DE853633C - Verfahren zur Gewinnung von antibiotisch wirkenden Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von antibiotisch wirkenden Stoffen

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DE853633C
DE853633C DEP6429D DEP0006429D DE853633C DE 853633 C DE853633 C DE 853633C DE P6429 D DEP6429 D DE P6429D DE P0006429 D DEP0006429 D DE P0006429D DE 853633 C DE853633 C DE 853633C
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DE
Germany
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milk
germs
treatment
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DEP6429D
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English (en)
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Rudolf Dr Kuehnhold
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BRAUNSCHWEIGER GES fur ANGEWA
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BRAUNSCHWEIGER GES fur ANGEWA
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12HPASTEURISATION, STERILISATION, PRESERVATION, PURIFICATION, CLARIFICATION OR AGEING OF ALCOHOLIC BEVERAGES; METHODS FOR ALTERING THE ALCOHOL CONTENT OF FERMENTED SOLUTIONS OR ALCOHOLIC BEVERAGES
    • C12H1/00Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages
    • C12H1/12Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages without precipitation
    • C12H1/16Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages without precipitation by physical means, e.g. irradiation
    • C12H1/18Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages without precipitation by physical means, e.g. irradiation by heating

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von antibiotisch wirkenden Stoffen In anderen Veröffentlichungen hat der Erfinder gezeigt, daß die Abtötung von Mikroorganismen durch Wärmebehandlung in starkem Maße von der Aufheizgeschwindigkeit abhängig ist, und zwar so, daß im Gebiet hoher Aufheizgeschwindigkeit@en sich optimale (;es,h«-indigkeiteii bzw. derartige Bereiche finden lassen, bei denen die Steilheit des Abtötungsverlaufes optimale Werte annimmt, so daß schon bei sehr kleinen Verweilzeiten auf der je- weiligen Behandlungstemperatur extrem große Schädigungswerte erreicht werden.
  • Diesem Verfahren der Steilaufheizung kommt aber über den geschilderten Effekt und die mit ihm verbundene, durch die sehr kurzzeitige Wärmeeinwirkung bedingte Schonung der Substanz hinaus, noch eine weitergehende Bedeutung zti, die sich darin äußert, daß die behandelte Substanz bakteriostatische bzw. bakterizide Eigenschaften erworben hat.
  • Es hat sich gezeigt, daß eine Substanz, die. einer dem oben Gesagten entsprechenden Temperaturbehandlung unterworfen wurde und in der, wie durch Anlegen einer Keimzählplatte sofort nach der Behandlung festgestellt wurde, noch Keime vorhanden waren (ob in Form von Sporen oder auch scheuerer abzutötenden vegetativen Formen ist dabei gleichgültig), nach etwa 2¢ Stunden völlig keimfrei war. In dieser Zeit trat auch keine Verderbnis ein. Daraus geht hervor, daß in der Substanz nach der Behandlung eine stark bakterienhemmende und letzten Endes bakterizide Wirkung vorhanden ist, denn es kann keine Vermehrung der Bakterien mehr eintreten. Diese hemmende Wirkung bezieht sich nicht nur auf die in der Substanz nach der Behandlung noch vorhandenen Keime, sondern die Substanz bleibt auch weiterhin über lange Zeit, ohne daß für Luftabschluß gesorgt wird, steril. Es werden also auch alle aus der Luft weiterhin in sie eintretenden Keime gehemmt und abgetötet.
  • An einem bei Behandlung von Milch gewonnenen Versuchsergebnis soll diese Erscheinung näher erläutert werden. Es wurde Rohmilch einer Steilaufheizung mit einer in einem optimalen Bereich liegenden Aufheizgeschwindigkeit unterworfen, und zwar mit den Behandlungsdaten: Aufheizgeschwindigkeit etwa i oo° C/Sek., Behandlungstemperatur 74° C. Die Einwirkzeit wurde auf 2 bis 3 Sekunden beschränkt, was für die Abtötung schädlicher Keime, wie Tb, Coli, hämolytische Streptokokken, völlig ausreicht, dagegen für Streptococcus lactis noch eine genügend hohe Restkeimzahl ergibt, die das Studium des weiteren Verhaltens dieser Keime in der behandelten Milch gestattet.
  • Von der so behandelten Milch wurden eine Reihe von Proben bei etwa + 8 bis + i2° C aufbewahrt und jeden Tag die Keimzahl nach dem Plattenzählverfahren bestimmt. Dabei ergab sich der in der folgenden Tabelle aufgeführte Verlauf:
    Zeit (h) I Keimzahl/cm3
    Sofort nach
    Behandlung - o 1-10 j
    24 3 # i04
    48 4-103
    72 5 # i02
    96 3 # 1o'
    Die so behandelte Milch hält sich bei niedrigen Temperaturen (+ 6 bis + i2° C) sehr lange. Es tritt keine Änderung des Säuregrades ein.
  • Als Vergleich hierzu sei angegeben, daß der Säuregrad der unbehandelten Milch, aufbewahrt bei einer Temperatur von etwa '-, i o' C, schon innerhalb 24 Stunden stark ansteigt.
  • Bei dem geschilderten Versuch wurden die Proben in steril verschlossenen Flaschen aufbewahrt. Bei Aufbewahrung der Milch in offenen Schalen kann der Effekt ebenfalls festgestellt werden. Während die unbehandelte Milch in der offenen Schale ebenfalls sehr schnell sauer wird und außerdem noch an der Oberfläche ein starkes Wachstum von Schimmelpilzen- aufwies, zeigt die behandelte Milch bei dieser Aufbewahrungsart keinerlei Pilzwachstum und hält ihren Säuregrad über mehr als ioo Stunden. Auch bei höherer Temperatur (Zimmertemperatur von etwa 25° C) hielt sich die behandelte Milch über mehrere Tage, während die unbehandelte bei dieser Aufbewährung schon in Stunden verdirbt.
  • Der mit seinem Ergebnis in der obigen Tabelle dargestellte Versuch wurde auch noch insofern erweitert, als nach der Behandlung frische Streptokokken in die behandelte Milch eingeimpft wurden. Auch diese Keime zeigten das gleiche Verhalten wie die Restkeime; nach etwa ioo Stunden Aufbewahrung bei etwa + i o' C waren, ähnlich wie bei dem in der obigen Tabelle angeführten Versuch, die eingeimpften Keime nicht mehr nachweisbar.
  • Ähnliche Versuche wurden ferner mit frischer Leberwurst, im Durchlauf durch ein hoch- bzw. ultrahochfrequentes elektrisches Wechselfeld gemacht. Die Wurst hielt sich im Darm und angejschnitten über lange Zeit frisch. Dieselben Ergebnisse wurden auch bei Gemüsesäften -erzielt.
  • Aus diesen Versuchsergebnissen entstehen die Vorteile, daß man ohne besondere Maßnahmen im Durchlauf behandelte Substanzen abfüllen kann und nicht unbedingt für einen sterilen Verschluß der behandelten Substanz zu sorgen braucht. Die Erklärung des Effekts, wie er durch die aufge: führten Versuchsergebnisse dargelegt ist, kann in zwei verschiedenen Richtungen gesucht werden: Einmal können durch die besondere Art der Keimabtötung im oder am Keim besondere Stoffe gebildet werden, die den bakterienhemmenden Effekt bewirken, oder aber es können bestimmte Bestandteile der behandelten Substanz durch die besondere Art der Behandlung eine solche Veränderung erfahren, daß sie bakterienhemmend oder bakterizid wirken. Bei diesen Veränderungen ist möglicherweise an Umlagerungen (Isomerien) zu denken; bei dem dargestellten, mit Milch gewonnenen Versuchsergebnis, z. B. speziell an die Beeinflussung des Milchzuckers, worauf polarimetrische Untersuchungen deuten. Die Möglichkeiten einer solchen Umwandlung bestehen auch bezüglich anderer, insbesondere optisch aktiver Verbindungen, wie z. B. Traubenzucker.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH-Verfahren zur Gewinnung von antibiotisch wirkenden Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man Substanzen, die Mikroorganismen enthalten, mit hoher, speziell für den Abtötungsvorgang optimaler Geschwindigkeit auf die bei Einhaltung sehr kleiner Einwirkzeiten ( < io") zur Abtötung bzw. starken Reduzierung der Keime bei der gegebenen Aufheizgeschwindigkeit hinreichende Temperatur aufheizt.
DEP6429D 1948-10-02 1948-10-02 Verfahren zur Gewinnung von antibiotisch wirkenden Stoffen Expired DE853633C (de)

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