DE857912C

DE857912C - Gelenkvorrichtung fuer wahlweise um eine senkrechte und eine waagerechte Achse schwenkbare Fenster od. dgl.

Info

Publication number: DE857912C
Application number: DEV3522A
Authority: DE
Inventors: Carl Dietz; Reinhold Voester
Original assignee: Vereinigte Baubeschlag - Fabriken Gretsch and Co GmbH
Current assignee: Vereinigte Baubeschlag - Fabriken Gretsch and Co GmbH
Priority date: 1951-07-01
Filing date: 1951-07-01
Publication date: 1952-12-04

Description

Gelenkvorrichtung für wahlweise um eine senkrechte und eine waagerechte Achse schwenkbare Fenster od. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf eine Gelenkvorrichtung für wahlweise um eine senkrechte und eine waagerechte Achse schwenkbare Fenster od. dgl. mit einer zugleich als Gelenkzapfen dienenden, an dem einen Teil, z. B. dem Fensterrahmen, angelenkten Ausstellstütze, auf welchem ein an dem anderen Teil, z. B. dem Fensterflügel, angeordneter Gelenkteil gleitet. Bei den bisher bekannten Gelenkvorrichtungen dieser Art hat man eine besondere Vcrriegelungsvorrichtung vorgesehen, um die Ausstellstütze am Fensterrahmen zu verriegeln und dadurch als Scharniergelenkzapfen verwenden zu können. Die Erfindung bezweckt eine Vereinfachung der Gelenkvorrichtung und besteht im wesentlichen in einer derartigen Anlenkung der Ausstellstütze an dem sie tragenden Teil, z. B. dem Fensterrahmen, daß der Abstützpunkt des auf ihr gleitenden Gelenkteiles bei geschlossenem Fenster im wesentlichen in Höhe der Anlenkachse der Ausstellstütze oder darüber, zweckmäßig jedoch in gleicher Höhe wie diese, liegt, derart, daß ein im öffnungssinne wirkender Druck auf das Fenster kein oder praktisch kein Kippmoment auf die Ausstellstütve um ihre Anlenkung erzeugt. Hierdurch ist es möglich, ohne jede Verriegelungsvorrichtung für die Ausstellstütze ausnikomri en, da. sowohl bei geschlossenem Fenster als auch, was in dieser Hinsicht bezüglich der Kraftübertragung dasselbe ist, bei um die Ausstellstütze als Scharniergelenk ausgeschwenktem Fenster die Ausstellstütze infolge ihrer Anlenkung selbstsperrend wirkt.
Liegt der Abstützpunkt des auf der Ausstellstütze gleitenden Gelenkteiles oberhalb des Gelenkpunktes der Ausstellstütze, so wird durch am Fenster wirkende Kräfte, z. B. den Winddruck, sogar ein Kraftmoment ausgeübt, welches die Ausstellstütze gegen den Fensterrahmen drückt. In diesem Fall ist daher eine gewisse Kraft notwendig, um zum Ausschwenken des Fensters um seine waagerechte Schwenkachse das Fenster in öffnungsstellung zu bringen. Soll ein öffnen des Fensters lediglich durch leichtes Anheben, der Ausstellstütze erreicht' werden, so ist es zweckmäßig, die Anlenkung derart vorzusehen, daß bei geschlossenem Fenster der auf der Ausstellstütze gleitende, Geleikteil in gleicher Höhe wie der Anlenkpunkt der Ausstellstütze liegt, wobei ein geringes Abweichen nach oben oder unten um einige Millimeter gegebenenfalls ohne wesentliche Bedeutung ist.
Eine besonders zweckmäßige und einfache Bauart der Gelenkvorrichtung ergibt sich, wenn nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die Ausstellstütze als an einem Ende bügelförmig gebogene Stange ausgebildet ist, deren umgebogenes . Ende zur Anlenkung an .dem sie tragenden Teil, z. B. dem Fensterrahmen, dient. Dadurch kann in besonders zweckmäßiger Weise erreicht werden, daß der Flügel im Augenblick des Schließens mit günstigstem Druck an den Rahmen angepreßt wird und ein Dichtschließen des Fensters gewährleistet ist.
Der auf der Ausstellstütze gleitende Gelenkteil kann als eine mit dem Fensterrahmen od. dgl. gelenkig verbundene Muffe oder auch z. B. als mit dem betreffenden Teil fest verbundenes ösenförmiges Glied ausgebildet sein, dessen die Ausstellstütze aufnehmende öffnung eine solche Weite hat, als es der Ausschwenkwinkel der Ausstellstütze erforderlich macht, und dessen Innenkante zur Abstützung der Ausstellstütze in deren Endstellungen dient.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele zu entnehmen. Es zeigt Fig. i eine Ausführungsform mit muffenförmigem Gleitstück auf der bügelförmig ausgebildeten Ausstellstütze in Seitenansicht und im Schnitt nach Linie i-i der Fig. 2, Fig. 2 einen hierzu senkrechten Schnitt nach Linie 2-2 der Fig. i, Fig. 3 einen waagerechten Schnitt nach Linie 3-3 der Fig. i, Fig. 4 einen senkrechten Schnitt nach Linie ¢-:1 der Fig. i, Fig. 5 die gleiche Ansicht wie im Fall der Fig. i, jedoch bei um eine waagerechte Achse teilweise ausgeschwenktem Fensterflügel, Fig. 6 einen senkrechten Schnitt entsprechend Fig. i durch eine andere Ausführungsform mit ösenförmigem; am Fensterflügel befestigtem Gleitstück oder Gelenkteil, Fig. 7 eine Ansicht voii links zii Fig. 6; teilweise im Schnitt, Fig. 8 die gleiche Ansicht wie im Fall der Fig. 6, jedoch bei um eine waagerechte Achse teilweise au'sgeschweikteni Fensterflügel, Fig. 9 eine etwas aii<lcrc Ausführung der Ausstellstütze, Fig. io die Gesamtansicht eines mit der crfindungsgemäßen Ausstellstütze versehenen Fensters und Fig. i i eine Seitenansicht desselben.
In Fig. i bis 4 ist i o der Fensterrahmen, i i der Fensterflügel, welcher um eine ("entsprechend Fig. io`) untere, wa<lgereciitc Sch«-eiikachse sowie um eine mit der Achse der Ausstellstüze zusaminenfallende senkrechte Drehachse ausschwenken kann. Die Ausstellstütze 12 ist aus einem einfachen, zylindrischen Stab hergestellt, dessen geradliniger unterer Teil 13 zur Führung des (@eleiikteiles oder Gleitstückes 14 und dessen hüg clförinig umgebogenes oberes Ende 15 zur I-agcrung in einer gehäuse-oder ösenförmigen Tasche 17 eines Lagerzapfens 18 dient. Das Gleitstück 1 4 ist mittels eines z. B. eingenieteten Drehzapfens i9 auf einem Winkeleisen 2o befestigt, welches nach Art eines Fischbandes in den Fensterflügel eingelassen ist. Das Gleitstück weist hierbei quer zur Schwenkrichtung der AusstellstÜtze 12 an seinen Enden ein Spiel 21 mit Bezug auf die Ausstellstütze 12 auf, wobei jedoch eine Eindallung 22 in der Mitte des Gleitstückes, gegebenenfalls in Verbindung mit dem Niet oder dem Drehzapfen i g, eine punktförmige Berührung zwischen dem Gleitstück 1 4 und der Ausstellstiitzc 12 in dieser Querebene bewirkt.
In der dargestellten Lage nach Fi,g. i befindet sich der Zapfen i 9 ain Fensterflügel in gleicher Höhe wie der Lagerzapfen i S der Ausstellstütze i 2. Eine am Fenster wirkende Kraft, «-elche das Fenster um seine untere Drehachse zu schwenken sucht und sich als Kraft P auf die Ausst.ellstütze 12 überträgt, wird daher, da ihre Wirkungslinie zugleich durch den Zapfen 18 hindurchgeht, kein Schwenkmoment auf die Ausstellstütze ausüben. Letztere ist daher gegenüber dieser Kraft selbsthemmend gelagert. Das Fenster kann infolgedessen um seine senkrechte Drehachse geölFiret werden, ohne daß ein ungewolltes ,gleichzeitiges Verschwenken um die waagerechte Drehachse zu befürchten ist, da eine Verlagerung der Kraft I1 in Höhcnrichtuilg der Ausstcllstütze hierl)ci nicht stattfindet.

Soll das Fenster um seine waagerechte, untere Schwenkachse geöffnet werden, so kann dies durch leichtes Anheben der Ausstellstütze 12 an ihrem unteren Ende 13 in I'feilrichtulig g erfolgen. Hierbei wird der (';elenkpunkt i 9 i» Pfeilrichtung r (Fig.5) verschwenkt, wodurch in diesem Gelenkpunkt eine durch das (;ewicht des Fensters bewirkte Kraftkomponente auftritt, die das Fenster selbsttätig im öffnungssinn bewegt. Das Gleitstück 1 ¢ dreht sich hierbei um seinen Gelenkzapfen i und verschiebt sich auf dein geradlinigen Teil i3

der :\tisstell stütze 1 ?: F ig. j zc,igt deli- FCnter-flügl

11 in einer solchen tun seine untere l%aagerechte

Achse teilweise ausgeschwenkten Lage.

Zur Begrenzung der Fensterstellung dient eine

am unteren Ende der Ausstellstüze angebrachte

Schraube 23, gegen welche sich das Gleitstück 14.

in der Endstellung des Fcilstcrs anlegt und welche

zum Aufbringen bnv. zum Abnehmen des Gleit-

stÜckes 14 in die Ausstcllstützc eingeschraubt

werden kann, sot daß t,iii Verlieren der Schraube 23

vermieden wird. 1'm den Fensterflügel aus dem

I-Zahmen ltc'ratisncllnlcii zu können, wird in Kipp-

stellung des Fcnsterfliigcls die Hülse 1:1 über das

untere laidc der Ausstellstiitzc 13 und die einge-

schraubt(- Il;tlteschraube 23 gestreift.

1m Fall des Ausführungsbeispiels nach Fig. S

ist an Stelle des gelenkigen Gleitstückes 14 ein

ösenförmiges (ielcnk- oder Gleitstück 24 vorge-

sehen, welches an einem Winkelstück 25 fest ein-

genietet ist. 1:s ist mit Bezug auf die Achse der

Ausstellstützc 1 2 liilt@t cinctn Winkel ;;eiteigt und

besitzt eine mittlere (lhlnung 20, deren Write größer

als der I)urchmcsscr der .\usstcllstütze 12 und so

bemessen ist. daß die' .\tisstcllstiitze ztisamnieii mit

der hervorstelicilclcn lialtescliratllle 29 in relativ

schräger Lage durch die i)Cfnung hindurchgeführt

werden und sich innerhalb dieser ()1(nung in ihrer

Schwenkellcne vcrsc-hwenkcn kann. Die inneren, als

Anschläge für (lic -\uss;cllstiitze dienenden Flächen

2; und 2S sind hi,rbe'i derart abgeschrägt, daß

ein tnöglichst geringer 1)iii-chmesscr der fiffnung

26 an ihrer engsten St; Ilc' erzielbar und da-

durch die .\usstcllstiitzc in der gcschlossencn

Ste111111g fest iii illrcr l#agl' gehalten ist.

Wie Fig.0 zeigt, befindet sich die Anschlags-

fläcIle 27 bei gesclllossc'ncni Fenster in gleicher

Höhe' wie der Atllcnkzapfen 1S der .\ttsstellstütze,

so daß sich die gieiclletl hraftverhältnissc wie 1111

Fall der H'ig. i c'rcbcn.

Wird das Fenster 1111) scillc @laagcrl:chtc, untere

Achse aus<@eschll cnkt, so kippt das ösenförmigc

Gleitstück 24 zusaminc°il mit dem Fensterflügel i i

in die in Fig. S dargestellte Lage, bis gegebenen-

falls die Ausstcllstütze 12 sich finit der äußeren

AnschlagsflächC 28 des Gleitstiic-kcs 2.1 all die als

Anschlag dicilende Halteschraube 29 anlegt.

lin Fall der Ausführung nach Fig.9 ist das

Ende der Äusstellstützc: 12 um mehr als i So` kreis-

förmig gegeit den Zäpfen 1S zurückgebogen. Das

holilringfiirinigc' I-agcrstüd; 17 ist auf seiner Ober-

seite bei t?' nach vorn verlängert, so daß es das

Ende der :\lisstcllstützc soll-ie den Schlitz inner-

halb des I-agerstückcs i,- kappenförmig überdeckt

und dadurch dein li.e'schlag ein formschöneres Aus-

sehen \'('1'll'lllt.

Die Fig. t o und i i zcil;cii die Gesamtansicht

eines Fensters, \iclcllcs mit (Ict- in Fig. i bis 5 dar-

gestelltclt @usstcllstützc versehen ist ulld dcsscti

Fensti'rtlügc'1 1 t "mmill nm die senkrechte

Achse A-A als auch tim dito lla@tcr,'chic Achse B -B

gcsclil% ('iikt « c rcicil kz,tiiii. 1)1c .\c-11-,c --1-A wird hic r-

bei durch die' :\usstdlstütze' t = und die Achse des

Fisclil);tiictcs ;o. 51 hcstinlint, dessen tintcrcr Teil

51 mittels eines in der Achse B-B liegenden und eine Schwenkbewegung um diese zulassenden Gelenkes 52 an den Fensterrahmen anb lenkt ist. Die Achse B-B ist außer durch das Gelenk 52 zugleich durch die Achse des Riegelbolzens 53 einer Verriegelung 5-4 testgelegt, welcher in der einen Endstellung die Verbindung zwischen Fensterflügel und Rahmen verriegelt, in der anderen Endstellung den Fensterflügel zum Offnen um die senkrechte Achse, A-A freigibt. Er kann hierzu in beliebiger bekannter Weise ausgebildet sein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Gelenkvorrichtung für wahlweise um eine senkrechte und eine waagerechte Achse schwenkbare Fenster od. dgl. mit einer -zugleich als Gelenkzapfen dienenden, an dem einen Teil, z. B. dem Fensterrahmen, angelenkten Ausstellstütze, auf welchem ein an dem anderen Teil, z. B. dem Fensterflügel, angeordneter Gelenkteil gleitet, gekennzeichnet durch eine derartige Anlenkung der Ausstellstütze, daß der Abstützpunkt des auf ihr gleitenden Gelenkteiles bei geschlossenem Fenster im wesentlichen in Höhe der Anlenkachse der Ausstellstütze oder darüber, zweckmäßig jedoch in gleicher Höhe wie diese, liegt, derart, daß ein im öffnungssinn wirkender Druck auf das Fenster kein oder praktisch kein Kippmoment auf die Ausstellstütze um ihre Anlrnkung erzeugt.
2. Gelenkvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstellstütze als an einem Ende bügelförmig gebogene Stange ausgebildet ist, deren umgebogenes Ende zur Anlenkung an dem sie tragenden Teil, z. B. dem Fensterrahmen, dient.
3. Gelenkvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, , daß der auf der Ausstellstütze gleitende Gelenkteil als eine an dem ihn tragenden Teil, z. B. dem Fensterrahmen, gelenkig verbundene Muffe ausgebildet ist. .1. Gelenkvorrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der auf der Ausstellstütze gleitende, z. B. als Muffe ausgebildete Gelenkteil insbesondere zur Erleichterung des Gleitens des Fensterflügels bei Farbanstrich der Ausstellstütze mit dieser im wesentlichen nur punktförmige Berührung hat. 5. Gelenkvorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der auf der Ausstellstütze gleitende Gelenkteil als ein an dem 1h21 tragenden Teil, z. B. Fensterrahmen, fest angebrachtes ösenförmiges Glied ausgebildet ist, welches bei geschlossenem Fenster zur Achse der Ausstellstütze geneigt ist und dessen die Ausstellstütze aufnehmende öffnung eine solche Weite hat, als es der Ausschwenkwinkel der Ausstellstütze erforderlich macht, und dessen z\%c(-knläßig abgeschrägte Innenkanten zur gegel>cilcn@alls wechselweisen Abstützung der Ausstellstütze in deren Endstellungen dienen. 1i. Gelenkvorrichtung nach Anspruch t bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das umgebogene Ende der Ausstellstütze innerhalb eines den Gelenkzapfen tragenden, z. B. aus Blech zu eiern länglichen Hohlring gebogenen, das umgebogene Ende aufnehmenden und z. B. kappenförmig überdeckenden Hohlkörpers gelagert ist. 7. Gelenkvorrichtung :nach Anspruch i bis 6, dadurch gelwnnzeichnet, daß das untere Ende der Ausstellstütze mit einem verstellbaren, vorzugsweise einschraubbaren Anschlag für den auf ihr gleitöden Gelenkteil versehen ist. B. Gelenkvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende der Aussbellstütze mit einem festen Anschlag für das auf ihr gleitende, am Flügel fest angebrachte ösenförmige Glied versehen ist.