DE859000C - Verfahren zur Herstellung von Phosphoroxychlorid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PhosphoroxychloridInfo
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- C01—INORGANIC CHEMISTRY
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- C01B25/00—Phosphorus; Compounds thereof
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- C01B25/00—Phosphorus; Compounds thereof
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 11. DEZEMBER 1952
S 20565 IVb j 12 i
Man hat bereits Phosphoroxychlorid aus Phosphortrichlorid durch Oxydation hergestellt, wobei letzteres
selber durch Chlorierung von Phosphor erzeugt wird. Die Oxydation von Trichlorid geht langsam vor sich
und verlangt die Anwendung von Sauerstoff, wenn man eine genügende Reaktionsgeschwindigkeit erhalten
will. Bei diesem Verfahren muß man auf
wenig gängige Ausgangsstoffe zurückgreifen. Auch ist schon vorgeschlagen worden, von Tricalciumphosphat
auszugehen, dessen Chlorierung bei hoher Temperatur in Gegenwart eines Reduktionsmittels
vorgenommen wird. Bei diesem letzteren Verfahren geht jedoch ein großer Teil Chlor verloren, weil er sich
in wertloses Calciumchlorid verwandelt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren, nach welchem sich Phosphoroxychlorid in
wirtschaftlicher Weise herstellen läßt, ohne daß Chlor in einem wertlosen Nebenprodukt verlorengeht.
Dieses Verfahren besteht darin, daß als phosphorhaltiger Ausgangsstoff Phosphorsäureahhydrid oder
dessen Hydratisierungsprodukte verwendet werden, die der Chlorierung in Gegenwart eines Reduktionsmittels
und eines Katalysators unterworfen werden.
Kohle kann gleichzeitig als Katalysator und Reduktionsmittel verwendet werden nach der Formel:
2 P2O5 + 6 Cl2 + 3 C = 4 POCl3 + 3 CO2
In anderer Hinsicht zeigt diese Reaktion, daß, wenn
In anderer Hinsicht zeigt diese Reaktion, daß, wenn
man als phosphorhaltigen Ausgangsstoff P2O5 verwendet,
das gesamte eingesetzte Chlor sich im Phosphoroxychlorid wiederfindet.
Bei Hydratisierungsprodukten des Phosphorsäureanhydride, d. h. bei Meta-, Pyro- und Orthophosphorsäuren,
ergeben sich die Reaktionen:
2 HPO3 + 4 Cl2 + 2 C = 2 POCl3 + 2 HCl + 2 CO2
2 H4P2O, + io CL + 5 C = 4 POCl3 + 8 HCl + 5CO0
2 H3PO4'+ 6 Cl2 + 3 C = 2 POCl3 + 6 HCl + 3 CO2
10
Bei diesen Reaktionen wird das Chlor nicht ganz
in POCl3 umgewandelt; ein Teil verwandelt sich in
Salzsäure, welche ein wertvolles Nebenprodukt bildet.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist also äußerst abwandelbar, indem man je nach dem angestrebten
Ziel Phosphorsäureanhydrid oder mehr oder weniger hydratisierte Phosphorsäuren der Chlorierung unterwirft.
Die oben angegebenen Reaktionen gehen bei Temperaturen von etwa 500 bis 700^ vor sich. Die Temperatur dieser Reaktionen läßt sich dadurch senken, daß man anstatt Kohle ein anderes Reduktionsmittel, z. B. Kohlenoxyd, für die Chlorierung und die Kohle als Katalysator verwendet.
Die oben angegebenen Reaktionen gehen bei Temperaturen von etwa 500 bis 700^ vor sich. Die Temperatur dieser Reaktionen läßt sich dadurch senken, daß man anstatt Kohle ein anderes Reduktionsmittel, z. B. Kohlenoxyd, für die Chlorierung und die Kohle als Katalysator verwendet.
Bei Verwendung von Kohlenoxyd als Reduktionsmittel läßt sich beispielsweise für Orthophosphorsäure
die Reaktion wie folgt darstellen:
H3PO4 + 3 CO + 3 Cl2 = POCl3 + 3 HCl + 3 CO2
Diese Reaktion geht zwischen 300 und 5000 vor
sich.
Gemäß der Erfindung kann auch das Chlor durch ein Gas, z. B. Kohlenstoffoxychlorid oder Kohlenstofftetrachlorid,
ersetzt werden, welches gleichzeitig chlorierend und reduzierend wirkt.
Anstatt im voraus den gewählten phosphorhaltigen Ausgangsstoff zu bereiten, kann man diesen auch gemäß
der Erfindung unmittelbar aus verdünnter Orthophosphorsäure durch Konzentrierung und Dehydratisierung
unter Mitwirkung von für die Reaktion verwendeter Kohle erzeugen. Auf diese Weise läßt
sich leicht der Dehydratisierungsgrad erreichen, der der Metaphosphorsäure (HPO3) entspricht, welche
. derjenige phosphorhaltige Ausgangsstoff ist, der, abgesehen von dem Fall von P2O5 selber, die Umwandlung
der kleinsten Menge Chlor in Salzsäure ermöglicht.
Als Kohle wird vorzugsweise Holzkohle verwendet, die eine beträchtliche Menge Phosphorsäure absorbieren
kann.
Durch Dehydratisierung von mit Orthophosphorsäure getränkter Holzkohle lassen sich leicht Körner
herstellen, die eine Menge Metaphosphorsäure enthalten, die, in P2O5 ausgedrückt, 50% P2O5 des
Korngewichtes beträgt. Derartige Körner enthalten beträchtlich mehr Kohlenstoff, als bei dem Chlorierungsvorgang
verbraucht wird, wenn die Kohle gleichzeitig die Rolle des Katalysators und des Reduktionsmittels
spielt, so daß sich im Laufe des Vorganges das P2O5 ständig in Anwesenheit der für die
Reaktion nötigen Kohlemenge befindet.
In der Praxis ist festgestellt worden, daß bei einer Temperatur von etwa 600° unter Verwendung von
getränkten Kohlekörnern von 150 bis 400 Mikron der Chlorierungsvorgang so schnell vor sich geht, daß die
gesamte Umwandlung des eingesetzten Chlors in 3 bis 4 Sekunden sicher erhalten wird. Infolgedessen
ergibt sich die Möglichkeit einer kontinuierlichen Herstellung in einem Apparat von verhältnismäßig
kleinen Abmessungen.
Bei einer vorteilhaften Ausführung der kontinuierlichen Herstellung werden die getränkten Kohleteilchen
mittels eines für die Reaktion verwendeten Gasstromes in einer Kammer geeigneter Temperatur
in dauernder Bewegung gehalten. Dieses geschieht beispielsweise in einer auf einer Temperatur von 6oo°
gehaltenen senkrechten Kolonne durch einen unten in diese eingeführten Chlorstrom.
Nachstehend wird in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung die Tränkung der Kohlekörner und ihre
Umwandlung in POCl3 mittels Chlor beschrieben,
ι kg Holzkohle, die auf eine Korngröße von 150 bis
400 Mikron zerkleinert worden ist, wird warm mit einem Liter einer 46°/,, P2O5 enthaltenden Orthophosphorsäurelösung
getränkt. Dann wird die Kohle bei 200° getrocknet. Wenn sie 400 g durch Trocknen
verloren hat, wird sie einer zweiten Tränkung mit 0,7 Liter der gleichen Phosphorsäure unterworfen.
Die Trocknung wird dann zwischen 200 und 2200 bis zu einem konstanten Gewicht der Körner fortgesetzt.
Man erhält dann etwa 2,5 kg nicht agglomerierter Körner, die eine Säure enthalten, deren Zusammensetzung
derjenigen von Orthophosphorsäure nahekommt. Diese Körner werden dann bei 5000 in einem
indifferenten Gasstrom dehydratisiert, der sie in ständiger Bewegung hält. Man erhält etwa 2,25 kg
Körner mit einem Gehalt von 50% P2O5, in welchen
sich die Säure in Form von Metaphosphorsäure befindet.
In eine 200 cm hohe senkrechte Kolonne mit einem Durchmesser von 6,5 cm, die auf 6200 gehalten wird,
werden durch den oberen Teil stündlich 950 g Körner, die wie beschrieben zubereitet worden sind,.eingeführt.
Gleichzeitig führt man in den unteren Teil der Kolonne Chlor in einer Menge von 300 1 je Stunde ein. Das
Phosphoroxychlorid destilliert aus und wird durch Kondensation aus den oben aus der Kolonne entweichenden
Gasen ausgeschieden. Das Salzsäuregas wird dann in einem Absorber aufgefangen. Aus dem
unteren Teil der Kolonne wird die ganz oder teilweise verbrauchte Kohle fortlaufend derart abgezogen, daß
das Niveau der in der Kolonne in Bewegung gehaltenen Körner auf einer Höhe von etwa 120 cm
bleibt. Auf diese Weise werden stündlich 860 g Roh-POCl3
gewonnen, das bei der Rektifizierung zwischen und 1070 vollständig übergeht. Die verbrauchte
Kohle (mit weniger als 2% P2O5) wird erneut der
Tränkung unterworfen.
Claims (11)
- PATENTANSPRÜCHE:I. Verfahren zur Herstellung von Phosphoroxychlorid, dadurch gekennzeichnet, daß Phosphorsäureanhydrid oder dessen Hydratisierungsprodukte in Gegenwart von als Katalysator wir- kender Kohle bei erhöhten Temperaturen mit859 ÖOOeinem. Chlorierungsmittel und einem Reduktionsmittel umgesetzt und aus dem Reaktionsgemisch das gebildete Phosphoroxychlorid in an sich bekannter Weise abgetrennt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei Temperaturen zwischen 500 und 7000 durchgeführt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch die Verwendung von Chlor als Chlorierungsmittel.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch die Verwendung von Kohlenoxyd als Reduktionsmittel.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Reduktionsmittel Kohle benutzt wird, indem die für die katalytische Beeinflussung der Umsetzung benutzte Kohle in solcher Menge zur Anwendung kommt, daß ein Teil davon als Reduktionsmittel verbraucht wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Kohle nur als Katalysator und Kohlenstoffoxychlorid oder Kohlenstofftetrachlorid als Reduktions- und Chlorierungsmittel verwendet wird.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendete Phosphorsäure durch Tränkung auf Kohle fixiert und in dieser Form der Chlorierung unterworfen wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohle mit verdünnter Orthophosphorsäure getränkt und bis zur Erlangung des gewünschten Dehydratisierungsgrades der angewendeten Säure erhitzt wird.
- 9. Verfahren nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehydratisierung bis zur Erreichung einer.der Metaphosphorsäure entsprechenden Zusammensetzung fortgesetzt wird.
- 10. Verfahren nach den Ansprüchen 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein chlorierend und gegebenenfalls reduzierend wirkendes Gas durch eine auf erhöhter Temperatur gehaltene Kammer geführt wird, in die mit der Phosphorsäureverbindung getränkte Kohle eingebracht und aus der die teilweise oder ganz an der Phosphorverbindung erschöpfte Kohle abgezogen wird.
- 11. Verfahren nach Anspruch io, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Phosphorsäure getränkten Holzkohlekörner einer Größe von 150 bis 400 Mikron in der Reaktionskammer durch Hindurchführung des Gasstromes ständig in Bewegung gehalten werden.© 5551 Il
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE859000C true DE859000C (de) | 1952-12-11 |
Family
ID=9330203
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DES20565A Expired DE859000C (de) | 1949-10-13 | 1950-10-14 | Verfahren zur Herstellung von Phosphoroxychlorid |
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- NL NL70632D patent/NL70632C/xx active
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1949
- 1949-10-13 FR FR1096205D patent/FR1096205A/fr not_active Expired
-
1950
- 1950-10-13 GB GB25077/50A patent/GB678120A/en not_active Expired
- 1950-10-14 DE DES20565A patent/DE859000C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR1096205A (fr) | 1955-06-16 |
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GB678120A (en) | 1952-08-27 |
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