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Elektromagnetische Vorrichtung Die Erfindung hezielit sich auf elektromagnetische
Vorrichtungen.
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Ein Zweck der Erfindung ist die Schaffung einer elektromagnetisch
betätigten Vorrichtung, bei der die Bewegung des Ankers durch den Magneten einem
mit dem Anker verbundenen Teil eine Drehbewegung erteilt.
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Weiter ist Aufgabe der Erfindung die Schaffung einer solchen Vorrichtung,
bei der der Stromdurchfluß durch den Magneten dem Anker sowohl eine axiale als auch
eine Drehbewegung erteilt.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung besteht aus einem Solenoidsyste,m,
das aus einem Elektromagneten, einem Anker für den Magneten und zwei einander gegenüberstehenden
Gliedern besteht, von denen das eine in bezug auf den Elektromagneten verdrehungssicher
befestigt und das andere in bezug auf das erste Glied drehbar angeordnet ist. Dabei
ist der Anker drehbar, eines der beiden Glieder mit ihm verbunden und kann sich
auf das andere Glied zu bewegen:. Zwischen den beiden Gliedfern sind mit ihnen zusammenarbeitende
Mittel angeordnet, die dem drehbaren Glied und damit dem Anker eine Drehbewegung
verleihen, sobald das mit dem Anker verbundene Glied auf das andere Glied zu bewegt
wird.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine aus einem Elektromagneten und
einem Anker bestehende Solenoidvorrichtung, deren Anker axial und drehbar beweglich
ist und die vorgespannte reibungsmindernde Mittel zwischen dem Magneten und dem
Anker zur Erzeugung der Relativbewegungen und zur Einstellung der relativen Winkellage
desselben besitzt, wenn der Anker durch die Anziehungskraft des Elektromagneten
in axialer Richtung bewegt wird.
Weiber besteht diie Erfindung in
einer Solenoidvorrichtung, deren Anker koordinierte axiale Hinun:dherbewegungen
und schwingende Drehbewegungen ausführen kann, wobei der Elektromagnet d,en Anker
durch seine Anziehungskraft in axialer Richtung bis zu einem Anschlag bewegen kann,
und federnde Mittel vorgesehen sind, ,die auf den Anker in einer Drehrichtung einwirken,
um ihn in die andere Endstellung zu bewegen.
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Die Erfindung umfaßt- schließlich eine Solenoidvorrichtung mit einem
Elektromagneten, einem Anker und mechanischen Mitteln, um die wechselnde axiale
Zugkraft des. Magneten auf den Anker in ein im wesentlichen gleichförmiges Drehmoment
des Ankers umzuwandeln.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung, werden im folgenden
an Hand der Figuren näher erläutert, in dier Fig. i eine Ansicht eines Gerätes nach
der Erfindung von einem Ende her und Fig. 2 vom anderen Ende her zeigt; Fig. 3 ist
ein Schnitt nach der Linie.3-3 in Fig. i und Fig. 4 eine Seitenansicht des Gerätes;
Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie 5-5 in Fig. i und Fig. 6 ein. Schnitt nach
der Linie 6-6 in Fig. 5 ; Fig. 7 ist die Ansicht einer anderen Ausführungsform des
Gerätes und Fig. 8 die Ansicht des entgegengesetzten Endes wie in Fig. 7; Fig. 9
ist ein Schnitt gemäß Linie 9-9 der Fig. 7 und Fig. io eine Seitenansicht des Gerätes
gemäß Fig. 7; Fig. i i zeigt in Seitenansicht eine andere Ausführungsform des Erfindung;
Fig. 12 ist ein Schnitt nach der Linie 12-12 der Fig. i i ; Fig. 13 ist eire Draufsicht
auf einen Teil der Oberseite von Fig. i i ; Fig. 14 ist ein Schnitt gemäß Linie
14-14 der Fig. i i in Richtung der Pfeile gesehen; Fig. 15 ist ein Schnitt nach
Linie 15-15 der Fig. 13; Fig. 16 ist eine teilweise weggebrochene Draufsicht auf
eine andere Ausführungsform der Erfindung; Fig. 17 ist eine teilweise weggebrochene
Seitenansicht; Fig. 18 ist ein Schnitt nach Linie 18-18 der Fig. 16; Fig. i9 ist
ein Schnitt nach Linie i9-ig der Fig. 16, Fig. 20 ein Schnitt einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung und Fig. 21 leine Seiteniansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 20.
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Die in den Zeichnungen dargestellten verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung zeigen Anwendungsbeispiele für verschiedene Zwecke. In allen diesen
Ausführungsbeispielen ist ein Elektromagnet, ein bei Erregung desselben gegen ihn
beweglicher Anker und eine mit dem Anker verbundene Welle dargestellt, die bei der
Betätigung des Ankers gedreht werden kann. Vorzugsweise ist die Welle mit dem Anker
starr verbunden und dieser zu einer Drehbewegung gezwungen, wenn er sich gegen den
Magneten bewegt, so daß er also der Welle sowohl eine axiale als auch eine Drehbewegung
verleiht. Die Mittel zur Drehung der Welle bestehen aus einer Platte, die mit dem
Anker verbunden und gegenübler einem mit dem Magneten fest verbundenen Teil angeordnet
ist, sowie Kugeln, die zwischen die Platte und den festen Teil gelegt sind. Die
Platte oder der feste Teil oder beide sind mit Nockenflächen ausgerüstet, die in
bezu@g auf die Kugeln so angeordnet sind, daß ihre Einwirkung auf die Kugeln die
Platte und den Anker in Drehung versetzt. Die Figuren zeigen die verschiedenen Vorrichtungen
in bevorzugten Ausführungsformen und Anordnungen. Es ist jedoch klar, daß sowohl
das Gerät als Ganzes wie auch seine verschiedenen Teile in verschiedenartigen Formen
und Anordnungen ausgeführt sein können, ohne vom Wesen der Erfindungabzuweichen.
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Die Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig. i bis 6 besteht aus einem
feststehenden Aufbau, der den Elektromagneten umfaßt und andere Teile des Gerätes
trägt. Dieser Aufbau besitzt die Form eines Metallgehäuses, das ein ringartiges,
topfförmiges Glied und einen Deckel22 umfaßt, der einen Teil des Magneten darstellt.
Der Deckel ist mit dem Glied 21 fest verbunden und mit einem nach innen axial vorstehenden
verbreiterten Teil 23 versehen. Innerhalb des Gehäuses um den Teil 23 herum ist
eine Magnetspule 23° angeordnet. Dem verbreiterten Teil des Magneten benachbart
befindet sich ein Anker 24, der sich auf diesen zu und von ihm weg bewegen kann.
Eine Welle 25 aus nichtmagnetischem Material, wie z. 13. rostfreiem Stahl, ist mit
denn Anker so verbunden, daß sie in Drehung versetzt wird, sobald der Anker gegen
den Magneten gezogen wird. Diese Bewegung kann der Welle in jeder geeigneten Weise
erteilt werden. Vorzugsweise ist aber der Anker selbst.drehbar gelagert und mit
der Welle fest verbunden. Die Drehbewegung des Ankers wird durch dessen axiale Bewegung
gegen den Magneten hervorgerufen und kann in jeder geeigneten Weise herbeigeführt
werden, beispielsweise durch Nockenanordinungen, die durch die axiale Bewegung des
Ankers gesteuert werden. Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Rückwand
des Gehäuses mit einer Öffnung versehen, die mit dem verbreiterten Teil
23 des Magneten fluchtet. Die Welle 25 ist sowohl in axialer Richtung bewegbar
als auch drehbeweglich in einem Lager 27 innerhalb des vorspringenden Teils des
Magneten; angeordnet. Der Anker 24 ist mit der Welle, z. B. durch einen Stift 28,
fest verbunden und wird' dadurch in der Off nu:ng der Wandung 26 gehalten. Der Anker
selbst besitzt kreisförmigen Querschnitt, so daß er gegenüber dem Magneten sowohl
drehbar wie auch in axialer Richtung beweglich ist.
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Bei dieser Ausführungsform der Vorrichtung bestehen die Mittel zur
Erzeugung der Drehbewegung des Ankers aus einer Platte 29, die in im wesentliehen
dreieckiger
Form dargestellt und mit dem Anker so verbunden ist, daß sie die axiale Bewegung
mitmacht. Gemäß dem Ausführungsbeispiel ist sie starr an ihm befestigt, so daß sie
zusammen mit dem Anker sowohl eine axiale als auch eine Drehbewegung ausführt. Diese
Platte ist an der äußeren Seite und gegenüber der Wandung 26 des Gehäuses angeordnet,
wobei sowohl die gegenüberliegenden Flächen der @\'atidung als auch der Platte mit
einer Mehrzahl von im vorliegenden Fall drei bogenförmigen Vertiefungen oder Nuten
30 und 31 versehen sind, wobei die Nuten in der Platte den entsprechenden
Vertiefungen in . der Wandung gegenüberliegen. Der Boden mindestens einer dieser
Nuten jedes Paares von solchen ist in der Längsrichtung geneigt. Vorzugsweise sind
d'ie beiden Böden 32 und 33, wie in Fig. 5 dargestellt, in einander entgegengesetzten
Richtungen geneigt. Die Nuten sind so angeordnet, daß bei normaler, d. h. ausgeschalteter
Stellung des Ankers die flacheren Endteile der Nuten jedes Paares sich überlappen.
Rollkörper, vorzugsweise Kugeln 34, sind je in einem Paar Nuten angeordnet und werden
zwischen den flachen, eitiatid,; r überlappenden Enden der Nuten gehalten, wenn
der Anker sich in seiner Normalstellung befindet. Wird der Magnet erregt und der
Anker angezogen, so bewirkt der Druck der Platte auf die Kugeln infolge der geneigten
bzw. nockenartigen l,'läclien der Nuten eine Drehbewegung der Platte gleichzeitig
mit ihrer axialen Bewegung. Die Platte b#, w-egt sich relativ zu den Kugeln und
die Kugeln relativ zu den Nuten in der Wandung, bis alle Kugeln sich in den tieferen
Teilen der zugehörigen Nuten befinden, wie in gestrichelten Linien in Fig. 5 dargestellt.
In diesem Momenit legen sich die Kugeln gegen die Abschlußwandungen der Nuten und
verhindern eine weitere Drehung der Platte und des Ankers.
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Um das Drehmoment des Ankers am Anfang seiner axialen Bewegung, wenn
nämlich die Zugkraft des Magneten noch verhältnismäßig schwach ist, zu vergrößern,
wird, wie dies bei 35 gezeigt ist, die Neigung der 1lodetrliäche der einzelnen Nuten
am flachen Ende etwas größer als am tieferen Ende gewählt. Gemäß dein Ausführungsbeispiel
ist jede der Bodetifläclieti gekrümmt, und die Krümmung nimmt nach dem tieferen
Ende der Nut hin ab. Die Platte und der .Anker hleilieti in ihrer Endstellung, in
die sie gedreht worden sind, solange der Magnet erregt ist, stehen. Für viele Zwecke
ist es aber wünschenswert, claß sie, sobald der Magnet stromlos wird, so schnell
als möglich in ihre Ausgangsstellung zurückkehren. Zu diesem Zweck ist eine schwache
Feder so am Anker befestigt, daß sie durch die Drehung des Ankers unter Spannung
gesetzt wird und ihn in umgekehrter Richtung zurückführt, sobald der Anker losgelassen
wird. Bei der dargestellten Anordnung ist eine Schraubenfeder 36 zwischen der Platte
und einem der Platte benachbarten festen Teil angeordnet. Die Rückbewegung des Ankers
bewegt natürlich die Welle ebenfalls in umgekehrter Richtung, und zwar sowohl axial
als auch drehend. Diese umgekehrte Bewegung wird nicht nur durch das Anlegen der
Kugeln an die Enden der Nuten, sondern außerdem durch einen Bund 37 begrenzt, der
am Ende der Welle gegenüber dem Anker befestigt und vorzugsweise in einer Ausnehmung
im Deckel 22 angeordnet ist. Eine federnde Unterlegscheibe 38, die zwischen den
Bund 37 und die Unters2it@e der Ausnehmun;g im Deckel eingelegt ist, druckt den
Anker und die Platte 29 gegen dien Magneten und hält somit die Platte in ausreichender
Berührung mit den Kugeln. Um den Anker und die an ihm befestigten Teile auf Wunsch
auch von Hand betätigen zu können, ist das dem Bund benachbarte Ende der Welle mit
einem Schlitz oder einer Nut versehest, mit deren Hilfe eine von Hand betätigte
Vorrichtung damit verbunden werden kann..
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Die Vorrichtung gemäß Fig. i bis 6 ist hauptsächlich dazu bestimmt,
die Auslösehebel einer Bombenabwurfvorrichtung von Kampfflugzeugen zu steuern, insbesondere
einer solchen Art, bei der zwei Hebel 39 und 40 vorgesehen sind, von denen der Hebel
39 die Bombenabwurfvorrichtung und der Hebel 4o den Bombenzünder steuert. Wenn beide
Hebel ausgelöst werden, so wird die Bombe abgeworfen und der Zünder scharf gemacht.
Wenn der Hebel 39 allein ausgelöst wird, so wird die Bombe mit unscharfem Zünder
geworfen. Zum Zwecke dieser Steuerung ist die Vorrichtung mit einem St;-uer- oder
Halteglied für die Hebel versehen, das hier als Zapfen 4i dargestellt ist, der unmittelbar
mit dem Anker verbunden ist. Der Zapfen und die Hebel sind so angeordnet, daß eine
teilweise Bewegung des Zapfens lediglich einen Hebel auslöst, während die volle
Bewegung beide Hebel auslöst. Vorzugsweise hat der Zapfen einen im wesentlichen
zylindrischen Teil, der dem Anker benachbart ist, und sein äußeres Endteil besitzt
eine flache oder leicht konkave Oberfläche. Wie in Fig. i dargestellt ist, stützt
sich der Hebel 39 auf die konkave Oberfläche des äußeren Teils des Zapfens ab und
erstreckt sich über den größeren Teil dieser Oberfläche. Das Ende des Hebels 40
erstreckt sich über den zylindrischen inneren Teil des Zapfens. Der nicht dargestellte
Helielmeclianismus ist von solcher Art, daß der Hebel 4o im Abstand von dem Zapfen
g:lialten wird, solange der Hebel 39 sich auf dem Zapfen abstützt. Das Ende des
Hebels 4o ist vorzugsweise nach vorn abgerundet und in bezug auf dien Zapfen so
gelagert, daß, wenn der letztere sich außer Eingriff mit dem Hebel 39 bewegt und
dann angehalten wird, sobald der Hebel 39 freigegeben ist, sich dann der Hebel 4o
zusammen mit dem Hebel 39 nach unten bewegt, bis das abgerundete Ende dlie zylindrische
Oberfläche des Zapfens berührt, und zwar kurz oberhalb des horizontalen Durchmessers
des Zapfens, so daß die Abwärtsbewegung des Hebels 4o unterbrochen. wird, wie in
Fig. i in gestrichelten Linien dargestellt ist. Wenn die Bewegung des Zapfens auf
diese Weise an einer bestimmten Stelle unterbrochen wird, wird der Hebel 39 zur
weiteren Betätigung freigegeben und der Hebel 40 festgehalten. Die Mittel zur Unterbrechung
der Bewegung des Zapfens 41 können versc'hiederier Art sein; im vorliegenden Fall
sind sie als Solenoid 42 normaler Ausführung dargestellt,
bei dessen
Erregung sein Kern 43 in, den Weg eines Anschlages geführt wird, der mit dem Anker
verbunden ist und gemäß dem Ausführungsbeispiel einen Ansatz 44 an einer Kante der
Platte 29 besitzt. Das Solenoid 42 kann dabei auf einem beliebigen Halter in der
Nähe der Kante der Platte 29 befestigt sein und liegt für einem besonderen Stromkreis,
der von einem getrennten Schalter bedient wird. Wird also der Stromkreis allein
durch den Hauptmagneten geschlossen und der Anker ohne Unterbrechung bewegt, so
werden beide Hebel ausgelöst. Wird jedoch der Elektromagnet 42 vor dem Hauptmagneten
eingeschaltet, so wird nur der Hebel 39 freigegeben.
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Wenn die Steuervorrichtung, wie der hier dargestellte Zapfen, unmittelbar
mit dem Anker vertun. den ist, so ist es nicht erforderlich, daß der Anker mit der
Welle starr verbunden ist, da die letztere lediglich als Halter für den Anker u,ne
die an diesem befestigten Teile dient. Die einander gegenüberliegenden Flächen des
verbreiterten Teils 23 des Magneten und des Ankers 24 können jede beliebige Form
besitzen. Sie sind .im vorliegenden Fall konisch dargestellt, um eine verhältnismäßig
lange Lagerung der Welle zu erzielen. Die Vorrichtung kann auf einer beliebigen
Tragkonstruktion in jeder geeigneten Weise befestigt sein. Im vorliegenden Fall
besitzt der Deckel 22 Gewindelöcher 45 zur Aufnahme von Schraubenr.
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In Fig. 7 bis io ist eine etwas, abgeänderte Form der obern beschriebenen
Vorrichtung dargestellt. Bei dieser Vorrichtung besitzen der Aufbau 46, die Welle
47, der Anker 48, die Platte 49, die Kugeln 5o und die damit zusammenwirkenden Nuten
die gleiche Ausführung und Anordnung wie oben. Dagegen ist die Platte 49 von einer
Rückwand umschlossen, die fest mit dem Aufbau 46 verbunden ist und einen, ausgewölbten
Teil zur Aufnahme der Platte und dies Ankers besitzt. Die Welle 47 stecht über die
Seite des Aufbaues 46 gegenüber dem Anker vor, und mit ihr ist starr einHebel 52verbunden.
Dieser Hebel besitzt drei Arme. An einem dieser Arme 53 ist eine Steuer- oder Betätigungsvorrichtung
befestigt, die hier als Zapfen 54 dargestellt und auf dem eine Rolle 55 befestigt
ist, die mit dem Ende eines Hebels:einer Bombenabwurfvorrichtung von etwas anderer
Ausführung zusammenarbeiten bzw. diesen halten und freigeben kann. Zum Unterschied
von der ersterwähnten Abwurfvorrichtung besitzt diese nur einen einzelnen Hebel
für die Auslösung -der Bomben. Ein zweiter Arm 56 des Hebels ist mit einem Ende
einer Feder 57 verbunden, deren anderes Ende an einem Zapfen 58 an einem festen
Teil der Vorrichtung befestigt ist. Diese Feder dient zur Bewegung des Hebels in
umgekehrter Richtung und bringt damit die Welle und den Anker in die Ausgangsstellungen
zurück, wenn der Magnet stromlos gemacht ist. Der dritte Arm 59 dient zur Betätigung
eines beweglichen Teils des Mechanismus, mit dem die Vorrichtung zusammenarbeitet,
z. B. eines Schalters, der an der Bombenauslösevorrich tung angeordnet ist. Die
Arbeitsweise dieser Vorrichtung ist im wesentlichen die gleiche wie die der vorbeschriebenen
Ausführungsform mit der Ausnahme, daß die Drehbewegung der Welle dazu benutzt wird,
die gewünschte Steuerung oder Betätigung zu bewirken.
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In Fig. i i bis 15 ist eine Verkörperung des Erfindungsgedankens dargestellt,
die geeignet ist, eine schrittweise Bewegung auf ein zu betätigendes Teil zu übertragen.
Diese Ausführungsform ist in erster Linie zur Steuerung von Anzeigelampen konstruiert,
die dem Bombenschützen angeben, welche Bomben noch im Bombenschacht verblieben sind.
Es ist üblich, am Stand des Bombenschützen eine Reihe von Lampen anzuordnen, die
mit je einer Tragvorrichtung für die verschiedenen Bomben im Bombenschacht verbunden
sind. Beim Auslösen jeder der Bomben wird die betreffende angeschlossene Lampe gelöscht,
so daß der Bombenschütze in jedem Zeitpunkt weiß, welche Bomben noch im Schacht
zurückgeblieben sind. Die magnetisch betätigte Vorrichtung dieser Ausführungsform
ist im großen und ganzen der Vorrichtung gemäß Fig. 7 bis io ähnlich. Der Aufbau
59 ist auf einer Platte 6o, die einen Teil einer Haupttragkonstruktion bildet, befestigt
und von ihr getragen. Diese Platte trägt außerdem die zu betätigende Vorrichtung,
d. h. den Schalter zur Kontrolle der Bombenlampen. Die Betätigungsvorrichtung besteht
aus einer Platte 61, die auf der Platte 6o durch Bolzen 62 und Abstandshülsen 63
starr befestigt ist. Auf der inneren Fläche der Platte 61 ist eine bogenförmig angeordnete
Reihe fester Kontakte 64 befestigt, deren jedes Mittel, beispielsweise einen Arm
oder Finger 65, zur Verbindung mit einem Leiter eines der Lampenstromkreise besitzt.
Auf dieser Platte 61 ist eine Welle 66 befestigt, die an der Innenseite der Platte
mit einem bewegliehen Kontaktglied 67 starr verbunden ist. Dieses besitzt eins Reihe
von Kontaktfingern 68 entsprechend den festen Kontakten 64. Das Kontaktglied 67
ist mit jeder der Lampen verbunden. Die Welle 66 und das Kontaktglied 67 können
in jeder beliebigen Weise, z. B. durch einen auf der Welle 66 angebrachten Knopf
69, gedreht werden, um alle Kontaktfinger mit den entsprechenden festen Kontakten
64 in Berührung zu bringen.
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Zum Zweck der Bewegung des beweglichen Kontaktgliedes 67 in einer
Richtung, um nacheinander die verschiedenen Stromkreise zu öffnen, sind die Welle
66 und die Welle 7o der magnetisch betätigten Vorrichtung mit damit zusarnmenarbeitenden
Gliedern versehen, von denen eines von der Welle 70 mittels Steuerung des anderen
Gliedes betätigt wird. Bei der dargestellten Konstruktion sind diese Glieder nach
Art von Kup.plungsgliediern 71 und 72 ausgeführt und besitzen an ihren benachbarten
Oberflächen eine zusammenarbeitende Reihe von Sperrzähnen. Das Kupplungsglied 72
ist mit der Welle 66 und das Kupplungsglied 71 mit der magnetisch betätigten Welle
70 starr verbunden. Eine Feder 73, die mit einem an der Welle 70 befestigten
Arm 74 verbunden ist, ist bestrebt, das Kupplungsglied 71 in seine Normalstellung
zu bewegen und- darin festzuhalten. Die Normalstellungen der leiden Kupplungsglieder
sind so, daß, wenn der Magnet erregt i wird, die axiale Bewegung der Welle 7o das
Kupplungsglied
71 in Eingriff mit dem Kupplungsglied 72
bringt und dann beide Kupplungsglieder so weit dreht, daß der bewegliche Kontakt
67 um einen Schritt bewegt wird. Sobald der Magnet stromlos gemacht wird, wird das
Kupplungsglied 71 in seine unwirksame Lage zurückgeführt, während das Kupplungsglied
72 und das bewegliche Kontaktglied in ihren erreichten Stellungen verbleiben. Wenn
also das bewegliche Kontaktglied zunächst in eine Stellung gebracht ist, in der
alle Stromkreise geschlossen sind, wird durch die aufeinanderfolgende Erregung des
Magneten das bewegliche Kontaktglied Schritt für Schritt gedreht und öffnet hierbei
nacheinander die Lampenstromkreise. Die Platte 61 ist mit Anschlägt" 75 und 76 versehen,
die die Bewegung des beweglichen Kontaktgliedes begrenzen. Die Endfinger des Kontaktgliedes
besitzen eine vergrößerte Breite, um die Bewegung des Kontaktgliedes mit einem oder
mehreren Fingern in der genauen Kontaktstellung in bezug auf einen oder mehrere
der festen Kontakte 64 anzuhalten. Außerdem sind die Endfinger durch die vergrößerte
Breite verstärkt und derart ihre `Terdrehung bei Berührung mit den Anschlägen verhindert.
In der vorliegenden Anordnung ist der Anschlag 76 so gelagert, daß er die Bewegung
des Kontaktgliedes in Richtung der Unterbrechung 'der Stromkreise beendet, sobald
der letzte Kontaktfinger 68 im Eingriff mit dem letzten festen Kontakt 64 ist, da
es in dieser Stellung erwünscht ist, eine Lampe brennend zu halten. Die Platte 61
ist außerdem mit einer Reihe von Knöpfen 77 versehen, die in Größe und Form den
festen Kontakten entsprechen und so angeordnet sind, daß sie mit den Kontaktfingern
68 und dem Trägerglied 67 in Berührung kommen und diese unterstützen, sobald die
Finger außer Eingriff mit den festen Kontakten sind.
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Die Ausführungsform der Vorrichtung, die in den Fig. 16 bis i9 dargestellt
ist, ist dafür geeignet, denn Anker bzw. einem mit dem Anker verbundenen Teil eine
kontinuierliche Drehbewegung zuerteilen. Der Aufbau 8o, die Welle 8i, der Anker
82, die Spulen 83, die Kugeln 84 und ihre gegenüberliegenden Nuten sind im wesentlichen
die gleichen wie in Fig. i ; jedoch sind kleinere Änderungen demgegenüber vorgenommen,
um eine kontinuierliche Drehbewegung der Anordnung zu ermöglichen und herbeizuführen.
Die Platte 85, die mit dem Anker 82 fest verbunden ist, hat eine vieleckige Form,
so daß sie eine Mehrzahl, im vorliegenden Fall fünf, von Winkeln oder Ecken aufweist,
die Betätigungsspitzen bilden, wie im nachfolgenden beschrieben werden soll. Die
Platte 85 ist mit einer einzigen ringförmigen Ausnehmung oder Kugelbahn 86 versehen.
Die Wandung des Aufbaues 8o weist eine zusammenhängende Kugelbahn 87 auf, die der
Bahn 86 gegenüberliegt und eine wellenförmige Bodenwandung 88 mit gemäß dem Ausführungsbeispiel
fünf erhöhten Punkten, 89 besitzt, deren Spitzen in gleichmäßigen Abständen
voneinander liegen. Jeder Teil der Bodenwandung verläuft geneigt von der Spitze
eines höchsten Punktes zum Punkt größter Tiefe der Bahn 87 und dann wieder aufwärts
zur Kuppe des nächsten erhabenen Punktes. Zwischen der Platte 85 und dem Aufbau
8o ist ein Abstandsstück 9o angeordnet, das Öffnungen zur Aufnahme einer Mehrzahl
von Kugeln 84 besitzt, die sich in den Bahnen 86 und, 87 bewegen. Die. Mitten der
Öffnungen sind in den gleichen Abständen voneinander angeordnet wie die höchsten
Punkte der Bahn 87. Die Vorrichtung als Ganzes ist vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise
in aufrechter Stellung mit dem Rahmen 8o über dem Anker 82 liegend angeordnet, so
daß die Platte auf den Kugeln aufliegt. Wenn die Kugeln, sich in den in Fig. i9
dargestellten Lagen befinden, stehen sie in Berührung mit den erhabenen Stellen
der Bahn 78 kurz unterhalb der höchsten Punkte. In dieser Stellung veranlaßt die
Erregung des Magneten die Kugeln, sich entlang den geneigten Oberflächen der Bahn
abwärts zu bewegen, wobei die Platte 85, das Abstandsstück 9o und der Anker 82 in
Umdrehung versetzt werden. Während der Erregung des Magneten erhalten diese Teile
ein Drehmoment, welches ausreicht, um die Kugeln über die nächstfolgende geneigte
Fläche und über die Spitze des nächsten höchsten Punktes liinwegzubewnegen. Auf
diese Weise wird durch erneute Erregung des Magneten ununittelbar, nachdem die Kugeln
ihre jeweils höchsten Punkte überschritten haben, ein neuer Impuls auf den Anker
und damit die Platte und die Kugeln gegeben, so daß diese sich um einen weiteren
Umdrehungsschritt bewegen. Durch unterbrochene Erregung des Magneten, sobald die
Kugeln über die jeweils höchsten Punkte der Bahn gleiten, können der Anker und die
Platte in ununterbrochener Umdrehung gehalten. werden.
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Um den Magnetstromkreis in den richtigen zeitlichen Zwischenräumen
automatisch zu schließen und zu öffnen, ist ein Schalter im Magnetstromkreis vorgesehen,
der von der Platte 85 betätigt wird. Dieser Schalter besitzt zwei federnde Glieder
92 und 93, die an einem Ende fest miteinander verbunden und an diesem Punikt an
einem nicht dargestellten festen Punkt des Aufbaues befestigt sind. Den anderen
Enden benachbart sind die Blätter 92 und 93, die mit Kontakten 94 und 95 versehen
sind. Die Federkraft des Kontaktgliedes 93 ist bestrebt, den Kontaktpunkt 95 in
eine unwirksame Stellung zu drücken. Das Kontaktglied oder Federblatt 93 ist so
angeordnet, daß es nacheinander mit den Ecken oder Betätigungspunkten 96 der Platte
85 zusammenwirkt. Ein Anschlag 97 begrenzt die Bewegung des Kontaktträgers 94 gegen
die Platte 85, und sobald keine der Ecken oder Betätigungspunkte der Platte 85 in
Berührung mit dem Kontaktträger 93 steht, sind die Kontakte geöffnet und der Magnet
stromlos. Die Kontaktpunkte und die Kugeln sind in bezug auf die Wellungen .der
Kugelbahn 87 so angeordnet, daß die Betätigungspunkte der Platte den federn«en Kontaktträger
93 berühren, wenn, die Kugeln die geneigten Flächen. aufwärts durchlaufen. Dadurch
kommen die Kontakte 95 und 94 in dem Augenblick miteinander in Berührung, in dem
die Kugeln jeweils über die zugeordneten höchsten Punkte der Kugelbahn laufen..
Der Kontakt tritt einen Augen- . blick, bevor die Kugeln über die höchsten Punkte
gleiten,
ein, jedoch befinden sich diese noch auf den abwärts geneigten Flächen, während
die Erregung des Magneten eine Bewegung der Platte verursacht. Auf Grund der Tatsache,
daß die Kontakte 95 und 94 in Berührung kommen, bevor die Bewegung des Kontaktträgers
93 durch die Platte 85 beendet ist,, weicht der Kontaktträger 92 etwas aus; und
die beiden Kontakte 94 und 95 werden entgegen seiner Federkraft bewegt. Ferner wird,
nachdem die Magnete erregt sind, der Stromkreis so lange geschlossen gehalten, bis
der Betätigungspunkt 96 der Platte sich weit genug bewegt hat, um den Kontaktträger
92 den Anschlag 97 erreichen zu lassen, und dabei bewegt sich der Kontaktträger
93 vom Kontaktträger 92 weg und öffnet die Kontakte. Auf diese Weise wird die Erregung
des Magneten für eine genügend, lange Zeitdauer aufrechterhalten, um der Platte
die gewünschte Bewegung zu erteilen. Die Bewegung der Platte karm dabei von Hand
oder in irgendeiner geeigneten Weise eingeleitet werden.
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Bei Fehlen anderer Steuermittel könnte die Platte 85 von Hand in eine
Lage gedreht werden, in der die Kugeln sich über die höchsten Punkte bewegen und
der Strom durch den Magneten geschlossen wird. Danach erfolgt diie Schließung und
Öffnung des Stromkreises durch die Umdrehung der Platte. Eine Vorrichtung dieser
Art kann zur Ausübung geringer Kräfte verwendet werden, z. B. in Vorrichtungen zur
Schaustellung oder zur Belustigung. Das zu betätigende Gerät kann dabei mit der
Welle oder der drehbaren Platte in jeder beliebigen Weise verbunden sein, und in
bestimmten Fällen kann das zu betätigende Gerät einfach auf der Platte 85 angeordnet
und, von ihr getragen sein.
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Die in Fig. 2o und 21 dargestellte Ausführungsform ist so ausgebildet,
daß diie Welle und der mit ihr verbundene Teil durch eine Erregung des Gerätes in
eine bestimmte Lage bewegt und dann durch eine zweite Erregung in die Ausgangsstellung
zurückgeführt werden kann. Sie ist für eine Vielzahl von Zwecken anwendbar, z. B.
zur Öffnung eines Ventils oder Schalters durch Drücken eines Knopfes, wobei dann
das gleiche Ventil oder der Schalter durch Drücken eines zweiten Druckknopfes wieder
geschlossen werden kann. Um dies zu erreichen, ist ein doppelter Magnet vorgesehen,
der in der hier dargestellten Form einen einzigen Kern ioo besitzt, der nach beiden
Seiten vorstehende axiale Teile hat, um die je eine Magnetspule ioi und io2 angeordnet
ist. Gegenüber den Endren des Kerns sind zwei Anker 103 und 104 angeordnet, die
auf einer Welle 105 starr befestigt sind, so daß, sobald der eine Anker angezogen
wird, der andere vom Kern wegbewegt und die Welle mit beiden Ankern. verschoben
wird. Die Platten io6 und 107 sind mit den zugehörigen Ankern fest verbunden und
Kugeln io8 in geneigten Schlitzen in den Platten. und den Wandungen des Gehäuses
1o9, das die Spulen einschließt, angeordnet. Dadurch wird, sobald einer der Anker
sieh gegen- den Kern bewegt, den Platten, dien Ankern und der Welle eine Drehbewegung
erteilt. Die Anordnung der Kugelschlitze ist so getroffen, daß der Anker 103
sich in der einen Richtung dreht, während er gegen den Kern gezogen wird, und der
Anker 104 sich in der entgegengesetzten Richtung dreht, sobald dieser gegen den
Kern gezogen wird. So wird durch Einschalten der Spule ioi der Anker und die Welle
axial und drehend in der einen Richtung bewegt, wobei der Anker 104 in der gleichen
Richtung mitgenommen wird. Sobald die Spule 102 einsgeschaltet wird und der Anker
104 sich gegen den Kern bewegt, wird die Welle axial in die umgekehrte Richtung
gezogen, und der Anker io4 dreht sich in entgegengesetzter Richtung zu ihr, in welcher
er durch den Anker 103 gedreht wurde, so daß die Teile in die Lage zurückgeführt
werden, die sie vor Einschaltung der Spule ioi eingenommen haben.
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Es ist klar, daß die Erfindung nicht auf die dargestellten und beschriebenen
Beispiele und ihre Einzelheiten beschränkt ist und daß zahlreiche andere Abwandlungen
möglich sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.