DE865445C - Verfahren zur Herstellung acylierter Mercaptane - Google Patents

Verfahren zur Herstellung acylierter Mercaptane

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DE865445C
DE865445C DEB13739A DEB0013739A DE865445C DE 865445 C DE865445 C DE 865445C DE B13739 A DEB13739 A DE B13739A DE B0013739 A DEB0013739 A DE B0013739A DE 865445 C DE865445 C DE 865445C
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DE
Germany
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mercaptans
acid
acylated
acylation
acids
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Expired
Application number
DEB13739A
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English (en)
Inventor
Theodor Dr Wieland
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CH Boehringer Sohn AG and Co KG
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CH Boehringer Sohn AG and Co KG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C327/00Thiocarboxylic acids

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung acylierter Mercaptane Die vorliegende Erfindung'betrifft ein Verfahren zur Herstellung acylierter Mercaptane der allgemeinen Formel R - S - C 0 - R', wobei R einen gegebenenfalls substituierten Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- oder ähnlichen Rest und R' einen organischen Rest bedeuten, der entweder seiner besonderen Konfiguration wegen oder infolge seiner empfindlichen Substituenten nur milden Reaktionsbedingungen unterworfen werden kann, z. B. Reste von N-acylierten Peptiden, ungesättigten oder optisch aktiven Säuren, Säuren mit empfindlichen Ätherbrücken od. dgl.
  • Die Acylierung aromatischer oder aliphatischer Sulfhydrylverbindungen wird bekanntlich in der Weise durchgeführt, daß man ein Säurechlorid R' C O Cl in der Hitze mit einem Mercaptan R S H (R und R' haben die oben angegebene Bedeutung) in Abwesenheit oder Gegenwart eines säurebindenden Mittels, z. B. Pyridin, umsetzt (vg1.01son und Fe1dmann, Journal of the American Chemical Society 59, 2003, [z937]). Verwendet man zur Herstellung - des zur Umsetzung erforderlichen Säurechlorids nun Säuren, wie N-acylierte Peptide, ungesättigte Säuren, optisch aktive Säuren, Säuren, die empfindliche Ätherbrücken enthalten od. dgl., so besteht die Gefahr einer unerwünschten Nebenreaktion bzw. Zersetzung. Diese Gefahr erhöht sich noch bei der Umsetzung des hergestellten Säurechlorids mit dem Mercaptan, da diese Umsetzung im allgemeinen in der Hitze durchgeführt werden muß. Diese Umstände schränken die Anwendbarkeit des bekannten Verfahrens erheblich ein.
  • Es wurde nun gefunden, daß man acylierte Mercaptane der oben angegebenen Formel in einfacher Weise herstellen kann, wenn man gemischte Anhydride aus der für die Acylierung des Mercaptans benötigten Säure mit einfachen Carbonsäuren, z. B. Essigsäure, auf die Mercaptane einwirken läßt. Zweckmäßig ist es dabei, Anhydride mit solchen Monocarbonsäuren zu verwenden,. die eine kleinere Dissoziationskonstante als die für die Acylierung des Mercaptans benötigte Säure besitzen.
  • Die Acylierung der Mercaptane läßt sich bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens unter außerordentlich milden Reaktionsbedingungen und bei niedrigen, in den meisten Fällen unter 3o° gelegenen Temperaturen durchführen.
  • Bei Verwendung von Essigsäure verläuft die Acylierung nach der allgemeinen Gleichung (R und R' haben die eingangs angegebene Bedeutung). Zur Bindung der frei werdenden Carbonsäure können alkalische Mittel, insbesondere - tertiäre Basen, z. B. Pyridin, benutzt werden.
  • Selbst wenn es sich bei dem Rest R' um eine empfindliche Gruppe, die unter üblichen Bedingungen zu Nebenreaktionen oder Zersetzungen Anlaß gibt, handelt, ist es bei Anwendung der erfindungsgemäßen Verfahrensmaßnahmen möglich, zu den jeweils gewünschten Endprodukten zu gelangen.
  • Die für das erfindungsgemäße Verfahren benutzten gemischten Anhydride können in bekannter Weise durch Umsetzung der für die Acylierung der Mercaptane benötigten Carbonsäure mit den Halogeniden von einfachen Carbonsäuren, z. B. Essigsäure, Kohlensäurehalbestern, in Gegenwart säurebindender Mittel, z. B. Pyridin, erhalten werden. Es ist nicht erforderlich, die entstandenen gemischten Anhydride zu isolieren, da man schon das Reaktionsgemisch zur Acylierung der Mercaptane verwenden kann.
  • Die erhaltenen acylierten Mercaptane sind wertvolle Zwischenprodukte für organische Synthesen. Zum Beispiel dienen sie als Zwischenprodukte für die Herstellung von Amiden oder zur Gewinnung von sonst schwer zugänglichen Aldehyden.
  • Im folgenden soll die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens an Hand einiger Beispiele näher erläutert werden.
  • Beispiel i Carbobenzoxyaminothioessigsäure-S-phenylester 1/1o0 Mol Carbobenzoxyglycin werden in wenig trockenem Benzol und 1/10o Mol Äthylpiperidin gelöst und unter gutem Rühren und Kühlen im Eisbad mit 1/10o Mol Acetylchlorid versetzt. Nach 1.5 Minuten gibt man die Lösung von 1/10o Mol Thiophenol + 1/10o Mol Pyridin in wenig Benzol zu und läßt bei Zimmertemperatur 5 Stunden stehen. Dann wird das Lösungsmittel im Vakuum verdampft und der Rückstand mit Wasser gut verrieben, wobei Kristallisation eintritt.
  • Nach dem Absaugen und Waschen mit Wasser erhält man den Carbobenzoxyaminothioessigsäurephenylester, der nach - dem Umkristallisieren aus Benzol/Ligroin bei 7o° schmilzt. Ausbeute 75 0/0.
  • Beispiel 2 Carbobenzoxy-ß-aminothiopropionsäure-S-phenylester 1/10o Mol Carbobenzoxy-ß-alanin in wenig wasserfreiem Tetrahydrofuran und 1/loo Mol Äthylpiperidin werden wie in Beispiel = mit Acetylchlorid in das gemischte Anhydrid übergeführt. Dann gibt man unter gutem Kühlen und Rühren 1/1.o0 Mol Thiophenol zu. Nach 5 Stunden wurde das Lösungsmittel im Vakuum verdampft und der Rückstand wie oben zur Kristallisation gebracht. Nach dem Umkristallisieren aus Benzol/Ligroin erhält man ein Produkt, das bei 75,5° schmilzt. Ausbeute 9o 0/0. Beispiel 3 Indolylthioessigsäure-S-phenylester Die Darstellung dieser Substanz erfolgt aus Indolylessigsäure und Thiophenol wie in Beispiel 2 angegeben. Das Reaktionsprodukt. hatte nach dem Umkristallisieren aus Methanol/Wasser einen F. = 95°. Ausbeute 9o 0/0. N berechnet 4,94, gefunden 5,0o 0/0.
  • . Beispiel 4 N-Phenacetylaminothioessigsäure-S-phenylester 9,6 g Phenacetursäure werden in 50 ccm wasserfreiem Pyridin und 7 ccm N-Äthylpiperidin in Eis-Kochsalz-Mischung tropfenweise mit 5 ccm Chlorkohlensäureäthyläther versetzt. Dann werden 5 ccm Thiophenol zugefügt, der Ansatz wird i Stunde bei Zimmertemperatur aufbewahrt, und die flüchtigen Anteile werden im Vakuum verdampft. Der Rückstand wird nun in Wasser aufgenommen und das Reaktionsprodukt mit Äther ausgeschüttelt. Die Ätherlösung hinterläßt nach dem Trocknen und Abdampfen des Lösungsmittels einen kristallisierten Rückstand, der aus Benzolpetrolätherumkristallisiert wird. Es werden 5,5 g Phenacetylaminothioessigsäure-S-phenylester vom F. = 75° erhalten (50 % der Theorie). Zur Analyse wird eine Probe abermals umkristallisiert. F. = 77".
  • C10H1502NS (285,4) Ber. C 67,35 0/0 H 5,30 % N 4,91 0/0 Gef. C 67,68 % H 5,67 0/0 N 5,I7 0/0

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung acylierter Mercaptane der allgemeinen Formel R - S - C 0- R, wobei R einen gegebenenfalls substituierten Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- oder ähnlichen Rest und R' einen organischen Rest; der entweder seiner besonderen Konfiguration wegen oder infolge seiner empfindlichen Substituenten nur milden Reaktionsbedingungen unterworfen werden kann, z. B. Reste von N-acylierten Peptiden, ungesättigten oder optisch aktiven Säuren, Säuren mit empfindlichen Ätherbrücken od. dgl., bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man gemischte Anhydride aus der für die Acylierung der Mercaptane erforderlichen Säure mit geeigneten Carbonsäuren, gegebenenfalls in Anwesenheit von säurebindenden Mitteln, mit Mercaptanen umsetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Umsetzung mit den Mercaptanen solche Anhydride benutzt, die einerseits aus dem Rest der für die Acylierung des Mercaptans benötigten Säure und andererseits aus dem Rest einer Monocarbonsäure bestehen, die eine kleinere Dissöziationskonstante als die für die Acylierung des Mercaptans benötigten Säure besitzt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei niedrigen, vorzugsweise unter 30° liegenden Temperaturen erfolgt.
DEB13739A 1951-02-14 1951-02-14 Verfahren zur Herstellung acylierter Mercaptane Expired DE865445C (de)

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