DE864857C - Verfahren zur Verbesserung der Nassechtheiten von Textilfaerbungen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Verbesserung der Naßechtheiteri von Textilfärbungen Gemäß dem Verfahren der deutschen Patentschrift 657 117 werden die Eigenschaften von Textilfärbungen, welche mit Hilfe wasserlöslicher Farbstoffe mit Sulfonsäure- und Carbonsäuregruppen hergestellt wurden, durch Nachbehandlung der gefärbten Ware mit Lösungen von komplexen Metallverbindungen organischer Basen verbessert. Insbesondere findet ein Anstieg der Wasserechtheit und Waschechtheit statt. Als organische Basen werden dort u. a. Biguanide einwertiger Amine benutzt.
• Es wurde nun gefunden, daß man noch bessere Effekte erhält, wenn man die komplexen Metallverbindungen von Biguaniden zwei- oder mehrwertiger Amine anwendet. Die in diesen Fällen zu beobachtenden besonderen Effekte dürften darauf zurückzuführen sein, daß die meisten praktisch in Frage kommenden Farbstoffe mehr als eine löslichmachende saure Gruppe enthalten, so daß bei Einwirkung von Biguaniden zwei- oder mehrwertiger Amine die Voraussetzungen für Vernetzungsreaktionen auf der Faser gegeben sind. Als zwei- oder mehrwertige Amine kommen in Frage: Äthylendiamin, polymere Amine, wie sie bei der Umsetzung von Äthylendiamin mit Äthylenchlorid entstehen, wie Diäthylentriamin, Triäthylentetramin usw., ferner Tetramethylendiamin, Hexamethylendiamin, Diaminodicyclohexylinethan, Hexahydrobenzidin, Phenylendiamin, Benzidin, Tolidin; Dianisidin, Benzidinsulfon, Diaminodiphenylharnstoff, Naphthylendiamin, Diaminocarbazol, Diaminopyridin u. a. m. Die Nachbehandlung kann in neutraler oder schwäch saurer wäßriger Lösung bei Zimmertemperatur oder in der Wärme vorgenommen werden. Als Metalle kommen die in der Komplexchemie üblichen, wie Kupfer, Nickel, Kobalt, Chrom, Zink, Molybdän, Eisen u. dg1., in Frage. Es empfiehlt sich, bei der Herstellung und Anwendung der komplexen Biguanide für vollständige Abwesenheit von Sulfationen zu sorgen, da die Sulfate der komplexen Biguanide zwei- oder mehrwertiger Amine sehr schwer löslich sind. Vorteilhaft arbeitet man mit den Acetaten, Formiaten, Laktaten, Nitraten oder Chloriden, indem man die Biguanidbasen in diesen Säuren löst und zum Zwecke der Komplexbildung diese Lösung mit einem Salz des komplexbildenden Metalls mit derselben Säure versetzt. Beispiel i Eine Färbung von 3 % Benzolichtrot 8 BL (Schultz Farbstofftabellen, 7. Auflage, Nr. 566) auf Zellwolle wird mit der Lösung eines Salzes von 6 °/o des Kupferkomplexes des Biguanids aus 3, 3'-Diaminodipropyläther nachbehandelt. Die Färbung zeigt erheblich verbesserte Wasser- und Schweißechtheiten. Beispiel 2 Eine 3°/oige Färbung des Farbstoffes gemäß Beispiel i auf Baumwolle wird mit der Lösung eines Salzes von 60/, des Kupferkomplexes des Biguanids aus Tetramethylendiämin nachbehandelt. Die Färbung zeigt erheblich verbesserte Wasser- und Schweißechtheiten. Beispiel 3 Eine 3 °/oige Färbung des Farbstoffes gemäß Beispiel i auf Zellwolle wird mit der Lösung eines Salzes von 6 % des Kupferkomplexes des Benzidinbiguanids nachbehandelt. Die Färbung zeigt eine erheblich verbesserte Waschechtheit.
• Beispiel Eine 4°/oige Färbung von Benzolichtbiau (Schultz Farbstofftabellen, 7. Auflage, Nr. 617) wird mit der Lösung eines Salzes von 60/, des Nickelkomplexes des - Benzidinbiguanids nachbehandelt. Man erhält eine Färbung von erheblich verbesserten Naßechtheiten.. Ähnlich wirken die Kobalt- und Chromkomplexe. Beispiel 5 Eine 5%ige Färbung von Direkttiefschwarz EW extra (Schultz Farbstofftabellen; 7. Auflage, Nr. 671) wird mit der Lösung eines Salzes von 6 °/o des Kupferkomplexes des Biguanids des m-Phenylendiamins nachbehandelt. Die Färbung zeigt erheblich verbesserte Naßechtheiten. Beispiel 6 Eine 5 °/oige Färbung des Farbstoffes gemäß Beispiel 5 wird mit der Lösung eines Salzes von 6 °/o des Kupferkomplexes des Biguanids des o, o'-Dichlorbenzidins nachbehandelt. Die Färbung zeigt erheblich verbesserte Naßechtheiten. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt man bei Anwendung des Biguanids des Tolidins, Dianisidins, Benzidinsulfons oder Diaminodiphenylmethans.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verbesserung der Echtheitseigenschaften von Textilfärbungen, die mit Hilfe wasserlöslicher Farbstoffe mit Sulfonsäure- oder Carbonsäuregruppen erhalten wurden, durch Nachbehandlung mit komplexen Metallverbindungen organischer Basen, dadurch gekennzeichnet, daß als solche komplexen Metallverbindungen von Biguaniden zwei- oder mehrwertiger Amine benutzt werden.