DE858171C

DE858171C - Entlasteter Axial-Dehnungsausgleicher fuer Rohrleitungen

Info

Publication number: DE858171C
Application number: DEL1872D
Authority: DE
Inventors: Josef Luettgens
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1943-02-28
Filing date: 1943-02-28
Publication date: 1952-12-04

Description

Entlasteter Axial-Dehnungsausgleicher für Rohrleitungen

Die aus elastischen Scheiben oder Metall-

schläuchen hestelienden Axial-Dehnungsausgleicher

für Rohrleitungen haben den Vorteil, daß sie ohne

seitliche Ausbiegung iii die Rohrleitungen einge-

baut werden können, so daß die sonst erforder-

lichen Ausdehnungsnischen fortfallen. Nachteilig

ist jedoch, daß der Innendruck sich auf die Rohr-

leitung und damit auf die Festpunkte überträgt, so

daß bei hohem Inneudruck und großen Rohr-

leitungsdurchmessern erhebliche Festpunktdrücke

entstehen. Infolgedessen ist das Anwendungsgebiet

der .lxial-I)elinuiigsausgleiclier sehr eingeschränkt.

Man hat schon versucht, entlastete stopfbuchsenlose

Dehnungsausgleicher zu bauen, bei denen der

lnnendruck ausgeglichen wird. Dazu @verd'en drei

\letallsc'liläuclie benötigt, von denen zwei inein-

and-ergeschoben sind. Da von den letzteren der Innendurchmesser des innenliegenden Metallschlauches durch die Rohrleitung gegeben ist, muß Gier darübergeschobene äußere Metallschlauch einen wesentlich größeren Durchmesser erhalten und kräftiger gebaut werden. Die Beweglichkeit derartiger Dehnungsausgleicher ist daher gering und ihre Federkraft so erhöht, daß der Vorteil' der Entlastung größtenteils wieder verlorengeht und damit ihre Verwendung überhaupt in Frage gestellt ist. Sie sind deshalb in der Praxis wenig bekanntgeworden.

Es ist auch schon ein Rohrausgleicher mit Druckentlastung bekannt, die durch einen in die Leitung geschalteten Druckausgleichraum erzielt wird, der aus elastischen Wänden, z. B. einem Metallhelag, besteht und durch Deckel verschlossen ist, auf die von einer Seite der Druck dgs durch die Rohrleitung strömenden Mittels und von der anderen Seite der Druck der Außenluft wirkt. Bei dieser Vorrichtung ist der normale Längenausgleicher in gewohnter Weise in die Rohrleitung eingesetzt, derart, daß das strömende Mittel sich innen, die Luft außen befindet, also umgekehrt wie bei dem Druckausgleic'hraum. Bei gleichartiger Bemessung der beiden Bälge ergibt sich hierbei für den einen Balg eine größere Druckangriffsfläche als, für den anderen und damit eine wirksame Kraft. Außerdem verhält sich auch die Beanspruchung eines von innen unter Druck gesetzten Körpers anders als die eines Körpers, der von außen Druck erhält, so daß die Federkräfte der Bälge verschieden werden. Auch können sich innerhalb des denn Dehnungsausgleich dienenden Balges zu schnellerem Verschleiß führende Ablagerungen bilden, die nur durch Ausbau des Balges entfernt werden können.
Die Erfindung bezieht sich auf einen entlasteten Dehnungsausgleicher aus elastischen Scheiben oder Metallschläuchen und einem von einem zylindrischen Gehäuse umgebenen Ausgleichbalg der zuletzt genannten Art, bei dem, das Neue darin besteht, daß die durch Böden mit dem Ausgleichbalg fest verbundenen Rohrleitungsanschlüsse mit ihren freien Enden in dem Gehäuse liegen und dieses außer dem Ausgleichbalg auch den oder die dem Dehnungsausgleich dienenden elastischen Bälge enthält, die die Rohrenden umgebend und als Führung benutzend das Gehäuse abschließen, durch welches das. von der Leitung geführte Mittel über seitliche Öffnungen der Anschlüsse Durchtritt hat.
Bei dieser Ausbildung des Dehnungsausgleichers werden alle Metallbälge von außen durch das strömende Mittel und von innert durch die Außenluft berührt. Sämtliche Bälge sind! durch .das Gehäuse geschützt, das seinerseits etwaige Schlammablagerungen. aufnimmt. Durch Lösen. und Abschieben des Gehäuses kann dieses selbst bequem gereinigt und 'können die Bälge zur Vornahme von Ausbesserungen freigelegt werden.
In den Abb. i und 2 der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt.
i sind die hier aus Metallschläuchen bestehenden Dehnungselemente, die gemäß Abb. i beide und gemäß Abb.2 einen der RohrleitungsanschlüsSe 2 mit den Stirnwänden des zylindrischen Gehäuses 3 verbinden. Die Rohrleitungsteile 2 sind durch Böden 4 verschlossen und mit seitlichen Öffnungen 5 versehen, durch welche das zu fördernde Mittel, z. B. Dampf oder Heißwasser, in das Gehäuse 3 gelangt. Die Böden 4 sind untereinander mit einem Metallbalg 6 verbunden, der mit den Dehnungsausgleichern i im Durchmesser und im ;Material übereinstimmt. Der von dem Balg 6 und den Böden 4 gebildete Hohlraum steht mit der Außenluft, beispielsweise durch ein Röhrchen 8, in Verbindung. Zweckmäßig sind in dem Balg 6 Führungsrohre 7 angeordnet.
Durch Pfeile ist die beispielsweise Strömung des Mittels angedeutet. Denkt man sich die Rohrleitungsstücke 2 verschlossen, z. B. durch Absperrvorrichtungen, so wirkt ein in dem Mantel 3 auftretender Druck nach außen auf eine Fläche: Rohrleitungsquerschnitt + Ringquerschnitt der Metallschläuche i. Dieselbe Fläche ist auch an den Böden 4 vorhanden, so daß sich die entgegengesetzt gerichteten Kräfte aufheben. Somit tritt eine vollständige Druckentlastung ein, und auf die Festpunkte der Rohrleitung wird nur die vom Innendruck unabhängige Federkraft der Metallschläuche übertragen.
Durch die Anordnung der Bälge oder Metallschläuche in einer Linie hintereinander und die dadurch gegebene Möglichkeit, sie mit gleichem Durchmesser auszuführen, wird die Herstellung wesentlich vereinfacht und werden die Herstellungskosten erheblich verringert. Das Gehäuse läßt, sich nach Lösung der Befestigungsmittel leicht zurückschieben, so daß die Schläuche und. ihre Verbin dungen gut zugänglich sind und Ausbesserungen ohne Schwierigkeit vorgenommen werden können.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: Entlasteter Axial-Dehnungsausgleicher für Rohrleitungen aus elastischen Seheiben, oder Metallschläuchen und einem von einem, zylindrischen Gehäuse umgebenen, beispielsweise aus einem Metallschlauch bestehenden, geschlossenen elastischen Ausgleichbalg, dessen Inneres mit der Außenluft in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Böden (4) mit dem, Ausgleichbalg (6) fest verbundenen Rohrleitungsanschlüsse (2) mit ihren freien Enden in dem Gehäuse (3) liegen und dieses außer dem Ausgleichbalg (6) auch den oder die dem Dehnungsausgleich dienenden elastischen Bälge (i) enthält, die die Rohrenden umgebend und als Führung benutzend das Gehäuse (3) abschließen, durch welches das von der Leitung geführte Mittel über seitliche Öffnungen (5) der Anschlüsse (2) Durchtritt hat. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr.5347o4, 64o6o8.