DE85145C - - Google Patents
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B21/00—Microscopes
- G02B21/24—Base structure
- G02B21/30—Base structure with heating device
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Optics & Photonics (AREA)
- Sampling And Sample Adjustment (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 42: Instrumente.
Der in beiliegenden Zeichnungen dargestellte Apparat hat den Zweck, am Mikroskop für
solche Untersuchungen verwendet zu werden, bei denen das Verhalten mikroskopischer Objekte
gegen bestimmte andauernde oder nach Erfordernifs wechselnde Temperaturen zwischen
20 und 70° C. beobachtet werden soll.
Als Heizmittel dient erwärmtes Wasser, welches vom Kochapparat aus durch einen Gummischlauch
in den' kastenförmigen Behälter des metallenen Heiztisches eingeleitet, hier eine
Luftkammer umspült, deren besondere, nachher zu beschreibende Einrichtung die Erhaltung
der Temperatur auf der beabsichtigten Höhe selbstthätig regulirt.
Fig. ι der beiliegenden Zeichnungen zeigt den Apparat auf dem Mikroskoptisch befestigt,
von der dem Beobachter am Mikroskop zugewendeten Seite,
Fig. 2 die obere Seite des geschlossenen Apparates;
Fig. 3 gewährt den Einblick in das Innere desselben nach Abnahme der Deckplatte;
Fig. 4 stellt den Durchschnitt der Luftkammer und der Regulirungsvorrichtungen dar,
Fig. 5 die Ansicht der einen Schmalseite des Heizkastens.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, hat der Heizkasten seitlich rechts und links Kurbelklammern,
welche um ihre Schraubenachsen k und k1 nach aufsen gedreht werden können. Der
Apparat läfst sich dann unbehindert dem Mikroskoptisch aufsetzen. Die Arme werden
darauf zurückgedreht, die in der Mitte des Kastens befindliche Oeffnung B wird möglichst
centrisch gegen die Tischöffnung gerückt und die Schrauben &2 und k3 sodann angezogen.
Die Kastenöffnung B, in welche der Tubus des Mikroskops sich einsenkt, ist durch ein
nach unten sich verengendes, in den Boden eingeschraubtes und gelöthetes Rohrstück hergestellt,
dessen Wandung den inneren Raum des Kastens wasserdicht abschliefst. Wie aus dem Durchschnitt (Fig. 5) ersichtlich, trägt dieses
Rohr oben einen Flantsch, dessen Oberfläche genau in der Ebene der Kastenwand liegt und,
durch Schrauben mit der Deckplatte fest verbunden, auch hier einen wasserdichten Verschlufs
bildet.
An dem im Kasten befestigten Thermometer t (Fig. 3) wird die Wasserwärme gemessen; um
es nach aufsen sichtbar zu machen (Fig. 2), ist es durch eine wasserdicht und dauerhaft
eingekittete Glasscheibe bedeckt.
Wie schon bemerkt, kann die Wassertemperatur im Heizkasten zwischen 20 und 700
willkürlich gesteigert, gemindert oder auf bestimmter Höhe erhalten werden. Damit gelangen
wir zu dem wichtigsten Theil des Apparates, dem Selbstregulator, . dessen Construction
auf dem für den vorliegenden Zweck zuerst zur Anwendung kommenden Princip beruht, die Expansionszustände der in einer
Luftkammer eingeschlossenen, durch das umgebende Wasser erwärmten Luft als bewegende
Kraft zu benutzen,^ um das Ventil für den Abflufs des Wassers zu öffnen oder zu
schliefsen.
Die mechanische Einrichtung dieses Instrumententheiles ist wie folgt:
Der Hohlcylinder in (Fig. 4) wird von dem Winkelstück n, an welchem er durch die
Schraubenmutter n1 befestigt ist, getragen.
Dieser Träger selbst ist durch die Schrauben n'2 auf dem Kastenboden fest aufgeschraubt. Das
in die Luftkammer g eingefügte, nach vorn geöffnete, nach innen luftdicht verschliefsende
Rohrstückchen / nimmt die Mündung des Einflufsrohres
α auf. Die Wirkung des eintretenden erwärmten Wassers wird dadurch unmittelbar.
Zur Befestigung des Einfiufsrohres dient die Klemmvorrichtung bei s. Der Hahn h hemmt
oder mäfsigt nach Erfordernifs den eintretenden Wasserstrom. Die Luftkammer (Fig. 4) setzt
sich also fort in den Hohlcylinder m, in welchem der Kolben k je nach dem zu- oder
abnehmenden Druck der hinter ihm lagernden Luftmasse vor- oder zurückgleitet. Die Kolbenstange
0 trägt an ihrem vorderen Ende die durch Kugelgelenk ρ2 um ein Geringes bewegliche
Platte p. Diese wird also bei. zunehmender Erwärmung der Luft gegen die Mündung des
Ausflufsrohres d gedrängt, verschliefst endlich dieselbe und verhindert das weitere Abfliefsen.
Wird dagegen bei eintretender Erkaltung der Luftdruck gemindert, so tritt der Kolben zurück,
die Mündung wird freigelegt, der Abflufs des erkalteten, sowie der Zuflufs des erwärmten
Wassers wiederhergestellt. .
Es ist nun verständlich, wie der jedesmalige Stand der Mündung ρ die Grenze bestimmt,
bis zu welcher die Erwärmung des Apparates erfolgen soll. Bei Füllung des Heizkastens
diese vorbestimmte Grenze festzulegen, dazu giebt das Thermometer den erforderlichen
Anhalt. Die gröbere Einstellung des Abzugrohres d geschieht durch freie Verschiebung,
die feinere durch Mikrometervorrichtung, welche den Correctionssystemen der Firma R. Winkel
entnommen ist.
Der in der Seitenwand ν1 (Fig. 4) befestigte
Kopf ν, welcher dem Ausflufsrohr d als Führungshülse
dient, trägt das kurze Schraubengewinde ν2, dem eine mit Theilung (Fig. 2)
versehene Drehmutter i angepafst ist. Bei v3 ist dieser Einsatz zu einer dünnwandigen Hülse
verkleinert, über welche sich eine zweite. Hülse auf halbe Länge schiebt, während die andere
Hälfte so viel enger gelassen wurde, dafs sie der Röhre d den Durchgang gestattet.
Bei y hat diese Hülse eine etwa 4 mm lange
spaltartige Oeffnung erhalten, die einem in der Wandung v'2 befestigten Schraubenstift \ als
Führung dient. Zufolge dieser Einrichtung läfst sich die Hülse w über der Wandung v'2 um einige
Millimeter verschieben, wobei eine Achsendrehung nicht stattfinden kann. Ferner hat κ bei u"
einen kleinen, nach aufsen vorspringenden Rand, die Schraubenmutter i dagegen einen solchen
nach innen erhalten, und da in den zwischen Hülse und Drehmutter frei gelassenen Raum
eine Spiralfeder gelegt- ist, die einerseits gegen den Hülsenrand, andererseits gegen den Rand
des EinsatzstUckes ν drückt, so versteht es sich,
dafs das An- oder Abschrauben der Drehmutter das Vor- oder Zurückstellen der Hülse u
und damit auch des Ausflufsrohres d zur Folge hat. Da die Schraubenganghöhe 1^2 mm
beträgt, der Rand der Drehmutter aber in 20 Theile getheilt ist, so läfst sich Y40 mm
Verstellung direct ablesen, was für den vorliegenden Zweck mehr als ausreichende Genauigkeit
ergiebt. Um nun das Zurückweichen des Abflufsrohres in seiner Verschiebungshülse
zu verhindern, ist bei κ3 (Fig. 4) eine.Klemmvorrichtung
angebracht, ein kurzer Arm mit der Klemmschraube s1, welche, wie bei f1
(Fig. 3) angezeigt ist, auf die in der verdünnten Hülsenwand durch die Einschnitte hergestellte
Feder drückt. Ein geringes Anziehen der Schraube genügt, um das Rohr d unverrückbar
festzustellen.
Die Befestigung des Apparates auf dem Mikroskoptisch geschieht in der eingangs erwähnten Weise; Soll er zum ersteh Male
gefüllt werden, so ist Folgendes zu beobachten: Der Hahn h wird geschlossen, die Kapsel b
und Verschlufsschraube s2 von Deckplatte und
Luftkammer gelöst, der Kolben k durch Einschieben des Abfiufsrohres d bis gegen den
Bodenansatz im Cylinder m zurückgestellt, das Rohr d einstweilen festgeklemmt. Sodann
werden Luftkammer und Deckplatte wieder geschlossen, dagegen die Kapsel c geöffnet und
der Kasten zunächst mit Wasser gewöhnlicher Temperatur vermittelst eines Trichters oder einer
Spritzflasche gefüllt — es geschieht das, damit die Erwärmung nicht zu plötzlich erfolge und
das Thermometer gefährdet werde. — Ist der Verschlufs wieder hergestellt, so wird, der am
Ausflufsrohr d befestigte Schlauch in das Sammelgefäfs eingesenkt, der andere mit dem
im Kochgefäfs befindlichen Knierohr verbunden, das W'asser auf 60 bis 70 ° erwärmt und der
Hahn h geöffnet. Nachdem nun auch das Ausflufsrohr d gelöst und zurückgestellt ist,
beginnt die Einströmung des warmen und der Abzug des kalten Wassers.. Der Kolben h
schreitet vor, das Thermometer steigt. Ist letzteres etwa um 20 höher gestiegen, als für
das Objekt bestimmt — denn so viel beträgt die Differenz zwischen Kasten und Objektwärme
—, so wird das Ausflufsrohr d vorsichtig so weit eingeschoben, dafs die Ergiefsung
des verbrauchten Wassers in das Sammelbecken sich verlangsamt und schlielslich nur tropfenweise
erfolgt. Dann wird das Rohr d bei s1 festgeklemmt und die noch etwa erforderliche
feinere Einstellung desselben durch Nachhülfe an der Mikrometerschraube i vermittelt.
Um den Apparat gegen allzu rasche Ableitung der Wärme nach aufsen zu schützen,
wird er durch eine mit Filz gefütterte Kappe bedeckt.
Sind diese im Ganzen einfachen Vorbedingungen erfüllt, so kann die Beobachtung am Mikroskop
beginnen und fortgesetzt werden, ohne dafs die Aufmerksamkeit des Beobachters durch
Beaufsichtigung des Apparates abgelenkt wird. Die von letzterem dem Objekt mitgetheilte
Wärme, wenn auch etwas geringer, als das Thermometer anzeigt, erhält sich in dauernd
gleichmäfsigem Abstand von 2°, kann aber jederzeit durch Aenderung der Stellung des
Ausflufsrohres modificirt werden.
Nach ist zu bemerken, dafs die beim Gebrauch dieses Apparates zu verwendenden
Objektträger, um sie handlich verschieben zu können, etwa 12 cm lang sein müssen. Die
untere, den Mikroskoptisch berührende Seite des Kastenbodens hat eine ausreichend breite
und tiefe Ausnuthung erhalten (D, Fig. 5), damit
die Verschiebung des Objektträgers unbehindert stattfinde.
Claims (2)
1. Eine Selbstregulirungsvorrichtung zur Erzielung konstanter Temperaturen für Mikroskopheiztische
oder sonstige Apparate, mittelst welcher. die in einer Kammer (g)
eingeschlossene Luft durch das zur Heizung eingeleitete warme Wasser in Spannung
versetzt und als bewegende Kraft benutzt wird, um einen Kolben (k) in einem Cylinder
vorzutreiben und dadurch die Abfiufsöffnung zu schliefsen, während bei
Erkaltung des Wassers der Kolben zurücktritt, den Abflufs des verbrauchten Wassers
freilegt und das Zufliefsen des warmen gestattet, wodurch die gewünschte Temperatur
wieder hergestellt wird.
2. Eine Stellvorrichtung für das Ausflufsrohr des unter 1. gekennzeichneten Heiztisches,
um durch Verschiebung dieses Rohres die Temperatur je nach Bedarf zu erhöhen oder zu verringern.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE85145C true DE85145C (de) |
Family
ID=357309
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT85145D Active DE85145C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE85145C (de) |
-
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