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Verfahren zur Herstellung von Carbonamid-Derivaten Es ist bekannt,
daß die von H.Leuchs im Jahre 1906 entdeckten #-N-Carbonsäureanhydride oder 2,5-Oxazolindione
(I) sich als sehr vielseitig reaktionsfähige Ausgangsprodukte z.. zur Synthese von
Peptiden und Polypeptiden erwiesen haben.
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Für die Entstehung von Reaktionsprodukten aus #-N-Carboxyanhydriden
ist.es von entscheidender Bendeutung, da# die Carbonylgruppe in 5-Stellung gegenüber
nucleophilen Angriffen am, reaktivsten ist, da die Carbonylgruppe in 2-Stellung
durch dns freie Elektronenpaar flrn Benachbarten Stickstoffatom strbilisiert wird.
Aus diesem Grund kann man bei der Umsetzung von N-Carboxyanhydriden und primären
oder sekundären Aminen im llgemeinen auch keine Harnstoffderivate (II) - hier Hydantoinsäuren
- nachweisen, de hierzu eine Reaktion n der Carbonylgruppe in 2-Stellung nötig wäre:
Dagegen entstehen durch Reaktion an der Carbonylgruppe in 5-Stellung
immer die Aminosäureamide (III), da die im ersten Reaktionsschritt sich bildenden
Carbaminsäurederivate unter den Reiktionsbedingungen rasch und vollständig decarboxylieren.
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Die freie Amingruppe der entstehenden Aminosäureamide tritt nun jedoch
in Konkurrenz zum eingesetzten primären oder sekundüren min, so da;3 keine reinen
Aminosäureamide sondern Gemische von Oligo- oder Polypeptiden entstehen. Hierdurch
wird nicht nur die Ausbeute an Aminosäureamidderivaten oft stark herabgesetzt, sondern
auch ihre Reinigung sehr erschwert oder unmöglich gemacht, da die Nebenprodukte
oft sehr ähnliche chemische oder physikalische Eigenschaften aufweisen.
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Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Carbonamid-Derivaten
der allgemeinen Formel
gefunden, wobei W für -NH-X-COOH und -X-NH2 steht und worin X für einen -CR3R4-,
-CR3R4-CR5R6-, -CR7=CR8- oder
- Rest und R1 bis Rb für Wasserstoff oder R bis R9 fur einen gegen Isocyanate inerten
orgDnischen Rest steht, der uch funktionelle Gruppen enthalten kann, wobei funktionelleGruppen
mit aciden Wesserstoffstomen in silylierter Form vorliegen, d-s durch gekennzeichnet
ist, d-v man N-silylierte #- und ß-N-Carboxyanhydride der allgemeinen Formel (II)
oder die mit ihnen im Gleichgewicht stehenden o-oder ß-Isocyanatocarbonsäuresilylester
der allgemeinen Formel (III)
worin X die obige Bedeutung hat und R1O, R11 und R12 für einen Alkyl-, Cycloalkyl-,
Aryl-, Alkoxy-, Cycloalkoxy-, Aroxy-, Acyloxy- bzw. Siloxanyl-Rest oder Wasserstoff
steht, mit Aminen der allgemeinen Formel (IV) R1R2N-Y worin Y für Wasserstoff oder
einen R10R11R12-Si-Rest steht und R10, R11 und R12 sowie R1 und R2 die obige Bedeutung
haben, bei Temperaturen zwischen -100°C und + 1500 C umsetzt und anschlie#end hydrolysiert.
Dabei ist es so, da# man bei Temperaturen zwischen 1000 C und 0° C bevorzugt #-
bzw. ß-Aminosäureamid-Derivate der allgemeinen Formel 1 (W=-X-NH2) bei Temperaturen
zwischen 0° C und + 150° C dagegen bevorzugt Harnstoffderivate der allgemeinen Formel
I (tr = -NH.X-COOH) erhält.
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Als inerte organische Reste (R1 - R9) sind vorzugsweise geradkettige
oder verzweigte, gegebenenfalls bis zu 2 Doppels bindungen oder eine Dreifachbindung
enthaltende aliphatische Reste mit 1 - 20, vorzugsweise 1 - 12 Kohlenstoffatomen
zu verstehen.
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Selbstverständlich umfaßt der Begriff aliphatische Reste auch cycloaliphatische
Reste mit 3 - 12, vorzugsweise 5 - 7 Kohlenstoffatomen im Ring, wobei der 12-Ring
bis zu 3, der 6- oder 8-Ring vorzugsweise eine Doppelbindung enthslten kann. aromatische
Reste enthalten bis zu 12 Kohlenstoffatome im Ringsystem, wobei im Prall des bevorzugten
Phenylrestes gegebenenfplls auch zwei derartige Reste direkt oder aber über Sauerstoff,
Schwefel, #N-Niederalkyl, CH9 oder den Rest
verknüpft sein können.
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Weiterhin sind unter organischen Resten auch heterocyclische Reste
mit 5, 6 oder 7 Ringgliedern zu verstehen, wobei das heterocyclische Ringsystem
gegebenenfalls auch mit Benzolringen anelliert sein kann. Als Heteroatome (Maximal
3 vorzugaweise 2) seien vorzugsweise Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel genannt.
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Die vorgenannten aliphatischen und aromatischen Reste können selbstverständlich
auch beliebig substituiert sein. Als bevorzugte Substituenten seien Halogene, CN,
N02, O)~, NH2 und niedere Dialkylreste genannt.
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Weitere inerte organische Reste (R1 - R9) sind niedere Alkoxyreste
(vorzugsweise 1 - 4 Kohlenstoffetome), Cycloalkoxyreste (vorzugsweise 5 und 6 Kohlenstoffatome
im Ring mit gegebenenfalls einer Doppelbindung im Falle des 6-Rines), rox- , vorzugsweise
Phenoxyreste, wobei diese Reste wiederum in gleicher Weise wie oben angeführt substituiert
sein können.
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Acyloxyreste sind solche von niederen aliphatischen Carbonsäuren,
welche gegebenenfalls eine Doppelbindung enthalten können sowie solche mit gegebenenfells
substituierten (s.oben) Benzoesäuren und Phenylessigsäuren.
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Siloxanylreste sind vorzugsweise solche mit niederen aliphatischen
und aromatischen (vorzugsweise Phenyl) Resten.
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Die Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkoxy-, Cycloalkoxy-, Aroxy-, Acyloxy-
bzw. Siloxanreste (R10, R11, R12) haben den gleichen Bedeutungsumfang wie oben ausgeführt.
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Diese starke Abhängigkeit der Struktur der Reaktionsprodukte von der
Temperatur ist darauf zurückzuführen, dcaß die N-silylierten #- oder ß-N-Carboxyanhydride
mit den #- oder ß-Isocyanatocarbonsäuresilylestern in einem echten temperaturabhängigen
Gleichgewicht stehen, das man auch IR- und NMR-spektroskopisch nachweisen kann.
Dabei liegt das Gleichgewicht bei tiefen Temper. aturen weitgehend &uf der Seite
der silylierten -oder ß-N-Carboxyanhydride und verschiebt sich bei Temperaturerhöhung
immer mehr auf die Seite der oder ß-Isocyanatocarbonsäuresilylester.
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Bin Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt zunächst darin,
daß man die bisher aus aminen und N-Carboxyanhydriden nicht zugänglichen Harnstoffderivate
(VII) nunmehr aus silyvierten N-Carboxy nhydriden (V) bzw. den damit im Gleichgewicht
stehenden Isocyanstocarbonsäuresilylestern (VI) und Aminen in guten Ausbeuten herstellen
knn und er einfach d@durch, de# man die Umsetzungen bei rel-tiv hohen Temperaturen,
vorzugsweise
zwischen 0 und 15G° C durchführt, wobei bevorzugt (VI) reagiert:
0 |
R10R11R12Si-N - x ) s |
I, I I E |
O=C oC=O < (i) |
(VI) |
(8) |
o-150'", +HNR1R2 |
0 |
fl |
RlR2N-Co-NH-X-C-O-SiR1oR1 1R12 |
(über 90 % Ausbeute) |
(VII) |
Der weitere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, da# man aus
den gleichen Reaktionspartnern -also Aminen und N-silylierten N-Carboxyanhydriden
(V) bzw. den damit im Gleichgewicht stehenden Isocyanatocarbonsäuresilylestern (VI)
- in ebenfalls sehr guten Ausbeuten die entsprechenden Aminosäureamid-Derivate (IX)
herstellen kann und zwar einfach dadurch, daß man die Umsetzung bei relativ tiefen
Temperaturen, vorzugweise zwischen -10C und 0° C, durchführt, wobei bevorzugt Umsetzung
mit mit (VI) erfolgt:
( über 90% Ausbeute) Die so entstehenden Aminosäureamid-Derivate (IX) sind - im
Gegensatz zu den durch Umsetzung von N-Carboxyanhydriden mit Aminen entstehenden
- nicht durch homologe Polypeptide verunreinigt. Die Bildung völlig einheitlicher
Reaktionsprodukte wird hier dadurch erreicht, daß beim ersten Reaktionsschritt des
Amins mit dem silylierten N-Carboxyanhydrid (V) keine unbeständigen Carbaminsäurederivate
entstehen, die sofort unter Bildung von Aminosäureamiden mit einer freien Aminogruppe
decarboxylieren.
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Erfindungsgemäß entstehen zunächst beständige Oarbaminsäuresilylester
(VIII), die keine freie Aminogruppe besitzen, die zu unerwünschten Folgereaktionen
führt. Erst wenn man nc. beendigter Reaktion Wasser hinzugibt, hydrollysieren die
Silylester zu den Carbaminsäureestern, die dann zu den Aminosäureamidderivaten (IX)
decarboxylieren. Das erfindunhgsgemä#e
Verfahren erlaubt damit erstmals
die Herstellung von nicht durch homologe Polypeptide verunreinigten Aminsoäureamidderivaten
in hohen Ausbeuten durch Umsetzung silylierter N-Carboxyanhydride mit Aminhen bei
tiefen Temperaturen.
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Da man diese Aminosäureamide erneut mit einem N-silylierten N-Carboxyanhydrid
der gleichen oder auch einer anderen Struktur umsetzen kann, eröffnet d3s erfindungsgemäße
Verfahren eine einfache und mit guten Ausbeuten verlaufene Synthese VO.-oligomeren
oder polymeren Peptiden der verschiedensten Struktur.
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Man hat es bei dem erfindungsgemä#en Verfahren durch Wahl der geeigneten
Reaktionsteinperatur sehr einfach in der Hand, entweder. Hrnstoff- oder Aminosäureamid-Derivate
in über 90%iger Ausbeute zu gewinnen. Beispielsweise erhält man bei der Umsetzung
stöchiometrischer Mengen von N-Trimethylsilyl-glycin-N-carboxyanhydrid bzw. dem
damit im Gleichgewicht stehenden J-Isocyanatoglycin-O-trimethylsilylester und Benzylamin
bei etwa - 60° C zu über 90% Glycinbenzylamid, dagegen bei etwa + 600 C zu über
90% 5-Benzylhydantoinsäure.
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Das Gleichgewicht zwischen N-silylierten N-Carboxyanhydriden und Isocyanatocarbonsäuresilylestern
und damit die Ausbeute an Aminosäuramid- bzw. Harnstoffderivaten kann außer durch
die Temperatur auch durch das Molverhältnis der Reaktionspartner entscheidend beeinflu#t
werden. So führt z. B. die Umsetzung zwischen dem silylierten N-Trimethylsilyl-glycin-N-carboxyanhydrid
bzw. dem damit im Gleichgesicht befindlichen
#- Isocyanatoglycin-O-trimethylsilylester
und Benzylamin bei 0° C und einem Lolverhältnis von 2:1 zu 96 5-Benzylhydantoinsäure,
bei einem Molverhältnis von 1:10 dagegen zu über 90 Glycinbenzylamid.
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Da bei der Umsetzung eines Amins mit einem N-silylierten N-Carboxyanhydrid
bzw. mit dem damit im temperaturabhängigen Gleichgewicht befindlichen Isocyanatocarbonsäuresilylester
außer Aminosaäureamid- bzw. Harnstoffderivaten keine weiteren Reaktionsprodukte
entstehen, ist eine Reindratellung der jeweiligen Hauptptodukte sehr einfach durchführbar.
Die Aminosäureamide ( W = -X-NH2 ) sind basisch, die Harnstoffderivate ( W = -NH-X-COOH
) dagegen sauer, so da# eine einfache und quantitative Trennung, z.B. durch einfaches
Behandeln mit Natronlauge möglich ist.
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Eine besonders interessante Variante des vorliegenden Verfahrens besteht
darin, daß man anstelle von silylierten N-Caroxyanhydriden und Aminen mit gleiche
Erfolg auch nichtsilylierte N-Carboxyanhydride und dafür das umzusetzende Amin n
in silylierter Form einsetzen kann, was in einer Reihe von Fällen aus verschiedenen
Gründen vorteilhafter sein kann. Diese Variante ist deshalb möglich, weil zwischen
silyliertem min und N-Carboxyanhydrid ein sehr rascher Silyl-Proton-Austausch stattfindet,
der bis zu einem von der Art der Komponenten sowie der Temperatur abhängigen Umsilylierungsgleichgewicht
abläuft. Die Einstellung dieses Umsilylierungsgleichgewichtes ist immer um Groö3enordnungen
schneller ls alle anderen in dem System ablaufenden ReAktionen. Man erreicht f-lso
dasselbe
temperaturabhängige Gleichgewicht zwischen N-silylierten N-Carboxyanhydriden und
Isocyanatocarbonsäuresilylestern - und damit bei der Umsetsung mit /minen auch vergleichbare
ausbeuten an Harnstoff- bzw. Aminosäureamid-Derivaten - gleichgültig, ob man von
N-silylierten N-Carboxyanhydriden und Aminen oder von nichtsilylierten N-Carboxyanhydriden
und silylierten Aminen ausgeht.
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Als Reaktionsmedium für des vorliegende Verfahren kommen alle orgenischen
Lösungsmittel infrage, die unter den Reaktionsbedingungen, insbesondere auch gegen
silylierte Stickstoffverbindungen sowie N-Carboxyanhydride, inert sind. Besonders
geeignet sind z.B. offenkettige oder cyclische äther, insbesondere Detrchydrofuran,
sowie aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, die auch chloriert sein können.
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Da außerdem die Si-N-Bindung hydrolyrisch ziemlich instsbil ist, arbeitet
man vorzugsweise in trockenen Lösungsmitteln und unter Ausschluß der Luftfeuchtigkeit.
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Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vor allem
zu beachten, da# das Gemisch von N-silylierten N-CorboxyGnhydriden und Isocyanatocarbonsäuresilylestern
nicht sehr beständig ist, wobei insbsondere in konzentrierten Lösungen unerwünschte
Polykondensationsreaktionen der verschiedensten Art ablaufen können. Im Interesse
hoher usbeuten vermeidet man es daher vorzugsweise, die bei der Silylierung der
N-Carboxyanhydride anfallenden Lösungen zu sehr zu konzentrieren - insbesondere
nicht bei höheren Temperaturen - sondern setzt sie möglichst resch mit den entsprechenden
Aminen
um.
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Die verfahrensgemä# herstellbren Harnstoff- oder Aminosäureamid-Derivate
sind wertvolle Zwischenprodukte für die Herstellung von Pflanzenschutzmitteln und
Folymeren.
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Beispiel 1 10,1 g (0,1 Mol) Glycin-N-Carboxyanhydrid werden in 400
ml trockenem THF gelöst, unter Eiskühlung 13,6 ml (0,1 Mol) Trimethylchlorsilan
zugegeben und darauf 14 ml (0,1 Mol) Triäthylamin zugetropft. Nach 15 Minuten bei.
0° C wird unter Feuchtigkeitsausschluß vom ausgefallenen Triäthylaminhydrochlorid
abfiltriert, das Filtrat in einem Sulfierkolben mit Innenthermometer und P205-Trockenrohr
auf -600 C abekühlt, eine ebenso kalte Lösung von 10,8 g (0,1 Mol) Benzylamin in
50 ml trockenem TF zugegeben und nach 1 Stunde bei - 600 C belassen. Nach dem Erwärmen
auf Zimmertemperatur wird das THF abdestilliert und der flüssige Rückstand in 100
ml 1 n Salzsaure aufgenommen, wobei sich unter C02 Entwicklung Hexamethyldisiloxan
abscheidet. Nach zweimaligem Extrahieren mit je 50 ml Essigester wird die wässrige
Phase zur Trockene eingeengt, wobei 18,4 g (92 % der Theorie) Glycynbenzylamid #
HCl hinterbleiben.
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Die analoge Durchführung des Versuches bei 0 C liefert 9,3 g ( 45
ffi der Theorie ) Glycinbenzylamid HC1, neben etwa 45% 5-Benzylhydantoinsäure.
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Beispiel 2 Die analog zu Beispiel 1 hergestellte Lösung von 0,1 Mol
N-trimethylsilylglycin-N-carboxyanhydrid wird in einem mit Innenthermometer und
P205-Trockenrohr vcrsehenon Sulfierkolben auf +.600 0 erwärmt und sofort nach Streichen
dieser Temperatur unter Rühren mit 10,8 g (0,1 Mol) Benzylamin versetzt. Die Lösung
wird 15 Minuten bei + 600 C gehalten, dann das THF bei einer Badtemperatur von ca.
75O C abdestiliert, der
flüssige Rückstand in 100 ml 1 1 n Natronlauge
aufgenommen und das sich abscheidende Hexamethyldisiloxan durch zweimaliges Extrahieren
mit je 50 ml Essigester entfernt. Die wässrige Phase wird unter Eiskühlung mit 2
n Salzsäure angesäuert, wobei 13 5 g ( 65% der Theorie) 5-Benzylhydantoinsäure als
kristalliner Niederschlag erhalten werden; F. 165 - 167° C nach Umkristallisieren
aus Athanol/Petroläther.
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Berechnet: C 57,68 5 H 5,98% N 13,46 ß Gefunden : C 57,86 % H 5,91%
N 13,28 % Die analoge Durchführung bei 0° C liefert 9,6g ( 46% der Theorie) 5-Benzylhydantoinsäure
neben etwa 45cfó Glycinbenzylamid.
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Beispiel 3 5,1 g (0,05 Mol) Glycin-N-Oarboxyanhydrid werden in 250
ml trockenem THF gelöst, 6,8 ml (0,05 Mol) Trimethylchlorsilan und 7 g (0,05 Mol)
Triäthylamin zugegeben und 15 Minuten unter Eiskühlung gerührt. Danach wird unter
Feuchtigkeitsausschluß vom Triäthylaminhydrochlorid sbfiltriert und des Filtrat
bei 0o C mit 9 g (0,05 Mol) N-Trimethylsilylbenzylamin versetzt.Die Lösung wird
15 Minuten bie 0° C belassen und anschltessend d#s THF bei c. 75° C C Badtemperatur
abdestilliert. Der flüssige Rückstand wird in 100 ml 1 n Natronlauge aufgenommen
und dos abgeschiedene Hexamethyldisiloxan durch zweimeliges Extrahieren mit je 50
ml Essigester entfernt. Die wässirige Phase wird unter Eiskühlung mit 4 n Salzsäure
angesäuert, wobei 8,3 g (80 % der theorie) 5-Benzylhydantoinsäure auskrist lisieren.
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Beispiel 4 10,1 g (0,1 Mol) Glycin-N-Carboxyanhydrid werden in 400
ml. trockenem THF gelöst und zuerst mit 10,2 ml (10,3 g = 0,05 Mol) 1,3-Dichlordisiloxan,
darauf mit 14 ml (0,1 Mol) Triäthylamin versetzt. Die Lösung wird 15 Minuten unter
Eiskühlung gerührt und d@nn unter Feuchtigkeitssusschlu# vom Triäthylaminhydrochlorid
abfiltriert. Das klare Filtrat wird unter Eiskühlung mit einer Lösung von 5,4 g
(0,05 Mol) Benzylamin in 50 ml THF versetzt und 30 Minuten bei 0° C aufbewahrt.
Anschliessend wird das THF abgezogen, der flüsnige, viskose Rückstand in 100 ml
1 n Natronlauge aufgenommen, die alkalische Lösung zweimal mit 100 ml Essigester
extrahiert, auf 200 ml verdünnt und von unlöslichen Produkten bfiltriert. Das klare
Filtrat wird mit konzentrierter Salzsäure unter Eiskühlung angesäuert, wobei 10
g ( 96% der Theorie bezogen auf Benzylamin) 5-Benzylhydntoinsäure erhalten werden.
Das gleiche Ergebnis erhalt mn, wenn statt 0,05 Mol 1,3-Dichlordisiloxan 0,1 Mol
Trimethylchlorsilan eingesetzt werden.
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Beispiel 5 5,1 g (0,05 Mol) Glycin-N-Carboxyanhydrid werden in 250
ml trockenem THF mit 6,8 ml (0,05 Mol) Trimethylchlorsilan, n, do m mit 7 ml (0,05
Mol) Triäthylamin versetzt und Anschlie#end 15 Minuten unter Eiskühlung gerührt.
Hiernach wird unter Feuchtigkeits usschlu# von' Triäthylaminhydrochlorid ebfiltriert,
das Filtrat in einem Sulfierkolben mit Innenthermometer auf + 608 C erwärmt, unter
Rühren eine Lösung von 5,0 g (0,05 Mol) Cyclohexylamin in 15 ml THF zu-ereben und
15 Minuten bei 600 C belassen. D@nach wird das THF bei 750 C Badtempertur abdstilliert,
der flüssige Rückstand in 100 ml 1 n
Natronlauge aufgenommen und
das sich abscheidende Hexamethyldisiloxan durch zweimaliges trahieren mit Essigester
entfernt. Die wässrige Lösung wird mit 2 n Salzsäure angesäuert, wobei 8,4 g ( 84
der Theorie) 5-Oyclohexylhydantoinsäure als kristalliner Niederschlag erhalten werden;
F.: 168 -170° C nach Umkristallisieren aus Alkohol/Petroläther.
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Berechnet: a 53,93 % H 8,05 ß N 13,99 % Gefunden : C 53,70 ß H 8,30
ß N 14,14 % Die analoge Durchführung des Versuches bei 0° a liefert 4,9 g (4%:"
der Theorie) 5-Cyclohexylhydantoinsäure.
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Beispiel 6 Es werden 9,5 g (0,05 Mol) D-L-Phenylalan8in-N-carboxyanhydrid
bei 600 C in 200 ml absolutem THF gelöst und unter schnellem Rühren 9 g (0,05 Mol)
N-trimethylsilylbenzylamin zugegeben.
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Die Lösung wird 15 Minuten bei 600 C gerührt, dann das TUF bei 700
C Badtemperatur abdestilliert und der flüssige, viskose Rückstand in 100 ml 1 n
Natronlauge aufgenommen.
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Das sich abscheidende Hexamethyldisiloxan wird dreim-l mit 100 ml
Essigester extrhiert und die wässrige Phase unter Eiskühlung langsam mit 2 n Salzsäure
angesäuert. Dabei werden 14,1 g (95% der Theorie) 2-Benzyl-5-benzylhydantoinsäure
1 kristalliner Niederschlag erhalten, welche nch Umkristallisieren aus lkohol/Wasser
einen Schmelzpunkt von 113 - 115° C aufweist.
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Berechnet: 0 68,44 % H 6,08 % N 9,39 % Gefunden : 0 68, 32 % H 6,33
% N 9,41 %
Analog zu vorstehender Vorschrift liefert die Reaktion
bei 0° C (Abziehen des Tetrahydrofurans bei + 100 C Badtemperatur) 12,0 g (80 -
81 % der Theorie) 2-Benzyl-5-benzylhadantoinsäure. Aus dem Essigextrakt werden nach
Ansäuern mit HCL 2,5 g (18 % der Theorie) D-L-Phenylalaninbenzylamid HC1 erhalten;
F.: 220 - 2220 0.
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Berechnet: C 66,08 c/o H 6,59 % N 9, 6) % Gefunden : C 66,12 % H 6,66
% N 9,32 ffi Beispiel 7 16,3 g (0,1 Mol) Anthranilsäure-N-carboxyanhydrid werden
in 500 ml trockenem THF bei ca. 400 C gelöst, 13,6 ml (0,1 Mol) Trimethylchlorsilan
und unter kräftigem Rühren 14 ml (0, 1 Mol) Triäthylamin zugegeben. Nach 15 Minuten
Rühren unter Eiskühlung wird unter Feuchtigkeitsausschlu# vom Triäthylaminhydrochlorid
abfiltriert und das Filtrat bei 0° G mit einer Lösung von 10,8 g (0,1 Mol) Benzylamin
in 100 ml trockenem THF versetzt. Nach 30 Minuten Stehen bei 0° G wird ds THF weitgehend
@ bgezogen und die verbleibendeFlüssigkeit bei 0° C in 100 - 150 ml 1 n Salzsäure
gerührt. Hierbei werden 14,8 8 ( 75% der Theorie) H-Benzyl-N'-(o-carboxyphenylen)-h@rnstoff
lls kristalliner Niederschlag erhalten, der nch Waschen mit 1 n Salzsäure us Alkohol/Essigester/Petroläther
umkristallisiert wird; F.: 180 - 182° C.
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Berechnet: 0 66,16 % H 5,92 % N 10,29 % Gefunden : 0 66,14 % H 5,65
% N 10,18 %.
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Die vereinigten salzsauren Extrakte werden zweimal mit je 100 ml Essigester
extrahiert und dn-ch auf ce. 20 ml konzentriert, Durch tropfenweise Zugabe von 6
n Natronlauge unter Eiskühlung wird das Anthr@nilsäurebenzylamid als kristalliner
Niederschlag ausgefällt ( 4, g = 20 % der Theorie) und aus Essigester/Petroläther
umkristallisiert; F.: 125 - 1270 C.
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Berechnet: C 74,31 % H H 6,23 % N 12,38 % Gefunden : C 74,56 % H 6,46
ß N 12,19 55