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Vorrichtung zur Sicherung des Fahrverkehrs, insbesondere für Schienenfahrzeuge
Bei Fahrzeugen, und zwar sowohl bei Schienenfahrzeugen als auch bei Straßenfahrzeugen,
tritt bei unrichtigem Wetter, insbesondere bei Nebel, immer von neuem das Problem
auf, daß das vorausfahrende Fahrzeug nur auf kürzeste Entfernung gesehen werden
kann und infolgedessen eine erhöhte Gefahr von Zusammenstößen besteht.
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Bei der Eisenbahn wird heute im allgemeinen nach dem sog. Blocksystem
gefahren, d. h. es kann der nächste Zug, Triebwagen oder Schienenomnibus erst dann
die Blockstrecke passieren, wenn der vorhergehende diese durchfahren hat. Da man
die Blockstrecke aus Kostengründen nicht zu eng wählen kann, kann eine gewisse Verkehrsdichte
nicht überschritten. werden. Aus diesem Grund ist man bereits teilweise dazu übergegangen,
bei einem Verkehr mit Triebwagen und Schienenomnibussen ein sog. Fahren auf Sicht
durchzuführen, um auf diese Weise die Verkehrsdichte zu erhöhen. Ein solcher Betrieb
ist jedoch nicht ohne Gefahr und läßt sich bei unrichtigem Wetter nicht anwenden.
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Die Erfindung bezweckt eine Erhöhung der Verkehrssicherheit insbesondere
bei einem Betrieb mit Fahren auf Sicht bzw. ohne Blocksicherung und besteht im wesentlichen
darin, daß die Fahrzeuge mit einer Einrichtung zur Aussendung und zum Empfang von
reflektierbaren elektromagnetischen oder ähnlichen Wellen, z. B. Kurzwellen, infraroten
oder optischen Wellen., versehen sind, welche es gestattet, Hindernisse in Fahrtrichtung
nach Art des Echolotes vom Fahrzeug aus wahrzunehmen. Gegebenenfalls kann die Sendeeinrichtung
auch m-it
einer Vorrichtung versehen sein, durch. welche sie vor
öder in Kurven, z. B. unter Ausnutzung der Fliehkraft, in Richtung der Kurve verstellt
wird.
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Durch die Erfindung ist es möglich, dem nachfolgenden Fahrzeug ein
voranfahrendes genau anzuzeigen. Durch eine seitliche Reichweitenbegrenrzüng des
Echolotes kann ferner erreicht werden, daß etwa in. Kurven seitlich stehende Wagen,
Gebäude od. dgl. nicht angezeigt werden. Bei Einbau des Echolotes, derart; daß es
sich z. B. infolge der Zentrifugalkraft in Richtung einer Sehne zur Kurve schräg
stellt, kann ferner erreicht werden; daß die vor dein Fahrzeug liegende Kurve durch
die ausgesendeten Wellen bestrichen wird.
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Der Einbau eines erfindungsgemäßen Gerätes in Fahrzeugen, insbesondere
Schienenfahrzeugen-, ermöglicht infolge der erhöhten Sicherheit einen schnelleren,
dichteren und reibungsloseren Verkehr, wodurch die Wirtschaftlichkeit des Betriebes
wesentlich gesteigert werden kann: Die Erfindung sei an Hand der Zeichnung in einem
Ausführungsbeispiel noch etwas näher erläutert. Es zeigt Fig. i ein Anwendungsschema
bei Schienenfahrzeugen und Fig. 2 bis 5 die Anordnung eines in Abhängigkeit von
der Fliehkraft verstellten Sendegerätes, und zwar Fig. 2 und 3 bei Geradeausfahrt
in Ansicht und Draufsicht und Fig.4 und 5 bei Kurvenfahrt in Ansicht und Draufsicht.
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In Fig. i sei 1o ein :geradeaus @gerichteter Schienenstrang, 1i ein
Kurvenstrang. Es seien ferner beispielsweise 12 ein mit einer Echoloteinrichtung
13 ausgestattetes, in Pfeilrichtung fahrendes Fahrzeug und 14 bzw. 15 weitere vor
demselben liegende Fahrzeuge. Das Sendegerät 13 ist so eingestellt, daß es
genau in Schdenenrichtung 16 die nach dem Prinzip des Echolotes zu reflektierenden
elektromagnetischen Wellen aussendet, wobei diese Wellen zweckmäßig in einem scharfen
Strahl gebündelt sind. Sobald die Wellen 16 das Fahrzeug 14 treffen, werden sie
etwa innerhalb eines Winkelbereiches 17 reflektiert und können alsdann im Empfangsgerät
des Fahrzeuges 12, unter Anzeige der Zeitdifferenz und damit der Entfernung der
Fahrzeuge 12 und 14 voneinander, empfangen werden.
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Um auch das in der Kurve i i vor dem Fahrzeug 12 liegende Fährzeug
15 durch die Echoloteinrichtung wahrnehmen zu können, ist zweckmäßig das Sendegerät
um eine senkrechte Achse in Abhängigkeit von der Kurvenfahrt verstellbar. Befindet
sich beispielsweise das Fahrzeug 12 bei 12' in der Kurve, so würde das Sendegerät
13, falls es unbeweglich im Fahrzeug angeordnet wäre, einen Wellenstrahl in Richtung
einer Tangente 18 aussenden. Stellt sich jedoch das Sendegerät z. B. unter der Wirkung
der Zentrifugalkraft beim Einfahren in die Kurve schräg, so, wird der Strahl 18
:in Pfeilrichtung 19 verschwenkt, so daß er beispielsweise bis in. die Richtung
2o gedreht wird und hierbei auch beim Bestreichen des genannten Winkels auf das
Fahrzeug 15 stößt: Durch die Refl.ektion der Wellen kann alsdann die Entfernung
des Fahrzeuges 15 vom nachfolgenden Fahrzeug 12' festgestellt werden.
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Ein Schema zur Verstellung des Sendegerätes zeigen z. B. die Fig.
2 bis 5. Das Sendegerät 13 beliebiger bekannter Art ist z. B. auf einer senkrechten
Welle 21 gelagert, welche durch einen: in eine Gabel 22 eingreifenden Hebel 23 in
Drehrichtung verstellt werden kann. Der Hebel 23 trägt einerseits ,ein Fliehgelvicht
24 und ist ,andererseits @durc!h Federn 25 bzw. 26 in O'ueirrichtung abgestützt.
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Bei Geradeausfahrt wird der Wellenstrahl in Richtung 16 ausgesendet
(Fig. 2 und 3). Fährt das Fahrzeug, wie z. B. in Fig. i bei 12' dargestellt ist,
eine Rechtskurve, so wird das Fliehgewicht 24 gegen die Wirkung der Feder 25 nach
links verstellt, wodurch das Sendegerät 13n eine der Rechtskurve entsprechende Schrägstellung
gebracht wird; und dadurch einen Wellenstrahl z. B. in Richtung 2o aussendet (Fig.
4 und 5).
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Statt durch die Fliehkraft kann die Verstellung !des Sendegerätes
fauch auf andere geeignetes Weise, z. B. durch elektrische Beeinflussung vom Schienenstrang
her, erfolgen; beispielsweise auch derart, daß bereits vor dem Einfahren in die
Kurve das Sendegerät in die Kurvenrichtung verschwenkt wird. Natürlich kann das
Echolotsystem auch dort, wo es notwendig ist, mit dem bisherigen Blocksystem vereinigt
werden, so daß beispielsweise auf kurvenreichen unübersichtlichen Gebirgsstrecken
das bisherige Blocksystem beibehalten wird.