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Verfahren zur Herstellung von Rollfilm-spulen mit Holzkern und Blechendscheiben
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Rollfilmspulen mit einem Holzkern
und auf dessen Enden befestigten Blechscheiben. Um einem Lockern der Endscheiben
durch Schrumpfen dies Holzes vorzubeugen, hat man schon die Enden des Holzkerns
vor dem Anbringen der Blechflansche durch radiales Zusammendrücken verdichtet.
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Demgegenüber besteht die Erfindung darin,, daß der Holzkern nach.
der letzten spanabhebenden Bearbeitung seiner Oberfläche durch gleichzeitige Anwendung
von radialem Druck und Wärme auf seiner ganzen Länage verdichtet, kalibriert und
geglättet wird, worauf die Endscheiben aufgebracht werden, die dabei vorteilhaft
die Stirnenden des Holzkerns abdecken. Auf diese Weise ist eine Rollfilmspule geschaffen,diedurch
ihre dichte und glatte Oberfläche gegen Witterungseinflüsse und damit nachträgliches
Schrumpfen oder Quellen weitgehendst geschützt ist, und zwar wird nicht nur eine
einfache mechanische Verdichtung, sondern auch eine physikalische Veränderung des
Holzkerns herbeigeführt, indem die durch die angewandte Wärme zum Fließen gebrachten
Harze und ähnlichen, Bestandteile des Holzes ein festes Verkleben ,der Holzfasern
und Ausfüllen aller Poren bewirken, so daß der Kern ein besonders festes Gefüge
und eine völlig glatte, maßhaltige Oberfläche erhält. Damit ist einerseits ein Absplittern
von
Holzteilchen vermieden und,andererseits ein glattes Aufwickeln
des Films gewä'hrlei'stet. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ändert sich auch
die Farbe der Holzkerne, und zwar tritt eine Bräunung ein. Hierdurch wird nicht
nur das Aussehen der Spule verbessert, sondernidiese Erscheinung kann vorteilhaft
auch zur Prüfung der Holzkerne sowohl auf ihre genaue Maßhaltigkeit als auch auf
absolute Trockenheit, und zwar vor dem Aufbringen der Stirnflansche, benutzt werden,
so daß Aus,schuß an fertiger Ware weitgehendst vermieden wird, was mit Rücksicht
auf die strengen Anforderungen bei der Abnahme ider Spulen durch die Filmfabriken
von besonderer Bedeutung ist.
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Blei der Herstellung anderer Gegenstände, und zwar Speichen; Schuhleisten
u: dgl., ist es zwar bereits vorgeschlagen, :die zu ihrer Anfertigung benutzten
Rohlinge, und zwar Runü- und Kantholz, durch beheizte Formen zu drücken, jedoch
handelt es sich hierbei nicht um eine Fertigbearbeitung, vielmehr sollen aus dien
Rohlingen die Fertigerzeugnisse- durch eine weitere, und zwar offensichtlich spanabhebende
Bearbeitung hergestellt werden, wodurch aber der mit den Drücken erzielte Fortschritt
wenn nicht ganz, so .doch zum größten Teil wieder verlorengeht.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigen Fig. i bis 3 eine Rollfilmspule in Seitenansicht und
zwei Stirnansichten, Fig. 4 und 5 einte Vorrichtung zum- Verdichten der Spulenkerne
im Achsenschnitt und im Querscbnitt nach der Linie A-B.
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Die- in den: Fig. i bis 3 gezeigte Rollfilmspule besteht aus dem zylindrischen
Holzkern a und: den beiden Blechendscneibenu b. Die letzteren sind mit nach außen
vorspringenden zylindrischen Vertiefungen c versehen-, in welchen die Enden des
Kerns a eingreifen und durch Stauchen oder Vertiefungen c hefestigt sind. Natürlich
kam auch eine andere bekannte Befestigungsart angewendet werden. Der Holzkern a
ist vor dem Anbringen der Endseheiiben b auf seiner ganzen Länge durch gleichzeitige
Anwendung von Druck und Hitze verdeichtet. Hierbei @sind das nachstehend beschriebene
Verfahren und die in den Fig. 4- und 5 gezeigte Vorrichtung angewandt.
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Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Stahldüse p;-,dieren
Bohrungsweibe dem endr gültigen. Außendurchmesser dier Holzkerne entspricht, - während
ihre Länge zweckmäßig das Doppelte der Länge eines Holzkerns beträgt. Die Düse p
ist voneiner Heizvorrichtung, nämlich einem elektrischen Heizwiderstand q ümigefben.
An die Düse schließt sich oben eine rohrförmige Führung r an, in der ein> Preß.stempel,
s gleitet. Das Führungsrahr r ist unmittelbar oberhalb der Düse p an einer
Seite auf einer ,dein Spulenkern entsprechenden Länge ausgeschnitten, so daß hier
eine seitliche Öffnung gebildet ist, um die zu verdichtenden Kerne zwischen der
Düse p unid dem zurückgezogenen Preßstempel s in die Führung einbringen zu können.
Jedesmal nach Einführen des Kerns (Stelle as in Fig. 4) geht der Stempel s abwärts
und drückt den Kern inl die Düse (Stellung 0) herein. Der Kern schiebt dabei
seinerseits den, bereits in der Düse befindlichen Kern (Stellung a2) vor sich her
und drückt ihn, unten. aus der Düse (Stellung a) heraus. Bei lern Hinäurchtrei!ben
durch die Düse werden die Kerne verdichtet und auf genaues Maß gebracht. Durch die
gleichzeitige Hitzeanwendung findet außerdem, wie bereits eingangs beschrieben;
eine physikalische Veränderung d er Holzkerne statt mit ,der Folge, d aß die Holzfasern
durch die im Holz enthaltenen Harze und ähnlichen Stoffe verklebt und .die Poren
restlos ausgefüllt werden. Man erhält auf diese Weise genau maßhaltige Kerne, die
weder merklich nachsehrumpfen noch unter dem Einfluß von Feuchtigkeit quellen. Gleichzeitig
erhalten die Kerne eine vollkommen glatte politurartige Oberfläche. Infolge der
Wärmeanwendung beim Verdichten ändert .siclh die Farbe der Holzkerne, und zwar tritt
eine Bräunung ein. Der Grad der Bräunung kann verschieden stark, und zwar im Farbton
von Naturholz, Nuß@baum, Mahagoni usw., gewählt werden. Er kann als Kennzeichen
für das richtige Maß .der Verdünnung oder der Wärmebehandlung benutzt werden, und
es läßt sich danach die Zeitdauer der Behandlung leicht richtig einstellen. Die
beste Wirkung wird erzielt, wenn die Düse p auf etwa Zoo bis 25o° C erhitzt 'und
die Arbeitsgeschwindigkeit des mechanisch angetriebenen Stempels s so eingestellt
wird, daß jeder Holzkern etwa 2 bis 3 .Sekunden in der erhitzten Düse verbleibt.
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Natürlich beschränkt sich dieErfindung reicht auf das dargtestellte
und beschriebene Beispiel, vielmehr sind mancherlei Abänderungen insbesondere hinsichtlich
der Form und Ausführung der Spulenflansche und der Art der Befestigung möglich.