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Bei Baukörpern oder deren Herstellung kann beispielsweise beim Niederbringen
in den Untergrund der beträchtliche Mangel eintreten, daß die Körper die gewollte
Richtung mehr oder weniger unbemerkt verlassen.
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Die Erfindung soll diesen Mangel abstellen, um die unerwünschten
Folgeerscheinungen möglichst frühzeitig beseitigen zu können.
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Neigungsmesser für Bauzwecke sind bekannt, die mit einem Pendel arbeiten,
aber nur an zugänglichen Orten verwendet werden können.
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Es sind zwar auch bereits Vorrichtungen bekannt, die geeignet sind,
Neigungen in unzugänglichen Räumen anzuzeigen. Sie arbeiten teils ebenfalls mit
einem Pendel, teils mit einer Flüssigkeit und haben eine elektrische Fernanzeige.
Sie sind aber zumeist bestimmt, die Ablenkung oder Krümmung von Bohrlöchern festzustellen,
wenn es sich um große Tiefen, z. B. von mehr als I000 m, und große Genauigkeiten
handelt. Infolgedessen sind sie sehr komplizierte und empfindliche Geräte, die nur
von besonderen daran ausgebildeten Personen bedient werden können.
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Demgegenüber handelt es sich beim Erfindungsgegenstand um ein einfaches,
robustes Gerät für den rauhen Baubetrieb, das auch von ungeübten Arbeitern bedient
werden kann und das nur geringe Tiefen von ungefähr 50 m anzuzeigen braucht.
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Erfindungsgemäß ist bei einem ein Pendel enthaltenden, wasserdichten,
in dem Baukörper allseitig geführten Meßgerät mit elektrischer Anzeigevorrichtung
und gemarktem Zugglied im Gerät ein bei Ausschlag des Pendels kontaktgebender schwenkbarer
Kontaktarm vorgesehen, der durch einen außen am Meßgerät angebrachten, mit ihm verbundenen
Einstellarm auf einen bestimmten Winkelgrad eingestellt werden kann.
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In der Zeichnung ist ein Richtungsmesser schematisch dargestellt,
und zwar ein Richtungsmesser, der absatzweise mit elektrischer Fernmeldung mißt,
wobei das Pendel in einer Ebene schwingt. Es zeigt Abb. I einen senkrechten Schnitt
durch einen Baukörper und eine Ansicht des Richtungsmessers, Abb. 2 einen senkrechten
Schnitt durch den Baukörper nach der Linie 2-2 der Abb. I, Abb. 3 einen waagerechten
Schnitt nach der Linie 3-3 der Abb. 2.
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In der Zeichnung bedeutet a einen Baukörper, der niedergebracht werden
soll oder niedergebracht ist, b einen äußeren Einstellarm, c eine Stopfbüchse für
die wasserdichte Durchführung der Welle d eines mit dem äußeren Einstellarm verbundenen
inneren Kontaktarmes e, f eine Skala für den äußeren Einstellarm, g eine Feststellvorrichtung
für diesen. h sind Laufrollen eines Gebäudes i, das außer dem inneren Kontaktarm
e noch ein Pendel k mit Ansatz kl zweckmäßig wasserdicht umschließt. 1 und m sind
Führungsglieder.
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Elektrische Leitungen n und n1 sind je mit dem Pendel k und dem inneren
Kontaktarm e, die unter sich elektrisch isoliert sind, verbunden. o ist ein Zug-oder
Druckglied mit Längenmarkierung, durch das der Richtungsmesser an den Innenwänden
des Baukörpers a entlang geführt wird.
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Will man z. B. nachprüfen, ob und wie der Baukörper a unter Wasser
von seiner lotrechten Stellung abweicht, so wird zunächst der äußere Einstellarm
b der durch die in der Stopfbüchse c gelagerte Welle d mit dem inneren Kontaktarm
e fest verbunden ist, auf eine bestimmte geringe Neigung, z. B. 5°, auf der Skala
f eingestellt und mittels der Feststellvorrichtung g festgelegt.
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Darauf wird der Richtungsmesser mittels seiner Aufhängung o langsam
abgelassen, wobei er, geführt durch die Führungsglieder I und m, zwangsläufig jede
Richtungsänderung des Bau körpers mitmacht. Tritt eine solche auf, so bleibt das
Pendel k im Lot hängen und kommt, sobald der Baukörper und mit ihm der Richtungsmesser
5" Neigung gegen die Lotrechte erreicht hat, mit dem hierauf eingestellten inneren
Kontaktarm in Berührung. Dadurch wird in der Leitung n, n1 ein Stromkreis geschlossen
und an der Beobachtungsstelle eine elektrische Lampe, Klingel oder ein sonstiges
Zeichen in Betrieb gesetzt.
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Nun kann an dem Zugglied o durch Längenmarkierung abgelesen werden,
in welcher Tiefe der Richtungsmesser, d. h. also auch der Baukörper, die Neigung
von 5" gegen die Lotrechte erreicht hat.
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Auf die gleiche Weise werden nacheinander größere Winkel eingestellt
und die Neigung an verschiedenen Stellen gemessen, bis der Verlauf des Körpers genügend
genau festgestellt ist.
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Das erläuterte Verfahren kann ohne weiteres unter Wasser vorgenommen
werden, da das Gehäuse i wasserdicht abgeschlossen ist. Will man einen im Boden
steckenden Hohlkörper prüfen, so muß der Boden vorher herausgebohrt oder -gespült
werden.
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Gegebenenfalls braucht dieser nicht vorher ausgeräumt zu werden,
wenn man z. B. eine Spülvorrichtung in geeigneter Weise mit dem Meßgerät verbindet,
so daß das Hinablassen und Wiederheraufholen des Gerätes auch in spülfähigem Boden
möglich ist.
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PATENTANSPRL'CHE: I. Feststellung von Richtungsänderungen in unzugänglichen
Baukörpern durch ein Pendel enthaltendes wasserdichtes, in dem Baukörper allseitig
geführtes Meßgerät mit elektrischer Anzeigevorrichtung und gemarktem Zugglied, dadurch
gekennzeichnet, daß im Gerät ein bei Ausschlag des Pendels kontaktgebender schwenkbarer
Kontaktarm (e) vorgesehen ist, der durch einen außen am Meßgerät angebrachten, mit
ihm verbundenen Einstellarm (b) auf einen bestimmten Winke]grad eingestellt werden
kann.