DE302040C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01G—COMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
- C01G19/00—Compounds of tin
- C01G19/04—Halides
- C01G19/06—Stannous chloride
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Electrolytic Production Of Non-Metals, Compounds, Apparatuses Therefor (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 302040 KLASSE Hn. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Juli 1914 ab.
Zur Reduktion von Lösungen verwendet man in der praktischen Chemie häufig reduzierende
Metallsalzlösungen, die mehrere Oxydationsstufen besitzen. Will man beispielsweise
arsenige Säure aus· Salzsäure reduzieren, um dadurch die Salzsäure arsenfrei
zu machen, so benutzt man zweckmäßig hierzu eine Zinnchlorürlösung, die dann bei
der Reduktion in Zinnchlorid übergeht.
ίο Um nun diese Zinnchloridlösung wieder zu
regenerieren, bedient man sich zweckmäßig der Elektrolyse und läßt den Elektrolyten
über eine oder mehrere wagerecht gelagerte Elektroden strömen, während die Gegenelektroden
in durch Diaphragmen abgetrennten Räumen angeordnet sind. Bei der Elektrolyse
wird dann gemäß der Erfindung derart verfahren, / daß die Zinnchloridlösung als
Elektrolyt allein durch den die wagerechten Elektroden enthaltenden Raum geführt wird,
so daß durch die Diaphragmen', abgesehen von der nicht in Betracht kommenden Diffusion,
nur eine Ionenwanderung stattfindet und nur das abgeschiedene Gas (Chlor) aus dem Diaphragmenraum
austritt.
Bei der Regenerierung von Zinnchlorid gemäß der Erfindung wird also die Chloridlösung
über die wagerecht angeordnete Kathode kontinuierlich hinweggeführt, und es erfährt der Elektrolyt in dem durch Diaphragmen
abgeschlossenen Anodenraum keine Erneuerung. Die zu regenerierende Lösung
von Zinnchlorid wird auf der einen Seite des Kathodenraumes ein- und auf der anderen
Seite durch ein Abflußrohr abgeführt. Das sich bei der Elektrolyse in dem Anodenraum
entwickelnde Chlor wird aus diesem ständig abgeleitet.
Durch das neue Verfahren wird also die Regenerierung des bei der Reduktion gebildeten
Zinnchlorids bedeutend vereinfacht, indem es im Gegensatz zu den bisher bekannten
Verfahren nicht notwendig ist, den Elektrolyten vom Kathodenraum zum Anodenraum übertreten zu lassen oder sowohl den Anolyten
wie Katholyten auszuwechseln. Auch ergibt das Verfahren eine sehr hohe Ausbeute.
Zur Ausführung des Verfahrens wird gemäß der Erfindung vorteilhaft die in der
Zeichnung dargestellte und in folgendem erläuterte elektrolytische Vorrichtung benutzt.
Auf dem Boden einer säurefesten Wanne w, beispielsweise aus Steingut, ist eine Elektrode
C1, z. B. aus Graphit, mit Stromanschlüssen
b aus demselben Stoff angeordnet, die an den negativen ' Pol der Stromquelle
q angeschlossen ist. Über dieser Elektrode sind zAveckmäßig an dem Deckel d des
Gefäßes mehrere Diaphragmenzellen 2 befestigt, die aus Tonzylindern mit einem ihren
Boden bildenden Diaphragma, z. B. aus Asbest a, bestehen. Die Zellen ζ nehmen die
mit dem positiven Batteriepol verbundenen Elektroden e2 aus Graphit o. dgl. auf. Sowohl
die Wanne als auch die Diaphragmenbehälter werden mit dem Elektrolyten gefüllt, der im vorliegenden Falle aus salzsaurer Zinnchloridlösung·
besteht. Die Zinnchloridlösung strömt durch seitliche Stutzen ^ an der Steinzeugwanne
dauernd über die Bodenelek-
C1, während die Lösung in deiiDiaphraguienzellen
ζ keine unmittelbare Erneuerung erfährt.
Bei Stromdurchgang wird an der Elektrode C1 die über sie strömende Zinnchloridlösung
beständig reduziert, während an den Gegenelektroden e2 in den Diaphragmenräumen
ζ Chlorgas entweicht, das durch Rohrleitungen r abgeleitet wird. Durch eine Leitung
c kann der etwa an der Bodenelektrode e± entstehende Wasserstoff abströmen.
Anstatt der einen Bodenelektrode können auch deren mehrere verwendet werden, die in
geeigneter Weise über den Boden verteilt und mit dem einen Pol der Stromquelle verbunden
sind. Für die Gegenelektroden kann auch die . Anordnung getroffen werden, daß nur eine
Elektrode in einer Diaphragmenzelle vorgesehen ist, oder daß die Wanne dufch ein
wagerechtes Diaphragma in zwei Teile geteilt wird, deren unterer die eine, deren oberer
die anderen Elektroden enthält.
Die dem Elektrolyseur entströmende, zu Zinnchlorür reduzierte Lösung kann im beständigen
Kreislauf zur Reduktion von arseniger Säure dienen, um dann immer wieder als Zinnchlorid in den Elektrolyseur zu gelangen
und dort reduziert zu werden.
Beispiel.
30
30
Der Elektrolyseur gemäß der Erfindung wurde mit einer Lösung folgender Zusammensetzung
gefüllt: 10 Teile Salzsäure mit 30 Prozent FICl und 1500 g technisch reines
Zinnchlorid. Von einem über dem Elektrolyseur angeordneten Gefäß wurde die in der
angegebenen Weise zusammengesetzte Lösung in langsamem Strom, und zwar etwa 1,51 pro Stunde, durch den Elektrolyseur
hindurchgeführt. Die den Elektrolyseur verlassende, regenerierte Lösung wurde in
einem zweiten Gefäß gesammelt und wieder in das erste zurückgeleitet. Die Temperatur
im Elektrolyseur wurde etwa auf 6o° C gehalten. Die Stromdichte pro Quadratdezimeter
der negativen Kohlenelektrode betrug 2,5 Ampere, die Spannung 1,8 Volt. An der
negativen Elektrode trat nur eine sehr geringe Wasserstoffentwicklung auf. Ferner
fand nur eine ganz geringe Ausscheidung von metallischem Zinn statt, das sich bei Stromunterbrechung
von selbst wieder rein chemisch auflöste. Die Stromausbeute betrug
bis 95 Prozent der theoretischen. Aus dem Anodenraum entwich reines Chlor mit fast theoretischer Ausbeute.
In ähnlicher Weise können auch andere Metall- (z. B. Eisen-, Mangan-) Salzlösungen,
die mehrere Oxydationsstufen besitzen, elektrolytisch reduziert werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Regenerierung von Zinnchloridlösungen auf elektrolytischem
■Wege, wobei der Elektrolyt über eine oder mehrere wagerecht gelagerte Elektroden
strömt, während die Gegenelektroden in durch Diaphragmen abgetrennten Räumen angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zinnchloridlösung als Elektrolyt allein durch den die wagerechten Elektroden enthaltenden Raum geführt
wird, so daß durch die Diaphragmen, abgesehen von der nicht in Betracht kommenden Diffusion, nur eine Ionenwanderung
stattfindet und nur das abgeschiedene Gas (Chlor) aus dem Diapragmenraum austritt.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,
daß am Boden einer mit Zu- und Abströmungsöffnungen versehenen Wanne eine oder mehrere, an den einen
EoI der Stromquelle angeschlossene Elektroden vorgesehen sind, während die anderen
Elektroden in am Deckel befestigten, durch Diaphragmen abgeschlossenen
Zellen angeordnet sind, an denen Röhren zur Ableitung der entwickelten Gase vorgesehen
sind. . '
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=555868
Family Applications (1)
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Country Status (1)
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-
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