DE85537C

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Publication number: DE85537C
Application number: DENDAT85537D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

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Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bilden Verbesserungen in der Anordnung der Handantriebvorrichtung bei Fahrrädern mit Hand- und Fufsbetrieb, sowie in deren Vereinigung mit der Lenkeinrichtung solcher Fahrräder.

Auf den beiliegenden Zeichnungen ist in Fig. ι ein Zweirad der vorliegenden Construction nach Ausschaltung der Handantriebvorrichtung und in Fig. 2 nach Einschaltung dieser letzteren Einrichtung dargestellt, während die

Fig. 3 einen Schnitt durch die Lenkstange und einen Theil des Hebels,

Fig. 4 eine Ansicht des unteren. Theiles des Hebels mit den damit verbundenen Theilen, sowie

Fig. 5 den anderen Kopftheil und

Fig. 6 die Verbindung des Handhebels mit der Lenkgabel zeigen.

Ein Zweirad des neuen Systems hat, wie aus den Zeichnungen ersichtlich, ein Hohlgestell α a¹ b b¹ bekannter Art, sowie eine Antrieb- oder Tretkurbelachse c, welche sich in an der Vereinigungsstelle der Gestelltheile b b¹ befindlichen Lagern dreht. Auf dieser Achse c, zwischen den Lagern derselben, ist das Kettenrad d aufgekeilt; die Antriebskraft wird von diesem Rade d in bekannter Art mittelst einer Kette e auf das Hinterrad des Fahrrades mittelst einer zweiten auf dessen Achse sitzenden Kettenscheibe übertragen.

Der Sitzträger A ist nach unten gegabelt und an beiden Enden in solider Weise mit den entsprechenden Gestelltheilen b b¹ verlöthet.

Auf der Antriebachse c ist in der Mitte eine Kuppelungsvorrichtung f vorgesehen, und ist aufserdem die Achse an beiden Seiten mit den bekannten Tretkurbeln für Fufsantrieb ausgestattet.

Für diese Kuppelung ist eine jede beliebige Construction zu benutzen, der Arm P derselben (Fig. i, 2 und 4) ist durch eine im Winkel gebogene Stange O mit dem Hebel F verbunden.. An dem Lagerungsstück B sind die Backentheile g in Spitzlagern g¹ beweglich angebracht; um nach Bedarf den Antriebhebel abnehmen zu können, ist es erforderlich, dafs diese Lagerbolzen und der, die Stange O mit dem Arm P der Kuppelung verbindende Bolzen gelöst wird.

Der Hebelarm F ist in dem Lagerstück B drehbar, wie aus Fig. 3 ersichtlich; derselbe besteht aus einer äufseren und einer inneren Hülse, wovon die äufsere k¹ in einen bei h¹ drehbaren Theil ausläuft und nach unten mit einem Kugellager j¹ abschliefst. Die innere Hülse.m¹ erstreckt sich durch das Lagerstück B, mit welchem dieselbe fest verbunden ist, und endigt mit einem Gewindeansatz, auf welchen die Mutter n^l geschraubt ist. Das Lagerstück B hat nach oben eine rohrförmige Verlängerung o¹, die an ihrem unteren Theil mit einer Lagerrinne für die Kugeln p¹ des Kugel-

Claims

lagers j'¹, welches an der Aufsenhülse verlöthet ist, versehen ist.

Ein anderes, weiter oben befindliches Kugellager j² ist gleichfalls an der ä'ufseren Hülse verlöthet und die Mutter n¹ hat unten eine Rinne zur Aufnahme der Kugeln p²; vermöge dieser Anordnung dreht sich die äufsere Hülse auf der innern mittelst der beiden erwähnten Kugellager, wobei die Mutter n¹ zum Einstellen der Lager und zur Sicherung der Aufsenhülse gegen eine Längsverschiebung dient.

Der Ring D ist mit Armen E E ausgestattet, welche an ihren Enden mit Löchern für die Winkelschrauben h versehen sind.

Die Lenkstange H besteht aus zwei mittelst einer Spannschraube k vereinigten Theilen, um die Länge derselben innerhalb gewisser Grenzen regeln zu können. Das eine Ende der Stange H fafst mit einem länglichen Loch i über die Winkelschraube h, während das andere Ende, welches, um sich dem Vordergestell anzupassen, etwas gebogen ist, mit einem ebenfalls länglichen Loch η über den Winkelstift e¹ greift.

In dem Obertheil des Vorderradgestells ist der Stift e¹ mit nach vorn im Winkel gebogenem Kopf angebracht, welcher die frei drehbare Buchse m hält. Um nun die Lenkstange H einzusetzen, ist es nur erforderlich, die Daumenschraube h mit dem Winkel nach vorn zu drehen, um das lange Loch η über den Haken e¹, sowie den Schlitz i über die Schraube h selbst streifen zu können, worauf nach Zurückdrehen des Winkelkopfes von h alles am Platze ist. Selbstverständlich ist die beschriebene Lenkeinrichtung, welche in kurzer Zeit anzubringen oder zu entfernen ist, je einmal an jeder Seite der Maschine angebracht.

Der Bolzen ρ bildet den Drehpunkt für die Stange O gegen den Kuppelungsarm P; eine Verlängerung R der Stange O kann als Anschlag gegen die Gestellverbindung s dienen, um zu verhindern, dafs beim Bewegen der Hebelstange F die Kuppelung bis zum todten Punkt gedrückt wird.

■ An dem Hebel F ist das Griffstück C mittelst eines Splintringes t zu befestigen und umgekehrt durch Lösen von Splint und Ring leicht zu entfernen.

Der Träger des Lenkrades dreht sich in der Hülse S und ist das Griffstück ebenso darauf anzubringen oder zu lösen, in welchem letzteren Fall die entstehende Oeffnung mit einem Deckelstück T zu verschliefsen ist.

Aus dem Gesagten geht hervor, dafs <äie Handantriebvorrichtung ganz nach Wunsch oder Bedürfnifs mit der Fufsantriebvorrichtung zusammen oder allein benutzt werden kann, sowie auch gänzlich von dem Fahrrad zu entfernen ist.

In den Fig. ι und 2 ist die Bremsvorrichtung für dieses Fahrrad gezeichnet; dieselbe ist zwischen den Gestellseiten vertical schwingend gelagert, und zwar befindet sich auf dem Hinterradgestelltheil b^l ein vertical drehbarer Fufshebel 2, mit dessen Untertheil die Stange 3 gelenkig verbunden ist, die mit ihrem anderen Ende ebenfalls gelenkig an dem Obertheil 1 der Bremse befestigt ist.

Um die Bremseinrichtung zu bethätigen, 'ist es erforderlich, den Hebel 2 mit dem Fufs herabzudrücken, wodurch die Stange 3 angezogen und der Bremsklotz 1 gegen das Hinterrad geprefst wird.

Das Griffstück C pafst sowohl auf die Trägerstange des - Lenkrades als auch auf den Hebel F, und dient in beiden Fällen zum Lenken des Fahrrades, in letzterem auch zum Bethätigen des Hebels F und damit zum Antrieb des Fahrrades durch die Hände des Fahrenden, wie beschrieben.

Obwohl die neue Einrichtung an einem Zweirad geschildert ist, so ist dieselbe doch ebenso für Dreiräder und ähnliche Fahrzeuge mit demselben Vortheil zu benützen.

Patenτ-A ns PRUCH:

Eine Hülfsantriebvorrichtung mit einem getrennt von der Lenkgabel angeordneten schwingenden Handhebel für Fahrräder, dadurch gekennzeichnet, dafs der mit Handhaben versehene obere Theil (C) des Handhebels von diesem abgenommen und auf dem Schaft der Lenkgabel befestigt werden kann, zu dem Zweck, bei Benutzung des Hand- und Fufsantriebes die Lenkung durch Drehen ^!des Handhebels, bei Benutzung des Fufsantriebes allein aber die Lenkung in der gewöhnlichen Weise bewirken zu können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.