DE857624C - Verfahren zur Verhuetung von Schimmelbildung bei Tabak und Tabakerzeugnissen - Google Patents
Verfahren zur Verhuetung von Schimmelbildung bei Tabak und TabakerzeugnissenInfo
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Description
- Verfahren zur Verhütung von Schimmelbildung bei Tabak und Tabakerzeugnissen Tabak uncl Tabakerzeugnisse, wie z. B. Zigaretten, Zigarillos und Zigarren, kommen mit einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa I4O/O und mehr in den Handel. Dieser Feuchtigkeitsgehalt stellt für Schimmelpilze und sonstige Kleinlebewesen Bedingungen dar. unter denen sie sich v vermehrten können insbesondere wenn die Temperatur und die Feuchtigkeit der umgebenden Luft diesem Wachstum günstig sind. So kommt es nicht selten vor, daß Tabakerzeugnisse, vor allem Zigaretten, in kurzer Zeit durch Schimmeln verderben. insbesondere dann. wenn an Stelle hochwertiger Rohstoffe weniger wertvolle Ersatzstoffe genommen werden müssen.
- Erfindungsgemäß wird diese Gefahr des Schimmelns bei Tabak einschließlich Tabakerzeugnissen dadurch gemildert oder vermieden. daß der Tabak, mittelbar oder unmittelbar, einer Ultraviolettbestrahlung ausgesetzt wird. Es wird hier die Eigenschaft der Ultraviolettstrahlen, Kleinlebewesen zu töten, zur Vernichtung oder starken Verminderung der Schimmelpilze ausgenutzt. Vor allem sind Strahlen des Wellenbereiches 250 bis 260 m,z wirksam; das gilt besonders für die Wellenlänge 253.7 mlu.
- Die Ultraviolettbestrahlung des Tabaks kann während seiner Lagerung und Aufbereitung oder auch während seiner Verarbeitung oder zwischen den einzelnen Verarbeitungsvorgängen erfolgen.
- Vorteilhaft werden die TabakbLätter oder der Schnittabak für die Bestrahlung in einer möglichst losen und dünnen Schicht angeordnet. Hierfür sind z. B. die Förderbänder geeignet, auf denen die Tabakblätter nach dem Offnen der Rohtabakballen weiter- befördert, sortiert oder gemischt werden. Es ist möglich, die Tabakblätter auf diesen Fördereinrichtungell so lose zu legen, daß sie sich gegenseitig nicht wesentlich verdecken. Durch Wendeeinrichtungen, Rüttler u. dgl. können die Blätter während der Bestrahlung gewendet und so von beiden Seiten den Strahlen ausgesetzt werden. Bei Verwendung Voll durchl>rochenen Förderhahnen, z. B. solchen aus Drahtgeweben, können Bestrahlungseinrichtungell über und unter der Förderbahn angebracht und so die Tabakblätter gleichzeitig von beiden Seiten bestrahlt werden.
- An Stelle der Bestrahlung der Tabakblätter oder zusätzlich zu dieser Bestrahlung kann auch der geschnittene Tal>ak bestrahlt werden. Als besonders geeignet hat es sich hierhei erwiesen, den Schnitttabak im freien Fall zu bestrahlen. Es sind Zigarettennaschinen ill Gebrauch, bei denen der Schnittabak auf einem Band in dünner Schicht zugeführt und von diesem Band auf ein etwa 30 cm tiefer und quer zu ihm liegendes Band geworfen wird. Bei diesem freien Fall können die Tabakteilchen der Ultraviolettstrahlung von allen Seiten ausgesetzt werden. da sie sich kaum gegenseitig verdecken und so, zumindest zeitweise oder nach und nach im Laufe des freien Falles, von allen Seiten für die Strehlen erreichbar sind. Man kann hierbei die Tabakteilchen unmittelbar an den Strahlern vorbeiführen und sie sogar über die Strahler herabrieseln lassen, sofern man sogenannteKaltstrahler, wie z.B. die bekannten Quecksilberniederdrucklampen, verwendet. Durch Wischvorrichtungen u. dgl. ist es leicht möglich, die Strahler genügend sauber zu halten.
- Es ist festgestellt worden, daß der Tabak vorwiegend erst bei derbagerung und der Verarbeitung Schimmelpilze aufnimmt, vor allem aus der Raumluft. l)as gilt besonders für die Luft der Räume, in deiien der Tabak gelagert und befeuchtet wird. Die Befeuchtung erfolgt z. B. in der Weise, daß durch fein zerstäubtes Wasser befeuchtete Luft durch die Tabakballen gesaugt wird. Diese feuchtwarme Luft, die im allgemeinen im Kreislauf bewegt wird, ist dem Wachstum und der Übertragung von Sehimmelpilzen u. dgl. besonders förderlich.
- Es s bringt deshalb, wie durch Versuche gefunden wurde. bereits einen bedeutenden und in vielen Fallen ausreichenden Erfolg, wenn die Luft in diesen Räumen durch Ultraviolettstrahlen keimfrei oder keimarm gemacht wird. Ein Erfolg wird schon erreicht, wenn man die im allgemeinen nicht besonders umgewälzte Luft der Rohtabaklagerräume bestrahlt und hierzu an einer oder mehreren Stellen des Raumes Ultraviolettstrahler, vorzugsweise Quecksilberniederdruckstrahler, anbringt.
- Vorzugsweise werden sie unter der Decke angeordnet. Vollkommener ist der Erfolg, wenn man Luft bestrahlt, die durch Umwälzeinrichtungen in Umlauf gehalten wird, wie das z. B. bei den oben beschriehenen Befeuchtungseinrichtungen der Fall ist. Man kann in solchen Anlagen die Ultraviolettstrahler ohne großen Aufwand an einer geeigneten Stelle des Lufthreislaufs anordnen.
- Es hat sich gezeigt, daß es nicht erforderlich ist, die Ultraviolettstrahler während des ganzen Tages oder während der ganzen ,Xrbeitszeit einzuschalten.
- Es genügt häufig, wenn sie in gewissen Zeitabständen, z. B. alle 12 oder 24 Stunden, kurzzeitig, z. B. i bis 2 Stunden aug, eingeschaltet sind. Hierzu werden vorzugsweise Schaltuliren od. dgl. benutzt.
- Versuche haben ergel)en, daß bei der Bestrahlung von Luft, die dem Tabak oder den Tabakerzeugnissen zugeführt wird, außer der Entkeimung dieser Luft durch sie auch eine Vernichtung der sich bereits auf dem Tabak befindenden Keime erreicht wird. Mit Ultraviolettstrahlen bestrahlte Luft hat für einige Zeit bakterizide Eigenschaften. Durch Zuführung bestrahlter Luft ist es somit möglich, den Tabak mittelbar der Ultraviolettbestrahlung auszusetzen. Die Anwendung der mittelbaren Bestrahlung durch Zuführung oder Hindurchsaugen bestrahlter und gegebenenfalls befeuchteter Luft ist nicht beschränkt auf Rohtabakhallen, sondern ist auch bei Schnittabak und den fertiggeformten Tabakerzeugnissen möglich. Man kann bei Schnitttabak so verfahren, daß die bestrahlte Luft durch den Schnittabak gesaugt oder geblasen wird, während er in einer Schichtdicke von geringer Stärke, z. B. von einem oder mehreren Zentimetern, über Fördereinrichtungen läuft, etwa auf dem Wege von den Tabakschneidemaschinen zu den Zigarettenmaschinen, Doeli ist es aueli iiiögl ich, bestrahlte Luft durch den Sehnittaliak zu leiten, solange er sich in stärkerer, lose Schicht in behältern von z. B. trommel- oder kastenförmiger Gestalt befindet.
- Schließlich kann man auch, wie schon erwähnt, durch Ultraviolettbestrahlung aktivierte Luft durch die fertigen Tabakerzeugnisse leiten. Diese Luft kann zugleich zur Xachtrocknung der Zigaretten mitbenutzt werden, die zwischen dem Wickeln und dem Verpacken der Zigaretten erforderlich ist.
- Nach der obigen Beschreibung ist zu übersehen, daß von den verschiedenen Möglichkeiten der mittelharen oder unmittelbaren Bestrahlung mit Bezug auf die einzelne Tabakmenge auf dem Wege vom Rohtaliak bis zum fertig verpackten Tahakerzeugnis die eine oder die andere gewählt werden kann. daß aher auch sämtliche oder doch mehrere der verschiedenen Möglichkeiten nel)eneinander und nacheinander anwendhar sind. h das Verpackungsmaterial und die fertiggepackten Tabakerzeugnisse können zu dem obengenannten Zweck der Ultraviolettbestrahlung ausgesetzt werden.
- Wenngleich der Grundgedanke der Erfindung sich ausschließlich auf Tabak und Tabakerzeugnisse einschließlich der sie bearbeitenden oder aufnehmenden Geräte, Behältnisse, Räume, Verpackungen bezieht, so ist doch ersichtlich, daß die Einzelheiten des neuen Verfahrens auch auf andere mit Ultraviolettstrahlen zu behandelnden Stoffe anwendbar sind.
Claims (15)
- P A T E N T A N S P R Ü C H E: 1. Verfahren zur Verhütung von Schimmelbildung bei Tabak einschließlich Tahakerzeugnissen, wie z. B. Zigaretten und Zigarren, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabak mittelbar oder unmittelbar einer Ultraviolettbestrahlung ausgesetzt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anwendung von Ultraviolettstrahlern, die überwiegend Strahlen der Wellenlänge 253.7 in/< aussenden.
- 3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkung auf den Tabak durch Bestrahlung der Tabakblätter erfolgt, n-ii;hrend diese in ausgebreitetem Zustand auf Förder-, Sortier- oder Mischeinrichtungen liegen.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tabakbläter durch Rüttler. Wendeeinrichtungen od. dgl. im Sinne allseitiger Bestrahlung gewendet werden.
- 5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß unter Verwendung von Drahtgeweben oder sonstigen durchbrochenen Bahnen für die Tabakblätter diese gleichzeitig von oben und unten bestrahlt werden.
- 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkung auf den Tabak allein oder zusätzlich durch Bestrahlung des Schnittabaks erfolgt.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnittabak im freien Fall, z. B. beim Fall von einem Förderband auf ein anderes. bestrahlt wird.
- 8, Verfahren nach Anspruch t oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ultraviolettstrahler in den Räumen für die Lagerung oder 13efeuciltung des Tabaks angeordnet sind.
- 9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche. dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise im Kreislauf geführte Luft, die zur Befeuchtung der Rohtabakballen dient, bestrahlt wird. io.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise selbsttätig durch Schaltuhren od. dgl. die Ultraviolettstrahler während bestimmter Zeiten, insbesondere während der Arbeitspausen, eingeschaltet werden.
- 11, Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bestrahlte Luft durch Schichten von Schnitttabak gesaugt oder geblasen wird.
- 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß bestrahlte Luft durch den Schnittabak geblasen oder gesaugt wird, während dieser in einer Schicht von einigen Zentimetern Stärke über Fördereinrichtungen von den Tabakschneidemaschinen zu den Zigarettenmaschinen gefördert wird.
- 13. Verfahren nach Anspruch II, dadurch gekennzeichnet, daß bestrahlte Luft durch z. B. kasten- oder trommelförmige Behälter geleitet wird. in denen der Schnittabak lose eingefüllt liegt.
- 14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bestrahlte Luft durch die fertiggeformten Tabakerzeugnisse (Zigaretten, Zigarillos usw.) gesaugt oder geblasen wird.
- 15. Verfahren nach Anspruch I4, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Tabakerzeugnisse geleitete bestrahlte Luft zugleich zur Nachtrocknung dieser Erzeugnisse dient.
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3009032A1 (de) * | 1980-03-08 | 1981-09-17 | B.A.T. Cigaretten-Fabriken Gmbh, 2000 Hamburg | Verfahren zur herstellung von aromastoffen i. |
US4351346A (en) * | 1980-03-08 | 1982-09-28 | B.A.T. Cigaretten-Fabriken Gmbh | Process for the preparation of aromatic substances |
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1948
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