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Ballenpresse . Die Erfindung betrifft eine zum Zusammenballen von
losem Gut, wie Stroh, Heu, Lumpen, Papier usw., bestimmte Ballenpressevon der doppeltwirkenden
Bauart, bei der die einzelnen Vorgänge der Beschickung der Prellkammern, der Zusammenpressung
der Ladung, des Abbindens des Ballens, des Aushebens des fertigen Ballens und der
Vorbereitung einer Kammer für die Aufnahme einer. neuen Ladung abwechselnd auf der
einen und auf der andern Seite der Presse erfolgen, wodurch die Leistung verdoppelt
wird.
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Bei der erfindungsgemäßen Ballenpresse ist zu diesem Zweck ein an
seinen beiden Enden durch lösbare Stirnwände abgeschlossener Kasten innen mit einer
die Preßplatte bildenden beweglichen Trennwand versehen, die auf beiden Seiten durch
einen Längsschlitz - in- den Seitenwänden-- des Kastens hindurch mit -der gemeinsamen
Kolbenstange zweier einander gegenüberliegender Flüssigkeitsdruckwinden verbunden
ist, die abwechselnd geschaltet werden, um in der einen und in . der andern der
beiden zwischen der beweglichen Trennwand und der entsprechenden, Stirnwand gebildeten
Kammern je einem Ballen zusammenzupressen.
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Die Erfindung erstreckt sich ferner auf- verschie-Jene - andere Einzelheiten;
-die' sieh aus der. nachstehenden Beschreibung ergeben.
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Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Presse ist in der Zeichnung
veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i einen teilweise @im_-Schnitt ,gehaltenen
Seitenriß der Ballenpresse;-Abb:-2 das. ;Ende der-Preäse-'izn Auf riß-# wobei
die
lösbare Stirnwand zur besseren Verdeutlichung in die senkrechte Ebene heruntergeklappt
ist, während dieselbe Stirnwand in Abb. z nur bis in die waagerechte Ebene umgelegt
ist.
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Die Ballenpresse besteht aus 'einem Kasten i mit einem Gerippe aus
Winkeleisen, auf denen Bleche aufgeschweißt sind, die den Boden 2, die Decke 3 und
die Seitenwände 4, 5 bilden. Die beiden Enden des Kastens sind durch zwei Sätze
von. je vier Klappen 6, 6111 65, 6c bzw. 7, 711 usw. abgeschlossen, und die
einzelnen Klappen sind durch schmale Spalte getrennt. Die Klappen sind an zwei Achsen
8, 9 angelenkt, die mittels Konsolen io, i i am Kastengerippe befestigt sind.
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Die Decke 3 und der Boden 2 sind innen mit einer Holzverkleidung 12,
13 versehen. Diese Holzverkleidungen sind in vier Abschnitte 12, i2a, 12b, 12e bzw.
13, 13a, 13b, 13c von der Breite der Klappen 6 bis 6c unterteilt. Zwischen den Abschnitten
12 bis i2c und 13 bis i3° sind Spalte 14 freigelassen, um das Einschieben von Flacheisen
15, 16, 17 zu gestatten.
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Die Längsseitenwände 4 und 5 sind in ihrer Mitte mit je einem waagerechten
Schlitz 18 versehen, dessen Rand eine Umbördelung i9 aufweist.
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Die .beiden Zylinder 2o, 21 einer doppeltwirkenden Flüssigkeitsdruckwinde
sind mittels Beschläge 22 in jeder Längsseitenwand4 und 5 in der Flucht der Schlitze
i8 befestigt. 23, 23' sind je zwei kolbenverbindende Stangen. Die Kolben spielen
in zwei in gegenseitiger Flucht liegenden, an jeder Längsseitenwand des Kastens
angeordneten Zylindern 20, 21 der Doppelwinde. Die Druckmittelzufuhr zu den Winden
erfolgt von, einer mittels eines Motors 27 angetriebenen Pumpe 26 aus über die wechselseitig
gesteuerten Leitungen 2,4, 2,5. Mit 28 ist der Druckmittelbehälter bezeichnet. Die
ganze Druckmittelverdichtungsanlage ist auf diese Weise auf der Kastendecke 3 angeordnet.
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Innerhalb des Kastens i ist parallel zu den Klappensätzen 6 und 7
eine Platte 29 angeordnet, die aus einem mit zwei Blechtafeln 30, 31 verkleideten
U-Eisen-Rahmen besteht. Durch diese Platte sind zwei Kammern 32, 33 abgegrenzt.
Eine waagerechte Achse 34 führt durch die Mitte der Platte 29. Zwei mit der Achse
34 feste Muffen 35, 36 sind in jeder geeigneten Weise an den seitlichen U-Eisen
des Plattenrahmens befestigt.
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An jeder Seite der Platte 29 sind U-förmig zugebogene Flacheisen 15,
16, 17 in jeder geeigneten Weise befestigt. Die Enden der waagerechten Schenkel
der U-Eisen sind abgeschrägt und mit einem schrägen Loch 37 versehen. Die oberen
waagerechten Schenkel 15' der U-Eisen sind kürzer als die unteren waagerechten Schenkel
15". Die Flacheisen 38 sind an der Platte parallel zu den ebenfalls an dieser Platte
befestigten Abschnitten der Eisen 15, 16, 17 in jeder geeigneten Weise angebracht.
' Auf der Kastendecke 3 befestigte Beschläge 42 tragen Achsen 40, 41, an denen Sätze
von Haken 39 angelenkt sind. Diese Haken. 39 bilden die Verschlüsse für die
Klappen 6, 6a, 6b, 6c, 7 usw. und werden in ihre Sperrstellung durch an Beschlägen
44 des Kastens i befestigte Schraubenfedern 43 zurückgeführt.
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Zwei unter den Haken 39 angeordnete und mit ihren Enden in den Winkeleisen
des Kastengerippes auf beiden Seiten des Kastens i gelagerte Wellen45 tragen Nocken46
und sind an einem ihrer Emden mit einem Bedienungshebel 47 versehen, der das. gleichzeitige
Ausheben des einen Hakensatzes 39 zwecks Freigabe der Fallklappen 6, 6117 6b, 6c,
7 usw. gestattet.
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An der Außenfläche der Fallklappen 6, 611, 6b, 6c 7 usw. befestigte
Stützen 48 halten die Fallklappen in einer waagerechten Stellung zurück, wenn diese
aus den Haken 39 gelöst werden. Die ganze Vorrichtung ist auf einem Fahrwerk 49
eingebaut.
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Die Arbeitsweise der Ballenpresse ist folgende: Die Platte 29 wird
derart verschoben, daß ihre waagerechte Achse 34 gegen das eine Ende, etwa das Ende
18a der Schlitze 18 anschlägt. Die Fallklappen 6 bis 6c sind geöffnet, d. h. heruntergeklappt,
und. längs der Eisen 15, 16, 17 werden Drähte gespannt, die zwischen den Eisen 15,
16, 17 und den Eisen 38 gegen die Platte 28 festgehalten werden. Die Enden dieser
Drähte werden in den schrägen Löchern 37 befestigt, die an den Enden der waagerechten
Schenkel der Eisen 15, 16, 17 v orgeseben sind. Die Kammer 32 wird mit dem .zusammenzupressenden
losen Gut, z. B. mit Heu, beladen. Hierauf wird diese Kammer durch Aufrichten der
Fallklappen 6, 611 geschlossen, die in der Schließstellung durch die von den Federn
43 angezogenen Haken 39 verriegelt genalten werden. Der das Druckmittel steuernde
Hahn wird nun. so betätigt, daß das Druckmittel in die zu beiden Seiten des Kastens
angeordneten Flüssigkeitsdruckwinden 21 strömt, deren. Kolben somit nach der rechten
Seite der Zeichnung zurückgeschoben werden und über ihre Stangen 23 die Achse 34
und die Preßplatte 29 mitziehen. Die Flachseite 3o dieser Prellplatte preßt das
Gut gegen die von den Fallklappern 6, 611 gebildete Stirnwand des Kastens. Sobald
die Achse 34 gegen das Ende 18b der Schlitze 18 aufgelaufen ist, hat die Preßplatte
29 ihr Hubende erreicht, und der Ballen ist in der Kammer 32 fertiggepreßt. Da die
waagerechten Schenkel der Flacheisen 15, '16, 17 mit der Preßplatte 29 vorgerückt
sind, stehen sie nun aus der von den Fallklappen 6, 611 gebildeten Stirnwand heraus.
Der Arbeiter löst nun die Drähte aus den schrägen Löchern 37, hebt den Teil der
Drähte, der auf den längeren Unterschenkeln 15" aufliegt, an und verknüpft diese
Drähte mit den Enden der von den kürzeren Oberschenkeln 15' gelösten Drähte. Alsdann
löst er die Haken 39 durch Betätigung des Hebels 47, der über die Nocken 46 auf
die Halten einwirkt. Die Fallklappen kippen dabei selbsttätig aus und ruhen nun
mittels ihrer Stützen 48 gegen den Boden auf, so daß der fertige `Preßballen aus
der Kammer 32 herausgeholt werden kann. Nun können die Drähte wieder an den Flacheisen
15, 16, 17 entlang gespannt und ihre Enden in den Schräglöchern 37 befestigt werden,
worauf diese
Kammer für die Bildung eines neuen Ballens wiederbenutzbar
ist.
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Während dieser Arbeitsgänge hat ein anderer Arbeiter die Kammer 33
beladen und diese Kammer durch Aufschwenken der die Stirnwand 7 bildenden Fallklappen
geschlossen, so daß das Druckmittel nur noch zu den Winden 2o geleitet zu werden
braucht, um die Prellplatte nach der linken SeitederZeichnung zuverschieben,bis
ihreAchse34 gegen die Enden 1811 der Schlitze 18 aufläuft. In der Kammer 33 ist
auf diese Weise ein neuer Ballen zusammengepreßt worden, der in der bereits beschriebenen
Weise abgebunden bzw. bereift wird.
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Der wechselweise Arbeitsvorgang in den beiden Kammern 32 und 33 gewährleistet
eine große Nutzleistung, da die eine Kammer beschickt werden kann, während die Bindedrähte
des in der andern Kammer zusammengepreßten Ballens verschlungen werden und dieser
Ballen herausgeschafft wird, und umgekehrt.
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Das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel läßt im Rahmen
der Erfindung verschiedene Abwandlungen zu. Anstatt auf einem Radsatz 49 eingebaut
zu sein, könnte die Ballenpresse auf einem Sockel oder einem festen Gestell aufruhen.
Die Stirnwände könnten nicht nur je aus einemSatz von-Fallklappen, sondern auch
aus einer ganzen Tafel bestehen, sofern diese entsprechende Durchbrechungen aufweist,
um die waagerechten Schenkel 15', 15" der U-förmigen Führungseisen hindurchtreten
zu lassen. Endlich kann auch die Einrichtung für die Druckmittelzufuhr zu den Winden
jede andere geeignete Anordnung erhalten.