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Maschinenfabrik Buckau R. Wolf Aktienqesellschaft, GrevenbroichlNdrh.
Die Erfindung betrifft eine Lenkvorrichtung für die in der Fahrtrichtung vorn und
'hinten angeordneten, am Fahrgestell des Gerätes kreuzgelenkartig befestigten Lenkgestelle
von Raupenfahrgleisen schwerer Bagger und ähnlicher Tagebaugeräte.
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Im Gegensatz zu Gleiskettendrehgestellen, die zum Zwecke des. Lenkens
des Fahrzeuges gegenüber dem Fahrzeugoberbau in waagerechter Ebene verschwenkt werden,
ist der Fahrzeugoberbau bei Verwendung von Raupenfahrgleisen in drei Punkten auf
schienendrehgestellähnlichen Fahrwerken abgestützt, denen. als Fahrgleis je eine
endlose Gleiskette dient. Das Kurvenfahren mit solchen Raupenfahrgleisen wird dadurch
ermöglicht, daB die Umlenkrollen jeder Gleiskette unbelastet vom Fahrzeugoberbau
an einem am Fahrgestellrahmen seitlich verstellbaren Lenkgestell gelagert sind,
so daß die Umlenkrollen die einzelnen Glieder der Raupenkette wahlweise in seitlich
gekrümmter oder gerader Linie verlegen. Hierbei werden die jeweils ins Fahrtrichtung
vorn befindlichen Lenkgestelle der nebeneinander angeordneten Raupenfahrgleise durch
seitliches, Schwenken gelenkt, während die jeweils in Fahrtrichtung hinten befindlichen
Lenkgestelle sich frei beweglich kurvengerecht zum Raupenfahrgleis einstellen. Die
Lenkgestelle sind an, dem Fahrgestell bzw. an dem Fahrzeugoberbau kreuzgelenkartig
gelagert und werden mittels Lenkstangen verstellt, die einerseits an dem Lenkgestell
und andererseits an einem quer zur Fahrtrichtung gegenüber dem Fahrgestell verschiebbaren
Verstellglied angreifen.
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Um unzulässige Spurveränderungen zu vermeiden, müssen die Umlenkräder
der beiderseits des Fahrgestelles angeordneten Raupenbänder zum Befahren von konzentrischen
Kurven zwangsläufig ta.ngential zu dem jeweiligen Kurvenradius eingestellt werden,
wodurch auf Grund mathematischer Beziehungen der waagerechte Abstand der Umlenkräder
vom
:Anlenkpunkt des Lenkgestelles am Fahrgestell festgelegt ist. Dieser Abstand ist
verhältnismäßig klein, und der Anlenkpunkt des ten'kgeAtelles am Fahrgestell muß
dempach verhältnismäßig weit vorgezogen werden. Dies @'eriordert auslegerartige
Bauteile am Fahrgestell, die die Lenkkräfte auf das Fährgestell übertragen müssen,
was nur mit erheblichem Werkstoffaufwand erreicht werden kann.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile dadurch, daß die Lenkstangen
zweier nebeneinander angeordneter Lenkgestelle an einer im Baggergestell quer zur
Fahrtrichtung verschiebbaren, waagerechten Stange kretizgelenkartig angreifen, die
mit dem von ihr im Abstand in der Nähe des Fahr_gestellrahmens angeordneten Verschiebeglied
du ch ein Zwischenrlied verbunden ist. Die Bewegungsachse der verschiebbare,n
Stange fällt hierbei zw.eckmäß.ig mittler Verbindungslinie der Bewegungsachsen der
Kreuzgelenke für die Lenkgestelle am Fährgestell zusammen. Das Zwischenglied bildet
vorteilhaft für die sichere Übertragung der Lenkkräfte ein Dreieck, dessen Schenkel
die Fortsetzung der Lenkstange bildet und deren Scheitelpunkt im Verstellglied liegt.
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Hierdurch wird erreicht, daß der weit vorgezogene Anlenkpunkt der
Lenkstangen nur geringe Kräfte auf das Fahrgestell zu übertragen hat, da er nur
der Sicherung der Bewegung der' Lenkstangen dient, während die Lenkkräfte in unmittelbarer
Nähe des Fahrgestelles auf dieses übertragen wenden.DieVerstellvorrichtung ist dagegen
von den Zugkräften der Lenkstangen entlastet. Bei Verwendung einer Steuerspindel
mit zweiteiliger ausschaltbarer und undrehbarer Spindelmutter ist es erforderlich,
die Mutter vor dem Ausschalten zu entlasten. Das wird gemäß einer weiteren Ausbildung
der Erfindung dadurch erreicht, daß-das-Zwischenglied zweiteilig ist, dessen einer
Teil fest mit der Stange verbunden und.' dessen anderer Teil sowohl mit dem einen
Teil als, auch mit dem Verstellglied um parallele Gelenkachsen beweglich verbunden
ist, wobei bei dem in Fahrtrichtung vorn liegenden Lenkgestell eine Feslstellvorrichtung
die Beweglichkeit der Gelenkglieder ausschaltet und bei dem in Fahrtrichtung hinten
liegenden Lenkgestell die Gelenkglieder freigibt; so daß im letzteren Falle da.sVerstellglied
frei beweglich ist. Als Feststellvorrichtung können beispielsweise zwei beiderseits
der Gelenkachsen angeordnete Winkelhebel dienen oder auch zwei hydraulische Zylinder,
die zweckmäßig unter der Wirkung je einer vorgespannten Feder stehen.
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Das Entlasten der Spindelmutter vor dem Ausschalten kann auch dadurch
erreicht werden, daß das Zwischenglied mit dem Verstellglied mit Spiel verbunden
ist, das über Gelenkhebel auf eine den Lenkmotor beeinflussende Schaltverrichtung
übertragen wird,, die den Lenkmotor erst ausschaltet, wenn das Vierstellglied die
Mittelstellung erreicht hat.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in drei Ausführungsbeispielen dargestellt.
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Abb. i zeigt die eine Hälfte eines, symmetrischen Fahrgestelles eines
Baggers mit Raupenfahrgleisen in Draufsicht; , , Abb. 2 zeigt ein; Ausführungsbeispiel,
de,r,Leikvorrichtung in größerem Maßstab in Draufsicht, Abb. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel
in Draufsicht.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i ist a das Fahrgestell eines
Baggers, b sind die auf der einen Seite des Fahrgestelles a angeordneten Raupenbänder
und c die auf der anderen Seite des Fahrgestelles a angeordneten Raupenbänder. Mit
d sind schienendrehgestellähnliche angetriebene Fahrwerke bezeichnet, auf die sich
das Fahrgestell a in bekan.nteir Weise in drei Punkten allseits beweglich abstützt
und die auf den Raupenbändern b bzw. c laufen. Die einzelnen Platten der Raupenbänder
b und c werden mittels der Lenkgestelle e geradlinig oder seitlich gekrümmt vorgelegt.
Die Umlenkräder f für die Raupenbänder_b und c sind an dem Lenkgestell e gelagertSie.
werden beim Kurvenfahren tangential zu der zu befahrenden Kurve eingestellt. Jedesi
Lenkgestell e ist an einem weit vorstehenden Glied g des Fahrgestelles
a in dem Kugelgelenk h gelagert.
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Zum seitlichen Einstellen der Lenkgestelle e dienen die beiden Lenkstangen
i, die an der in Lagern k des Fahrgestelles a verschiebbaren Stange L in Kreuzgelenken
m angreifen. Die Verlängerung der Bewegungsachse der verschiebbaren Stange l geht
durch die beiden Kugelgelenke lc, wodurch unzulässige Bewegungen des Lenkgestelles
e bei Fahrt über Bodenunebenheiten vermieden werden. Zum Verstellen der Stange 1
und damit unter Vermittlung der Lenkstangen i der Lenkgestelle e dient die Steuerspindel
n, die von dem Motor o .angetrieben wird und auf der die undrehbare Mutter p sitzt.
Die- Bewegung der letzteren wird auf die verschiebbare Stange 1 mittels eines mehrteiligen
Verstellgliedes q, r, s übertragen. Der Teil q ist mit der Spindelmutter
p mittels des Gelenkzapfens p1 und mit dem Teil r mittels des Gelenkzapfens q1 verbunden.
Der Teil r ist mit dein mit der Stange 1 fest verbundenen Teil s unter Vermittlung
des waagerechten Zapfens r1 verbunden. Der Teil q trägt an jeder Seite- einen Winkelhebel
u, der in der mit ausgezogenen Liniere dargestellten Stellung die Verbindung des
Teiles q mit dem Teil r herstellt, so daß die Bewegungsachse q1 ausgeschaltet
ist. Durch Betätigen des , v können die Winkelhebel"u über die Gestänge v1 ,und
v2 in die gestrichelt gezeichnete--Stellung gebracht werden" so daß die Gelenkachse
q1 wirksam wird.
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Bel in der Fahrtrichtung vorn liegendem Lenkgestell wird die starre
Verbindung der Teile .q und r eingestellt (ausgezogene Stellung dar Winkelhebel
u), so daß die Bewegungen der Spindelmutter p auf die Stange 1 übertragen werden.
Ungenauigkeiten in der Verlagerung der Steuerspindel ii zu der, Verschiebestange
1 werden durch die Ach-sie r1 au-sgeglichen: Beim Ändern der Fahrtrichtung mußdie,Spiredelmutter
p von der Steuerspindeln gelöst werden. Um dies ohne Störungen zu erreichen, die
durch den seitlich wirkenden Lenkdruck auftreten können; wird. durch Verstellen
der' Winkelhebel u die starre Verbindung der Teile q und r des Verstellgliedes,
unterbrochen., Der Teils kann nunmehr dem seitlichen
Druck des Lenkgestelles
nachgeben, wodurch die Spindelmutter p entlastet wird, die dann leicht von der Steuerspindel
gelöst werden. kann.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Abb.2 ist zwischen den Teilen
r und q beiderseits der Gelenkzapfen q1 und p1 ein hydraulischer Zylinder
w mit Kolben zul eingeschaltet. Bei dem in Fahrtrichtung vorn befindlichen Lenkgestell
sind die Zylinder w mit Druckflüssigkeit beaufschlagt, so daß damit eine starre
Verhindung zwischen den Teilen q und r hergestellt ist. Beim Wechseln
der Fahrtrichtung werden die Kolben w drucklos gemacht, so daß .sich der Teil q
um die Achsen q1 und p1 einstellen kann. Die gleichmäßig vorgespannten Federn x
in jedem Kolben w sorgen dafür, daß der Teil q nach Öffnen der Spindelmutter p in
seine Mittelstellung gebracht wird.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb.3 greift der Teil r unmittelbar,
jedoch mit Spiel entsprechend dem Maß y an der Spindelmutter p unter Einschaltung
des um den Zapfen p1 drehbaren Gleitsteines p2 an. Unter Vermittlung der Stellschrauben
z liegen die Hebel i an dem Gleitstein p2 an. Die Hebel i sind um die Zapfen 2 des
Teiles r drehbar gelagert und mittels des Verbindungsgliedes 3 gelenkig miteinander
verbunden. Federn 4, die sich gegen den vors@tehenden Teil r2 des Teiles r und die
verlängerten Enden der Hebel i abstützen, heben etwa 'vorhandenes Spiel in den Gelenken
2 und den Gelenken des Verbindungsgliedes 3 auf. Der eine der beiden Hebel i ist
verlängert und liegt zwischen zwei Kontakten 5, die elektrisch oder mechanisch mit
der Schaltvorrichtung zum Einschalten des Steuermotors o verbunden sind. Befindet
sich der Teil 3 in der dargestellten Mittelstellung, so daß also der Teil 3 nicht
an der einen oder anderen Seite des Gleitsteines p2 anliegt; und ist die Schaltvorrichtung
für den Steuerspindelmotor o ausgeschaltet, so erhält der Steuerspindelmotor o keinen
Strom, befindet sich jedoch der Teil r nicht in der Mittelstellung, so daß er mnit
der einen oder anderen Seite an dem Gleitstein p2 anliegt, dann verschieben sich
auch gleichzeitig die Hebel i, betätigen den einen oder anderen Kontakt 5, wodurch
der Steuerspindelmotor o trotz ausgeschalteter Schaltvorrichtung so lange Strom
erhält, bis die Mutter p in die Mittelstellung gelangt ist. In dieser Stellung ist
die Mutter p vom Lenkdruck entlastet und kann ausgeschaltet werden.