DE851247C

DE851247C - Doppelauszugsfuehrung fuer Schubladen

Info

Publication number: DE851247C
Application number: DEK8035A
Authority: DE
Inventors: Melchior Koch
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-03-29
Filing date: 1950-11-15
Publication date: 1952-10-02

Description

Doppelauszugsführung für Schubladen Es besteht das Bedürfnis, als Schubladenführungen solche Konstruktionen zu verwenden, die einfach zu montieren sind, wenig Platz in der Möbelbreite beanspruchen, die so weit ausgezogen werden können, daß die ganze Schublade vor den Möbelkorpus zu liegen kommt, und die sich geräuscharm ausziehen und einschieben lassen. Es sind zu diesem Zweck Doppelauszwgsführungen bekanntgeworden, die alle im wesentlichen aus drei längs verschiebbar aneinandergeführten Schienen bestehen, von denen je eine am Möbelkorpus und an der Schublade befestigt sind, während die dritte zur längs verschiebbaren Verbindung der beiden andern dient. Von diesen Auszugsführungen wird für jede Schublade mindestens ein Paar benötigt.
Gegenstand der Erfindung ist eine Doppelauszugsführung für Schubladen, welche sich von den bekannten dadurch unterscheidet, daß drei nebeneinanderliegende Leisten an den einander zugekehrten Seiten Längsnuten und Längsrippen aufweisen, so daß durch das Eingreifen der Rippen der einen in die Nuten der benachbarten Leiste die Leisten gegenseitig in ihrer Längsrichtung verschiebbar gelagert sind, ferner dadurch, daß an wenigstens einer der Leisten Halter befestigt sind, welche zum Zusammenhalten der drei Leisten die Leisten teilweise übergreifen.
Die Halter sind vorzugsweise ohne zusätzliche Befestigungsmittel durch Einstecken eines Teils derselben in einen Schlitz an der betreffenden Leiste angeordnet. Zur Erzielung einer geräuscharmen Arretierung der Schublade in der Auszugslage können die Leisten mit zur Schubrichtung schräg stehenden Anschlagflächen versehen sein, die mit Vorteil gekrümmt sind, so daß sie nicht schlagartig, sondern allmählich zur Wirkung kommen.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung, in welcher rein beispielsweise eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt ist. Es zeigt Fig. i die Stirnansicht der Doppelauszugsführung gemäß der Erfindung, wobei auch die eine Schubladenseite und ein Teil des Möbelkorpus angedeutet sind, Fig.2 die Doppelauszugsführung in Seitenansicht, Fig. 3 die Draufsicht zu Fig. 2, Fig. 4 die gleiche Draufsicht bei teilweise ausgezogener Führung, Fig. 5 einen Querschnitt nach der Linie V-V in Fig. 2 und 3, Fig.6 einen teilweisen Querschnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 4.
Gemäß der Zeichnung weist die Doppelauszugsführung drei flache, nebeneinanderliegende Leisten i o, i i und 12 auf, von denen, die beiden äußeren io und ii auf der inneren Seite und die mittlere 12 auf leiden Seiten mit Längsnuten und Längsrippen versehen sind. Wie aus Fig. 1, 5 und 6 ersichtlich ist, greifen die Rippen jeder Leiste in die Nuten der benachbarten ein, so daß ein Längsverschieben der Leisten gegeneinander möglich ist. Die tragenden Gleitflächen 13 sind übereinander angeordnet, weshalb die gesamte Laufflächenbreite verhältnismäßig groß gehalten werden kann, trotzdem die Führung in der Möbelbreite nur wenig Platz beansprucht. Die drei Leisten io, i i und 12 sind mit Hilfe von vier Haltern 14 zusammengehalten, welche Profilstücke von im wesentlichen U-förmigem Querschnitt sind, wie aus Fig.6 hervorgeht. Die Halter 14 sind an der mittleren Leiste 12 nahe deren Enden ohne zusätzliche Befestigungsmittel dadurch angeordnet, daß der eine U-Schenkel 14° des Profilstückes in einen zugeordneten Schlitz 15 eingesteckt ist, der in die obere bzw. die untere Schmalseite der Leiste 12 eingefräst ist. Der die beiden U-Schenkel miteinander verbindende Steg der Profilstücke ist über den Schenkel 14° hinaus bei i4c verlängert, um dem Halter eine gute Auflage auf der Leiste 12 zu ermöglichen. In Fig. 2, 5 und 6 ist erkennbar, daß der Steg und seine Verlängerung i4c jedes Halters 14 in einer zugeordneten Quernut versenkt angeordnet ist. Der freie U-Schenkel i46 der beiden am hintern Ende der Leiste 12 befestigten Halter 14 greifen teilweise über die äußere Leiste io, während der entsprechende Schenkel der beiden am vordern Ende der Leiste 12 angeordneten Halter über die andere äußere Leiste i i greift. An den beiden äußeren Leisten io und i i sind Längsausnehmungen 16 vorhanden, in welche der übergreifende U-Schenkel 146 der Halter hineinragt. Die schmale Längsseite der äußern Leisten ist gemäß Fig. 2, 5 und 6 ebenfalls ausgenommen, damit der Steg der Halter 14 in der Leiste versenkt und dadurch gegen Verschiebung und Verbiegung in der Längsrichtung der Leiste ' gesichert ist. Die genannten Ausnehm.ungen i( müssen sich über eine solche Länge der Leisten erstrecken, daß die letzteren ohne Behinderung durch die Halter 14 bis zur nachfolgend beschriebenen Arretierung ausgezogen werden können.
Alle Leisten sind an den einander zugekehrten Seiten unten und oben mit Ausschnitten 17 versehen, die vom einen Stirnende der betreffenden Leiste ausgehend sich nicht ganz bis zum andern Ende dieser Leiste erstrecken. Der in der Verlängerung der Ausschnitte 17 liegende, nicht weggeschnittene Teil jeder Leiste greift gemäß Fig. 3 und 4 in den entsprechenden Ausschnitt 17 der benachbarten Leiste hinein, so daß beim Ausziehen der Führung diese nicht weggeschnittenen Teile miteinander zum Anschlag kommen und dadurch die Ausziehbarkeit der Führung begrenzen. Die Anschlagflächen 18 stehen zur Schubrichtung der Leisten schräg und sind leicht gekrümmt. Dadurch wird erreicht, daß beim Arretieren keine ebenen Flächen senkrecht aufeinanderstoßen, sondern eine allmähliche Bremsung der Bewegung stattfindet, wodurch ein geräuscharmes Ausziehen der Schublade gewährleistet ist. Zur Verminderung des Geräusches beim Einschieben der Schublade können an der Schublade und am Möbelkorpus Filz- oder Gummipuffer an denjenigen Stellen befestigt werden, wo die mittlere Leiste 12 beim Einschieben der Schublade anstößt.
Zur Montage der beschriebenen Doppelauszugsführung wird die äußere Leiste io an der einen Seitenwand i9 der Schublade und die andere äußere Leiste i i am Möbelkorpusteil 2o befestigt. Zweckmäßigerweise werden die äußern Leisten io und i i gemäß Fig. i und 5 in die Schubladenseite bzw. den Korpusteil eingelassen und mittels durch Löcher 21 (Fig.2 und 3) gesteckter Schrauben an den betreffenden Teilen gesichert. Die beiden äußeren Leisten io und i i sind sich völlig gleich, so daß die Führung nach vorn oder hinten gewendet montiert werden kann; ebenso kann sie rechts oder links der Schublade verwendet werden.
Die Leisten io, i i und 12 können aus Holz, vorzugsweise Hartholz bestehen" während die Halter 14 aus Metall, z. B. einer Aluminiumlegierung, sein können.
Die Rippen und Nuten der beschriebenen Doppelauszugsführung sind zweckmäßigerweise mit einem Gleitlack überzogen, um ein gutes Gleiten zu ermöglichen.
Die erfindungsgemäße Doppelauszugsführung hat eine für ihren Platzbedarf sehr große Tragkraft wegen des günstigen Querschnittprofils der Leisten und der verhältnismäßig großen gesamten tragenden Gleitfläche. Die Tragkraft der Führung kann durch eine größere Anzahl von ineinandergreifenden Nuten und Rippen oder durch größere Breite der Leisten bei größerer Tiefe der Nuten bzw. Höhe der Rippen noch gesteigert werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Doppelauszugsführung für Schubladen mit drei nebeneinanderliegenden Leisten, dadurch gekennzeichnet, daß diese Leisten an den einander zugekehrten Seiten Längsrippen und Längsnuten aufweisen, so daß durch das Eingreifen der Rippen in die Nuten der benachharten leiste die Leisten gegenseitig in ihrer Längsrichtung verschiebbar gelagert sind, ferner gekennzeichnet durch an wenigstens einer der Leisten befestigte Halter (14), welche zum "Zusammenhalten der drei Leisten die andern teilweise übergreifen.
2. Doppelauszugsführung für Schubladen nach dem Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten zur Begrenzung der Ausziehbarkeit mit zur Schubrichtung schräg stehenden :\nschlagflächen (18) versehen sind.
3. 1)oppelauszugsführung für Schubladen nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagflächen (18) gekrümmt sind.
4. Doppelauszugsführung für Schubladen nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten zur Bildung der Anschlagflächen (i8) mit Ausschnitten (17) versehen sind, die wenigstens am einen Ende der betrettenden Leiste nicht bis zur Stirnfläche derselben reichen.
5. Doppelauszugsführung für Schubladen nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Verlängerung der Ausschnitte (17) liegende, nicht weggeschnittene Teil jeder Leiste in den entsprechenden Ausschnitt (17) der benachbarten Leiste hineingreift.
6. Doppelauszugsführung für Schubladen nach dem Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Halter (14) ohne zusätzliche Befestigungsmittel durch Einstecken eines Teils des Halters in einen Schlitz (15) an der betreffenden Leiste befestigt sind.
7. Doppelauszugsführung für Schulyladen nach den Ansprüchen i und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Halter (14) im wesentlichen U-förmige Profilstücke sind, deren einer U-Schenkel (14a) in den Schlitz (15) der mittleren Leiste (12) eingesteckt ist und deren anderer U-Schenkel (14b) die eine der äußeren Leisten übergreift. B. Doppelauszugsführung für Schubladen nach den Ansprüchen 1, 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg der U-förmigen Halter (14) über den in den. Schlitz (15) eingesteckten Schenkel (14a) hinaus verlängert ist (14c). g. Doppelauszugsführung für Schubladen nach den Ansprüchen i und 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden äußern Leisten (io) und (ii) mit Längsausnehmungen (16) versehen sind, in welche die freien U-Schenkel (146) der Halter (14) eingreifen. to. Doppelauszugsführung für Schubladen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen und Nuten derselben mit einem Gleitlack überzogen sind. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 52719o.