DE197619C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
- G01R19/00—Arrangements for measuring currents or voltages or for indicating presence or sign thereof
- G01R19/14—Indicating direction of current; Indicating polarity of voltage
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- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Discharge Lamps And Accessories Thereof (AREA)
Description
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 197619 -' KLASSE 21 e. GRUPPE
HERMANN KNOPP in BERLIN.
Die Erfindung betrifft einen elektrischen Apparat, der als Polanzeiger, Relais u. dgl.
zu verwenden ist. Er besteht aus einer auf beiden Seiten metallisch verschlossenen Glasröhre
C, die im Gegensatz' zu den ähnlich wirkenden kapillarelektrischen A^orrichtungen
nicht kapillar ist, also beliebigen Durchmesser haben kann. Die Verschlüsse c, d bilden gleichzeitig
die Elektroden des Apparates und sind
ίο zur Aufnahme der Leitungen mit den Klemmen
a, b versehen. Die Röhre ist mit Wasser oder einer anderen schwachleitenden Flüssigkeit
gefüllt und enthält außerdem noch einen kleinen Quecksilberkörper. Die Schraube f
dient zum Füllen und Erneuern der Flüssigkeit und des Quecksilbers.
Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende:
Werden die Klemmschrauben a, b mit einer Gleichstromquelle in Verbindung gebracht,
so gibt, vorausgesetzt, daß der Apparat sich in horizontaler, etwas nach α geneigter Lage
befindet, das Quecksilber, welches in diesem Falle an der Elektrode α anliegt, einen lebhaften
Ausschlag nach der mit dem Pluspol verbundenen Klemme b, während, wenn die
Pole gewechselt werden, das Quecksilber in ruhiger Lage verbleibt. Natürlich kann der
Apparat auch umgedreht werden, so daß sich das Quecksilber bei b befindet und der Ausschlag
nach der Klemme α zu erfolgt, welche dann mit dem Pluspol verbunden ist.
Die Neigung, welche man dem Apparat bei der Untersuchung geben muß, hängt von
der Höhe der Spannung der Stromquelle ab; da bei hoher Spannung das Quecksilber leicht
bis zur anderen Elektrode geschleudert wird, muß also in dem Falle die Neigung etwas
erhöht werden.
Das Quecksilber wird auch abgestoßen, wenn der Apparat gar nicht mit den Leitungen
in Verbindung gebracht wird, d. h. wenn man beispielsweise den Apparat in ein Gefäß mit reinem Wasser legt und die Pole
einer Gleichstromquelle in das Wasser hält, so erfolgt der Ausschlag ebenfalls. Auf wie
weite Entfernung dies möglich ist und wie diese sich bei natürlichen Gewässern verhält,
wurde noch nicht festgestellt. Wird das Wasser angesäuert, so läßt die Wirkung nach, und
zwar wird mit zunehmender Leitung"sfähigkeit der Ausschlag geringer.
Diese Eigenschaft des Quecksilbers läßt sich als Relais oder Fernschalter in folgender
Weise ausnutzen (Fig. 3):
A ist ein Glas- oder ähnliches nichtleitendes Gefäß, welches mit reinem Wasser gefüllt
ist. B und C sind die von der Polarisationsstromquelle kommenden Leitungen, welche an
die als Elektroden dienenden Schrauben D und E führen, die in die Flüssigkeit hineinragen.
Am Boden des Glasgefäßes A befinden sich die mit α und b bezeichneten Kontakte, an
welchen die Lokalbatterie d, die in diesem Falle zur Erregung der Magnetspule e dienen
soll, angeschlossen ist; c ist der Quecksilberkörper, welcher den Stromschluß zwischen a
und b herstellt, sobald die Leitungen A und B mit der Polarisationsstromquelle verbunden
werden. Die Entfernung der Kontakte a und b voneinander richtet sich nach der
Spannung der zur Verwendung kommenden Polarisationsstromquelle. Schraube F dient
dazu, dem Relais eine schräge, nach D zu geneigte Lage zu geben, wodurch ein schnelleres
und sicheres Abreißen des Quecksilbers vom Kontakt b bei Unterbrechung des Polarisationsstromes
erreicht wird; es richtet sich jedoch die Schrägstellung des Relais ebenfalls wieder nach der zur Verfügung stehenden
ίο Spannung.
Daß der Ausschlag des Quecksilbers nur immer entgegen der positiven Richtung erfolgt,
wodurch bei der Verwendung als Relais ein Stromschluß auch nur immer in der einen Richtung möglich ist, wird namentlich
da von Vorteil, wo das Relais polarisiert sein soll.
Es kann dieses Relais beispielsweise bei der Kabeltelegraphie oder bei langen Leitungen
als ein gegen den auftretenden Rückstrom unempfindliches verwendet und mit beliebig
hoher Spannung betrieben werden. Es ist mit 500, 220, 110, 50 und 30 Volt Spannung
der Polarisationsstromquelle versucht worden, während die Lokalstromquelle in allen Fällen
niedriger (etwa 8 Volt) war. Bei gleicher Spannung beider Stromquellen kann man
durch Parallelschalten von Widerstand zur Lokalstromquelle der ungewünschten Beeinflussung
des Quecksilbers durch die letztere entgegenarbeiten. Bei längerem oder Dauerbetrieb
muß für Öftere oder fortgesetzte Erneuerung des Elektrolyten gesorgt werden.
Als Empfänger für telegraphische Zeichen ist die Ausführungsform gemäß Fig. 1 zu
gebrauchen, indem die kurzen oder längeren Ausschläge des Quecksilbers auf irgendeine
Art photographisch fixiert werden.
Auch elektrische Wellen der drahtlosen Telegraphie wirken auf das Quecksilber ein.
Als Polanzeiger läßt es sich z.B. an Bogenlampen, in einfacher Art dauernd anbringen,
indem man an die Haube der Lampe ein kleines Glasröhrchen mit etwas Quecksilber und Wasser anbringt, so daß vor- dem Anschließen
der Zuleitungen dieselben kurzerhand auf ihre Polzeichen untersucht werden können, was namentlich, wenn die Lampen
von Laien instand gehalten werden, von Vorteil ist.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :■Elektrischer Apparat, welcher als Polsucher, Relais u. dgl. verwendbar ist, gekennzeichnet durch eine mit schwachleitender Flüssigkeit gefüllte, nicht kapillare Röhre oder ein ähnliches Gefäß mit zwei Elektroden und einem Quecksilberkörper, welcher, wenn an der negativen Elektrode anliegend, beim Durchsenden eines Stromes durch die Flüssigkeit entgegen der Richtung des Stromes in Bewegung gerät.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE197619C true DE197619C (de) |
Family
ID=460493
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT197619D Active DE197619C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE197619C (de) |
-
0
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