DE862335C

DE862335C - Fadenfuehrer zum Stricken von Hand

Info

Publication number: DE862335C
Application number: DESCH2665D
Authority: DE
Inventors: Erika Romani
Original assignee: SCHACHENMAYR
Current assignee: SCHACHENMAYR
Priority date: 1943-05-23
Filing date: 1943-05-23
Publication date: 1953-01-08

Description

Die Erfiriduhg betrifft einen auf den Finger aufsteckbaren Fadenführer zum @ Stricken von Hand mit mehr als einem Faden. Zur Herstellung insbesondere von farbigen Mustern in Gestricken werden verschiedenfarbige Garnfäden verarbeitet, die entsprechend dem Muster nach dem Stricken bestimmter Maschenzahlen abwechselnd auf die Nadel genommen werden. In der Regel wird der zu verstrickende Faden um den Zeigefinger der linken Hand geführt. Beim Wechsel des Garnfadens muß daher der bisher verarbeitete Faden vom Zeigefinger fallen gelassen und ein anderer Faden vom Zeigefinger aufgenommen werden. Um diese das Stricken außerordentlich verzögernde Tätigkeit auszuschalten, hat man bereits einen auf den Finger aufsteckbaren Fadenführer benützt. Dieser besteht aus einer eng gewundenen Drahtschraube, deren beide Enden als Führungsösen für Fäden ausgebildet sind. Ein solcher Fadenführer gestattet jedoch nur die Führung von zwei Fäden. Durch Stricken mit mehr als zwei Farben lassen sich jedoch noch ganz andere Musterungsmöglichkeiten erschöpfen, wie sie von Hand ohne diese Erfindung nicht oder doch nur sehr umständlich möglich waren und daher kaum zur Anwendung kamen. Ähnlich wie bei Jaquard-Strickmaschinen kann man mit diesem mehrfachen Fadenführer nun von Hand vielfarbige Streifen- und Karomuster oder figürliche Motive ausarbeiten und dabei auch kleinste Woll- und Garnreste verwenden. Außerdem muß der bekannte Fadenführer, der, da er aus Draht besteht, trotz der Vernickelung im Lauf der Zeit oxydiert, in verschiedenen Größen vorrätig gehalten werden, da die Drahtschraube einen unveränderlichen Durchmesser hat, weil er nicht auf jeden Finger paßt.
Der Fadenführer nach der Erfindung ist deshalb so ausgebildet, daß er durch einen aus Kunststoff oder einem anderen leicht formbaren, nicht oxydierenden elastischen Stoff bestehenden, flächigen, Führungsschlitze aufweisenden Teil gebildet wird, an den sich federnde, gewölbte, den Finger umfassende Schenkel anschließen. Dadurch ist der Fadenführer vorliegender Erfindung leichter als die bekannten, nur aus Metall herstellbaren Fadenführer und ist infolgedessen beim Arbeiten angenehmer als diese.
Zweckmäßig besteht der Fadenführer aus einem einzigen Streifen Stoffes der erwähnten Art, dessen quer zur Längsrichtung aufeinandergefalteter mittlerer Teil den flächigen Teil -4nd dessen Enden die Schenkel bilden. Damit sich der Fadenführer der Fingergröße anpassen kann, ist er so geformt, daß der Krümmungshalbmesser der Schenkel von ihrem einen Rand zum anderen abnimmt und daß sich die Schenkelenden in der Ruhelage überlappen.
Ein solcher Fadenführer, der aus einem nicht oxydierenden Stoff hergestellt ist, kann in seinem flächigen Teil eine beliebige Anzahl von Schlitzen aufweisen, so daß auch eine beliebige Anzahl von Garnfäden geführt werden kann. Ein Abstreifen eines Garnfadens von dem führenden Zeigefinger der linken Hand und ein Aufnehmen eines anderen Garnfadens mit diesem Finger ist also in keinem Fall mehr notwendig, so daß das Stricken von Mustern außerordentlich vereinfacht und beschleunigt wird. Dadurch, däß eine beliebige Zahl von Garnfäden durch den Fadenführer geführt werden kann, ist das Stricken von Mustern mit mehr als zwei oder drei Farben auf bequeme Art möglich. Infolgedessen können auch Gestricke wie wollene Handschuhe und Socken hergestellt werden, die besonders dick sein sollen, denn die jeweils nicht zu einer Masche verstrickten Fäden laufen auf der Innenseite mit. Je mehr Fäden also verstrickt werden können, desto dicker wird das Gestrick.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise dargestellt. Es zeigt Abb. i die Anwendungsform des Fadenführers, Abb.2 eine Seitenansicht des Fadenführers, Abb. 3 eine Stirnansicht des Fadenführers, Abb. q. eine Draufsicht auf den Fadenführer, Abb. 5 eine Ansicht des Fadenführers von unten. Der Fadenführer besteht aus einem flächigen Teil a und den Schenkeln b. Am flächigen Teil ca sind Führungsschlitze c für die Fäden vorgesehen. Er entsteht vorzugsweise durch Falzung des mittleren Teiles eines Streifens quer zur Längsrichtung in der Faltlinie d. Der Krümmungshalbmesser der federnden, in der Ruhelage sich überlappenden gewölbten Schenkel b nimmt zweckmäßig von ihrem einen Rand e bis zu ihrem anderen Rand f ab. Infolgedessen erscheint in der Stirnansicht der Abb.3 eine Innenfläche.

Claims

PATENTANSPRÜCHE; i. Auf den Finger aufsteckbarer Fadenführer zum Stricken von Hand mit mehr als einem Faden, gekennzeichnet durch einen aus Kunststoff oder einem anderen leicht formbaren, nicht oxydierenden elastischen Stoff bestehenden, flächigen, Führungsschlitze (c) aufweisenden Teil (a), an den sich federnde, gewölbte, den Finger umfassende Schenkel (b) anschließen.
2. Fadenführer nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem einzigen Streifen besteht, dessen quer zur Längsrichtung aufeinandergefalteter mittlerer Teil den flächigen Teil (a) und dessen Enden die Schenkel (b) bilden:
3. Fadenführer nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungshalbmesser der Schenkel (b) von ihrem einen Rand (e) bis zum anderen (f) abnimmt. q.. Fadenführer nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Schenkelenden in der Ruhelage überlappen.