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Wandbauweise Um Gebäudewände schnell und billig erstellen zu können,
werden zweclmm;ä.Big Formsteine größerer Abmessungen verwendet, die einen rechteckigen.,
kastenförmigen Rand haben, wobei die Ausbildung der Steine innerhalb dieses Randes
an sich .ohne Bedeutung ist. Die Bauweise bedingt jedoch, daß die Außenflächen der
Bausteine entweder irgendwelche Rillen .oder konischen Anlauf nach innen haben .oder
daß diese Flächen einen Rand haben, mit welchem sie gegeneinanderstoßen, so daß
der größte Teil der Flächen Abstand voneinander hat.
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Diese Steine werden dann entweder direkt übereinander oder versetzt
übereinander aufgestellt und, falls die Rechtwinkeligkeit der Ränder nicht genau
ist, beün Aufsetzen durch einseitige Unterlagen so ausgeglichen;, daß (eine senkrechte
Wand entsteht. Nach Aufsetzen eines Teiles der Wand .oder bei kleineren Gebäuden
der gesamten Wand erfolgt das Ausgießen der um die Steine herumlaufenden Rillen
bzw. Hohlräume mittels eines geeignetem. Bindemittels. Hierdurch werden die Steine
miteinander verbunden und zugleich auch die Fugen gedichtet.
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Das B.indennttel kann von oben eingegossen werden oder aber durch
eine Pumpe von unten. zugedrückt werden oder von seinem Hochbehälter .durch eine
Leitung ,unter Druck von unten zugeführt werden. Die Zuführung von unten hat den
Vorteil, daß sich sämtliche Kanäle und Hohlräume gut entlüften, so daß das Bindemittel
ohne Luftblasen zusammenhängend- sich um die Steine herumlegt.
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Die Ecken des Hauses werden dadurch gebildet, daß man entweder Steine
verwendet, die an einem Ende statt rechtwinkelig unter q.5° aufhören., so
daß
diese dann aneinandergesetzteine rechtwinkelige Ecke bilden, oder daß, man Formsteine
verwendet, die in sich rechtwinkelig abgebogen sind, so daß die eigentlichen Bausteine
in normaler Ausführung an diese anstoßen.
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Bei versetzter Bauweise werden diese rechtwinkeligen Ecken mit Steinen
verschieden langer Schenkel ausgeführt, die dann wechselseitig, einmal mit dem langen
Schenkel nach der :einen Seite, das nächste Mal mit dem langen Schenkel nach der
anderen Seite, gesetzt werden.
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Für das Einsetzen der Türen. und Fenster werden Formrahmen verwendet,
die ebenfalls außen mit Rillen versehen sind, so daß auch hier eine Verbindung mit
den Bausteinen gewährleistet ist. Bei versetzter Anordnung der Bausteine werden
halblange Steinle mit benötigt, die dann bei den Türen und Fenstern die Versetzung
ausgleichen.
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Die Bausteingröße, vor allem die Höhe, wird zweckmäßig so gewählt,
daß diese mit einem Einheitsmaß der Türhöhe und Fensterhöhe übereinstimmt oder sich
im. dieses Maß teilen läßt, so daß beim Aufbau mit Türrahmenoberkante auch eine
Fuge der Bausteine durchläuft. Wird dies nicht gemacht, müssen Ausgleichsteine über
der Tür angewendet werden.
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Das Einsetzen der Zwischenwände geschieht an einer .der Trennfugen
der Steine dort, wo sonst Leisteneingefügt werden für die Befestigung der inneren
Wandverkleidung.
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Die vorstehend beschriebene Wandbauweise eignet sich für alle Arten
*von Bauwerken. Ohne besondere weitere Maßnahmen können beispielsweise kleinere
Baumen, insbesondere auch B@ehelfsheime, auf einfache Weise hergestellt werden.
Brei größeren Gebäuden, Fabrikbauten u. dgl., werden beispielsweise zur Erzielung
der erforderlichen Festigkeit Bandeisen, Rundeisen oder Stahldraht in die Rillen
der Stoßstellen eingelegt; dadurch werden die Bauwerke in Länge und Höhe verspannt.
Gegebenenfalls kann hierfür zwischen den Steinen über die ganze Länge der Wand ein
durchlaufender Balken gleichen Werkstoffies oder beispielsweise aus Eiseneingelegt
werden, der insbesondere zur Verankerung der lotrechten Verspannung dient; ges kann
auch ein durchlaufender U-förmiger Balken benutzt werden, der außerdem zur Aufnahme
der Deckenbalken, .der Dachbalken oder des Dachsparrengebälks dient. Die waagerecht
liegenden Verspannungen werden zweckmäßig an den Eckstücken des Gebäudes verankert.
Solche Verspannungen aus Eisera. sind bei größeren Gebäuden, Fabrikbauten u. dgl.,
sehr wichtig.
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Durch die Bauweise gemäß der Erfindung kann unter äußerster Einsparung
an Eisen ein Ersatz für nicht vorgespannten Stahlbeton, bei welchem die Stahlfestigkeiten
nicht ausgenutzt sind, geschaffen werden.
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Gut ausgenutzt ist der Stahl bei .einem Bau nur dann, wenn er gespannt
ist und so eine dauernde Druckkraft auf den Stein ausübt, ohne daß größere Zugbeanspruchungen
im Stein auftreten. Gegen die Zugbeanspruchung hat jeder Baustein, besonders der
künstliche Baustein, eine geringe Widerstandsfähigkeit.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen
und Anwendungsbeispielen dargestellt, und zwar zeigt Abb. i seinen für .die Bauweise
nach der Erfindung besonders geeigneten Baustein in schaubildlicher Darstellung,
Abb. z bis i o Randquerschnitte durch den Baustein nach Abb. i mit verschiedenen
Rillen und Randausführungsformen, Abb. i i zwei eine Mauerecke bildende Formsteine
in Draufsicht, Abb. 12 eine Draufsicht auf einen Eckstein, Abb. 13 eine .an einen
Fensterausschnitt anschließende Mauerecke in schaubildlicher Darstellung, Abb.14
einen Formsteinverband für die Aufnahme einfies Zwischenbodenbalkens in schaubildlicher
Darstellung, Abb. 15 einen Formstein für die Aufnahme eines Dachbalkens im Querschnitt,
Abb. 16 einen Formsteinverband für einen Zwischenboden- und Dachbalken im Querschnitt,
Abb. 17 eiste Dachfirstbalkenverbindung im Querschni.tt,.
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Abb. 18 bis 2o weitere Bausteinrandquerschnitte ,für leine äußere
Verankerung.
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Wie die Abb. i zeigt, werden zweckmäßig Formsteine größerer Abmessungen
verwendet, die ein=en rechteckigen, kastenförmigen Rand i haben. Die Steinausbildung
innerhalb des Randes ist beliebig. Bevorzugt wird Bein Stein mit einer gewellten,
zickzack- oder mäanderförmig verlaufenden und verhältnismäßig dünnen Wand z gewählt,
die mit dem Rand i an vier Seiten verbunden ist. Außen ist der Steinrand mit vorzugsweise
ringsumlaufienden Rinnen 3 versehen, die. an sich einen beliebigen Querschnitt haben
können, aber vorzugsweise derart geformt sind, daß sie sein Bindemittel aufzunehmen
vermögen. So zeigt die Abb. z Rinnen 3a mit einem einfachen, firn wesentlichen halbkreisförmigen
Querschnitt. Die Abb. 3 zeigt Rinnen 3b mit einem mehr kreisförmigen Querschnitt,
der sich am Übergang in die Randaußenfläche verengt. Dies ist auch der Fall bei
den rautenförmigen Rinnen.3- nach Abb. 6 und den zylindrischen Rinnen 3d nach den
Abb. 4, 8 'wind io, die in Spalte3e übergehen. Im wesentlichen rechteckige RinneR
3f und 3h sind aus den Abb. 7, 8 und 9 zu ersehen. Die Rinnen 3h nach den Abb. 8,
9 nehmen nahezu die ganze Randbreite ein, und in Abb. 8 sind die Binnenformen 3d,
3e und 3h .der Abb. 4 und 9 miteinander kombiniert. Beim Ausführungsbeispiel nach
Abb. io ist eine winkelige Rinne 31 mit der Binnenform 3d und 30
kombiniert.
Die Rinne 31 nach Abb. 7 erstreckt sich nur über einen engbegrenzben, mittleren
Teil der Randbreite. Alle Rinnen sind jedoch zweckmäßig derart groß bemessen, daß
in sie Verspannungsglieder in. Form von Rundeisen 4 (Abt. 7), Bandeisen oder Drähten
für eine Hoch und bzw. oder Längsverspannung der Steine eingelegt werden können.
Die Steine werden über- oder nebeneinander verlegt und durch Ausgießen der Rinnen
3
bis 31 finiteinem Bindemittel miteinander verbunden. Das Bindemittel
kann entweder von oben eingegossen werden, oder les wird durch eine Pumpe von unten
zugeführt. Beim Ausgießen. kann das natürliche Gefälle eines Hochbehälters ausgenutzt
werden. Die Zuführung von unten hat den Vorteil, daß sämtliche Rinnen gut entlüftet
werden, das Bindemittel sich als blasenfreie, zusammenhängende Masse gut um die
Steine herumlegt und außerdem die Fugen gut abdichtet.
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Hausecken werden dadurch gebildet, daß Tran entweder Steine ib mit
abgewinkeltem Rand nach Abb. i i oder von vornherein Ecksteine ic verwendet, wie
die Abb. I a zeigt. Blei versetzter Bauweisse werden diese Ecksteine nach Abb. 13
mit verschieden langen Schenkeln id, ie ausgeführt, die dann wechselseitig, einmal
mit dem langen Schenkel Id nach ider einen Seite und in der Steinreihe darunter
und darüber mit dem Langen Schenkel nach der anderen Seite zu liegend, versetzt
werden.
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Für das Einsetzen der Türen und Fenster werden Formrahmen 5 nach Abb.
13 verwendet, die außen mit Rinnen 3k versehen sind, so daß auch hier eine
gute Verbindung mit den Bausteinen gesichert ist. Bei versetzter Bauweise werden
halblange Steine Ir nach Abb. 13 verwendet, die dann bei den Türen und Fenstern
die Versetzung ausgleichen. Die Bausteingröße, vor allem die Höhe, wird zweckmäßig
so gewählt, daß diese mit einem Einheitsmaß der Tür- und Fensterhöhe übereinstimmt
oder sich in dieses Maß teilen läßt, so daß beim Aufbau die Rahmenkanten jeweils
mit den Steinfugen zusammenfallen. Wird dies nicht gemacht, dann müssen Ausgleichstein@e
verwendet werden.
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Das Einsetzen der Zwischenwände geschieht an einer der Trennfugen
der Steine dort, wo sonst Leisten eingefügt werden für die Befestigung der inneren
Wandverkleidung.
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Für das Einziehen von Zwischendecken werden nach Abb. 14 Steine 6
mit einem U-förmigen Querschnitt verwendet, in denen Hohlraum die Zwischendeckenbalken
7 eingelegt werden. Zur Festlegung der Balken 7 können die Steine Anschlagleisten
6a od. dgl. Ausnehmungen aufweisen, die den Balken in der Längsrichtung und, wenn
Querleisten angewendet sind, auch in der Querrichtung festlegen.
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Für die Aufnahme der schrägen Dachbalken 8 dienen gemäß Abb.
15, 16 Formsteine 9 " mit einer schräg nach oben weisenden Einstecköffnung
io für die Dachbalken. Besteht keine Möglichkeit, die Dachbalken mit den Zwischenballen
unmittelbar zu verbinden, oder ist das Einziehen einer Zwischendecke nachträglich
beabsichtigt, so wählt man z. B. eine Bauweise, wie die Abb. 16 zeigt, bei der das
Dachgebälk 8 und das Gebälk 7 der Zwischendecke in zwei üb@ereinandergesetzten Formsteinreihen
6, 9 nach Abb. 14 und 15 verankert sind.
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Die Verbindung der Dachbalken 8 am First erfolgt nach dem Ausführungsbeispiel
von Abb. 17
durch einen Formstab i i, für dessen Eingriff nahe den Dachsparrenenden
entsprechende Ausrnehmungen 12 angeordnet sind. Zur Befestigung von Wandverkleidungen
oder sonstigen an der Wand zu befestigendem Dingen können die Kanten der Steinränder
mit durchgehenden Löchern oder Vertiefungen I3 versehen sein (Abb.6) für das Einsetzen
von Dübeln, Einzementieren von Haltegliedern usw. Man kann die äußeren Wandverkleidungen.
aber auch an besonderen Formstücken i 3a, 14 und 15 nach den Abb. 18
bis 2o befestigen, die in entsprechende Ausnehmungen 16, 17 oder überlappungen
18 der Steinränder i eingesetzt sind und an den-en die Verkleidungswand 19
befestigt wird. Eine dien Überlappung 18 ähnliche Überlappung 2o können auch
die einander zugekehrten Breitseiten dien Steine aufweisen, wie die Abb. 5 zeigt.
Die überlappungen 2o greifen zahnartig ineinander und geben dem. Mauerwerk auch
eine gewisse Zugfestigkeit.