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Ultrakurzwellensender, insbesondere für Dezimeterwellen, mit ein oder
zwei Trioden in Rückkopplungsschaltung Die übliche Schaltung von Rückkopplungssendern
im Wellenbereich unterhalb A. = i m ist die Dreipunktschaltung, wie sie z. B. Abb.
i zeigt. Der Schwingkreis liegt zwischen Gitter und Anode, die Induktivität wird
durch den Bügel L S gebildet und die Schwingkreiskapazität durch die innere Röhrenkapazität
C",. Die Kathode ist mit Hilfe eines regelbaren Blindwiderstandes, der in derAbbildung
durch eine Lecherleitung Lk dargestellt ist, so abgestimmt, daß die Rückkopplung
nach Größe und Phase optimal wird. Die Last wird in üblicher Weise induktiv aus
dem Schwingkreis zwischen Gitter und Anode ausgekoppelt. Dazu ist ein al>-gestimmter
Lastkreis LZ, CZ nötig, zu dem parallel der Lastwiderstand R, liegt. Unter Umständen
ist noch ein zusätzliches Transformationsglied erforderlich; jedenfalls muß der
Kreis abgestimmt werden und durch Schwenken der beiden Schwingbügel L, und Ls gegeneinander
die optimale Kopplung eingestellt werden.
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Bei dieser Anordnung treten jedoch noch einige Schwierigkeiten auf.
So muß, um die optimale Leistung auf einer bestimmten Welle zu erzielen, außer der
Kathodenleitung Lk auch der zusätzliche Lastkreis L, abgestimmt werden. Bei besonders
kurzen Wellen kommt es außerdem vor, daß die
gesamte Schwingkreisinduktivität
durch die iurvvermeidlichen Zuleitungsinduktivitäten La und Lg gebildet wird,
also völlig innerhalb der Röhre liegt. Dann ist eine saubere induktive Auskopplung
nicht mehr möglich, da .durch den Röhrenkolben R hindurch gekoppelt werden muß,
wobei das Magnetfeld der Schwingkreisinduktivität außerordentlich verzerrt wird,
so daß eine stetige eindeutige Dosierung der Kopplung durch Nähern des Lastkreises
nicht möglich ist.
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Es ist auch nicht ohne weiteres zu vermeiden, daß zwischen den beiden
Bügeln L, und L, Streukapazitäten Cst auftreten, die bekanntlich bei Dezimeterwellen
starken Einfluß haben können. Die Kopplung wind dadurch gemischt induktiv und kapazitiv
und unübersichtlich. Unter Umständen laufen die Koppelkomponenten in ihrer Wirkung
gegeneinander. Insbesondere können die Streukapazitäten die Rückkopplung des Senders
ungünstig beeinflussen.
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Diese Nachteile werden bei der erfindungsgemäßen Anordnung vermieden.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Ultrakurzwellensender, insbesondere für Dezimeterwellen,
mit einer oder zwei Trioden in Rückkopplungsschaltung, bei denn der auf die Arbeitsfrequenzen
abgestimmte Schwingkreis zwischen Anode und Gitter der Röhre angeordnet ist und
die Rückkopplungsphase durch einen als Impedanz abgestimmten Kathodenkreis eingestellt
wird. Erfindungsgemäß wird die Nutzlast über den Kathodenkreis entnommen.
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Es ist zwar schon bei Sendern für längere Wellen mit zwischen Anode
und Kathode liegendem Schwingkreis- und. induktiver Rückkopplung vom Gitter her
bekannt, die Leistung. kathodenseitig auszukoppeln. Die Erfindung bezieht sichdemgegenüber
auf eine. Dreipunktsendeschaltung, bei welcher der eigentliche Schwingkreis zwischen
Anode und Gitter liegt und ein als- Impedanz abgestimmter Kathodenkreis zur Einstellung
der Rückkopplung dient. Wenn man bei einer solchen Schaltung, welche Senderschaltungen
mit induktiver Rückkopplung bei sehr kurzen Wellen weitgehend überlegen ist, gemäß
der Erfindung die Nutzlast über den Kathodenkreis auskoppelt, fallen die obenerwähnten
Schwierigkeiten fort.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt die Abb. 2, bei der die
Kathodenleitung Lk gleichzeitig als Lastkreis und als Rückkopplungsglied verwendet
wird. Zu diesem Zweck ist sie nicht wie in Abb. i kurzgeschlossen, sondern mit dem
Lastkreiswiderstand R, abgeschlossen und besitzt einen Wellenwiderstand Z = R=.
Ferner ist eine Stichleitung Lst vorgesehen, die auf der Leitung Lk verschiebbar
und selbst abstimmbar ist. Auf diese Art ist es möglich, durch Verändern des Abstandes
r1 der Stichleitung und der Länge r2 derselben immer die optimale Nutzleistung in
den Lastwiderstand -R. zu bekommen.
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Dient, wie bei der bekannten Anordnung, die Kathodenleitung nur zur
Einstellung der Rückkopplung, so bedeutet das die Aufgabe, zwischen dem Punkt k"
und Erde einen bestimmten Blindwiderstand zu erzeugen. Bei der Anordnung gemäß dler
Erfindung muß dagegen an k, eine Impedanz mit bestimmter Größe und Phasen erscheinen.
Diese Forderung ist z. B. mit einer Anordnung nach Abb.2 immer zu erfüllen, denn
diese stellt eine Transformationseinrichtung dar, mit der es -möglich ist, den Lastwiderstand
R1, der phasenfrei ist, in eine beliebige Impedanz umzuwandeln.
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In Abb. 2 sind eine Heizzuleitung und die Kathode zusammen an die
Leitung Lk angeschlossen, und die zweite Heizzuleitung ist durch D2 getrennt abgestimmt.
Man kann die Anordnung auch so treffen, daß der Innenleiter der Leitung Lk als Rohr
ausgebildet ist, durch das die zweite Heizzuleitung durchgeführt wird.
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Das gleiche Ergebnis der Leistungsankopplung der Last und gleichzeitigen
Einstellung der Rückkopplung nach Amplitude und Phase läßt sich für einen größeren
Frequenzbereich statt wie beschrieben mit einer veränderbaren und/oder verschiebbaren
Reaktanz auch durch mehrere fest angebrachte Reaktanzen unveränderbarer Größe praktisch
erreichen, wie sich durch Rechnung ergibt. Auch hier sind die Reaktanzen vorteilhaft
als Stichleitungen ausgebildet. Mit drei solchen Stichleitungen z. B. läßt sich
in einem größeren Frequenzbereich eine hinreichend genaue Anpassung stets erzielen.
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Durch die Erfindung ist es mit einfachen Mitteln möglich, einen Dezimeterwellensender
mit großem Wellenbereich zu bauen, der an einen bestimmten Ausgangswiderstand angepaßt
ist und eine konstante Ausgangsleistung in diesem liefert. Einen solchen Sender
zeigt z. B. Abb. 3. Zwischen Gitter und Anode liegt die durch den Schleifer S veränderliche
Lecherleitung, welche die Wellenlänge bestimmt. Wird nun die Welle durch Verschieben
von S geändert, so wären an der Kathode die Längen r1 und r2 nachzustellen. Es genügt
aber praktisch meist, für eine mittlere Welle die Stichleitung Lst einmal passend
abzustimmen und dann in ihrer Länge konstant zu lassen. Es bleibt dann als Variable
nur noch die Verschiebung des konstanten induktiven oder kapazitiven Blindwiderstandes
auf der Kathodenleitung. Mit dieser einen Variablen ist es möglich, praktisch konstante
Ausgangsleistung zu erzielen. Die Abstimmung der Rückkopplung und Anpassung des
Lastwiderstandes wird mit dieser einen Variablen zugleich gemacht. Die Verschiebung
von S und Lst ist dann leicht zu kombinieren durch einen gemeinsamen mechanischen
Antrieb, der durch eine gestrichelte Linie angedeutet ist.
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Es ist weiterhin klar, daß bei einem Gegentaktsender die unsymmetrische
Lecherleitung in der Kathode durch eine symmetrische ersetzt werden muß. Sonst bleibt
die Anordnung sinngemäß die gleiche. Bei Bedarf kann auch in bekannter Weise ein
Übergang auf unsymmetrischen Ausgang hergestellt werden, wie dies in Abb. 4 dargestellt
ist. Der den beiden Röhren gemeinsame Schwingkreis L" wird durch den Schieber S1
auf die Arbeitswelle abgestimmt. Die symmetrische Kathodenleitung
Lki
ist durch S2 abgestimmt. Der eine Leiter darin ist als Rohr ausgebildet und bildet
in seinem Inneren die unsymmetrische Lecherleitung Lk2, die genau so ausgebildet
ist wie oben beschrieben. In Lk2 sind Rückkopplung und Last einstellbar, und durch
die Öffnung O ist der Innenleiter der unsymmetrischen Leitung mit dem gegenüberliegenden
Leiter der symmetrischen Leitung verbunden.