Bildungszellen b b1 übergeführt
wird, welche durch Hintereinanderschaltung auf ein vom Zersetzung'sstrom
unabhängiges Potential gebracht werden können.
2. Bei dem unter 1. angegebenen Verfahren die Einleitung einer Wasserzersetzung in
den Bildungszellen b b1 vermittels einer
besonderen Stromleitung clurch die letzteren, zwecks Zerlegung schwerer zersetzbarer
Amalgame.
3. Bei dem unter 1. angegebenen Verfahren die Ableitung des in den Bildungszellen
continuirlich erzeugten Stromes zwecks Leistung äußerer Arbeit.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
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