DE73224C - Verfahren zur Verminderung der bei gewissen elektrolytischen Prozessen erforderlichen Energie - Google Patents

Verfahren zur Verminderung der bei gewissen elektrolytischen Prozessen erforderlichen Energie

Info

Publication number
DE73224C
DE73224C DENDAT73224D DE73224DA DE73224C DE 73224 C DE73224 C DE 73224C DE NDAT73224 D DENDAT73224 D DE NDAT73224D DE 73224D A DE73224D A DE 73224DA DE 73224 C DE73224 C DE 73224C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
decomposition
formation
electrolysis
reducing
heat
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT73224D
Other languages
English (en)
Original Assignee
Dr. C. KELLNER in Hallein b. Salzburg
Publication of DE73224C publication Critical patent/DE73224C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25BELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25B1/00Electrolytic production of inorganic compounds or non-metals
    • C25B1/01Products
    • C25B1/34Simultaneous production of alkali metal hydroxides and chlorine, oxyacids or salts of chlorine, e.g. by chlor-alkali electrolysis
    • C25B1/36Simultaneous production of alkali metal hydroxides and chlorine, oxyacids or salts of chlorine, e.g. by chlor-alkali electrolysis in mercury cathode cells
    • C25B1/42Decomposition of amalgams

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Electrochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Electrolytic Production Of Non-Metals, Compounds, Apparatuses Therefor (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PAtENtSCHRIFT
Energie.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. August 1892 ab.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren bezweckt die rationelle Ausnutzung der bei gewissen elektrolytischen Zersetzungsprocessen auftretenden chemischen Energie, bezw. der hierbei frei werdenden Bildungswärme, und zwar für den Procefs selbst, so dafs hierdurch die sonst zur Durchführung desselben nothwendige elektrische Energie, welche von irgend einer Stromquelle geliefert werden mufs, wesentlich verringert wird.
Thatsächlich ist es bei allen bis jetzt in Vorschlag gebrachten elektrolytischen Verfahren ein nicht zu beseitigendes Erfordernifs, diejenige elektromotorische Kraft in Anwendung zu bringen, welche der Bildungswärme des Elektrolyts äquivalent ist. Diese erhellt beispielsweise daraus, dafs die Elektrolyse einer Lösung von 2 Na Cl eine Spannung von 4,184 Volt erfordert, weil die BÜdungswärme dieses Salzes in wässeriger Lösung, welche überwunden werden mufs, 193 020 Gramm-Calorien beträgt. Demnach kann selbst die theoretische Pferdekraft, zu 736 Volt-Amperes gerechnet, pro Stunde nicht mehr als
= 175 A. X 1,3 g Cl = 227,5 g Cl
4,2
liefern, und dieser grofse Kraftverbrauch bildet auch hauptsächlich das Hindernifs, welches der Anwendung der Elektrolyse zur industriellen Gewinnung von Bleichmitteln und Alkalien bis jetzt im Wege steht. ' .
Dieser Kraftverbrauch kann nun durch Anwendung des nachstehend beschriebenen Verfahrens sehr wesentlich herabgemindert werden, wodurch es möglich wird, die Elektrolyse für Zwecke der Industrie auch in allen jenen Fällen anzuwenden, wo die bestehenden Kraftverhältnisse dies bisher unmöglich machen.
Das Kennzeichnende dieses Verfahrens besteht darin, dafs die Bildungswärme, welche bei den während der Elektrolyse vor sich gehenden secundären Processen - frei wird und bis jetzt ungenutzt verloren geht, durch Anbringung einer dritten Elektrode in elektrische Energie übergeführt wird; dieser, aus einer bisher nicht ausgenutzten Kraftquelle erhaltene elektrische Strom wird für den Procefs selbst verwendet und leistet hierbei den gröfsteii Theil der gesammten Zersetzungsarbeit.
Zur Ausführung des Verfahrens wird, wie dies wiederholt vorgeschlagen wurde, eine Quecksilberkathode benutzt; jedoch wird an derjenigen Stelle des Apparates, an welcher diese Quecksilberkathode . mit Wasser oder einem anderen Körper in Berührung kommt, um das Kathion daraus zu entfernen, eine Elektrode angebracht, durch welche die als Wärme frei werdende Energie sofort in Elektricität übergeführt wird. Das als Kathode bei der Elektrolyse benutzte Quecksilber wird also in Gegenwart einer eigens zu diesem Zweck angeordneten Elektrode und derjenigen Flüssigkeit, an welche das im Amalgam enthaltene Metall gebunden werden soll — Wasser, wenn Hydroxyde, oder Säuren, wenn Salze gebildet werden sollen — als Anode und die erwähnte (dritte) Elektrode als Kathode geschaltet.
Der elektrolytische Apparat besteht demnach aus zwei Theilen: a) aus einem Zersetzungsraum, der den Elektrolyt enthält, und b) aus einem Bildungsraum, der diejenige Flüssigkeit enthält, an welche das im Zersetzungsraum abgespaltene Kathion gebunden werden soll. Der Zersetzungsraum enthält eine aus geeignetem Material hergestellte Anode', und Quecksilber als Kathode, welch letzteres aber gleichzeitig die Anode des Bildungsraümes bildet und daselbst einer anderen Kathode gegenübersteht, so dafs der ganze Apparat drei Elektroden besitzt, von denen die durch das Quecksilber , gebildete eine doppelte Rolle spielt, nämlich als Kathode für den Zersetzungsraum und als Anode für den Bildungsraum.
Hierdurch wird erreicht, dafs die bei der Bildung des Hydroxydes oder Salzes frei werdende'Bildungswärme in Elektricität umgesetzt wird, welche für den elektrolytischen ZersetzLingsprocefs selbst nutzbar gemacht wird, weil sie nicht, wie bei Secundärbatterien, nach aufsen abgeleitet, sondern im Apparat selbst zur Entlastung derjenigen Hauptstromquelle verwendet wird, welche die Spaltung des Elektrolytes bewirkt.
Es ist wohl bekannt, ein elektrolytisch erzeugtes Metallamalgam zur Stromerzeugung zu benutzen; das wesentlich Neue des vorliegenden Verfahrens liegt aber darin, diese Stromerzeugung infolge Anwendung einer besonderen (dritten) Elektrode als fortdauernde Wirkung einer mit derselben parallel laufenden elektrolytischen Zerlegung auftreten zu lassen und sie für. diese Zerlegung, also im Apparat selbst, nutzbar zu machen, so dafs die Bildung eines Körpers, zu dessen Gewinnung die Elektrolyse in Anwendung gebracht wird, gleichzeitig den weitaus gröfseren Theil des zu seiner eigenen Abspaltung nothwendigen Stromes selbst liefert, wodurch ein neuer höchst bedeutender technischer Erfolg erreicht und eine bisher völlig werthlos verlaufene Reaction technisch nutzbar gemacht wird.
Um den Verlust an Wärmearbeit zu vermeiden, welcher durch die Zersetzung von .Wasser infolge des abgespaltenen Natriums eintreten würde, und um gleichzeitig eine Depolarisation infolge des dabei nascirenden Wasserstoffes zu umgehen, fügt man dem Wasser in der Bildungszelle Natriumnitrat zu und erhält dadurch gleichzeitig neben der Vermehrung des Hydroxydes noch Ammoniak als werthvolles und beim Eindampfen der Natriumhydroxydlösung einfach davon zu trennendes Nebenproduct.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Das Verfahren, die bei den secundären Vorgängen eines elektrolytischen Zerlegungsprocesses frei werdende Wärmearbeit zur Verminderung .der für die primäre Elektrolyse erforderlichen Energie nutzbar zu machen, dadurch gekennzeichnet, dafs das bei der Elektrolyse in der Zersetzungszelle als Kathode benutzte Quecksilber zugleich als Anode in einer besonderen Bildungszelle mit einer dritten Elektrode geschaltet wird, wodurch die in Elektricität umgesetzte Bildungswärme in die Zersetzungszelle zurückgeführt wird, so dafs für die daselbst vor sich gehende Zerlegung nur ein um diese Elektricitätsmenge verminderter · Hauptstrom nothwendig wird.
DENDAT73224D Verfahren zur Verminderung der bei gewissen elektrolytischen Prozessen erforderlichen Energie Expired - Lifetime DE73224C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE73224C true DE73224C (de)

Family

ID=346371

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT73224D Expired - Lifetime DE73224C (de) Verfahren zur Verminderung der bei gewissen elektrolytischen Prozessen erforderlichen Energie

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE73224C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2851225C2 (de)
DE2547101A1 (de) Verfahren zur gewinnung der saeure aus ihrer metallsalzloesung und hierfuer geeignete elektrolysezelle
DE1047765B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von gesaettigten aliphatischen Carbonsaeuren durch Elektrolyse von waessrigen Loesungen ihrer Salze in mehrkammerigen Zellen
DE3420483A1 (de) Bipolarer elektrolyseapparat mit gasdiffusionskathode
DE73224C (de) Verfahren zur Verminderung der bei gewissen elektrolytischen Prozessen erforderlichen Energie
DE831235C (de) Verfahren zur Regenerierung von Ionenaustauschern
DE2836353B1 (de) Verfahren zum Gewinnen von Wasserstoff und Schwefelsaeure durch elektrochemisches Zerlegen eines Elektrolyten sowie Elektrode zur Durchfuehrung der elektrochemischen Zerlegung
EP2401422A2 (de) Verfahren und vorrichtung zum regenerieren von peroxodisulfat-beizlösungen
DE2456058C2 (de) Verfahren und Anordnung zum mit dem Eisenbeizen verbundenen im Kreislauf oder chargenweise durchgeführten Aufarbeiten von Beizendlösungen
DE2060066B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Magnesiumhydroxid und Chlorgas durch Elektrolyse von wäßrigen Elektrolyten, die in der Hauptmenge Magnesiumchlorid sowie Alkalichlorid gelöst enthalten
DE1025396B (de) Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxyd
DE88230C (de)
DE747203C (de) Verfahren zur elektromotorischen Verbrennung von alkaliloeslichen ligninhaltigen Stoffen in Elementen
DE1471791A1 (de) Brennstoffzelle mit rheniumhaltigen Elektrolyten
DE198626C (de)
DE743465C (de) Elektrolytische Zelle, insbesondere zur Herstellung von Hypochloriten
AT37177B (de) Verfahren zur gleichzeitigen Darstellung von Sauerstoff und Wasserstoff durch Elektrolyse.
DE641816C (de) Herstellung von Chlorstickstoff bzw. von chlorstickstoffhaltigen Stoffen
DE752161C (de) Elektrolyse von Alkalisulfatloesung
DE140318C (de)
AT127160B (de) Verfahren zur Herstellung von Persalzen durch Elektrolyse.
DE1236302B (de) Verfahren zur Aktivierung der Oberflaechen von Metallen
DE121835C (de)
DE182736C (de)
DE255724C (de)