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Schneidemaschine für Papier, Pappe u. dgl. mit hydraulischem Messerantrieb
Die bekannten Schneidemaschinen, mit hydraulischem Messerantrieb arbeiten mit einer
ständig laufenden Förderpumpe. Dadurch ergibt sich eine verwickelte und störanfällige
Bauweise. Zur Steuerung des Messerantriebes ist ein Hauptsteuerschieber und ein
Umsteuerschieber erforderlich, und zwar wird der Hauptsteuerschieber maschinell
oder von Hand geöffnet und vom Messer nach Ausführung seines Arbeitshubes und. Rückkehr
in die Ausgangs-Stellung wieder geschlossen; während der Umsteuerschieber vom 'Messer
in seinen beiden Endstellungen betätigt wird. Ferner besteht der Nachteil, daß das
Druckmittel durch den ständigen Umlauf sich unnötig stark erwärmt und vorzeitig
altert.
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Erfindungsgemäß lassen sich a11 diese Mängel dadurch vermeiden, daß
.der hydraulische Geber als doppelt wirkende Kolbenpumpe ausgebildet ist, durch
die der Empfängerkolben synchron und mit gleichphasiger Bewegungsumkehr angetrieben
wird. Dadurch ergibt sich ein sehr einfaches Getriebe und der Druckmittelstrorn
kommt nur in Fluß, wenn das Messereinen Schnitt ausführen soll.
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Die Erfindung sei an mehreren. in der Zeichnung schematisch dargestelltem
Ausführungsbeispielen veranschaulicht.
Abb. i zeigt den hydraulischen
Messerantrieb einer Papierschneidemaschine mit getrennt angeordnetem Geber und Empfänger,
Abb. 2 eine zweite Ausführungsform des 'hy draulischen Messerantriebes, bei der
Geber- und Empfängerkolben in einem gemeinsamen Zylinder angeordnet sind, Abb.3
eine Draufsicht auf den gemeinsamen Zylinder der Abb. 2, Abb. d. eine dritte Ausführungsform
des hydraulischen Messerantriebes, bei der für Geber und Empfänger Kolben verschiedenen
Durchmessers vorgesehen. sind.
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Der hydraulische Messerantrieb der dargestellten verschiedenen Ausführungsformen
besteht im wesentlichen, aus einem 'hydraulischen Geber, der als doppelt wirkende
Kolbenpumpe ausgebildet und mit dem Antrieb der Papierschneidemaschine verbunden
ist, sowie einem hydraulischen Empfänger, der m-it dem :Messerträger verbunden ist
und von der Pumpe synchron, und mit gleichphasiger Bewegungsumkehr angetrieben.
wird.
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Der Messerträger i ist mit der Stange des Empfängerkolbens d. entweder
unmittelbar (Abb. i) oder über ein Gestänge 2, 3 (Abb. 2) verbunden. Die Stange
des Geberkolbens 5 ist an eine Kurbel 6 angeschlossen, die in bekannter Weise über
eine Kupplung mit dem Pumpenantrieb verbunden wird, wenn ein Schnitt ausgeführt
werden soll.
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Beim Ausführungsbeispiel der Abb. i sind die Zylinder von Geber und
Empfänger getrennt voneinander angeordnet und Außen- und Innenseiten der Kolben,
wirken über Druckmittelleitungen 7, 8 aufeinander ein, während. bei den Ausführungen
der Abb. 2 und .4 Geber- und Empfängerkolben in einem. gemeinsamen Zylinder laufen,
so daß die Kolbeninnenseiten über die von ihnen eingeschlossene gemeinsame Mittelkammer
und die Außenseiten über einen die beiden Außenkammern des Zylinders verbindenden
Kanal g aufeinander einwirken.
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Im Empfänger- oder Geberkolben sind zwei Überdruckventile io, i i
angeordnet. Das Ventil io leitet den. Druckmittelstrom von der Kolbenaußenseite
zur Innenseite, das Ventil i i von der Innen zur Außenseite. Von, den Überdruckventilen
kann auch das eine im Geber-, das andere im Empfängerkolben angeordnet sein.
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Zur Begrenzung des Messerhubes ist in der Ausführung nach Abb. 2 für
die Abwärtsbewegung ein ortsfester Anschlag 12 vorgesehen; in der anderen Richtung
ist der Hub durch den Anschlag des Empfängerkolbens an. der Stirnseite des Zylinders
13 begrenzt. Bei der Ausführung nach Abb. i ist die Begrenzung nach beiden Seiten
durch den Anschlag des Empfängerkolbens im Zylinder 13 gegeben.
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Der Geberkolben hat gegenüber dem begrenzten Hub des Empfängerkolbens
einen etwas größeren Hub, so daß stets eine starre Hubbegrenzung des Empfängerkolbens
und damit des: Messerträgers gewährleistet ist. Dieser Überhub gleicht auch jeden
während eines Arbeitshubes etwa auftretenden Leckölverlust aus. Die in Abb. q. dargestellte
Ausführungsform ermöglicht durch verschiedene Durchmesser von Geber- und Empfängerkolben
eine Bewegungsübersetzung.
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Leckölverluste können in bekannter Weise durch den von. ihnen während
des Hubes im Zylinder hervorgerufenen, Unterdruck über ein Rückschlagventil aus
einem Druckmittelbehälter ausgeglichen werden. Das Lecköl kann durch. Leckölleitungen
in den Druckmittelbehälter zurückgeführt werden.
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Wegen der unmittelbaren Verbindung des Geberkolbens mit der Antriebskurbel
6 sind die Zylinder von Geber und Empfänger schwingbar gelagert. Bei der getrennten
Anordnung nach. Abb. i genügt eine gelenkige Aufhängung und flexible Leitungsverbindung
der Zylinder. Bei der baulichen Zusammenfassung von Geber und Empfänger nach Abb.
2 und .I ist der gemeinsame Zylinder zwischen den Angriffspunkten der beiden Kolbenstangen
aufgehängt und durch Gleitschienen 14., 15 in ortsfesten Führungen i6, 17 beweglich
gehalten.
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Das hydraulische Getriebe der Bauarten nach den Abb. 1, 2 und d. arbeitet
folgendermaßen: Nach dem Einrücken einer Kupplung wird die Antriebskurbel 6 im Pfeilsinne.
bewegt und das Messer beschneidet durch: seinen Niedergang den auf dem Schneidtisch
18 liegenden Papierstapel i9, der in bekannter Weise .durch mechanische Mittel oder
hydraulisch eingepreßt ist. Wenn das Messer seine untere Endlage erreicht hat, wird
es durch Anschlag festgehalten. Der Geberkolben bewegt sich aber noch um ein geringes
Maß weiter und fördert dabei das überflüssige Druckmittel durch. das Überdruckventil
io auf die Innenseite von, Geber- und Empfängerkolben. Bei der Umkehr des Geberkolbens
wird dann der Empfängerkolben sogleich mitbewegt und das Messer wird angehoben.
Wenn das Messer seine Höchstlage erreicht, wird durch Anschlag des Empfängerkolbens
seine Weiterbewegung verhindert. Der Geberkolben führt dann aber noch seine Überdruckbewegung
aus und drückt das beim liedergang durch das Ventil io auf die Kolbeninnenseite
gelangte Druckmittel durch das Überdruckventil i i wieder auf die Kolbenaußenseite.
i@Tach einer Umdrehung der Kurbel 6 rückt sich die die Kurbel antreibende Kupplung
automatisch aus und die Maschinekommt zum Stillstand.
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Wird die Niederbewegung des Messers durch einen unter dem Messer liegenden
Fremdkörper gestört, so bleibt der Empfängerkolben stehen und das vom Geberkolben
geförderte Druckmittel strömt durch das Überdruckventil io auf die Kolbeninnenseite.
Geht der Geberkolben zurück, so wird der Empfängerkolben sogleich wieder bis zu
seinem Anschlag mitgenommen und anschließend das zuvor über das Ventil io auf die
Innenseite geförderte Druckmittel wieder durch das. Überdruckventil i i auf die
Kolbenaußenseite gedrängt.