DE1016682B - Papierschneidemaschine - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf Papierschneidemaschinen, die mit einem doppelt wirkenden, hydraulisch beaufschlagten Arbeitskolben als Messerantrieb versehen sind und einen Steuerschieber zum wechselweisen Umschalten des von einer durchlaufenden Pumpe geförderten Drucköles von der einen auf die andere Kolbenseite des Arbeitskolbens aufweisen. Bei diesen bekannten Papierschneidemaschinen wird die Umschaltung der hydraulischen Triebrichtung von Hand vorgenommen. Dabei hat sich herausgestellt, daß die Bedienungsperson regelmäßig erst umschaltet, wenn sie durch das Brummen des Messerantriebs darauf aufmerksam gemacht wird, daß die Endstellung des Messers bereits erreicht ist. Das hat aber nicht nur einen Zeitverlust, sondern auch Energieverlust und unerwünscht hohe Erwärmung zur Folge.

Erfindungsgemäß wird daher jede Papierschneidemaschine nach dem vorstehenden Gattungsbegriff derart ausgebildet, daß zum selbsttätigen Wechsel der Antriebsrichtung des Messers dem Steuerschieber eine Umsteuervorrichtung zugeordnet ist, die über Überdruckventile mit den die beiden Kolbenseiten mit Drucköl beaufschlagenden Druckleitungen verbunden ist, derart, daß beim Überschreiten eines vorbestimmten Druckes in einer der beiden Druckleitungen der Steuerschieber selbsttätig umgeschaltet wird. Dadurch wird ein schneller und besonders weicher Richtungswechsel ohne Handbedienung erreicht. Als Umsteuervorrichtung kann ein hydraulischer Überdruckschalter mit einem vom Überdruck in den Druckleitungen gesteuerten Schaltkörper vorgesehen sein, der zur Bewegungsübertragung mit dem Steuerschieber verbunden ist. Um Fehlschaltungen durch vom Messerbalken oder vom Arbeitskolben kommende Drücke zu vermeiden, können in jeder der beiden zum Arbeitskolben führenden Druckleitungen je ein Rückschlagventil als Absperrventil und für jedes Rückschlagventil eine Umgehungsleitung vorgesehen sein, die beide über einen gemeinsamen Sperrschieber geführt werden, derart, daß jeweils nur die Umgehungsleitung durch den Sperrschieber abgesperrt wird, welche jeweils an die das Drucköl über das zugeordnete Rückschlagventil zum Arbeitskolben führende Druckleitung angeschlossen wird.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch veranschaulicht.

Der dargestellte hydraulische Messerantrieb besteht im wesentlichen aus einer als Druckmittelquelle dienenden Druckölpumpe 1, einem Arbeitskolben 2 zum Auf- und Abbewegen des Messerbalkens 3 der Papierschneidemaschine, ferner einem Steuerschieber 4 mit Umsteuerhandhebel 5 und den beiden Verbindungsleitungen 6 und 7 zwischen der Druckölpumpe 1 und dem Arbeitskolben 2. In diese Leitungen ist außer dem Papierschneidemaschine

Anmelder:

Atlas -Werke Aktiengesellschaft,
Bremen, Stephanikirchenweide 1-19

Dr.-Ing. Eddo Blaum, Gerhard Schmidt

und Hans Thaeter, Bremen,
sind als Erfinder genannt worden

Steuerschieber 4 noch eine Sperrvorrichtung 8 eingeschaltet, durch die verhindert wird, daß vom Arbeitskolben 2 oder Messerbalken 3 ausgehende Drücke auf die Druckölpumpe 1 übertragen werden können. Die Sperrvorrichtung wird von einem Sperrschieber 8 gebildet, der auf den Differenzdruck zwischen den Leitungen 6 und 7 anspricht. Ferner sind in den Leitungen 6 und 7 zwei Rückschlagventile 9 und 10 zwischen dem Arbeitskolben 2 und dem Zylinder des Sperrschiebers 8 eingebaut, um 'den Rückstrom des Druckmittels vom Arbeitskolben zu sperren. Diesen beiden Rückschlagventilen ist je eine Umgehungsleitung 11 bzw.12 zugeordnet, die durch den Sperrschieber geschaltet wird.

Bei der in der Zeichnung angegebenen Stellung des Steuerschiebers 4 ist die Druckölpumpe 1 über einen (^vorratsbehälter 13 und die beiden Kammern 14, 15 des Steuerschiebers kurzgeschlossen. Wird der Umsteuerhandhebel 5 auf »Schneiden« gestellt und dadurch der Steuerschieber in der Zeichnung nach links verschoben, so wird über die Leitung 6 und die Kammer 14 des Steuerschiebers Druck auf die linke Seite des Sperrschiebers 8 gegeben, so daß dieser nach rechts verschoben wird. Dadurch wird die Umgehungsleitung 12 abgeschaltet und die Rückleitung 7 vom Arbeitskolben über die Umgehungsleitung 11 und über die Kammer 15 des Steuerschiebers zur Saugseite der Pumpe geöffnet. In dieser Stellung des Messerantriebes wird der Schneidhub des Messers ausgeführt. Wird der Umsteuerhandhebel 5 auf »Rücklauf« gestellt, so ist der Stromfluß des hydraulischen Druckmittels umgekehrt, und das Messer wird vom Schneidtisch wieder abgehoben. Der Sperrschieber 8 ist in dieser Stellung des Steuerschiebers wieder nach links in die aus der Abbildung ersichtliche Stellung gebracht.

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Die Umschaltung des Messers vom Schneidhub auf Rücklauf erfolgt nur ausnahmsweise durch den Umsteuerhandhebel 5. Normalerweise wird sie erfmdungsgemäß selbsttätig durchgeführt. Hierzu wird ein hydraulischer Überdruckschalter vorgesehen, durch den der in den Endstellungen des Messers auftretende mechanische erhöhte Widerstand ausgenutzt wird, der in deq ..Leitungen der Druckölpumpe einen erhöhten Druck' hervorruft. Zur Umsteuerung sind daher an die Leitungen 6 und 7 Überdruckventile 18 und 19 angeschlossen, die zu den Zylindern 20 und 21 eines Schaltkörpers 22 führen. Dieser Schaltkörper steht über ein Gestänge 23, 24 mit dem Steuerschieber 4 in Verbindung. Der Schaltkörper 22 ist zwischen den Kolben 25 und 26 der beiden Zylinder 20 und 21 angeordnet und durch Schraubenfedern 28 und 29 mit jedem Kolben 25 bzw. 26 verbunden. Der Schaltkörper 22 hat zwei im Abstand angeordnete Rasten 30 und 31, mittels derer er in seinen beiden Arbeitsstellungen durch einen Schnäpper 32 festgehalten wird, diese Teile bilden den hydraulischen Überdruckschal- ter. Beim Auftreten eines Überdruckes in der Leitung 6 durch Aufsetzen des Messers auf die Schneidunterlage öffnet das Überdruckventil 18, so daß der Kolben 25 des Zylinders 20 unter Zusammendrücken der Schraubenfedern 28 und 29 den Schaltkörper 22 in der Zeichnung nach rechts und dadurch den Steuerschieber 4 nach links bewegt, so daß das Druckmittel in entgegengesetzter Richtung am Arbeitskolben 2 beaufschlagt und das Messer in die Hochlage zurückgeführt wird. Beim Bewegen des Kolbens 25 verbleibt zunächst der Schaltkörper 22 in seiner Stellung II, bis die Schraubenieder28 voll angespannt ist. Dann wechselt der Schaltkörper 22 plötzlich in die andere Raststellung III über.

Gelangt das Messer in seine Hochlage, so erhöhen sich der mechanische Widerstand und der Druck in der Leitung 7, bis das mit dieser Leitung verbundene Überdruckventil 19 öffnet und nunmehr der Kolben 26 des Zylinders 21 beaufschlagt und der Schaltkörper 22 wieder in seine andere Raststellung II zurückgeführt wird.

Die Sperrung der Leitungen zwischen der Druckölpumpe und dem Arbeitskolben gegen die vom Arbeitskolben ausgehenden Drücke kann statt durch einen Sperrschieber mit Rückschlagventil auch durch einfache Rückschlagventile einer Stromweiche erfolgen, indem durch den erzeugten Druck der Druckölpumpe das in der Saugleitung liegende Rückschlagventil gegen den Rückstrom zur Druckölpumpe in der Offenstellung verriegelt wird. Diese Verriegelung kann auch durch einen Schieber erfolgen, der in einem zur Druckölpumpe parallel geschalteten Nebenweg für das hydraulische Druckmittel liegt. Durch die Anordnung des Sperrschiebers wird insbesondere erreicht, daß sich der Arbeitskolben und damit der Messerbalken nicht ohne Beaufschlagung durch die Druckölpumpe bewegen kann; vielmehr ist das Messer in jeder Stellung durch die Sperrvorrichtung gehalten und kann nur durch das Druckmittel von der Pumpe aus in eine andere Lage gebracht werden. Ferner wird durch den Sperrschieber erreicht, daß durch die vom Arbeitskolben bzw. vom Messerbalken kommenden Drücke keine Fehlschaltungen über den Überdruckschalter erfolgen können, da der Sperrschieber zwischen dem Arbeitskolben und den Anschlußstellen des Überdruckschalters eingeschaltet ist.

Claims (3)

Patentansprüche.

1. Papierschneidemaschine mit einem doppelt wirkenden, hydraulisch beaufschlagten Arbeitskolben als Messerantrieb und einem Steuerschieber zum wechselweisen Umschalten des von einer durchlaufenden Pumpe geförderten Drucköles von der einen auf die andere Kolbenseite des Arbeitskolbens, dadurch gekennzeichnet, daß zum selbsttätigen Wechsel der Antriebsrichtung des Messers dem Steuerschieber eine Umsteuervorrichtung zugeordnet ist, die über Überdruckventile mit den die beiden Kolbenseiten mit Drucköl beaufschlagenden Druckleitungen verbunden ist, derart, daß beim Überschreiten eines vorbestimmten Druckes in einer der beiden Druckleitungen der Steuerschieber selbsttätig umgeschaltet wird.

2. Papierschneidemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Umsteuervorrichtung ein hydraulischer Überdruckschalter (21 bis 32) mit einem vom Überdruck in den Druckleitungen (6 und 7) gesteuerten Schaltkörper (22) vorgesehen ist, der zur Bewegungsübertragung mit dem Steuerschieber (4) verbunden ist.

3. Papierschneidemaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder der beiden zum Arbeitskolben (2) führenden Druckleitungen (6und7) je ein Rückschlagventil (9bzw. 10) als Absperrventil und für jedes Rückschlagventil eine Umgehungsleitung (11 bzw. 12) vorgesehen ist, die beide über einen gemeinsamen Sperrschieber (8) geführt sind, derart, daß jeweils nur die Umgehungsleitung durch den Sperrschieber abgesperrt ist, welche jeweils an die das Drucköl über das zugeordnete Rückschlagventil zum Arbeitskolben führende Druckleitung angeschlossen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 859 601; britische Patentschrift Nr. 155 440.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 709 699/6 9.57