DE854763C

DE854763C - Verfahren und Einrichtung zum Spinnen von Garn aus den Fasern gerissener Abfaelle

Info

Publication number: DE854763C
Application number: DEP34441A
Authority: DE
Inventors: Walter Schellenberg
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-02-18
Filing date: 1949-02-18
Publication date: 1952-11-06

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spinnen von Garn aus den Fasern gerissener Abfälle und eine Einrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Eigenschaften des aus gerissenen Abfällen gesponnenen Garns zu verbessern, insbesondere seine Festigkeit zu erhöhen, um es auch für Zwecke verwenden zu können, die bisher nicht dafür in Frage kamen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß mit dem aus den Fasern der gerissenen Abfälle gearbeiteten Vorgarn ein oder mehrere nicht aus gerissenen Abfällen hergestellte Fäden, vorzugsweise aus Kunstseide, zu Garn versponnen werden. Die gerissenen Abfälle können beispielsweise aus Kunstseide, Zellwolle oder anderen Textilstoffen bestehen. Das Streichgarn mit dem eingesponnenen Zusatzfaden weist gegenüber dem allein aus Fasern gerissener Abfälle hergestellten Streichgarn wesentlich bessere Eigenschaften auf, namentlich insofern, als die Festigkeit und Elastizität erhöht sind. Dadurch ist es wiederum möglich, die Verarbeitung des Streichgarns in größerem Umfang als bisher vorzunehmen.
Der zusätzliche Faden kann auch eine andere Farbe haben als das Streichgarn, so daß das fertig gesponnene Garn bei seiner färberischen Weiterbehandlung ein vielfarbiges Aussehen erhält. Ferner können der oder die zusätzlichen Fäden ein hart gedrehtes, nicht verzugsfähiges oder ein lose gedrehtes, verzugsfähiges Zusatzgarn sein.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann ohne weiteres auf den üblichen Ringspinnmaschinen durchgeführt werden, die lediglich mit einer einfachen zusätzlichen Einrichtung versehen werden müssen.,Eine sonstige Abänderung der Ringspinnmaschine ist nicht erforderlich. Diese kann auch mit derselben Geschwindigkeit wie bisher arbeiten.
Die Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens besteht darin, :daß an der Ringspinnmaschine unterhalb der Vorgarnwalzen Aufsteckspindeln für die Kopse mit den Zusatzfäden und ferner Führungseinrichtungen vorgesehen sind, durch die je ein durch das Streckwerk hindurchlaufender Zusatzfaden mit einem oder mehreren Zusatzfäden entweder vor dem Streckwerk oder vor dem letzten Walzenpaar desselben zusammen- und zu der zugeordneten Ringspindel geführt wird.
Die Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens ist in der Zeichnung beispielsweise schematisch dargestellt. Es zeigt Abb. i schematisch den. Querschnitt einer Ringspinnmaschine, Abb. 2 ein Stück des gesponnenen Fadens.
Die Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht aus der üblichen Ringspinnmaschine und den Zusatzeinrichtungen. Von den Vorgarnwalzen a laufen die aus Fasern gerissener Abfälle bestehenden Vorgarnfäden b durch Führungen c hindurch über das Streckwerk d zu den Ringspindeln e. In einem Kasten f unterhalb der Vorgarnwalzen ca sind die Kopse g mit den zusätzlichen Garnfäden, die nicht aus gerissenen Abfällen hergestellt sind, angeordnet. Von diesen Kopsen g laufen die Zusatzfäden h über Führungen i und werden, wenn es sich um verzugsfähige Fäden handelt, in den Führungen c mit den Vorgarnfäden b zusammengeführt oder, wenn es sich um nicht verzugsfähige Fäden handelt, über weitere Führungen il geführt und vor dem letzten Streckwerkswalzenpaar mit den Vorgarnfäden b zusammengeführt. Hinter dem Streckwerk d laufen die Fäden b und h gemeinsam zu den Ringspindeln e.
Das in Abb. 2 dargestellte fertige Garn k besteht aus dem aus gerissenen Abfällen hergestellten Vorgarnfaden b und dem Zusatzfaden h. Es' könnte auch mehrere Zusatzfäden h aufweisen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Spinnen von Garn aus den Fasern gerissener Abfälle, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem aus den Fasern gerissener Abfälle gearbeiteten Vorgarn ein oder mehrere nicht aus gerissenen Abfällen hergestellte Fäden, vorzugsweise aus Kunstseide, zu Garn versponnen werden.
2. Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Ringspinnmaschine unterhalb der Vorgarnwalzen Aufsteckspindeln für die Kopse mit den Zusatzfäden und ferner Führungseinrichtungen vorgesehen sind, durch die je ein durch das Streckwerk hindurchlaufender Vorgarnfaden mit einem oder mehreren Zusatzfäden entweder vor dem Streckwerk oder vor dem letzten Walzenpaar desselben zusammen-und zu den Ringspindeln geführt wird. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 257 861, 319 273; schweizerische Patentschriften Nr. 135 449, 145 944, 188 854.