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Einrichtung an Federpaketschaltern ` Federpaketschalter, sogenannte
Kelloggschalter. werden in der Fernmelde- und Rundfunktechnik zuigleichzeitigen
Umschaltung von meist mehreren Stromkreisen benutzt. Sie zeichnen sich bei geringer
mechnischer Beanspruchung durch große Zuverlässigkeit aus. Die Schaltelemente lassen
sich wegen der niederen Spannung eng beieinander anordnen, und die Schaltwege sind
dementsprechend klein. Trotzdem treten nach verhältnismäßig kurzer Zeit Mängel auf,
die zum vollständigen Versagen des Schalters führen. Dazu gehören mangelnde Kontaktgabe
durch Verstauben der Kontakte bei langer Ruhe und Brechen der Federn bei häufiger
Schaltung.
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Bekanntlich werden die Schaltfedern von einer einzigen, durch den
Schaltknopf betätigten Steuerfeiler aus bewegt, indem jede der Schaltfedern mit
einem aus Quellgummi bestehenden Steuerpimpel versehen ist, durch den sie mit der
folgenden Schaltfeder in Berührung steht. Der Quellgummi altert schnell, die auf
der Quellwirkung beruhende Befestigung lockert sich und der Pimpel fällt bei öfterer
mechanischer Beanspruchung durch die Schaltvorgänge heraus. Wenn auch diese Quellgummipimpel
bereits eine Verbesserung und Verbilligung gegenüber angenieteten Steuerstücken
aus Isolierpreßstoff bedeuteten, so sind sie, wie sich gezeigt hat, auf längere
Dauer den atmosphärischen Einflüssen und schließlich der mechanischen Beanspruchung
nicht gewachsen. Der verhältnismäßig teuere Schalter wird relativ schnell unbrauchbar
und muß ausgewechselt werden.
Die Erfindung beseitigt durch eine
neue Federsteuerung alle bisher bei einem Kelloggschalter aufgetretenen Mängel der
genannten Art, und es wird in Verbindung mit weiteren erfinderischen Einzelheiten
ein Schaltorgan geschaffen, das sich in vielerlei Hinsicht gegenüber den bekannten
Kelloggschaltern auszeichnet.
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Die Erfindung besteht zunächst darin, daß sämtliche zu einem Federpaket
gehörenden, an der Ein-,-Aus- und Umschaltung beteiligten Schaltfedern durch ein
gemeinsames Steuer- und Distanzstück, beispielsweise einen Kunsrhar@zlhartpapierstreifen
zusammengefaßt sind. Eine besonders einfache Anordnung ergibt sich, wenn das Steuerstück
an den freien Enden der Federn angreift, so daß es leicht zu befestigen ist. Ferner
sind bei dieser Anordnung durch den großen Schaltweg die Rückstellkraft und die
Schaltgenauigkeit am größten, so daß sich zugleich günstige Schaltverhältnisse ergeben.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist die Anordnung eines weiteren,
unbeweglich gegenüber den Federn befestigten Isolierpreßstoffstreifens, der an Stelle
der bisher üblichen Metallstützen den Gegenkontaktfedern als Lager dient. Die Federn
stecken zweckmäßig in Schlitzen, die für beide Streifen in den erforderlichen Abständen
vorgesehen sind. Die Streifen sind je nach der Funktion des Schalters in einem mehr
oder weniger großen Abstand übereinander angeordnet und ermöglichen eine ausgezeichnete
und einfache Justierung der Federn und Kontakte.
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Eine Besonderheit der Erfindung ergibt sich bei Verwendung eines Schalters,
dessen Kontaktfedern geschlitzt sind. Die Kontaktgabe erfolgt bei diesem Schalter
durch Spreizwirkung der Schlitzfedern, in die als Kontakte Stifte oder Schaltmesser
eingreifen. Der Lagerstreifen wird vorzugsweise in der Nähe der Kontakte angebracht,
wodurch eine besonders gute, selbstreinigende, auf der Spreizwirkung beruhende Kontaktgabe
ermöglicht wird. Bei in dieser Weise ausgebildeten Schaltern können die Federlängen
etwas verkürzt werden.
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Ein Kelloggschalter nach der Erfindung ist als Beispiel in der Zeichnung
dargestellt und mit weiteren Einzelheiten der Erfindung im folgenden beschrieben.
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Der Schalter besteht aus einer Grundplatte i, auf die die nicht dargestellte
Frontplatte aufgeschraubt wird. In der Grundplatte ist der Kippschalthebel 2 gelagert.
Beiderseits einer Trennwand 3 sind die Federpakete angeordnet. Die Trennwand kann
zusammen mit der Frontplatte aus Preßstoff hergestellt sein und in bekannter Weise
mit Metalleinlagen oder Metallfolien zur elektrostatischen Abschirmung versehen
sein. Jedes der Federpakete besitzt eine Steuerfeder 4; untereinander sind sie durch
einen Steuerbolzen 5 verbunden, an dem der Kipphebel2 angreift.
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In Reihe mit jeder Steuerfeder 4 sind Schaltfedern 6 und Gegenkontaktfedern
7 angeordnet. Die Schaltfedern jedes Satzes werden durch je eine Isolierstoffleiste
8 in den erforderlichen Abständen festgehalten und sind durch Abbiegungen 9 gesichert.
Eine weitere Isolierstoffleiste io ist an der Trennwand 3 befestigt und nimmt als
Lager die Gegenkontaktfedern 7 auf. Beide Leisten sind entsprechend der erforderlichen
Federanordnung mit Schlitzen für die Befestigung der Federn versehen. Weitere Schlitze
i i dienen dem freibeweglichen Durchtritt der Schaltfedern 6.
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Statt der beiden Isolierstreifen können, insbesondere für die Isolierstoffleiste
8, Rund- oder Vierkantstäbe vorgesehen sein, die, mit kammartigen Einschnitten versehen,
in entsprechende Bohrungen oder Ausnehmungen der Federenden geschoben und mit ihren
Schlitzen, die Federn fassend, gegen Längsverschiebung gesichert sind.
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Die Gegenkontaktfedern 7 sind durch Längsschlitze 12 als Spreizfedern
ausgebildet und werden nahe den Kontaktstellen, also oben unterhalb der an den Schaltfedern
befestigten Kontaktstifte 13,
durch die Isolierstoffleiste io festgehalten.
DasAusführungsbeispiel zeigt zwei übereinandergelegte Isolierstoffleisten io, wodurch
sich eine nahezu feste Einspannung der freien Federenden ergibt.
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Bei der Schaltbewegung, die durch die Steuerfeder 4 auf die Schaltfedern
6 übertragen wird, dringen die Kontaktstifte 13 in die Längsschlitze 12 der
Gegenfedern ein oder werden je nach der Anordnung der Federn aus diesen herausgezogen.
Durch das feste Gegenlager, das die Kontaktfedern an der Isolierstoftleiste io finden,
ist eine außerordentlich gute Kontaktgabe gewährleistet, die durch die zuverlässig
justierbare Verbundsteuerung mittels der Steuerfedern 4 in zuverlässiger Weise bei
allen Kontakten gleichmäßig durchgeführt wird. Da die bei den bisher bekannten Schaltern
umständliche und daher kostspielige Justierarbeit durch die Isolierstoffleisten
io ersetzt wird, ist es möglich, die Schaltfedern 6 und die Gegenkontaktfedern 7
in einer gemeinsamen Traverse 14 aus Isolierpreßstoff zu fassen, die die Federn
in entsprechenden Schlitzen festhält. Diese Fußleiste oder Traverse 14 greift in
Ausnehmungen der Federn ein, um sie gegen Längsverschiebung zu sichern. Es kann
außerdem eine mit der Trennwand 3 verbundene Leiste mit entsprechenden Schlitzen
von der anderen Seite her zwischen die Federn greifen, wodurch die feste Lagerung
noch verbessert wird. Dieser einfache Auf -bau der Federlagerung ersetzt in wesentlich
verbesserter Weise die bisherige durch isolierte Bolzen und aufgeschobene Isolierzwischenstücke
gebildete Einspannung, da die Traversenbefestigung nicht nur wesentlich billiger,
sondern auch erheblich besser und zuverlässiger in der Isolation wird.
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Die besonderen Vorteile des Schalters sind also neben der guten Kontaktgabe
ein kleineres Gewicht, das durch Metallersparnis bedingt ist, billige Herstellbarkeit
sowie eine leichte Justierbarkeit, die sich aus der vereinfachten Bauweise ergibt.