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Wadengamasche, insbesondere für Damen Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Wadengamasche oder Beingamasche, welche insbesondere einen Schutz
der Strümpfe gegen Beschmutzungen bzw. Feuchtwerden bei regnerischem Wetter bezweckt.
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Bei einer bekannten Form einer Wadengamasche, insbesondere für Damen,
ist die Gamasche als eine geschlossene Gamasche aus elastischem Stoff ausgebildet,
welche einen den Oberteil des Schuhes bedeckenden Fußteil besitzt, der beiderseits
mit nach unten. reichenden, durch ein elastisches Band verbundenen Zungen ausgestattet
ist. In das obere Ende der Gamasche, die zweckmäßig bis über die Wade reicht, ist
ein endloses elastisches Band eingesetzt.
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Bei einer anderen bekannten Ausführung, welche als eine Schutzvorrichtung
für Damenstrümpfe ausgebildet ist, besteht diese Vorrichtung aus einem dünnen aufrollbaren
Gummischlauch, dessen Form zylindrisch oder schwach kegelstumpfförmig ausgebildet
ist und der sich über seine ganze Länge eng schließend um das Bein legt.
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Es ist weiter bekannt, eine Schutzgamasche aus einem Stück unelastischem
Stoff herzustellen, der als ein durchscheinender wasserdichter Kunststoff ausgebildet
ist, und die Gamasche an ihrer Vorderseite mit einem Längsverschluß und einem Fußteil
zu versehen, der einen den Schuh oder Stiefel untergreifenden Steg aus elastischem
Material enthält.
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Solche Gamaschen, entweder als völlig geschlossene Gamaschen oder
mit Längsverschluß versehene Gamaschen, müssen für Träger mit verschiedenen Wadenumfängen
und Beinlängen in verschiedenen Größen hergestellt werden, da andernfalls das Gamaschenmaterial
sich mit Druck gegen die Waden bzw. die
Unterschenkel legt und zu
Blutstauungen führen kann. Die Herstellung von Gamaschen mit Längsverschlüssen vorn
oder an der Seite ist weiterhin verhältnismäßig umständlich und verteuert den Preis
der Gamasche. Außerdem ist die Lagerhaltung solcher Gamaschen in vielen Ausführungen
entsprechend den Wadenstärken verschiedener Personen wenig rentabel.
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Hauptzweck der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Wadengamasche,
insbesondere für Damen zu schaffen, bei welcher nur eine sehr kleine Anzahl verschiedener
Größen, höchstens zwei, herzustellen ist, dabei aber die Gamasche trotzdem für Träger
verschiedener Wadenumfänge bzw. Beinlängen paßt.
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Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, eine Wadengamasche
herzustellen, welche in ihrer Herstellung einfach ist und welche leicht angezogen
und wieder ausgezogen werden kann. Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin,
eine Wadengamasche zu schaffen, welche neben ihrem praktischen Wert als Schutzgamasche
gegen Verschmutzen der Strümpfe zugleich in ihrer Form so gewählt ist, daß sie ein
ästhetisch schönes Aussehen für den Träger hat. Schließlich liegt ein Zweck der
Erfindung darin, eine Gamasche herzustellen, welche raumsparend ausgebildet ist,
so daß sie in jeder Handtasche oder Rocktasche untergebracht werden kann und nur
einen sehr kleinen Raum beansprucht.
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Die Erfindung beruht auf dem Lösungsgedanken, eine Gamasche in der
Form der Nachahmung eines Schaftstiefels auszubilden und an ihrem oberen sich verjüngenden
Ende einen Verschluß, vorzugsweise einen verstellbaren Verschluß, vorzusehen, so
daß die Gamasche für die verschiedensten Wadenumfänge anwendbar ist.
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In Übereinstimmung mit einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
werden die Teile der Gamasche, welche den Unterschenkel umschließen, sich von unten
nach oben gleichförmig konisch erweiternd ausgebildet, während die Gamasche sich
an ihrem oberen Teil verjüngt und in dem Verschluß endigt. In Übereinstimmung mit
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Erfindung so gestaltet werden,
daß unmittelbar von dem Fußteil ausgehend die Schaftteile der Gamasche sich vorn
und hinten beiderseits nach oben zu konisch erweitern und dann unter Verjüngung
in dem vorzugsweise verstellbaren Verschluß endigen. Die Ausführung kann jedoch
auch so gewählt werden, daß die konische Erweiterung nur einseitig, und zwar auf
dem hinteren, die Wade verdeckenden Teil angebracht ist und sich dann einseitig,
und zwar hinten in den Verschluß verjüngt.
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In Übereinstimmung reit einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung besteht die Möglichkeit, die sich ein- oder beiderseitig verjüngenden
oberen Teile der Gamasche geschlossen oder offen auszubilden, wobei jedoch eine
Ausführung vorzuziehen ist, bei welcher mindestens die eine Verjüngung offen ausgebildet
ist, um ein bequemes Einführen des Stiefels bzw. Schuhes zu erleichtern und um eine
erwünschte Ventilation zu gewährleisten.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform, bei welcher z. B. sich die
Schaftteile beiderseits konisch erweitern, erfolgt die Verjüngung am oberen Teil
der Gamasche zweckmäßig ebenfalls beiderseits, und beide Verjüngungen können offen
ausgebildet sein. Es ist vorzuziehen, die Offnungsstelle des Verschlusses an der
Seite anzuordnen, an welcher der obere sich verjüngende Teil der Gamasche offen
ausgebildet ist, um so wiederum das Überziehen bzw. Abstreifen der Gamasche zu erleichtern.
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Bei einer einseitigen Verjüngung des oberen Teils der Gamasche kann
in Übereinstimmung mit der Erfindung auch eine Ausführung gewählt werden, bei welcher
der Stoff an der der Verjüngung gegenüberliegenden Seite nahe dem Verschluß eingefaltet
ist und dort mit einem elastischen, eingesetzten Band od. dgl. versehen ist. Durch
eine solche Ausführung wird unter Aufrechterhaltung des stiefelartigen Charakters
der Gamasche ihre Anwendbarkeit für verschiedene Wadenumfänge noch vergrößert, da
dieser elastisch eingefaltete Teil einen entsprechenden Spielraum für mehr oder
weniger dicke Waden schafft.
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Die Erfindung kann auch so ausgeführt werden, daß bei einer stiefelartigen
Verbreiterung des Schaftteiles der Gamasche und anschließender Verjüngung des hinteren
Wadenteils ein Teil des oberen vorderen Endes der Gamasche am Verschluß einfach
eingefaßt ist und der Verschluß gegenüber der oberen Gamaschenbreite verkürzt ausgebildet
werden kann, oder mit anderen Worten: die konische Verjüngung am vorderen Ende der
Gamasche wird durch die Einfassung ersetzt.
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Die Erfindung läßt sich nach einer weiteren Ausführungsform auch dahin
verwirklichen, daß insbesondere bei einseitiger konischer Erweiterung des Schaftteils
der Gamasche und anschließender offen ausgebildeter Verjüngung des Hinterteils der
Vorderteil des Schaftes an seinem oberen Ende über einen Teil seiner Länge ohne
Verjüngung keilartig offen ausgebildet ist, wodurch das Überziehen und das Abziehen
der Gamasche über einen Schuh noch weiter erleichtert wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann eine beiderseitige
Verjüngung am Oberteil des Schaftes auch durch eine beiderseitige, vorzugsweise
elastische Einraffung ersetzt werden, wodurch im Sinne des Zweckes der Erfindung
einmal die Anpassungsmöglichkeit an verschiedene Wadenumfänge erweitert wird, zugleich
die Herstellung des Schnittes der Gesamtgamasche vereinfacht wird, dabei aber doch
der stiefelartige Charakter der Gamasche erhalten bleibt.
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Die Gamasche legt sich an ihrem oberen Ende vermittels des elastischen
und zugleich verstellbaren Verschlusses dicht um die Wade des Trägers bzw. der Trägerin
und schafft dadurch, daß sie zwischen Knie und Wade festgehalten und stramm gezogen
wird, ein stiefelartiges Aussehen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
zur Darstellung gebracht. Fig. i bis 5 zeigen jeweils schaubildlich in Seitenansicht
eine Ausführungsform der Erfindung.
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Gemäß Fig. i besteht die Gamasche aus einem allgemein mit dem Bezugszeichen
6 versehenen Körperteil, der an seinem unteren Ende in einen Fußteil 7
übergeht,
an (lern zweckmäßig einstückig je eine Verbindungslasche 8 ausgebildet ist, die
einen Druckknopf od. dgl. trägt. Bei der Ausführungsform der Fig. i erweitern sich
die Schaftteile der Gamasche 6 sowohl an ihrer Vorderseite als auch an ihrer Hinterseite
konisch gleichmäßig nach oben, wie bei io und ii angedeutet. An ihrem oberen Teil
verjüngt sich die Gamasche, wie bei 12 und 13 angedeutet, und endigt in einem geteilten
Bund 14, durch den ein elastisches Band od. dgl. hindurchgeführt ist, das verstellbar
einen Verschluß 16 trägt. Wie aus der Darstellung ersichtlich ist, sind die Verjüngungen
12 und 13 im oberen Teil der Gamasche offen ausgebildet, so daß die Gamasche für
verschiedenste Wadengrößen durch Verstellen des Verschlusses verwendbar ist.
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Nach der Ausführungsform der Fig. 2 erweitert sich der Körperteil
der Gamasche an seiner Vorderseite bei 17 nicht, sondern mir an seiner Hinterseite
18, und verjüngt sich bei iq und geht dann in eisengeteilten Bund 21 über, der ein
elastisches Band mit Stellverschluß 22 trägt. Wie aus der Darstellung ersichtlich
ist, ist der obere Teil der Vorderseite der Gamasche, wie bei 2o angedeutet, ohne
Verjüngung offen ausgebildet, um auch bei dieser Ausführungsform eine weite Anpassungsfähigkeit
an verschiedene NVadenumfä nge zu gewährleisten.
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Die Ausführungsform der Fig.3 entspricht im wesentlichen der Ausführungstorm
der Fig. 2, jedoch mit dem Unterschied, daß die Gamasche 6 an ihrer Vorderseite
im wesentlichen bis zur Höhe eines Bundes 24 geschlossen ausgebildet ist, während
an der Hinterseite der Gamasche die konische Verjüngung iq, wie bei der Ausführungsform
der Fig. 2, offen ist. Bei dieser .\ usführung ist der eigentliche Bund 25 verkürzt
ausgebildet, so daß am vorderen oberen Rand der Gamasche eine Einfassung 23 entsteht.
Auch durch diese offene Verjüngung in Verbindung mit dem elastischen Band und dem
elastischen Stellverschluß 26 ist eine weite Anpassungsfähigkeit gewährleistet.
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Die Ausführungsform der Fig. 4 entspricht im wesentlichen der der
Fig. 3, mit dem Unterschied, daß bei dieser Ausführungsform die Gamasche 6 an ihrem
vorderen Teil oben eingefaßt bzw. eingerafft ist und an der Einraffungsstelle 27
ein elastisches Band 28 trägt, das urabhängig von dem elastischen Band 25 mit dem
Stellverschluß 26 angeordnet ist. Bei dieser Ausführung wird erreicht, daß auch
der obere Rand der Gamasche sich an der Vorderseite elastisch gegen den Schenkel
legt und nicht im Abstand von ihm angeordnet ist, wie bei der F ig. 3, und durch
das Zusammenwirken der elastischen Eizrraffung 28 und des Bandes 25 mit Stellverschluß
26 wird die Anpassung an die verschiedenen Wadenumfänge erreicht.
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Bei der abgewandelten Ausführungsform der Fig. 5 erweitern sich, ähnlich
wie bei der Ausführungsform der Fig. i, die Schaftteile an ihrer Vorderseite und
Hinterseite konisch nach oben, wie bei 29 und 30 angedeutet ist, und die oberen
Enden der Schaftteile sind elastisch eingerafft, wie bei 3i und 32 angedeutet ist.
Unabhängig von diesen Einraffungen ist in einem Bund 33 ein elastisches Band 3:1
mit Stellverschluß 35 vorgesehen. Bei dieser Ausführung wird durch die elastische
Einraffung sowohl an der Vorderseite als auch an der Hinterseite der Gamasche in
Verbindung mit dem verstellbaren elastischen Band eine weite Anpassungstähigkeit
an die verschiedenen Wadenumfänge erreicht, zugleich aber der Vorteil erzielt, daß
die Gamasche insgesamt sich unter Wahrung des stiefelartigen Charakters völlig dichtend
um die Wade des Beines legt, somit eine solche Gamasche den Vorteil eines Warmhaltens
des Beines bei kalter Jahreszeit gewährleistet.
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Insgesamt wird bei allen Ausführungsformen der Erfindung erreicht,
daß neben dem wirksamen Schutz des Strumpfes bzw. des Unterschenkels gegen Verschmutzung
durch die Gamasche gemäß der Erfindung die Nachahmung eines Schaftstiefels verwirklicht
wird, wie er von Damen heute insbesondere bei regnerischem und schmutzigem Wetter
getragen wird. Die Gamasche hat gegenüber der Verwendung des Stiefels den Vorteil,
daß sie jederzeit auch unterwegs angelegt und wieder abgenommen werden kann, da
die konische Erweiterung des Schaftes nach oben in Verbindung mit den Einraffungen
bzw. ein- oder beiderseitig vorgesehenen Schlitzen bzw. Öffnungen ein leichtes Anziehen
und Abstreifen der Gamasche ermöglicht, dabei aber der stiefelartige Charakter dieser
Gamasche in vollem Umfange gewahrt bleibt.
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Die Erfindung hat weiter den besonderen Vorteil, daß die Gamasche
außerordentlich raumsparend ist, so daß sie bequem in einer Hand- oder Rocktasche
getragen werden kann. Sie hat weiter den Vorzug eines leichten Gewichtes und den
Vorteil einer billigen Herstellung, so daß sie sich insbesondere zur Massenfabrikation
unter Zugrundelegung eines oder zweier Schnittmuster für verschiedene Längen bzw.
Breiten eignet.
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Eine nach der Erfindung hergestellte Gamasche kann aus zweckentsprechenden
geschmeidigen Kunststoffen, z. B. Kunstharzfolie usw., hergestellt sein; sie kann
auch aus einem gummierten wasserdichten und gegebenenfalls imprägnierten wasserabstoßenden
Webstoff bestehen. Die Gamasche kann entweder aus den gummierten Stoffen oder Kunststoffen
geklebt bzw. genäht werden.