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Tragendes Bauelement, insbesondere für Zwischenwände Bei den bisher
üblichen Bauweisen wird verhältnismäßig wenig Rücksicht genommen auf die grundsätzlich
verschiedenen Aufgaben, welche Außenwänden und Zwischenwänden zufallen. Die mangelnde
Erkenntnis der Verhältnisse führt zu ungünstigen Konstruktionen und Materialverschwendung.
Zwei verschiedene, nur schwer miteinander in Einklang zu bringende Anforderungen
können an Wände gestellt werden. Tragende Wände haben die Aufgabe, großeLasten aufzunehmen,
nichttragenden Wänden fällt dagegen die Aufgabe zu, wärmeisolierend und gegebenenfalls
auch schallabsorbierend zu wirken. Bei einem normalen Bauwerk müssen, sofern es
sich nicht um reine Skelettbauweisen handelt, Wände vorhanden sein, welche die Lasten
aufnehmen, während andere Wände nur die Aufgabe haben, Raumunterteilungen zu bewirken.
Bei den gebräuchlichen Hausbauweisen werden meist die Außenwände als Tragwände ausgebildet,
während die inneren Trennwände nichttragend sind. Tragende Wände bestehen aus Stoffen
großer Dichte und besitzen eine gute Wärmeleitfähigkeit. Um bei Hausaußenwänden
eine genügende Wärmeisolation zu erreichen, ist es meist nötig, die Wand stark überzudimensionieren.
Die verhältnismäßig gute Schallabsorbtion derartig starker Wände tritt bei Außenwänden
jedoch nicht in Erscheinung, da der Schalleintritt vorzugsweise durch die Fenster
erfolgt. Die Zwischenwände aus leichten Baustoffen haben meist eine recht gute Wärmedämmung,
jedoch eine schlechte Schallisolation.
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Aus den vorstehend geschilderten Gründen erscheint es daher zweckmäßiger,
die tragenden Wände als Innenwände und die nichttragenden, aus leichten
Baustoffen
bestehenden Wände als Außenwände herzustellen. Die Temperaturdifferenzen zwischen
den Innenräumen sind verhältnismäßig klein, so daß die Wärmeisolation der Zwischenwände
nur eine untergeordnete Rolle spielt. Auf der anderen Seite wirkt sich jedoch die
gute Schallabsorbtion gerade bei Zwischenwänden zwischen einzelnen Räumen günstig
aus. Zwischen den Innenräumen und der Außenluft bestehen meist verhältnismäßig große
Temperaturdifferenzen, so daß aus diesem Grunde Außenwände aus nichttragenden Baustoffen
zweckmäßig sind.
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Es besteht in der Bautechnik ein fühlbarer Mangel an geeigneten Bauelementen
für derartige Zwischenwände. Die vorliegende Erfindung soll diesem Mangel abhelfen.
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Gemäß der Erfindung sind bei einem tragenden Bauelement mit Hohlräumen,
insbesondere für Zwischenwände, horizontale und vertikale Hohlräume und Nuten derart
angeordnet, daß eine Mehrzahl beispielsweise zu einer Wandfläche zusammengesetzter
Bauelemente ein durchgehendes Hohlraum-und/oder Nutennetz aufweisen. Der wesentliche
Gedanke ist hierbei, daß ein Netz von Kanälen durch entsprechende Profilierungen
der Bauelemente vorgesehen ist, welches zur bequemen Unterbringung aller irgendwie
vorkommenden Installationsleitungen, zur Einlage von Tragleisten, zum Nageln und
Schrauben und zur Befestigung irgendwelcher Gegenstände an der Wand und für Sonderfälle
auch zu Armierungszwecken verwendet werden kann.
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Der Stein kann außerdem zum schnellen Aufsetzen vernutet sein und
innere Kanalführungen besitzen, welche ein trockenes Aufsetzen und nachträgliches
Ausgießen des Fugennetzes ermöglichen.
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In den Fig. i bis 6 sind Beispiele für Bauelemente nach der Erfindung
perspektivisch dargestellt.
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Fig. i zeigt einen Block i, in welchem sich beiderseits je drei profilierte
Kanäle 2 befinden. Eine Fläche aus derartigen Steinen weist vertikal verlaufende
Nuten bzw. Kanäle auf, deren mittlerer Abstand gleich der halben Länge des Blockes
ist.
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Zweckmäßiger ist es, Bauelemente zu verwenden, die derart profiliert
sind, daß ein Netz aus vertikalen und horizontalen Kanälen bzw. Nuten entsteht.
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Fig. 2 zeigt ein derartiges Bauelement. Der Block i besitzt vertikal
profilierte Kanäle 2 sowie einen horizontal profilierten Kanal 3. Zur Vereinfachung
ist nur ein oben am Block angeordneter horizontaler, also nicht symmetrisch zur
Fuge liegender Kanal 3 vorhanden, jedoch können selbstverständlich auch zwei oder
mehr derartige horizontale Kanäle vorgesehen sein. Der Block i weist ferner im Innern
Ausgußlöcher 4 auf. Der Aufbau einer Wand kann etwa derart erfolgen, daß zunächst
eine Anzahl von Blöcken i der Fig. 2 aufgestellt wird, die dann durch Ausgießen
der Löcher 4 gegebenenfalls unter Einlage von Bewehrungseisen zu einer Einheit zusammengefaßt
werden. Es ist natürlich auch möglich, nur etwa ein Ausgußloch pro Block auszugießen
und die anderen Ausgußlöcher zur Aufnahme von Installationsleitungen u. dgl. zu
verwenden.
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Die Fig.3 zeigt eine aus Wandblöcken ähnlich Fig.2 zusammengesetzte
Wand. In die durch die Kanäle der zusammengebauten Steine entstandenen Nuten sind
horizontale Einlageleisten 5 und vertikale Leisten 6 eingebracht.
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In Fig. 4 ist ein Bauelement i dargestellt, welches außer den vertikalen
profilierten Kanälen 2 und den Ausgußlöchern 4 noch große Hohlräume 7 aufweist.
Diese Hohlräume sollen nicht nur zur Erleichterung des Blockes dienen, sondern können
überdies als Kaminzüge, Lüftungszüge und Kanäle für Installationsleitungen dienen.
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Eine Abart des Blockes nach Fig. 4 zeigt die Fig. 5. Hier sind, ausgehend
von denVergußlöchern 4, noch Ausnehmungen 8 angebracht, durch welche ein Ausfließen
des Vergußmörtels in die Fugen erleichtert werden soll.
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In Fig.6 schließlich ist eine weitere Form eines Blockes i für Zwischenwände
dargestellt, welcher auf der einen Seite eine Nut 4 und auf der anderen Stoßfugenseite
eine entsprechende Feder 9 aufweist. Die vertikalen Hohlräume io und die horizontalen
Hohlräume i i bilden bei der fertigen Wand ein Kanalsystem. Durch Einschlagen der
Wandungen der Hohlräume io bzw. i i einzelner oder mehrerer Bauelemente werden Zugänge
zu den durch die Hohlräume gebildeten Kanäle im Mauerwerk geschaffen, die sich über
beliebige Längen erstrecken können. Auch diese Kanäle können, wie bei den anderen
Beispielen, zur Aufnahme von Installationsleitungen u. dgl. dienen.
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Bei den in den Figuren dargestellten Beispielen sind die einzelnen
Blöcke aus homogenem Material hergestellt. Für manche Zwecke kann es jedoch vorteilhaft
sein, die Profilierungen etwa dadurch zu erreichen, daß auf einen Kern von außen
Material anderer Eigenschaften aufgebracht wird, beispielsweise ist es denkbar,
den Kern aus verhältnismäßig dichtem und hartem Material herzustellen, während die
äußeren Teile aus einem leichteren, weicheren Stoff bestehen. Man kann durch geeignete
Wahl des Stoffes beispielsweise eine besondere Schalldämpfung oder eine Wärmeisolation
erreichen. Auch ist es möglich, den Block außen aus einem solchen Material herzustellen,
daß es möglich ist, kleinere Nägel oder Stahlhaken bequem einzuschlagen.
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Neben den durchgehenden Kanälen und Nuten kann es zweckmäßig sein,
schon in dem Block besondere Aussparungen für Installationsteile, vorzugsweise solche,
die genormt sind, wie Schalter, Verteilungsdosen u. dgl., vorzusehen.
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Für manche Verwendungszwecke kann es vorteilhaft sein, Blöcke zu benutzen,
hei denen die Kanäle mit einer weichen Masse ausgefüllt sind. Im Bedarfsfalle kann
dann diese Masse an den gewünschten Stellen ohne Schwierigkeit entfernt werden.