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Aus Einzelsteinen zusammengespannter Ursprungsträger und damit hergestellte
gespannte Träger oder gespannte Decken und. Verfahren - zur Träger- und Deckenherstellung
-Die Erfindung bezieht sich auf sogenannte Ursprungsträger und gespannteTräger oder
gespannte Decken, die in der Weise hergestellt werden, daß im Ursprungsträger an
seiner Unterseite, also der bei bestimmungsgemäßer Belastung gezogenen Seite, eine
innere Druckspannung durch Richtungsänderung gestraffter Bewehrungseisen und Hochbiegen
des tUrsprungsträgers erzeugt und diese innere Druckspannung bei unbelastetem Träger
durch Aufbringen einer mit dem Ursprungsträger verzahnten Verstärkungsschicht fixiert
wird. Die Erfindung betrifft ferner Verfahren zur Träger-und Deckenherstellung.
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Es ist im Patent 852 140 schon vorgeschlagen worden, Ursprungsträger
zusammenzubauen aus zwischen Balkenköpfen durch Eisenbewehrungen zusammengezogenen
U-förmigen, oben offenen und oben zwischen sich zur Aufnahme eines Teils der Verstärkungsschicht
Lücken lassenden Einzelsteinen. Die Verstärkungsschicht kann dabei lediglich aus
der Füllung des U-Profilinnenraums und der Ausfüllung der genannten Lücken bestehen,
also aus seitlich nicht zusammenhängenden balkenförmigen, mit seitlichen Ansätzen
versebenen Gebilden. Der obere Teil solcher Ursprungsträger wird durch das durch
Richtungsänderung der Bewehrungseisen bewirkte Strecken (derselben sowie durch das
genannte Hochbiegen nicht gespannt. -Die Erfindung besteht demgegenüber zunächst
darin, daß als Einzelsteine mit die genannten
Lückenergebenden Aussparungen
versehene Deckenhohlsteine vorgesehen sind, also allgemein Hohlsteine, die auch
oben geschlossen sind und meistens seitliche Flansche haben. - Der zur- Fixierung
der durch Strecken der Bewehrungseisen und Hochbiegen erzeugten inneren Druckspannung
aufzubringende Beton kommt dann nicht in die großen Hohlräume der Einzelsteine.
Die Verstärkungsschicht kann dann also, wenn man nicht über der oberen Fläche der
Hohlsteine noch eine seitlich überall zusammenhängende Schicht aufzubringen wünscht,
sogar zusammenschrumpfen auf die Füllungen der Lücken oben zwischen den Einzelsteinen
oder auf diese und -den Beton über eventuellen Hohlsteinflanschen und ist daher
nachstehend auch lediglich als Verstärkungsbeton bezeichnet. Durch diesen grundlegenden
Erfindungsgedanken ergibt sich eine große Ersparnis an Werkstoff und Gewicht; durch
die bei Deckenhohlsteinen anwendbare geringe Stegstärke ergibt sich außerdem beim
Zusammensetzen der Einzelsteine ein sehr geringer Mörtelverbrauch, so daß ohne nennenswerte
Mehrkosten gegenüber geringwertigem Mörtel und sogar billiger als bei breiteren
Schichten geringwertigen Mörtels ein hochwertiger und sehr rasch abbindender Mörtel
verwendet «-erden und das Unterspannungsetzen des Ursprungsträgers durch Strecken
der Bewehrungseisen und Hochbiegen schon kurze Zeit nach dem Zusammenmauern erfolgen
kann. Man hat also auch die Möglichkeit, die gespannten Träger unmittelbar an der
Verwendungsstelle herzustellen.
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Aneinandergereihte Deckenhohlsteine lediglich durch Stirnplatten und.
Eisenanker zusammenzuspannen und der unteren Zone des so entstehenden Balkens durch
Hochbiegen eine Vorspannüng zu erteilen, ist an sich bekannt, doch fehlen dabei
die Lücken ergebenden Aussparungen der Deckenhählsteine -und der die tragende Höhe
unter den Aussparungen vergrößernde Verstärkungsbeton.
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Bei einem besonders günstigen Ausführungsbeispiel .des Erfindungsgegenstandes
können als Mörtelflächen zweier Einzelsteine gegeneinander, also als rechnungsmäßiger
Querschnitt des Ursprungsträgern, nur die Stirnfläche des Einzelsteinbodens und
ein Teil der Stirnflächen der seitlichen senkrechten Stege des Steinprofils vorgesehen
sein.
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Eine noch besonders große Ersparnis an Mörtel ergibt sich ferner,
wenn bei einem anderen Ausführungsbeispiel des Erfindttn-s;aegenstandes als \- erbindungsflächen
,der Einzelsteine untereinander nur die Stirnflächen des Bodens des Steinprofils
vorgesehen sind und die Stirnflächen der Deckenhohlsteine derart abgeschrägt sind,
;daß bei zusammengesetztem Ursprungsträger nach oben sich erweiternd.-- Spalten
zwischen den Einzelsteinen sich ergeben.
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Bei anderen besonders günstigen Ausfü'hrungs-1>eispielen können als
Mörtelflächen nur die Stirnflächen des Einzelsteinbodens und eines horizontalen
Zwischenstegs des Steinprofils oder des Finzelsteinbodens und des unteren Teils
der Oberwand des Steinprofils vorgesehen- sein. -In all diesen Fällen sind die Flächen
für die Erzeugung der gewürnschten inneren Druckspannung besonders günstig.
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Bei genügend sauberen Steinstirnflächen kann an die Stelle des Vermörtelns
stets auch ein mörtelloses, also unmittelbares Aneinanderstoßen der betreffendenStirnflächen
am Nachbarstein vorgesehen sein.
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Insbesondere bei der Anordnung von Mörtel-oder unmittelbaren Stoßflächen
nur an den Stirnflächen desBodens undeineshori:zontalenZwischenstegs oder dem unteren
Teil der Stirnfläche der Oberwand des Steinprofils können in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung Boden und horizontaler Zwischensteg oder unterer Teil der Steinprofiloberwand
am einen oder an beiden Enden des Steins über die benachbarten Seitenstege des Steinprofils
ganz. oder teilweise vorspringen. Das ergibt bei der Verbindung mit Mörtel eine
noch ganz besonders sparsame Mörtelverwendung und bei mörtelloser Verbindung völlige
Unabhängigkeit von der Sauberkeit der außerhalb der Stoßflächen liegenden Steinflächenteile.
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Die Fassung der Bewehrungseisen in Balkenköpfen und ihre Straffung
vor dem Strecken, also ihre vorläufige Anspannung derart, daß sie geradeliegen,
können in beliebiger Weise erfolgen; die Beww Ehrungseisen 'können z. B., wie beim
Hauptpatent, nach beispielsweise durch Richtungsänderung (Zusammenziehen oder Spreizen)
erfolgter Strafung in den Balkenköpfen einbetoniert sein. Bei einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung des Hauptpatents kann aber ein solches Einbetonieren vermieden werden,
so daß für das Strecken der Bewehrungseisen, also für deren Anspannung derart, daß
im Ursprungsträger eine Druckspannung an seiner Unterseite erzielt wird, kein Erhärten
von Beton abgewartet zu werden braucht. Diese weitere Ausgestaltung der Erfindung
besteht darin, daß die Bewehrungseisen um ein bogenförmiges oderkonisches Ende mindestens
eines Balkenkopfes 'herumgeführt und, nahe dem Scheitelpunkt der Bogenform oder
der Trägerlängsmit.te, zweckmäßigerweise unter gleichzeitiger Erteilung der Straffungsspannung,
z. B. durch Verdrillen, miteinander verbunden werden. Derartige bogenförmige oder
konische Gestaltung kann besonders vorteilhaft auch an Balkenköpfen an den beiden
Enden des Trägers vorgesehen sein. Außer der Ersparnis -des Einbetonierens der Bewehrungseisen
in die Balkenköpfe ergibt das Herumführen derselben um gebogene konische Balkenkopfenden
beim nachherigen Strecken der Bewehrungseisen infoI.ge des Umspannungswirikels eine
verminderte Beanspruchung der Verbindungsstelle und damit die Möglichkeit, auch
ein leicht verdrillbares Eisen verhältnismäßig geringen Querschnitts zu verwenden.
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Bei Verwendung von besonders hochwertigem und daher schwerer verdrill,barem
Stahl für die Bewehrungseisen können in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die
Bewehrungseisen an ihren Enden
mit Haken oder"Ösen versehen und
an diesen unter Spannung durch einen leichter verformbaren Werkstoff, z. B. durch
Verdrillen von in diese Halten oder Ösen einzuhängendem weicherem Draht, verbunden
sein.
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Das Herumführen der Bewehrungseisen um ein Balkenkopfende oder Balkenkopfenden
von bogenförmiger oder konischer Gestalt ist auch unabhängig von der Ausführung
der- Einzelsteine oder der Verwendung von Einzelsteinen überhaupt neu und technisch
wesentlich vorteilhafter als die im Hauptpatent gezeigten Ausführungen und erst
recht als die vörbekannten Verankerungen mit Querlaschen und. Schrauben und daher
auch an sich zu schützen.
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Hinsichtlich gespannter Träger besteht die Erfindung darin, ;däß ein*
solchei Träger aus einem Ursprungsträger nach einer der vorbeschriebenen Bauweisen
und nach Streckurig der Bewehrungseisen und Hochbiegen des Ursprungsträgers eingebrachtem
Verstärkungsbeton aufgebaut ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von gespannten Trägern
besteht darin, daß unter Verwendung von Einzelsteinen .mit schrägen Stirnflächen,
die einen nach oben sich erweiternden Spalt ergeben, die Einzelsteine an ihren Bodenstirnflächen
mit ganz dünner Mörtelschicht vermörtelt, vor Strecken der Bewehrungseisen in die
nach oben sich erweiternden Spalten deren Offnungswinkel entsprechende Keile und
nach darauffolgendem Hochbiegen des Ursprungsträgers .diese Keile entfernt und die
Lücken mit Verstärkungsbeton verseifen werden.
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Hinsichtlich gespannter Decken besteht die Erfindung darin, daß eine
solche Decke aus unmittelbar nebeneinander verlegten Ursprungsträgern nach einer
der vorbeschriebenen Bauweisen oder unmittelbar nebeneinander verlegten gespannten
erfindungsgemäßen Trägern stets mit nach Streckung der Bewehrungseisen und Hochbiegen
des Ursprungsträgers eingebrachten Verstärkungsbeton aufgebaut ist. Sie ergibt wieder
eine bedeutende Beschleunigung bei der Deckenherstellung. Während außerdem, wenn
man die Träger wie bekannt in Abstand voneinander verlegt und die Abstände durch
eigene Steinplatten oder Deckensteine überbrückt, zwischen den Balkenköpfen zweierlei
Steinformen nötig sind, kommt man bei der erfindungsgemäßen Decke mit nur einer
Steinform aus, was wieder die Deckenherstellung vereinfacht und verbilligt.
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Bei mit Flanschen versehenen Einzelsteinen kann auch .der Zwischenraum
zwischen den Einzelsteinen über den Flanschen mit Beton ausgefüllt werden, der dann
bei außenliegenden Bewehrungseisen auch dieseumschließt und so auch mit diesen Spannbeton
bildet.
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Über den Trägern kann ferner gleichzeitig mit dem bereits genannten
Verstärkunggbeton noch eine weitere Betonschicht aufgebracht sein, welche den genannten
Verstärkungsbeton auch im engeren Sinn des Wortes zu einer Verstärkungsschicht ergänzt.
Was das Verfahren zur Herstellung -gespannter Decken betrifft, so besteht die Erfindung
darin, daß in nur für die Vorspannungserteilung an Stahlträgern bekannter Weise
Ursprungsträger nach Strecken der Bewehrungseisen in bestimmungsgemäßem Abstand
verlegt werden auf einer sie zunächst in nicht hochgebogenem Zustand unterstützenden
Unterlage und daß .diese dann so verändert wird, daß die gewünschte Hochbiegung
der Ursprungsträger gemeinsam erfolgt. Dieser Grundgedanke ist in verschiedenen
Arten ausführbar. So können die Ursprungsträger aufgelagert werden auf die Oberkanten
der zum Tragen der Decke bestimmten Wände und auf mit diesen zunächst flüchtenden
höhenverstellbaren Balken, so daß, wenn diese Balken um die gewünschte Biegungspfeilhöhe
nach oben verstellt werden, sich die Ursprungsträger biegen; oder ,die Ursprungsträger
können aufgelagert werden auf in erheblichem Abstand von .den genannten Wänden liegenden
und nahe an diesen Wänden angeordneten, nach unten verstellbaren Balken, deren sämtliche
Oberkanten zunächst um die gewünschte Bie-gungspfeilböhe über den Wandkanten liegen,
so daß sich beim Senkender den Wänden benachbarten Balken die Ursprungsträgerenden
unter Biegung der Ursprungsträger gemeinsam auf die Wandoberkanten auflegen. In
jedem Fall kann bei geeigneter Dimensionierung der Ursprungsträger die biegende
Kraft ihr eigenes Gewicht sein, sie können aber natürlich -im ersteren Fall auch
zusätzlich belastet oder an der Wand festgespannt, im letzteren Fall an ihren Enden
zusätzlich belastet werden. Auch dieses Verfahren ist an sich neu und infolge großer
Zeitersparnis technisch fortschrittlich und daher auch unabhängig von .der sonstigen
Ausgestaltung der Träger zu schützen.
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In der Zeichnung. sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt. Es zeigt Fig. i im Aufriß von der Seite in Ansicht einen erfindungsgemäßen
Ursprungsträger; um an Figuren zu sparen, sind verschiedene Formen von Deckenhohlsteinen
in dieser Figur gezeichnet, während in der Praxis innerhalb ein und desselben Trägers
in der Regel natürlich nur gleichartig-, Deckenhohlsteine zur Verwendung kommen
werden; Fig. a zeigt eine Draufsicht zu Fig. i, jedoch die Bewehrungseisen bereits
gestreckt, Fig.3 rein schematisch einen endgültigenTräger, bereits hochgebogen und
mit Verstärkungsbeton versehen, letzterer im Schnitt, und Teile der Einzelsteine
der Übersichtlichkeit der Darstellung halber nur an einigen Stellen eingezeichnet,
sonst Träger nur durch seinen Umriß versinnbildlicht, Fig. 4 einen Schnitt nach
Linie A-B der Fig. i, Fig.5 eine Seitenansicht, zwei aneinandergereihte Steine von
der rechten Seite der Fig. 4 in Teildarstellung, Fig.6 in isometrischer Teildarstellung
eine andere Einzelsteinform mit Mörtelanordnung im Schnitt entsprechend Linie C-D
der Fig. z, Fig.7 eine der Fig.5 entsprechende Seitenansicht zu Fig. 6,
Fig.8
in Teildarstellung zwei im wesentlichen den Fig. 4 bis 7 entsprechende Einzelsteine,
jedoch mit abgeschrägten Stirnflächen und eingebrachtem Keil, sonst wie Fig.4 und
5 oder 6 und' 7, im Längsmittelschnitt, Fi.g. 9 einen Schnitt nach Linie E-F der
Fig. i, Fig. io in Teildarstellung eine Seitenansicht zweier aneinandergereihter
Steine von der rechten Seite der Fig.9, Verstärkungsbeton, in gleicher Weise auch
für die anderen Ausführungsbeispiele geltend, im Schnitt mit eingezeichnet, Fig.
i i einen Schnitt nach Linie G-H der Fig. i, Fig. 12 eine Ansicht von der rechten
Seite der Fig. i i, Fig. 13 eine isometrische Darstellung des Steins nach den Fig.ii
und 12, Fig. 14 in der Draufsicht einen Balkenkopf mit anschließendem gestricheltem
Einzelsteinteil, Bewehrungseisen ausgezogen gestrafft, strichpunktiert gestreckt,
im Schnitt nach Linie I-K der Fig. 15, Fig. 15 einen Aufriß zu Fig. 14, Fig.16 in
der Draufsicht ein anderes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Balkenkopfes,
Darstellungsweise wie bei Fig.14, im Schnitt nach Linie L-M -der Fig. 17, Fig. 17
einen Aufriß zu Fig. 16, Fig.18 die in Fig.16 gezeichnete Endverbindung von Bewehrungseisen
in größerem Maßstab, sonst in gleicher Darstellungsweise wie bei Fig. 16, Fig. i9
einen erfindungsgemäßen gespannten Träger beispielsweise mit Einzelsteinen nach
Fig. 4 und 5 im Schnitt nach Linie N-0 der Fig. 5, in verschiedenen Stricharten
zwei Ausführungsmöglichkeiten, Fig. 2o eine erfindungsgemäße gespannte Decke beispielsweise
mit Einzelsteinen nach den Fig. i i bis 13 im Schnitt nach Linie P-Q der Fig. i
und Fig. 21 graphische, in der Zeichnung verwendete @Verkstoff bezeichnungen.
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Die Fig. .4 bis 20 sind in größerem Maßstab gezeichnet als die Fig.
i bis 3. Ein Teil der Bezugszeichen stimmt mit jenen funktionsgleicher Teile des
Hauptpatents überein.
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Es bezeichnet i den Ursprungsträger im ganzen, 6 die Balkenköpfe,
27 allgemein die Einzelsteine, 28 sich von der Trägerunterseite nur über einen Teil
der Einzelsteinhöhe erstreckende Vermörtelungen, 29 die zwischen den oberen Teilender
Einzelsteine vorgesehenen Lücken für den Verstärkungsbeton 2 bzw. entsprechende
Aussparungen der Einzelsteine (Bezugszeichen 27, 28, 29 in den Fig. i und
2 nicht an allen Stellen eingeschrieben), 7 die Bew-ehrungseisen. Der Ursprungsträger
ist entstanden durch Aneinandermörteln oder, .bei genü,gend genauen Stoßflächen,
mörtelloses Aneinanderfügen der Balkenköpfe und Einzelsteine, Festlegen der Bewehrungseisen
in oder an zunächst beliebig gestalteten Balkenköpfen, Anziehen der Bewehrun.gseisen,
gegebenenfalls nach Erhärten des Mörtels in zunächst beliebiger Weise mindestens
so weit, .daß sie straff liegen (Straffen), .und nötigenfalls Sicherung dieser Straffungsspannung
in beliebiger Weise, z. B. durch Einbetonieren der Enden der Bewehrungseisen in
durch Richtungsänderung gestraffter Lage in den Balkenköpfen wie beim Hauptpatent
angegeben. Der gespannte Träger entsteht daraus bei unbelastetem Ursprungsträger
durch Richtungsänderung der gestrafften Bewehrungseisen (Fig. 2, strichpunktierte
Darstellung in den Fig. 1.4 und 16), hier also durch streckenweises Zusammenziehen
der Bewehrungseisen zweckmäßigerweise nahe den Balkenenden so weit, daß der dabei
auftretende Zug der Bewe'hrungseisen bereits einen wesentlichen Teil der gewünschten
inneren Druckspannung ,unten amTräger ergibt (Strecken), Hochbiegen des Trägers
(Fig.3) und Einbringung des Verstärkungsbetons :2 in die Lücken29 (Fig.3 und ausgezogene
Darstellung der Fig. i9) oder in diese Lücken und seitlich über Flansche 31 der
Einzelsteine (Fig. i9, strichpunktierte Darstellung). Das Maß der Streckung und
der Hochbiegung sind für jeden Werkstoff undl für jede beabsichtigte Deckenbelastung
durch Festigkeitsrechnung leicht zu ermitteln.
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Erfindungsgemäß sind nun als Einzelsteine Deckenhohlsteine verwendet,
also Hohlsteine, die auch oben durch eine Wand 32 geschlossen sind.
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Solche Deckenhohlsteine können in den verschiedensten Arten gestaltet
sein, die gezeichneten und nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele sind also
nicht erschöpfend.
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Das Ausführungsbeispiel nach den Fig.4 und 5 zeigt einen Deckenhohlstein
bekannten Profils mit einem vertikalen Mittelsteg, einem horizontalen Zwischensteg
und darüber angeordneten Kanälen. Die die Lücken 29 ergebende Aussparung läuft dabei
der Steinquere nach durch. In diesen Figuren ist gezeigt, wie der Mörtel 28 bei.
einer Ausführungsart der Erfindung nur an den Stirnflächen des Steinbodens 33 und
der unteren Teile der seitlichen Stege 34 des Steinprofils angeordnet sein kann.
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Das Steinprofil nach den Fig. 6 und 7, ebenfalls ein übliches Steinprofil,
ist jenem nach den Fig.4 und 5 ganz ähnlich, zur Bildung der Lücken 29 hat dieser
Stein aber schräge noch mit 35 bezeichnete Anschnitte (s. auch Fig. 2).
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Die Vermörtelung kann in der gleichen Weise erfolgen wie bei den Fig.
4 und 5.
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Die Steine nach Fig. 8 gleichen fast vollständig jenen nach den Fig.4
bis 7, jedoch sind, um noch mit besonders geringem Mörtelaufwand auszukommen, ihre
Stirnflächen 52 nicht senkrecht zum Boden 33, sondern derart schräg, .daß sie bei
zusammengesetzten Steinen einen nach oben hin sich erweiternden Spalt 53 bilden.
Es wird nur die Stirnfläche des Steinbodens 33 mit einer ganz dünnen Mörtelschicht
28 versehen, und vor dem Strecken der Bewehrungseisen 7 wird zwischen die Schrägflächen
52 der Einzelsteine 27 oben ein Hartholzkeil 37 eingebracht, der dem Konus der beiden
benachbarten Stirnflächen entspricht. Sodann wird durch das Strecken der Bewehrungseisen
7 der Träger zusammengespannt. Beim darauffolgenden Biegen klaffen die Fugen zwischen
den Schrägflächen 52 und den Holzkeilen 37.. Dieses Klaffen
der
Fugen zerstört aber den Zusammenhalt des Trägers nicht, weil ja gleichzeitig durch
die gestreckten Bewehrungseisen 7 ein Druck auf die übrigen Teile des Trägers ausgeübt
wird. Vor dem Einbringen des Verstärkungsbetons :2 werden die Keile 37 entfernt.
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Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. g und io zeigt, wie erfindungsgemäß
eine Vermörtelung auch lediglich an i den Stirnflächen des Steinbodens 33 und eines
horizontalen Zwischenstegs 36 erfolgen kann.
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Die nämliche Art der Vermörtelung ist natürlich auch möglich bei -den
Steinen nach den Fig. 4 bis 7. Bei der Vermörtelungsart der Fig. 4 bis 8 kann auch
der horizontale Zwischensteg 36 fehlen.
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Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. i i bis 13 zeigt ein rein rohrförmiges
Profil für Vermörtelung an den Stirnflächen von Steinboden 33 und Steinoberwand
32. Von der Steinoberwand 32 ist nur der untere Teil für die Vermörtelung verwendet,
um darüber noch eine für Entstehen einer durchgehenden Lücke .geeignete, ebenfalls
mit 29 bezeichnete Aussparung zu belassen. Bei diesem Ausführungsbeispiel springen
die zur Aufnahme des Mörtels oder zum mörtellosenTragen am Nachbarstein bestimmten
Stirnflächen 38 des Steinbodens 33 und 39 des unteren Teils der Steindecke 32 über
die benachbarten Stirnflächen der vertikalen Seitenstege 34 vor. Ein derartiges
Vorspringen kann wahlweise an nurr einem oder auch an beiden Steinenden vorgesehen
sein. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel erstrecken sich die vorspringenden
Stellen nur über die lichte Steinweite hinweg; sie können sich natürlich aber auch
bis an die äußeren Ränder der Seitenstege 34 erstrecken. Besonders günstig ist es
diesbezüglich, wenn der untere Vorsprung wenigstens an seiner Grundfläche auf volle
Stein- oder Flanschbreite verbreitert ist (s. Stellen 4o in Fig. 13).
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Ein entsprechendes Vorspringen der Mörtel-oder unmittelbaren Stoßstellen
kann natürlich auch angewendet werden bei vertikalem Verlauf dieser Stellen wie
bei den Fig. 4 und 6, als nach vorstehendem ohnehin verständlich nicht eigens gezeichnet.
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Fehlt bei Anwendung vertikaler Mörtel- oder mörtelloser Stoßflächen
der horizontale Zwischensteg 36, so daß die Lücke 29 nach unten offen ist, so kann
als Verstärkungsbeton ein in die Lücke 29 mit Mörtel einzusetzender kleiner Betonklotz
verwendet werden, um das Durchfallen von Verstärkungsbeton nach dem Steininnern
hin zu vermeiden, als nach vorstehendem ohnehin verständlich nicht eigens gezeichnet.
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Was die Balkenkopfausführung und das Straffen und Strecken der Bewehrungseisen
betrifft, so zeigen die Fig. 14 und 15 einen Balkenkopf mit rein bogenförmigem Ende
41, um welches die Bewehrungseisen 7 bzw. die Mitte eines die beiden Bewahrungseisen
ergebenden einzigen Drahtes herumgeführt sind bzw. ist. Fig. 16 bis .18 szeitgen
einen endseitig bei 42 konischen Balkenkopf mit einer kleineren Endrundung, und
die Bewehrungsei-sen7 sind um den konischenTeil 42 herumgeführt und unter Straffung
miteinander verbunden. Zu diesem Zweck sind bei ,dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
die Enden der Bewehrungsevsen 7 mit Ösen 43 oder Haken versehen, in welche ein bei
44 zu verdrillender Draht45 aus weichem Stahl eingehängt ist: Durch Verdrillen desselben
erfolgt die Verbindung und gleichzeitig das Straffen der Bewehrungseisen, für welche
in diesem Fall ein sehr hochwertiger Werkstoff verwendet werden kann. Bei leichter
zu verdrillendem Werkstoff der Bewehrungseisen können aber auch die Enden derselben
selbst erfindungsgemäß miteinander verdrillt werden, als nach vorstehendem ohnehin
verständlich nicht eigens gezeichnet. Eine Verdrillung kann natürlich auch an beiden
Enden des Trägers erfolgen, was eine noch stärkere Straffung erzielen läßt. Die
Drillung kann durch eine leichte Schweißung fl,d. digl. auch gegen Lösen gesichert
sein. Statt durch Verdrillen 'können die Bewehrungseisen natürlich auch noch anders,
z. B. durch Zusammenschweißen ihrer Enden und Eintreiben von Keilen zwischen ihnen
und dem Balkenkopfende od..dgl., verbunden und gestrafft sein. Durchweg gerundete
oder konische Enden der Balkenköpfe können wahlweise durchweg oder verschieden an
den beiden Enden des Trägers, wie allein gezeichnet, verwendet sein. 8 bezeichnet
noch Einziehungen derr Balkenköpfe 6, mittels derer die Bewehrungseisen 7 durch
Zusammenziehen aus ihrer ausgezogen gezeichneten gestrafften Lage in die strichpunktiert
gezeichnete Lage gestreckt werden; 22 sind Queranker, z. B. Bindedraht, zum Sichern
der Bewehrungseisen in zusammengezogener Lage, also .gestrecktem Zustand, 21 sind
Aussparungen der Balkenköpfe 6 zur Aufnahme der Queranker 22, in welchen diese auch
noch einbetoniert werden können. 30 sind kurze Armierungseisen gegen Einschneiden.
der Bewehrungseisen in den Beton der Balkenköpfe 6.
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Bei gespannten erfindungsgemäßen Trägern kann sich der Verstärkungsbeton
2, wie in Fig. i9 ausgezogen gezeigt, auf die Ausfüllung der Lücken 29 in der Breite
.der Außenflächen der vertikalen Stege 34 beschränken; er kann aber auch (Fig. i9
strichpunktierte Ergänzung) noch nach den Außenflächen der Stege 34 und an diesen
sich fortsetzen, insbesondere beim Vorhandensein von Flanschen 31 des Steinprofils,
inwelchemFall -auch außenliegende-Bewehrungseis.en 7 noch miteinbetoniert sind-.
Ebenso kann bei der Herstellung von Decken (Fig. 2o) der Raum über den Flanschen
31 mit Beton, ebenfalls mit 2 bezeichnet, ausgefüllt sein. Statt mit den in den
Fig. i9 und 2o gezeichneten Einlzelsteinformen können erfindungsgemäße Träger und
Decken natürlich auch mit beliebigen anderen Deckenhohlsteinen ausgeführt werden.
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In den Fig. i bis 3 ist auch noch ein besonders vorteilhaftes Verfahren
zur Herstellung gespannter Träger beim Montieren einer Decke angedeutet. Es bedeutet
dabei 46 unmittelbar neben den zur Aufnahme der Decke bestimmten Wänden 47 auf Stützen
48 angeordnete Balken, 49 weiter von den
Wänden 47 entfernte auf
Stützen 5o angeordnete Ballen. Beim Aufbringen -der noch nicht gebogenen Ursprungsträger
auf diese Balken fluchten die oberen Flächen dieser Ballen in einer horizontalen,
um die gewünschte Biegungspfeilhöhe p über den Wandoberkanten 51 liegenden Ebene.
Die Stützen 48 sind verkürzbar. Verkürzt man sie gegenüber dem gezeichneten Zustand
um min@destens die gewünschte Biegungspfeilhöhe p, so senken sich die Enden der
Ursprungsträger, sei es durch Eigengewicht, sei es durch dieses und eine zusätzliche
Belastung, unter Biegung des Ursprungsträgers auf die Wandoberkanten 51, und durch
Einbringung des Verstärkungsbetons kann dann die .gespannte Decke fertiggestellt
werden.
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Umgekehrt kann aber, in welchem Fall dann die Balken 46 entbehrlich
sind, die Fluchtebene der Oberkanten der Balken 49 vor dem Biegen der Ursprungsträger
auch die Wandoberkanten 51 enthalten, und die Stützen 5o können verlängerbar sein.
Das Biegen der Ursprungsträger erfolgt dann durch Verlängerung der Stützen 5o um
die gewünschte Biegu.ngspfeilhöhe p, als ohnehin verständlich nicht eigens gezeichnet.
In ihrer Länge z. B. durch Schraubenspindeln verstellbare Stützen sind im Baugewerbe
bekannt.
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Erfindungsgemäße gespannte Decken lassen sich vollständig schalungslos
herstellen. Sie können auch im übrigen mit sehr geringem Arbeits- und Einrichtungsaufwandhergestelltwerden.
So können z. B. zwischen den Balken 46, 49, 49, 46 mit ihren Oberkanten fluchtende
Unterlagen zum Zusammenbauen des jeweiligen Trägers angeordnet sein, welche Unterlagen
nach Erhärten des Mörtels 28 und Straffen und Strecken der Bewehrungseisen 7 zwecks
Aufbaus eines weiteren Trägers um eine Trägerbreite weiterbewegt werden.
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Erfindungsgemäße Ursprungsträger oder gespannte Träger können aber
natürlich auch außerhalb der Verwendungstelle in bisher üblicher Weise hergestellt
und -dann dahin verbracht werden, da nach Straffung der Bewehrungseisen auch schon
der Ur.sprungsträger und erst recht der bereits gespannte und mit Verstärkungsbeton
versehene Träger ohne weiteres transportfähig sind und das aus Ursprungsträger und
Verstärkungsbeton bestehende Gesamtgebilde in jedem dieser Fälle leicht ist.
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Die Einzelsteine können natürlich aus jedem beliebigen passenden Werkstoff,
wie Beton jeglicher geeigneter Art, gebranntem Ton od. dgl., hergestellt sein.