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Gelenkiger Ankeranschluß für einwandige Spundwände und Kastenspundwände
Die ganz allgemein durch Erd- bzw. Erd- und Wasserdruck oder auch nur durch Wasserdruck
belasteten Spundwände werden zur Erreichung einer größeren Wirtschaftlichkeit mit
Hilfe von Verankerungen zusätzlich gestützt. Die auf die Spundwand wirkenden Wasser-
und Erddruckkräfte werden bei horizontalen Ankern über gerade und bei geneigten
Ankern über keilige Unterlagsplatten und von diesen über die Muttern auf die Ankerstangen
übertragen. Zur Erreichung eines einwandfreien gelenkigen Anschlusses werden auch
z«,-ischen ',Mutter und Unterlagsplatte zusätzlich Gelenkstücke oder kugelförmige
Unterlagsscheiben eingeschaltet. Sehr oft wird auch direkt hinter dem Gurt ein Doppelgelenk
mit allseitiger Beweglichkeit zur Vermeidung von zusätzlichen Biegungsspannungen
.infolge von Setzungen des aufgeschütteten Bodens angeordnet. Die Erfindung gibt
nun ein Mittel an, durch welches jeder Anker besonders einfach, aber einwandfrei
an die Spundwände oder deren an der Rück- oder Vorderseite liegenden Gurte durch
Gelenkbolzen und Augenstab in lotrechter Ebene beweglich angeschlossen werden kann.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß das Anscblußende
des Ankers als Augenstab ausgebildet ist und der diesen durchdringende Gelenkbolzen
in waagerechter Anordnung auf Stützplatten gelagert ist, die beiderseits des Augenstabes
an der Spundwand oder an den diese zusammenfassenden Gurten angeordnet und mit waagerechten
Stützrippen versehen sind. Bei dieser Ausbildung des Anschlusses entfallen die keilförmigen
Unterlagsplatten. wie sie sonst für gegenüber der Waagerechten geneigte Anker üblich
sind; trotzdem ist der Anschluß in statischer Hinsicht vollkommen
einwandfrei
aus@ehildet und so@z-olil für waagerecht liegend-- Anker als auch für beliebig geneigte
Anker @-erwendl)ar, da der in den Augenstab eingesetzte Gelenkbolzen sich entsprechend
der Neigung des Ankers in den Stützplatten drehen kann. Er wälzt sich dabei gewissermaßen
auf den Stützplatten ab. Infolgedessen treten bei Setzungen der Bodenschichten keine
Zusatzspannungen im Anker und dein Gelenk auf.
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Bei Spundwänden, bei denen eine seitliche VerscIiiebung der Stützplatten
nicht zu befürchten ist, insbesondere bei Kastenspundwänden, brauchen die Stützplatten
des Anschlußgelenkes nicht starr an der Spundwand befestigt zu werden, sondern können
mittels eines sie verbindenden Reiterstabes an dein Anschlußende des Ankers aufgehängt
werden. Lehn Anspannen des Ankers werden sie dann durch die ihre Normallage einnehmenden
Gelenkbolzen gegen die Innenseite der Spundwände gepreßt und durch Reibung der gewünschten
Höhenlage gehalten. Besonders geeignet für diese Befestigungsart sind oben und unten
abgeflachte Gelenkbolzen, die bei geringerem ;Materialaufwand -irre gute Führung
an den Stegen der Spundwand erhalten.
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In der Zeichnung sind drei Ausfübrungsbeispielc für den Ankeranschluß
gemäß der Erfindung dargestellt.
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Die Abb. i und 2 zeigen den Anschluh eines Ankers an die Gurte einer
aus halbwellenförmigen Bohlen zusammengesetzten Spundwand im lotrechten und waagerechten
Schnitt; Abb.3 ist eine schaubildliche Darstellung der Stützplatten; Abb. 4 und
5 stellen wiederum irrt lotrechten und waagerechten Schnitt den Anschluß eines Ankers
in der Welle einer einwandigen Spund=.vand dar; Abb. 6 und ; zeigen ebenfalls im
lotrechten und << aagerecliteli Schnitt den Anschluß für eine Kastenspundwand,
und Abb. 8 zeigt in schaubildlicher Ansicht die hierzu %-erwendeten Stützplatten.
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Wie aus den Abbildungen ersichtlich, ist das Anschlußende i des Ankers
b:-i allen Ausführungsbeispielen als Augenstab ausgebildet, in den der Gelenkbolzen
-2 eingesetzt ist. Der Gelenkbolzen ist jeweils zwischen den waagerechten Stützrippen
4" der beiderseitig des Augenstabes i angeordneten Stützplatten 4 gelagert. bei
dein Ausführungsbeispiel nach Abb. i und 2 sind die Stützplatten 4 mit oberen und
unteren Ausnehmungen 4b versehen und zwischen die Gurtstäbe 3, deren innere Flanschen
zurre Teil iiberdeckend, eingesetzt. Damit sie. sich seitlich nicht verschieben
können, sind sie am oberen Gurtstab durch Schweißurig angeheftet. Zur Herstellut:g
der Verankerung wird der Augenstab z reit dem eingesetzten Gelenkbolzen zwischen
den aus U-Formstahl gebildeten Gurt-#,täl;en 3 hindurchgeführt, dann werden die
Stützplatten 4 eingesetzt und der Gelenkbolzen in seine Lage zwischen den Stützrippen
4« gebracht. 11-i dem Ausführungsbeispiel nach. Ahb.4 und 5 legen sich die mit ebener
Rückfläche versehenen Stützplatten ,i unmittelbar an die Spundwand an. 17-i dieser
Ausführungsform wird zunächst mit einem Schneidbrenner ein Schlitz o in die Spundwand
zur Durchführung des Augenstabes i -eingebrannt. Neben dem Schlitz werden dieStützplatten
4 durch Sch weißurig angeheftet. Der Augenstab i finit dein eingesetzten Gelenkbolzen
:2 wird von der dem hurt 3 abgewandten Seite in den Schlitz o eingeführt, bis der
Gelenkbolzen :2 auf den Stützplatten 4 aufliegt.
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Aus den A.bb. 6 bis 8 ist zu ersehen, wie die Stützplatten an einer
Kastenspundwand auch ohne starre Befestigung angebracht werden können. Zu diesem
Zech sind die Stützplattend. des Anschlußgelenkes durch einen Reiterstab 5 verbunden
und mit diesem auf den Augenstab i, diesen beiderseitig übergreifend, aufgesetzt.
Bei dieser Ausführungsform ist :einer der Gelenkbolzen 2 oben und unten abgeflacht.
Zur Herstellung der Verankerung wird der Augenstab t von außen her durch den in!
die Spundwand gebrannten Schlitz o gesteckt und um 90° gegenüber seiner Verankerungslage
gedreht. Der abgeflachte Gelenkbolzen :2 mit einseitigem Splint wird von oben in
die Zelle der Spu.ndwand eingeführt und in das Auge eingesetzt. Dann wird der Augenstab
i wieder in seine Normallage zurückgedreht, und die durch den Reiterstab 5 verbundenen
Stützplatten 4 werden von oben her in die Zelle heruntergelassen und mit dem Reiterstab
auf den Augenstab i aufgesetzt. Durch Anspannen des Ankers werden die Stützplatten
4 gegen die Spundwand angepreßt und durch Reibung in der gewünschten Höllenlage
b,:haherr. Eine seitliche Verschiebung der Stützplatten 4 ist durch die Stege der
Spundwand verhindert.