DE863622C - Kippvorrichtung an Hubfahrzeugen - Google Patents

Description

• Kippvorrichtung an Hubfahrzeugen Bei Hubfahrzeugen, bei denen die Last von einem heb- und senkbaren Tragkörper aufgenommen wird, besteht in vielen Fällen das Bedürfnis; die Last nach Erreichen einer bestimmten Hubhöhe zu kippen. Die Last kann in solchen Fällen aus Behältern bestehen, in denen Schüttgut, wie Sand, Kohle, Asche, Baustoffe, Abfälle oder Flüssigkeiten, z. B. auch flüssige Metalle, befördert werden.
• Durch die Erfindung wird dieses Bedürfnis in einfacher Weise dadurch erfüllt, daß ein gegenüber dem Tragkörper beweglicher Teil des Lagers durch ein vorzugsweise gelenkiges Verbindungsglied, z. B. Kette od. dgl., mit dem Traggerüst des Hubfahrzeuges derart verbunden ist, daß nach Erreichen einer bestimmten Hubhöhe bei weiterer Betätigung des Hubantriebes die Last gekippt wird.
• Bekannt sind fahrbare Winden mit einer auf und niederbeweglichen Plattform, die nach vorn geneigt werden kann. Ein vollkommenes Ilerumkippen mit selbsttätigem Zurückschwenken der Plattform beim Herunterbewegen derselben ist jedoch mit dieser Einrichtung nicht möglich. Auch sind Hubwagen vorgeschlagen worden, deren Plattform vor dem eigentlichen Hochbewegen sich selbsttätig um ein geringes nach hinten schräg stellt, um ein Heruntergleiten des auf der Plattform befindlichen Ladegutes durch Fahrterschütterungen zu verhindern. Auch bei dieser Anordnung ` fehlt die durch die Erfindung verwirklichte Möglichkeit, den Ladekörper selbsttätig voll herumzuschwenken und wieder aufzurichten.
• Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigt Abb. z eine Vorrichtung gemäß der Erfindung in Seitenansicht, Abb. 2 eine Draufsicht zu Abb. F, Abb.3 ein Lager der Kippvorrichtung in vergrößertem Maßstab und im Schnitt gemäß Linie 3-3 in Abb. 2 und Abb. ¢ eine Draufsicht zu Abb. 3.
• Bei dem in Abb. r gezeigten Hubfahrzeug, das in seinem allgemeinen Aufbau bekannten Fahrzeugen dieser Art entspricht, sind nur die für das Verständnis der Erfindung notwendigen Einzelheuen dargestellt. Auf dem die Antriebseinrichtung i tragenden Fahrgestell 2 (mit den .Räderpaaren 3 und 4.) ist ein Traggerüst 5 für einen Tragkörper .6 angebracht, der mittels eines schematisch durch das Seil 7 und die Rolle 8 dargestellten Aufzuges gehoben und gesenkt werden kann. Der Tragkörper 6 hat zwei Arme 9 und io; die an ihren gabelförmig ausgestalteten Enden mit je einem Lager ii bzw. 12 zur Abstützung des die zu befördernde Last tragenden Behälters 14 ausgestattet sind. An diesem mit einem Fußgestell 13 versehenen, vorzugsweise an zwei Seiten schrägwandigen Behälters 14 sind an zwei gegenüberliegenden senkrechten Seiten flache, hochkant gestellte Tragzapfen 15, 16 angebracht. Zur Aufnahme des Tragzapfens r6 in dem Lager r2 ist in diesem ein drehbarer Schwenkzapfen 17 (Abb. 3, 4) mit einer nach oben offenen Pfanne 18 angeordnet; zur leichteren Einführung des Tragzapfens 16 sind schräg gestellte Führungen 2o, 21 vorgesehen.. Die ', Teile am Lager i i zur Aufnahme des Tragzapfens 15 sind in entsprechender Weise gestaltet.
• Mit dem .Schwenkzapfen 17 ist eine Rillenscheibe 22 fest verbunden. Eine an der Scheibe 22 bei 23 (Abb. i) befestigte Zugfeder 24; die an ihrem Ende bei 26 an dem Tragkörper 6 angebracht ist, sucht die Scheibe 22 in ihre Normalstellung zu drehen, in der sie mit dem Anschlag 25 gegen den Arm 9 bzw. io stößt. Die Wirkung der Feder 24 wird dadurch unterstützt, daß die Tragzapfen 15, 16 des Behälters 14 an diesem so angebracht. sind, daß der Behälter auch bei ungleichmäßig verteilter Last das Bestreben hat, die Normalstellung einzunehmen.
• Entgegen der Spannung der Feder 24 greift an der Rillenscheibe 22 eine bei 27 befestigte Kette 28 an, die mit ihrem anderen Ende bei 29 am Traggerüst 5 festgemacht ist; sie läuft lose über eine an dem Tragkörper 6 angebrachte Führungsrolle 30 und wird gespannt, wenn'der Tragkörper 6 gehoben wird.- .
• Uni den Behälter 14 beim Heranfahren des Fahrzeuges in einfacher Weise in die richtige Stellung zu- dem Tragkörper 6 zu bringen, sind an denvorderen inneren Seiten der Arme 9, io des Tragkörpers 6 schräg zulaufende Führungsleisten 31, 32 vorgesehen.
• Die Betriebsweise ist folgendermaßen: -Das Hubfahrzeug fährt mit gesenktem Tragkörper 6 unter den Behälter. 14. Wird der Hubantrieb eingeschaltet, dann werden beim Heben des Tragkörpers 6 die Tragzapfen 15, 16 des Behälters 14 von den Pfannen 1.8 der Schwenkzapfen 17 aufgenommen; und schließlich wird der Behälter 14 gehoben. Nach Erreichen einer für die Beförderung des Behälters geeigneten Höhe'wird der Hubantrieb abgeschaltet. Bei der nun folgenden Beförderung der Last zu der gewünschten Abladestelle hält die Feder 24 den Behälter 14 in der Normalstellung, während die Kette 28 lose hängt. An der Abladestelle wird der Hubantrieb erneut eingeschaltet und bleibt eingeschaltet, bis der Tragkörper 6 den auf eine bestimmte Höhe eingestellten Anschlag 33 erreicht hat. Während dieser Hubbewegung spannt sich die bis dahin lose hängende Kette 2,8 und dreht demzufolge die Scheibe 22 und damit auch den Behälter 14, der, wenn der Tragkörper 6 den Anschlag 33 erreicht, vollständig gekippt ist und seinen Inhalt entleert hat. Bei dieser Kippbewegung ist der Tragzapfen 15 ebenso wie der Tragzapfen 16 durch den den Schwenkzapfen 17 ringförmig umgebenden Bauteil ig gegen Herausfallen gesichert.
• Nach Entleeren des Behälters 14 wird der Tragkörper f wieder gesenkt, wobei infolge Nachlassens des Zuges der Kette 28 die :Scheibe 22 und damit auch der Behälter 14 durch die Feder 24 wieder in die Normalstellung gebracht wird. Nach Rückkehr des Fahrzeuges an die Ladestelle wird der Tragkörper 6 schließlich so weit gesenkt, bis der Behälter 14 auf dem Boden steht, so daß die Tragzapfen 15, 16 wieder frei werden.
• Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß das Kippen des Behälters nur durch Betätigen des Hubantriebes erfolgt, so daß zusätzliche Einrichtungen oder sonstige Maßnahmen zum Kippen des Behälters erspart werden und die Bedienung der Vorrichtung äußerst einfach ist.

Claims (9)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Kippvorrichtung an Hubfahrzeugen, bei denen die Last von an einem heb- und senkbaren Tragkörper angebrachten Lagern gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein gegenüber dem Tragkörpen(6) beweglicher Teil (17) des Lagers (i r, 12) durch ein vorzugsweise gelenkiges Verbindungsglied (28), z. B. eine Kette od. dgl., mit dem Traggerüst (5) des Hubfahrzeuges derart verbunden ist, daß nach Erreichen einer bestimmten Hubhöhe bei weiterer Betätigung des Hubantriebes die Last (i4) gekippt wird.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Teil des Lagers. (11, 12) aus einem drehbaren Zapfen (17) besteht.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen 1(z7) mit einer Pfanne (18) zur Aufnahme von an der Last (14) angebrachten Tragzapfen (15,r6) versehen ist.
4. 4. Vorrichtung nachAnspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragzapfen (15,16) beim Kippen der Last (i4) gegen Herausgleiten aus der Pfanne (z8) durch einen vorzugsweise über die Öffnung der Pfanne zu liegen kommenden Bauteil (i9) gesichert ist.
5. 5. Vorrichtung nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Teil (17) des Lagers (z5, 16) mit einer Feder (24) zur Rückführung der Last aus der gekippten Stellung in die Normalstellung versehen ist.
6. 6. Vorrichtung nach Anspruch z bis 5, gekennzeichnet durch einen Anschlag (25) zur Festlegung der Normalstellung der Last unter Wirkung der Feder (24).
7. 7. Vorrichtung nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das gelenkige Verbindungsglied (28) über eine am Tragkörper (6) befestigte, das Kippen der Last bewirkende Rolle (22) geführt und mit ihr derart verbunden ist, daß sie beim Anziehen des Verbindungsgliedes (28) gedreht wird. B.
8. Vorrichtung nach Anspruch i bis 7; dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (6) mit zwei Armen (9, 1o) die Last (14) auf zwei Seiten umgreift.
9. 9. Vorrichtung nach Anspruch i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Arme (9, 1o) je mit einem gelenkigen Verbindungsglied (28), einer Feder (24) und einem Anschlag (25) versehen sind. 1o. Vorrichtung nach Anspruch i bis 9, gekennzeichnet durch einen die Hubhöhe des Tragkörpers (6) begrenzenden, vorzugsweise verstellbaren Anschlag (33). Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 221 737, 553 495.