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T-förmiges Wehrschütz Bei beweglichen Wehrverschlüssen, insbesondere
bei Schützenwehren, wäre die Verlegung .der Tragriegel auf die Oberwasserseite der
Stauwand oftmals mit erheblichen Vorteilen verbunden, wenn damit nicht gleichzeitig
auch sehr wesentliche Nachteile anderer Art verknüpft wären. Die Vorteile dieser
i@nordnung bestehen darin, daß bei den oberwassers-eitig der Stauwand. gelegenen
Tragriegeln durch den Überfallstrahl beim überströmten oder abgesenkten Wehrverschluß
keine Wasserauflast entsteht, da eine Überfallwand entbehrlich wind, und d@aß somit
beim Anheben keine zusätzlichen Lasten außer dem Eigengewicht zu überwinden sind.
Auch vom sc1hönheitlichen Standpunkt bedeutet einWe'hrschütz mit den Tragriegeln
auf dier Oberwassereeite die günstigste Lösung, da auf der Luftseite dann nur die
glatte Stauwand zum Vorschein kommt. Schließlich ergibt bei Doppelschützen die Kombination
zweier Schütze, von denen das eine die Tragriegel nach Oberwasser und das antdere
die Tragriegel nach Unterwasser aufweist, in manchen Fällen ebenfalls beträchtliche
Vorteile, beispielsweise die größtmögliche Absenkbarkeit des Obersdhützes bzw. die
kleinstmögliche Bauhöhe im zusammengeschobenen Zustand.. Diesen Vorteilen stehen
jedoch bei .den bekannten Ausführungen bzw. Vorschlägen folgende Nachteile gegenüber:
Während ein Absenken des Wehrschützes infolge der Behinderung durch die oberwasserseitigen
Tragriegel praktisch kaum möglich ist, ergeben sich beim Anheben des Schützes. infolge
der Unterströmung sehr störende Wirkungen, die sich in starken Schwingungen und
Erschütterungen, zuweilen auch in großen, nicht vorauszubestimmenden
Zusatzkräften
äußern und ihre Ursache in deti in dem Bereich der großen Wassergeschwindigkeiten
liegenden. Bauteilen der Tragriegel usw. haben. Zweck der nachstehend beschriebenen
Erfindung ist, die vorerwähnten Nachteile zu beseitigen. Dies wird erfindungsgemäß
durch folgende Mittel und Anordnungen erreicht.
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Das Tragwerk des Schützes wird gebildet aus einer bogenförmigen, geschlossenen
und ungefähr in mittlerer Höhe des Schützes angeordneten Rölire, die durch in angemessenen
Abständen angeschlossene Pfosten die örtlichen Wasserlasten von der Stauwand übernimmt
und deren Horizontalschub an den Enden, d.. 1i. in den Schiit7-eiin.isclien, ganz
oder zum größten Teil durch die Stauwand und deren Aussteifungen übernommen wird.
Durch diese erfindungsgemäße Anordnung ergibt sieh ein Schütz, das, wie Vergleichsberechnungen
-zeigen, sehr niedriges Gewicht aufweist und somit durch eine sehr vorteilhafte
Ausnutzung des Baustoffes gekennzeichnet ist und andererseits aber auch alle jene
vorerwähnten: Nachteile vermeidet, die die Anwendung mit der nach Oberwasser zugekehrten
Tragkonstruktion verhinderten. Ganz besonders treten die Vorteile des erfind@un:gsgemäßen
Schützes in Erscheinung, wenn für den bogenförmigen Druckgurt eine im Querschnitt
kreisförmige oder ähnlich gestaltete, geschlossene Röhre verwendet wird. Denn. durch
diese Geaalt der Rö@h,re und durch die Anordnung des einzigen Riegels in ungefähr
mittlerer Schützenhöhe ist dieser in das Oberwasser ragende Teil beim Anheben des
Schützes dem Bereich der größeren Strömungsgeschwindigkeiten gänzlich entzogen,
und dieser Vorteil steigert sich um so mehr, je größer die Stützweite des Schützes
ist, da sie durch die aus Gründen bester Baustofiausnutzung wünschenswerte große
Systemhöhe des Tragwerkes den röhrenförmigen Gurt im größten Bereich der Öffnung
weit aus dein Bereich der irgendwie gefährlichen Strömungen bringt. Hinzu kommt,
daß durch die vorerwähnt..- l:rei:s.förmige oder ähnliche Gestalt des Gurtquerschnitt-es
hydraulisch ungünstige _Zusatzwirkungen, wie sie bei Fachwerkriegeln vorkommen,
nicht entstehen können. Es ist somit durch Anwendung der Erfindung möglich:, auch
ungewöhnlich große Wehröffnungen bei wirtschaftlich :durchaus tragbarem Baustoffaufwand
vorzusehen. Aber noch ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der erfindungsgemäßen
Anordnung. Dadurch; daß der bogenförmige Riegel bis auf etwa mittlere Höhe der Stauwand
gerückt werden: kann und daß das Zugband im wesentlichen in die Stauwand selbst
v:erl.egt wird, kann jetzt auch das Versenkschütz mit nach Oberwasser gekehrtem
Riegel verwirklicht werden, wobei der Vorteil, d@aß hier jeglicher Überfallrücken
entfällt, gerade bei größeren und den größten Lichtweiten ganz besonders ins Gewicht
fällt. Dies sei am Beispiel eines Versenkschützes von 7 m Stauhöhe, :1 .5 m Lichtweite
und 2 m A.hsenkbarkeit gezeigt. Ein solches Schütz erfordert bei nach Unterwasser
gekehrten Riegeln einen. Überfallrücken von mindestens 5,5 m größter Breite, so
daß mit einer größtem Wasserauflast von mindestens i5o t zu rechnen ist. Hierzu
kommt jedoch, daß auch das Eigengewicht der normalen bekannten Schützenkonstruktionen
nachweislich größer ausfällt als da--s Gewicht des erfindungsgemäßem Schützes, so
daß hei der erfindungsgemäßen Anordnung die Windwerke um die ganze Wasseraurlast
und außerdem um den Unterschied der Eige@i.gewichte. leichter bemessen werden können.
Aber auch die Beanspruchungen im erfind:ungs:gemäßen Schütz «-erden dadurch wesentlich
'lierabgemindert, daß Wasserauflast und Eigeng2wicht einen ausschlaggebenden Einfluß
gerade bei großen Lichtweiten ausüben. Schließlich entfällt auch die durch den Überfallstrahl
hervorgerufene Schwingungsgefahr. Es ist somit .der Beweis erbracht, daß durch die
Erfindung die Möglichkeit geschaffen wurde, in wirtschaftlicher Weise Versenhschütze
für große Lichtweiten zu bauen. Auch die Verwendung des erfindungsgemäßen Schützes
bei Doppelschützen in der Weise, daß diese als Unterschütz mit nach Oberwasser gekehrtem
Tragwerk angeordnet wird, ermöglicht die Ausnutzung der vorerwä!linten Vorteile
unter gleichzeitiger Vermeidung der sonst in Erscheinung tretenden Mängel. Durch
die Ausbildung des Druckbogens als geschlossene Röhre von großem Durchmesser ist
nicht nur die erforderliche Sicherheit gegen seitliches Ausweichen gegeben, sondern
die bogenförmige Röhre sichert auch vermittels der biegungssteifen Pfosten :die
Verwindungssteifigkeit des ganzen Schützes und nimmt das durch die Exzentrizität
der Wasserdruckresultierenden entstehende Verdrillungsmoment auf.
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In.den. Fig. i bis Ks.ind fünf Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt. Insbesondere beziehen sich die Fig. i bis 3 auf das erste Beispiel,
wobei Fig. i einen Querschnitt in: Schützmitte, Fig. 2 einen Querschnitt am Schützende
und Fig. 3 eine axonometrische Ansicht vom Oberwasser aus darstellt. Die Fig. .l
und 5 zeigen. Schütze mit verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten :der als Zug-bzw.
Druckgurt dienenden Stauwand. In: den Fig. 6 und 7 ist ein Versenkschütz in der
erfindungsgemäßen Ausbildung veranschaulicht, während Fig. 8 die Anwendung des T-förmigen
Schützes als Darn:mbalken zeigt.
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In Fig. i (Querschnitt in Sohützmitte) ist mit i die als Zugband dienende
ebene Stauwand bezeichnet, die durclli Längsträger und durch Querrahmen -2 ausgesteift
ist und, durch Pfosten 3 die örtliche Wasserbelastung auf die im Grun@d.riß bogenförmig
gestaltete, kreiszylindrische Röhre überträgt. Um auf der Wasserseite der Stauwand
beim Anheben des Schützes Strahlablösungen usw. zu vermeiden, können zwischen: den
Längsaussteifungen Holzfüllungen 5 vorgesehen werden. Der Ouerschn.itt aii den Schützenden
(Feg. 2) zeigt den Anschluß der Druckröhre d. an die Stauwand i zwecks Aifgabe des
Horizontalschubes und die Zusammenfassung beider :durch den Endquerrahmen. 6, in
dem die Stützrollen 7 und die Gegenführungsrollen 8 angeordnet sind. Die
Rollen 7
und 8 laufen auf den zugehörigen, in den- Pfeilernischen
angebrachten Schienen 9 bzw. io. In der axonometrischen Darstellung der Fig.3 ist
der räumliche Zusammenhang der einzelnen in den vorerwähnten Schnittzeichnungen
dargestellten Teile veranschaulicht. Die Anordnung in der Fig. q. weicht insofern
von .derjenigen des vorbeschriebtenen Ausführungsbeispiel;s ab, al:s hier die als
Zugband dienernde Stauwand i noch d urch eine Röhre i i verstärkt ist. Sonst sind
alle analogen Teile wie im vorstehenden Ausführungsbeispiel bezeichnet. Die Ausführung
nach Fig. 5 unterscheidet sich von den vorhergehend beschriebenen dadurch, daß hier
die Stauwand gekrümmt ist und .als Druckband dient, während der im Ouerschn.itt
kreiszylindrische Bogenträger im wesentlichen auf Zug beansprucht ist. In dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 6 und 7 ist .die Anwendung des Erfindungsgedankens auf ein Versenkschütz
veranschaulicht. Man erkennt die Vorteile des oberwasserseitig angeordneten Einriegeltragwerkes,
das eine sehr wesentliche Absenkbarkeit gestattet und dabei die Anordnung einer
f_Tberfal.lwamd entbehrlich macht. Auch hier ist die als Zugband dienende Stauwand,
i durch eine Röhre io, allerdings von rechteckigem Querschnitt, verstärkt. Die am
unteren Schützrand angebrachte Sohlendichtung ist mit i i bezeichnet. Die übrigen
Bezeichnungen sind wie in den vorstehenden Figuren. Schließlich zeigt Fig. 8 die
Anwendung des Erfindungsgedankens auf einenSatz vonDammbalken, wobei aus der Anordnung
folgende besondere Vorteile erwachsen: Werden die Dammbalken bei nicht ausgeglichenem
Wasserstand gezogen, so sind nicht die wiederholt aufgetretenen nachteiligen Erscheinungen
zu befürchten-, die sieh aus den Strahlablösungen von dien im Bereich großer Strömungsgeschwindigkeiten
liegenden Riegelteilen ergeben. Die Anordnung läßt die sparsamste Bemessung der
Pfeilerlängen zu und die volle Ausnutzung des Raumes zwischen dem Notverschluß und
:dem Hauptverschluß. Auch hier sind gleiche Teile mit dien gleichen Bezugszeichen
versehen worden. Schließlich sei hervorgehoben, daß die bogenförmige Röhre q. in
besonders schwierigen, d. h. hydraulisch ungünstigen Fällen im Querschnitt nach
einem Stromlinienkörper geformt sein kann.