DE86114C - - Google Patents

Description

KAlStRLICHES PATENTAMT.

Bei doppelt wirkenden Gaskraftmaschinen wird infolge der Durchführung der Kolbenstange durch den mit stark erhitzten Gasen gefüllten Arbeitscylinder die Kolbenstange übermäfsig erhitzt. Um die hohe Erwärmung zu vermeiden, hat man zu dem Hülfsmittel gegriffen, die verbrannten Gase einer starken Abkühlung zu unterwerfen, wofür aber sehr viel Kühlwasser nöthig ist.

Um nun diesen Uebelstand zu beseitigen, läfst man die Pleuelstangen an Zapfen angreifen, die am Rande des Kolbens sitzen, so dafs die Kolbenstange nebst deren Stoffbüchse ganz fortfällt. Um dabei für die genannten · Zapfen in der Cylinderwandung eine gute Dichtung zu sichern, wird nach der einen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung an dem Arbeitskolben ein hohlcylindrischer Einsatz von solcher Länge angebracht, dafs er bei einem vollen Hube des Kolbens die für den .Zapfen nöthigen Durchbrechungen in der Cylinderwandung überdeckt.

Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird der hohlcylindrische Einsatz durch zwei mit dem Kolben verbundene Hohlstangen oder Hohlkolben ersetzt, welche sich in entsprechend langen Aushöhlungen in der Cylinderwand hin- und herbewegen und bei dieser Verschiebung die Durchbrechungen in der Cylinderwandung stets überdecken, so dafs ein Austritt der Gasfüllung aus dem Cylinder vollständig ausgeschlossen ist.

Der Gegenstand der Erfindung ist aus Fig. ι (Längsschnitt) und Fig. 2 (Querschnitt) ersichtlich.

A ist der gekühlte Arbeitscylinder, welcher mit zwei Längsschlitzen aa zur Durchführung der am Arbeitskolben B sitzenden Zapfen b b für die seitlich vom Cylinder A angreifenden Pleuelstangen C C versehen ist.

In die Enden des Cylinders A sind die am Boden mit Wassermänteln versehenen ausgehöhlten Deckel D eingesetzt. Zwischen letzteren und der Innenwandung des Cylinders A ist ein ringförmiger Raum zur Aufnahme des am Kolben B sitzenden oder mit demselben ein Stück bildenden hohlcylindrischen Einsatzes E vorgesehen.

Am unteren bezw. oberen Rande der Deckel DD können Dichtungsringe vorgesehen sein, so dafs die über und unter dem Kolben B •befindlichen Cylinderräume 1, 2 dicht gegen genannten Einsatz E abschliefsen.

Aus Fig. 2 ist ersichtlich, wie die Durchbrechungen oder Längsschlitze α seitlich abgeschlossen sind, so dafs auch hier zwischen dem Einsatz E und dem Arbeitscylinder ein dichter Abschlufs gesichert ist.

Zur Einführung des Gasgemisches in den Cylinder können in den Deckeln (in der Zeichnung weggelassene) Kanäle vorgesehen werden, denen das Gemisch von aufsen her zugeführt wird, während andere Kanäle in genannten Deckeln die Wegführung der verbrannten Gase aus dem Cylinder veranlassen.

Die Tiefe des ringförmigen Spaltes zwischen dem Cylinder A und seinen Deckeln D ist so gewählt, dafs der Einsatz E den vollen Hub mit dem Kolben JB durchlaufen kann; genannte -

Tiefe bestimmt gleichzeitig den Raum zur Aufnahme der Cylinderfüllung.

Bei der Anordnung der Gaskraftmaschine nach Fig. 3 und 4 — Längs- und Querschnitt — werden die in den Arbeitscylinder einzuführenden Gase vorher abwechselnd in zwei zwischen der Cylinderinnenwandung und dem hohlcylindrischen Einsatz E vorgesehene ringförmige Räume 3 und 4 comprimirt, zu welchem Zwecke der obere und untere Rand des Einsatzes E zu einem ringförmigen Flantsch e umgebogen ist.

Das zu comprimirende Gemisch, wird den Räumen 3 und 4 durch in dem Deckelflantsch und in der Cylinderwandung vorgesehene Kanäle zugeführt; anderweite nach den Cy-Iinderräumen 1 und 2 führende Kanäle dienen zur Abführung der Gase aus den Cylinderrä'umen, wobei durch geeignete Ventile die Zu- und Abführung der Gase geregelt wird.

Bei der Ausführung der Gaskraftmaschine nach Fig. 5 (Längsschnitt), Fig. 6 (Horizontalschnitt) ist der hohcylindrische Einsatz E durch zwei mit dem Kolben B sich gemeinschaftlich hin- und herbewegende Hohlstangen E* E* ersetzt, welche in hohlcylindrischen Aushöhlungen in der Cylinderwandung Führung erhalten und die Längsschlitze a am Cylinder A ebenso dicht abschliefsen, wie dies vom Einsatz E bewirkt wird, b sind auch hier wieder die Zapfen zum Aufsetzen der Pleuelstangen C. Zur Verhütung des Ueberhitzens des Kolbens B kann derselbe hohl ausgeführt und mit Löchern ausgestattet werden, welche den Kanälen im Cylinder entsprechen und durch welche zur Kühlung des Kolbens Wasser oder Dampf in Form eines zerstäubten Strahles hindurchgetrieben wird. Dieser Dampf kann durch die Hitze der Auspuffgase erzeugt und an Stelle von Kühlwasser zum Kühlen des Cylinders verwendet werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine doppelt wirkende Gaskraftmaschine ohne Kolbenstange, gekennzeichnet durch einen zwischen der Innenwandung des Arbeitscylinders und seinen Deckeln sich hin- und herbewegenden, mit Kolben B verbundenen hohlcylindrischen Einsatz. (E) oder durch zwei in der Cylinderwandung sich verschiebende, gleichfalls mit Kolben B verbundene Rundstangen (E * E*), welche Stangen (bezw. welcher Einsatz) die Durchgangsstellen der am Kolben sitzenden Pleuelstangenzapfen durch die Cylinderwandung hindurch abdichten.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.