DE3637C - Maschine zum Pressen und Packen von Heu, Schafwolle, Baumwolle, Rofshaar und anderen ähnlichen Materialien - Google Patents
Maschine zum Pressen und Packen von Heu, Schafwolle, Baumwolle, Rofshaar und anderen ähnlichen MaterialienInfo
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01F—PROCESSING OF HARVESTED PRODUCE; HAY OR STRAW PRESSES; DEVICES FOR STORING AGRICULTURAL OR HORTICULTURAL PRODUCE
- A01F15/00—Baling presses for straw, hay or the like
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Environmental Sciences (AREA)
- Basic Packing Technique (AREA)
Description
1877.
1 /■:) ι.
ΛΧν>ΖΙΛ
Klasse 58.
Klasse 58.
MAXIME LAHAUSSOIS in PARIS. IL--,-..=-.-^.. -
ähnlichen Materialien.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. September 1877 ab.
Das bisher übliche Verfahren zum Pressen und Packen von trockenem Viehfutter, Wolle
u. dergl. besteht in der Einfuhrung des Materials, welches einen Ballen bilden soll, in
einen entsprechenden Kasten, in welchem das anfgehäufte Material zusammengeprefst wird. Die
an der Oberfläche befindlichen Theile werden dabei sehr stark, die in der Mitte befindlichen
aber gar nicht oder nur wenig zusammengedrückt; deshalb hat der so geprefste Ballen
nicht die gehörige Dichtigkeit, obgleich die mangelhafte Leistung einen grofsen Kraftaufwand
erfordert.
Mein neues Verfahren hingegen besteht darin, dafs das Material in kleinen Bündeln geprefst
und sodann zu einem grofsen Ballen zusammengesetzt wird. Bei dem Zusammenpressen kleiner
Mengen genügt ein weit geringerer Druck, um irgend ein loses, viel Raum einnehmendes Material
sehr dicht und gleichmäfsig zusammenzupressen. Während also das gewöhnliche Verfahren
eine ganz aufserordentliche Kraftleistung erfordert, um eine grofse Masse angehäuften
Materials auf einmal zu pressen, besteht nach meinem Verfahren die Arbeit darin, dafs die
einzeln dicht zusammengeprefsten Bündel mittelst einfacher Bindung zu einem gröfseren Ballen
zusammengefügt werden. Das Resultat ist ein äufserst dicht geprefster und einen möglichst
kleinen Raum einnehmender Ballen.
Eine Eigentümlichkeit meines Verfahrens besteht in der Anwendung einer Walzenpresse,
zum Pressen der kleinen, später auf einander zu legender Bündel. Aus vielfältigen Versuchen
hat sich nämlich ergeben, dafs ein auf grofse Flächen oder Massen ausgeübter Druck
ungenügend wirkt; dagegen durch Anwendung einer Walzvorrichtimg, welche das Material
fortschreitend zusammendrückt, eine gutes Resultat erreicht wird.
Meine in der beiliegenden Zeichnung dargestellte Prefsmaschine enthält zwei Hauptorgane:
die Prefsvorrichtung und den Sammler.
Fig. ι ist ein Längenschnitt der Maschine.
Fig. 2 ist ein halber Querschnitt durch die Axe des Prefsapparates nach der Linie x-y.
Fig. 3 ein halber Querschnitt des Sammlers nach der Linie z-v.
Fig. 4 ein halber Horizontalschnitt der Maschine nach der Linie K-M.
Fig. 5 ist ein Verticaldurchschnitt der Maschine.
Fig. 6 ist ein horizontaler Schnitt.
Beide Figuren (5 und 6) zeigen die Bewegungsmechanismen einzelner Theile der Maschine.
Der Prefsapparat besteht aus zwei stählernen Cylindern c c mit eingedrehten Kehlen oder
Rinnen zur Aufnahme von stählernen Bändern//1, welche über die Walzen R R' und TT1
laufen. Die Walzen T Ti dienen als Spannrollen für die Stahlbänder. Diese Stahlbänder,
welche die Walzen R C und R' C1 horizontal
tangiren, bilden die obere und untere Fläche eines sogenannten »Schiebers«; sie führen in
ihrer steten Bewegung das Material in die Höhlung, welche der »Sammler« an der Oeffnung
des Schiebers darbietet.
Die Platten F von polirtem Eisen bilden die Seiten des Schiebers; sie sind bis zur vorderen
Kante der Walzen verlängert und trichterartig erweitert, Fig. 1, 2 und 4. Diese Platten bestehen
aus zwei Theilen; der vordere Theil F ist fest am Maschinengestell, der hintere Theil
F1 dagegen bildet eine Klappe. Die beiden Klappen F1 F\ legen sich im richtigen Moment
nach innen um und schieben den hinteren, wenig gewalzten Theil des Bündels in den
Sammler ein.
Diese nachschiebende Bewegung der Klappen ist nothwendig, weil, wenn die beiden Stahlbändersysteme
Z/1 das geprefste Material in die zu seiner Aufnahme bestimmte Höhlung führen
sollten, diese fortschreitende Bewegung nicht über die verticale Linie hinaus stattfände, welche
man durch die Axen der Walzen R und R1 ziehen kann.
Die letzten Theile eines Heubündels, wie klein das Bündel auch sei, würden bei ihrem
Durchgänge zwischen den Cylindern nicht die genügende Dichtigkeit erhalten, um den Bändern
einen kräftigen Stützpunkt zu geben. Diese sich nicht zusammenpressenden Schichten zerstreuen
sich zwischen den beiden horizontalen Flächen der Bänder //' und erreichen gar
nicht die Linie R-RK
Die Klappen F1 F1, welche den hinteren
beweglichen Theil der Seiten des Schiebers bilden, vollenden die fortschreitende Bewegung
der geprefsten Schicht und deren Einführung in den Raum des Sammlers.
Das zusammenzupressende Material wird auf den vor dem Trichter des Prefsapparates befindlichen
Tisch t gelegt. Der Sammelapparat, in welchem sich die nach einander zwischen
den Walzen geprefsten Schichten auf einander legen, besteht aus einem Kasten mit horizontalen
Zwischenwänden von Blech, welche Hohlräume bilden, die eine nach der anderen vor die Oeffnung
des Schiebers rücken. Die Anzahl dieser Abtheilungen wird durch die Anzahl der zu
walzenden oder zu pressenden Schichten, welche den Ballen bilden sollen, bedingt, d. i. durch
die dem Ballen zu gebende Gröfse und Schwere. Diese Hohlräume sind zwischen dem Deckel
und dem Boden des Sammlers durch Eisenblechplatten p . . . .pa gebildet, die an den
Seiten in gemessenen Entfernungen mittelst hölzerner Stellklötze c und Bolzen d gehalten werden.
Diese Klötze bilden die Seitenwände der einzelnen Abtheilungen. Wenn man die Dicke
der Klötze verändert, so wird auch die Höhe der Abtheilungen verändert und in das richtige
Verhältnifs zu dem Abstande der Prefswalzen gesetzt. Wenn man die Länge der Klötze c
und der Platten p . . ..p9 verändert, so wird
die Tiefe der Hohlräume und folglich die entsprechende Dimension des Ballens verändert.
Ein Aufzugapparat giebt dem Sammler eine steigende Bewegung mit Ruhepausen. Sobald
eine Höhlung gefüllt ist, wird der Sammler zwischen den festen verticalen Wänden A und D
gehoben. Die Hohlräume sind alsdann ringsum geschlossen (einerseits durch die Wände A
und B, andererseits durch die Holzklötze), wodurch das Material geprefst erhalten wird. Der
bewegliche Kolben K, von demselben Querschnitt, wie der Schieber, wird nach und nach in jede
vor den Schieber kommende Abtheilung des Sammlers eingeführt und geht von der Stellung
K in die Stellung TSf1 über.
Die Maschine arbeitet folgendermaafsen:
Die Walzen C und C pressen und walzen das Material, welches ihnen der Arbeiter zuführt.
Es ist zweckmäfsig, zuvor das Material derart aufzuschichten, dafs es die Form eines
rechteckigen Prisma hat und zwar von der Länge der Walzen und von der Tiefe des Halbmessers der Walzen; ferner so hoch wie
die Mündung des Trichters. Dieses Anhäufen, das nur geringe Kraftleistung erfordert, geschieht
mit der Hand in einem Kasten von bestimmter Dimension, oder auch mechanisch durch einen
Prefsapparat mit beweglichen Wänden.
Der bewegliche Kolben K, der sich anfangs in K1 befindet, geht in dem Maafse, als das
Material im Schieber vorschreitet, in die Stellung K1 zurück.
Die Klappen F' legen sich nun, wenn der
Kolben in K2 angekommen, um und schliefslich
senkrecht zu ihrer ursprünglichen Stellung, d. h. so wie in Fig. 6 dargestellt ist, wenn inzwischen
der Kolben von K1 nachiT zurückgegangen ist. Wir müssen hier etwas näher auf den
Bewegungsmechanismus, der Klappen F1, sowie des Kolbens K eingehen. Die Welle der unteren
Walze C1 trägt an beiden Enden ein konisches Rad S, Fig. 5 und 6. Jedes dieser
Räder bewegt ein anderes konisches Rad / mit verticaler Axe J, welche unten in einen Spurzapfen
auf dem Ständer L läuft, oben dagegen in einem Halslager N geführt wird.
Auf der oberen Fläche der Räder / befindet sich je eine in sich wiederkehrende Leitcurve u,
welche in eine mit dem Rad verbundene Scheibe eingefräst ist. In dieser Curve wird
die Rolle einer Pleuelstange q geführt, deren Ende mit der in der Seitenwand F,
Fig. 5, mit einem Gelenk beweglichen Klappe F1 verbunden ist. Die beiden Leitcurven stehen
symmetrisch zu einander, so dafs die beiden Klappen F* sich genau gleichmäfsig gegen einander und von einander bewegen.
Auf jede der beiden verticalen Wellen J ist eine Kurbel Q aufgekeilt; beide Kurbeln sind
ebenfalls symmetrisch zu einander gestellt. Die Pleuelstangen s s fassen die Querstange V, an
welcher der Kolben K befestigt ist, an und wandeln die rotirende Bewegung der Kurbeln Q
in eine hin- und hergehende um. Die Querstange hat selbstverständlich noch eine Führung in den
beiden Armen des Maschinengestelles, welche hinten an demselben vorstehen. Der Kolben K
hat die Höhe einer Abtheilung des Sammlers und ist so breit, als die Holzklötze desselben
von einander entfernt sind. Der bewegliche Kolben geht, wie angeführt, von K2 nach K
zurück, während die Klappen F1 über JiJi1
hinaus vorrücken, bis dieselben an die Oefmung
der Höhlung a1 an der Verlängerung der inneren
Fläche der verticalen Wand A vorgerückt sind. Die geprefste Schicht wird sonach immer
auf allen vier Seiten gehalten. Ein in der Zeichnung nicht dargestellter Aufzugsapparat
hebt nun den Sammler um eine Abtheilung höher. Die Abtheilung a1 kommt somit zwischen
die beiden verticalen Wände A und D und die Höhlung a2 steht jetzt vor dem Schieber
und ist bereit, eine geprefste Schicht Heu, Wolle etc. aufzunehmen. Der bewegliche Kolben
K dringt jetzt in die Höhlung «2 ein und
nimmt in derselben die Stellung K1 ein. Die Klappen F1 F1 kommen wieder in ihre ursprüngliche
Stellung. In dieser Weise füllt man alle Höhlungen, bis hinab zu β10 und p°. Wenn
die Arbeit vollendet ist, befindet sich die untere Fläche F des Sammlers in gleicher Höhe
mit der oberen Fläche des Schiebers.
Während der Sammler gefüllt wird, nimmt ein Arbeiter zwei Eisendrähte, die an dem
einen Ende mit einer Oese, an dem anderen mit einem Haken von Eisenblech versehen
sind.
Die Wände A und D, sowie der Deckel und der Boden des Sammlers sind aus drei Platten
von Eisenblech oder Gufseisen gebildet, die einen Raum von 4 mm, ■ Fig. 3, zwischen sich
lassen. Die Platten, welche diese vier Seiten bilden, sind durch Metallbügel H, Fig. 1 und 3,
mit einander verbunden. Diese Metallbügel bilden Röhren, durch welche die Drähte gezogen
werden.
Längs an der Wand A bilden die Bügel eine Röhre, welche ihrer ganzen Länge nach in
die Fugen einmündet. Die oben in diese Wand eingeführten Drähte treten unten heraus;
der Arbeiter fafst die Drähte und zieht sie durch die Bügel H des Bodens und des Hintertheils,
den Haken stets voran. Er hängt sodann die beiden Drahtenden an der den Walzen entgegengesetzten oberen Ecke zusammen und
vollendet die Bindung durch Anziehen mittelst der Rolle P, Fig. 1. Der gebundene Ballen
mufs nun aus dem Sammler entfernt werden. Zu diesem Zweck werden zuerst die Muttern
losgeschraubt, welche die Stellklötze c und die Eisenblechplatten p zusammenhalten. Mit den
Klötzen lösen sich auch die Platten los, welche man herauszieht. Die geprefsten Schichten sind
nun in Berührung und bilden einen eingeschnürten Ballen. Die rechte und linke Fläche
des Ballens sind frei. Der Boden des Sammlers, der an einem Ende (Fig. 3 in dem Endklotz
jS1) seine Stütze verliert, senkt sich und
dreht sich dabei um ein Gelenk, das ihn an dem gegenüberstehenden Klotz festhält. Ebenso
macht sich der Deckel in E los, aber er bleibt, von seinem Scharnier gehalten, welches sich
wohl auf-, aber nicht abwärts klappen läfst, in horizontaler Lage. Endlich wird die Wand D
unten ausgehängt und seitwärts gedrückt. Der nun nicht mehr festgehaltene Ballen wird weggenommen.
Das Spiel der Klappen F1 kann von dem Arbeiter, dem die Einführung des Materials
obliegt, leicht beobachtet werden, indem er die Stellung der Leitcurven beobachtet. Aus
ihrer Stellung erkennt er, ob das Material zwischen die Walzen zu bringen ist. Sollte er
jedoch eine Operation übersehen, so ergreift er einen zur Hand befindlichen Hebel, um die
Walzen auszurücken; auch ist der Aufzugsapparat mit einer Vorrichtung versehen, welche ihm
gestattet, den in diesem Falle zu früh gehobenen Sammler wieder zurück zu seiner Stellung
zu bringen.
Meine Maschine kann feststehend hergestellt oder auf Rädern montirt werden, um transportirt
zu werden. Anstatt den Prefsapparat mit zwei Walzen zu machen, kann man sich auf
die obere Walze beschränken und die untere durch eine Platte oder einen Tisch ersetzen.
Claims (5)
1. Die Methode, kleine Schichten des Materials abgesondert zu comprimiren und auf einander
zu legen, um dieselben durch Bindung zu vereinigen, um einen dicht und gleichmäfsig geprefsten, möglichst wenig
Raum einnehmenden Ballen zu erhalten.
2. Die Anwendung des Walzens, um nach und nach und abgesondert die dünnen Schichten
vor dem Aufeinanderlegen und Binden zu comprimiren.
3. Die in der Zeichnung dargestellte Maschine, deren einzelne Organe behufs Herstellung stark
geprefster dünner Schichten, bevor dieselben auf einander gelegt und zu einem Ballen vereinigt
werden, wie beschrieben, zusammenwirken.
4. Die Combination meines aus zwei Cylindern oder aus einem Cylinder und einer Platte
bestehenden Prefsapparates mit einem Schieber, »dessen Seitenflächen klappenartig bewegt
werden«, um die Schicht geprefsten Materials fortzuziehen und vorzuschieben.
5. Die oben beschriebene Anwendung und die in der Zeichnung dargestellte Anordnung des
Sammlers mit Abtheilungen, die nach einander durch Hebung vor den Schieber rücken, der die geprefste dünne Schicht zuführt.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
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