DE851054C - Verfahren zur Gewinnung von Chlor durch katalytische Oxydation von Chlorwasserstoff - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Chlor durch katalytische Oxydation von Chlorwasserstoff

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DE851054C
DE851054C DED5149A DED0005149A DE851054C DE 851054 C DE851054 C DE 851054C DE D5149 A DED5149 A DE D5149A DE D0005149 A DED0005149 A DE D0005149A DE 851054 C DE851054 C DE 851054C
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    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride
    • C01B7/03Preparation from chlorides
    • C01B7/04Preparation of chlorine from hydrogen chloride

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  • Inorganic Chemistry (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Chlor durch katalytische Oxydation von Chlorwasserstoff Es ist bereits vorgeschlagen worden, Chlorwasserstoff zu elementarem Chlor und Wasser zu oxydieren, wobei atmosphärischer Sauerstoff als Oxydationsmittel und Chromsesquioxyd oder Chromoxyd (Cr203) als Oxydationskatalvsatoren benutzt werden sollen. Bei der B-2sclireibung des einen derartigen PrOZe&s ist festg-stellt worden, daß Chromverbindurg n, die in Chromsesqttioxyd umgewandelt werden können, geeignet sind. Besondere Chromverbirdurgen, die bei dem vorgeschlagenen Verfahren anzuwenden sind, sind auf Bimsstein niedergeschlagenes Kaliumdichromat, Chromocker, Chremit, Siderochrom oder auch die alkalischen oder m-tallischen Chromate und Chromite. Ein neuer Vorschlag zur Oxydation von Chlorwasserstoff zu Chlor benutzt atmosphärischen Sauerstoff als Oxydationsmittel und Chromoxyd, das auf einem inerten Träger niedergeschlagen ist, als Oxydationskatalysator. Hierbei ist erforderlich, daß das besondere Chromoxyd, das dabei angewandt wird, mit atmosphärischem Sauerstoff bei Temperaturen von 26o bis 65o' behandelt wird, bis der Chromoxydkatalysator aktiviert ist, worauf das Überleiten von atmosphärischem Sauerstoff über den Katalysator beendet wird und darauf gasförmiger Chlorwasserstoff darübergeleitet wird, wobei man die Temperatur auf der oben angegebenen Höhe hält, bis der Katalysator entaktiviert ist. Zu diesem Zeitpunkt wird dann der Durchfluß von Chlorwasserstoff über das Katalysatormaterial eingestellt und der Kreislauf wiederholt. Die Untersuchung beider Verfahren hat ergeben, daß bei der ersten Methode die Ausbeute an elementarem Chlor so gering ist, daß das Verfahren wirtschaftlich unmöglich ist, wenn man einen modernen Maßstab für industrielle Ergiebigkeit anlegt. Die zweite Methode ist nicht wesentlich besser als die erste, wenn man in Betracht zieht, daß die Leistungsfähigkeit einer bestimmten Produktionseinheit Chlorwasserstoff, um sie zu Chlor zu oxydieren, nicht wesentlich besser als bei dem ersteren Verfahren ist. Zum Beispiel erhält man eine .verhältnismäßig hohe Umwandlung von Chlorwasserstoff zu Chlor im Augenblick des ersten Überleitens des Chlorwasserstoffs über den Chromoxydkatalysator. Wenn man jedoch den Zeitfaktor berücksichtigt, so ist die wirkliche Produktionsrate an Chlor in Tonnen pro Tag für gewerbliche PFoduktion zu niedrig, es sei denn, daß man eine unzweckmäßig hohe Zahl an Produktionseinheiten Chlorwasserstoff verwendet.
  • Beruhend auf der Entdeckung, daß nicht alle Modifikationen des sogenannten Chromsesquioxyds von gleicher katalytischer Aktivität bei der Oxydation von Chlorwasserstoff sind, wenn man elementaren Sauerstoff als Oxydationsmittel benutzt, wurde nun gefunden, daß man Chlorwasserstoff auf einfache Weise unter Erhalt guter Ausbeuten dadurch katalytisch zu Chlor oxydieren kann, daß unter Einhaltung von Temperaturen im wesentlichen zwischen 340 und 48o° eine aus inertem Träger und auf diesem aufgebrachtem dunklem, ungeglühtem Chromoxyd bestehende, vorzugsweise poröse Kontaktmasse benutzt wird.
  • Als Katalysator dient eine amorphe Form des Chromsesquioxyds, die man zum Unterschied von der hellgrünen kristallinen Form, die bei Temperaturen oberhalb 50p° unter sogenanntem Glühen entsteht, als dunkles, ungeglühtes Chromoxyd bezeichnet. Dieses wird zur Herstellung der Kontaktmasse .auf inerte Träger aufgebracht, die vorzugsweise poröse Struktur besitzen, z. B. Bimsstein, Kieselgur, Silikagel, Tonerde, Ton, aktive Tonerde, gemeinsam gefälltes Kieselsäure- und Aluminiumhydroxydgel u. dgl. Hiervon sind Tonerde oder aktivierte Tonerde vorzuziehen, da diese Materialien dazu neigen, das Glühphänomen des Chromoxyds in merklicher Weise herabzusetzen, d. h. die Temperatur, bei der die Glüherscheinung eintritt, ist höher, 'wenn das Chromoxyd mit Tonerde oder aktivierter Tonerde. assoziiert ist.
  • Die Kontaktmasse kann in einem Reaktionsgefäß in Form einer festen Schicht angewandt werden, durch die eine Mischung von Chlorwasserstoff und einem Gas geführt werden, das Sauerstoff enthält. Oder die Kontaktmasse wird zu geeigneter Feinheit gemahlen und sodann der Gasstrom in an sich als Fluidverfahren bekannter Weise durch die festen Teilchen mit solcher Geschwindigkeit geführt, daß die Teilchen wie schwimmend in dem Strom der gasförmigen Reaktionspartner getragen werden. Hierdurch wird gegenüber festen Katalysatorschichten eine bessere und gleichmäßigere Kontrolle der Reaktion erzielt.
  • Erfindungsgemäß wird nun der Oxydation zweekmäßig ein Gemisch von Chlorwasserstoff und Sauerstoff oder Luft unterworfen, vorzugsweise in einem Verhältnis von Chlorwasserstoff zu Luft, wie i : 0,95 bis i : 3. Ferner wurde als zweckmäßig erkannt, daß das Volumen des über die Kontaktmasse geleiteten Stroms von Chlorwasserstoff und Luft vorzugsweise 3oo bis 750 Volumen des Gasgemisches auf ein Volumen Kontaktmasse in der Stunde beträgt.
  • Wie schon gesagt, wird eine Mischung von Chlorwasserstoff und Sauerstoff oder sauerstoffhaltigem Gas, wie Luft bzw. mit Stickstoff oder anderen inerten Gasen verdünntem Sauerstoff, über die Masse des dunklen, ungeglühten Chromoxydkatalysators bei Temperaturen zwischen 340 und 48o° geleitet. Der Betrag an Sauerstoff kann in geeigneter Weise 0,4 bis 2,5 Äquivalenten Sauerstoff oder i Mol Chlorwassersfoff, vorzugsweise o,8 bis 1,25 Äquivalenten Sauerstoff auf i Mol Chlorwasserstoff entsprechen. Da Luft 25 Volumprozent Sauerstoff enthält und da i Mol Chlorwasserstoff zur Oxydation zu Chlor und Wasser 1/4 Mol Sauerstoff braucht, erfordert i Volumen Chlorwasserstoff theoretisch i,i9 Volumen Luft zur Oxydation. Wenn daher Luft als Oxydationsmittel für Chlorwasserstoff verwendet wird, wird das ,tatsächliche Volumverhältnis von Chlorwasserstoffgas zu Luft, bezogen auf die oben angegebenen Äquivalenzverhältnisse von Sauerstoff zu Chlorwasserstoff, sich wie i : 0,48 bis i :3, vorzugsweise wie i : o,95 bis i : 1,5 verhalten. Man kann auch größere oder kleinere Verhältnisse von Chlorwasserstoff zu Luft, als oben angegeben, bei dem vorliegenden Verfahren verwenden, doch gewinnt bei Verwendung größerer Mengen Luft das Problem der Trennung der inerten und nicht mit in die Reaktion einbezogenen . Gase, wie diese aus dem Reaktionsraum austreten, vom Chlor erhöhte Bedeutung und, wenn nicht wirksame Methoden zur Gewinnung von elementarem Chlor zur Verfügung stehen, ist es in der Praxis bei der Ausführung des vorliegenden Verfahrens vorzuziehen, das oben angeführte Verhältnis zwischen Chlorwasserstoff und Luft einzuhalten.
  • Das Maß, in dem die Mischung von gasförmigem Chlorwasserstoff und sauerstoffhaltigem Gas dem Reaktionsgefäß zugeführt wird, bestimmt die Produktionsrate einer gegebenen Chlorproduktionseinheit. Es wurde bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung als geeignet gefunden, die gasförmige Mischung dem Reaktionsgefäß als Mischung von Chlorwasserstoff und Sauerstoff enthaltender Luft in einer Menge von 3oo bis 750 Volumen auf die Volumeinheit an Kontaktmasse stündlich zuzuführen. Innerhalb jener Mengen wurde gefunden, daß die Umwandlung von Chlorwasserstoff zu Chlor von etwa 6o bis 75°/o variiert, und zwar bei Temperaturen von 4oo bis 425°. Obgleich man Zufuhrmengen, die größer als die oben angeführten Mengen sind, bei dem Verfahren vorliegender Erfindung anwenden kann, wurde doch gefunden, daß, wenn die Zuführmenge wesentlich über den Betrag von 75o Volumen Zufuhrgas auf i Volumen Kontaktmasse in der Stunde hinausgeht,' der Betrag an zu Chlor umgesetztem Chlorwasserstoff ziemlich schnell abfällt. Doch fällt bei diesen höheren Zufuhrmengen die Produktionsmeng, - an Chlor in Kilogramm pro Stunde oder in Tonnen pro Tag nicht in gleichem Maße ab, in dem die Umwandlung abnimmt. Wenn daher besonders wirksame Methoden zur Abtrennung und Gewinnung von Chlor aus inerten atmosphärischen Gasen zur Verfügung stehen und Chlorwasserstoff, der aus dem Reaktionsgefäß austritt, vorhanden ist, so ist es vorteilhaft, mit höheren Zufuhrmengen zu arbeiten. Die Wiedergewinnung und Abtrennung des gewonnenen Chlors und des Chlorwasserstoffs, der an der Reaktion nicht teilgenommen hat, kann auf einem der vielen in der Technik bekannten Wege erfolgen, z. B. indem man die Gase, die aus dem Reaktionsgefäß entweichen, über gekühlte Oberflächen leitet, wobei Wasser und der größte Teil des Chlorwasserstoffs, der sich ja leicht in Wasser löst, kondensiert werden, worauf man die dieser Kondensation entweichenden Gase im Geg,:nstrom zu einer chlorlösenden Flüssigkeit, z. B. Tetrachlorkohlenstoff, führt, wobei das Chlor absorbiert wird und die inerten Gase und der nicht in die Reaktion einbezogene Sauerstoff vom Chlor getrennt werden. Der wiedergewonnene Chlorwasserstoff kann in das Reaktionsgefäß zurückgeleitet werden, wobei zusätzliche Mengen Chlorwasserstoff aus anderer Quelle sowie weitere Mengen Luft zugesetzt werden können.
  • Zur Durchführung des Verfahrens wird die erfindungsgemäß zu verwendende Kontaktmasse zweckmäßig so hergestellt, daß Chromsäure bzw. Chromtrioxyd bei 400° nicht wesentlich übersteigenden Temperaturen im `'Wasserstoffstrom zu dunklem Chromoxyd reduziert wird.
  • Bei der Herstellung der Kontaktmasse kann man auch handelsübliches Chromoxyd verwenden, das eine dunkle bläulichgrüne Färbung aufweist und üblicherweise für Anstrichzwecke benutzt wird. Obwohl eine derartige Form des Chromoxyds nicht immer das hohe Maß katalytischer Aktivität besitzt, wie sie ein Chromoxyd zeigt, das aus einer Chromverbindung hergestellt ist, die leicht zu katalytisch wirksamem ChromoxydbeiTemperaturen nicht wesentlich über 400° reduzierbar ist. Außerdem kann das handelsübliche Chromoxyd Mischungen verschiedener physikalischer Formen der Verbindung enthalten, die in irgendeinem Zeitabschnitt der Fabrikation Temperaturen, die oberhalb der Glühtemperaturen liegen, ausgesetzt waren.
  • Dunkles, ungeglühtes Chromoxyd wird zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zweckmäßig in einfacher Weise aus gereinigter Chromsäure durch Erhitzen einer Menge dieses Materials bei einer oberhalb ioo° liegenden Temperatur hergestellt, aber unterhalb von Temperaturen, die 400° wesentlich überschreiten. Hierbei wird die Chromsäure zunächst in Chromtrioxyd übergeführt. Dieses Oxyd ist dann leicht reduzierbar, und zwar zweckmäßig mit gasförmigen reduzierenden Mitteln, vorzugsweise Wasserstoff, bei Temperaturen, die innerhalb, der angeführten Grenzen liegen, wobei das gewünschte dunkle, ungeglühte Chromoxyd erhalten wird. Die Reaktion des Chromtrioxyds zu Chromoxyd mittels Wasserstoffs ist für die Zwecke der vorliegenden Erfindung vorzuziehen, da die Reduktion des Wasserstoffs im wesentlichen keine Verunreinigungen im Oxydmaterial hinterläßt, die dessen katalytische Wirksamkeit unterbinden könnten. Bei der Herstellung der Kontaktmasse kann das dunkle, ungeglühte Chromoxyd unmittelbar auf der Oberfläche und innerhalb der Zwischenräume eines inerten porösen Trägers niedergeschlagen werden, oder es kann gesondert von dem Trägermaterial in verhältnismäßig groben Partikeln gewonnen werden und darauf zu geeigneter Feinheit vermahlen werden.
  • Ein Niederschlag von dunklem, ungeglühtem Chromoxyd wird auf chemischem Wege in geeigneter Weise erhalten, wenn man Chromsäure in Wasser löst, wobei die Menge Chromsäure der Menge Chromoxyd, die man auf dem Tiäger niederschlagen will, entsprechen sollte. Dann wird der poröse inerte Träger, in diesem Falle vorzugsweise aktiviertes Aluminiumoxyd, in der Lösung untergetaucht, und anschließend der Chromsäureniederschlag zu Chromtrioxyd entwässert. Dann wird das Trioxyd reduziert, indem man in geeigneter Weise Wasserstoff bei einer 400° nicht übersteigenden Temperatur über die Teilchen der :Masse leitet.
  • Außerdem kann dunkles, ungeglühtes Chromoxyd in Form eines feinen Pulvers mit einem anorganischen inerten Trägermaterial zu einem wäßrigen Schlamm beider Komponenten verrührt werden, worauf man die Mischung trocknet und zum Gebrauch im Reaktionsraum zu Stücken geeigneter Größe zerkleinert.
  • Ein weiteres Verfahren zur Vereinigung des dunklen, ungeglühten Chromoxyds mit dem inerten Träger besteht darin, daß ein dunkles, ungeglühtes Chromoxyd zu geeigneter Feinheit vermahlen wird. Nach dem Anmachen mit Wasser werden dann Kügelchen oder verhältnismäßig große Stückchen des Trägermaterials in den wäßrigen Schlanun getaucht, wobei die feineren Teilchen des ungeglühten, dunklen Chromoxyds physikalisch auf den Oberflächen der Kügelchen oder Stückchen des Trägers niedergeschlagen werden. Darauf wird die Masse bei Temperaturen, die etwa 400° nicht übersteigen, getrocknet. Beispiel i Eine Katalysatormasse wird in folgender Weise hergestellt: 531/2 Gewichtsteile gepulvertes Aluminiumoxyd werden mit Wasser zu einem dicken Schlamm angerührt. Diesem Schlamm werden 561!/, Gewichtsteile handelsübliches dunkles, ungeglühtes Chromoxyd von dunkler bläulichgrüner Färbung, das zu einer Feinheit von 155o bis 14000 Maschen/qcm vermahlen ist, zugegeben. Die ganze Masse wird kräftig gerührt, bis eine gleichförmige Mischung erhalten wird. Darauf wird aus der Mischung überschüssiges Wasser entfernt, und es verbleibt eine dicke plastische Masse, die in einem Ofen 16 Stunden lang getrocknet wird. Die getrocknete Masse ist leicht zerreibbar und wurde zu Stücken von 2,5 bis 5o Maschen ,,'qcm gebrochen. Dann wurden ioo g der Kontaktmasse in ein Reaktionsrohr aus Quarz von 2,54 cm innerem Durchmesser eingebracht und indirekt mittels eines rohrförmigen elektrischen Ofens auf eine Temperatur zwischen 420 und 43o° erhitzt. Eine Mischung von Chlorwasserstoff und Luft wurde durch das den Katalysator enthaltende Quarzrohr geleitet, wobei das Volumverhältnis von HCl zu Luft sich wie i : i,ig verhielt und folgende Ergebnisse erzielt wurden: Bei Zuführung der gasförmigen Mischung zum Reaktionsgefäß mit einer Zufuhrmenge von 150 ccm stündlich auf i g Kontaktmasse steigend bis zu 380 ccm auf je 1 g Kontaktnasse ergab sich eine Umwandlung von Chlorwasserstoff zu Chlor von 68°/o der Theorie, die bei höheren Zufuhrraten abzunehmen begann, bis bei einer Zufuhrmenge von stündlich 530 ccm auf i g Kontaktmasse die Umwardlung von Chlorwasserstoff zu Chlor 64°/a der Theorie betrug.
  • Zwei weitere Katalysatoren, die 28 bzw. 20°/o des dunklen, ungeglühten Chromoxyds enthielten, wurden in genau derselben Weise, wie in obigem Teil des Beispiels beschrieben, hergestellt, und eine Mischung von Chlorwasserstoff und Luft im Verhältnis i : i,i9 in das Reaktionsgefäß in derselben Menge, wie oben beschrieben, eingeleitet mit dem Ergebnis, daß die Umwandlung von Chlorwasserstoff zu Chlor für beide Kontaktmassen bei Zufuhrmengen bis zu 300 ccm/Std. auf i g Kontaktmasse etwa 67°/o der Theorie entsprach. Der Prozentsatz der Umwandlung begann dann bei einer Kontaktmasse, die 2o0/0 dunkles, ungeglühtes Chromoxyd enthält, langsam zu fallen, bis bei einer stündlichen Zufuhrmenge von 500 ccm auf i g Kontaktmasse die Umwandlung von HCl zu Chlor auf 62°/o gefallen war. Der Katalysator, der 28°/o dunkles, ungeglühtes Chromoxyd enthielt, behielt seine Fähigkeit bis zu einer Zufuhrmenge von annähernd 400 ccm/Stunde auf je i g Kontaktmasse. Bei dieser Zufuhrmenge begann der Prozentsatz der Umwandlung langsam zu fallen, bis bei einer Zufuhrmenge von 50o ccm/Stunde auf i g Kontaktmasse die Umwandlung sich auf 64°/o verringert hatte.
  • Beispiel 2 Eine Kontaktmasse wird durch Auflösen von 39 Teilen Chromtrioxyd (Cr 03) in 150 ccm Wasser unter Zugabe von 70 g eines aktivierten Aluminiumoxyds von io bis 30 Maschen/qcm hergestellt. Die gesamte Lösung wird von dem porösen aktivierten Aluminiumoxyd absorbiert und die Masse in einem geeigneten Behälter untergebracht und in diesem über Nacht auf 17o° in einem Ofen erhitzt. Die getrocknete poröse Kontaktmasse wird dann auf 200° erhitzt und 4 StundenWasserstoff darübergeleitet. Diese Kontaktmasse wird im gleichen Reaktionsgefäß wie im Beispiel i verwendet. Eine Mischung von CWorwasserstoff und Luft im Verhältnis von i Volumen Wasserstoff auf 1,2 Volumen Luft wird über die Kontaktmasse bei einer Temperatur von 425° mit folgendem Ergebnis geleitet
    Tem- Ausbeute
    Volumen Zufuhrgas
    e Volumen Kontaktmasse/ Umwandlung g C12 g C12
    ratur Stunde gKontaktmasse,% gCr203.'
    o C o.0 Stunde Stunde
    425 340 67,4 015 0,50
    425 532 64,8 0,23 0,76
    425 68o 63 0,30 1,0
    Beispiel 3 Wie im Beispiel i wird eine Kontaktmasse, die 10% dunkles, ungeglühtes Chromoxyd enthält, aus 13 g Chromtrioxyd (C03), in 30 ccm Wasser gelöst, dem 9o g poröse Aluminiumoxydkügelchen von 3o bis 5o Maschen/qcm zugesetzt werden, hergestellt. Die Kügelchen werden dann über Nacht auf iio° erhitzt, dann auf 18o° gebracht und gasförmiger Wasserstoff 4 Stunden darübergeleitet.
  • Ein Gas der Zusammensetzung des Beispiels 2 wird dann über die Kontaktmasse in einem Quarzrohr von 2,54 cm innerem Durchmesser geleitet, wobei indirekt mittels eines elektrischen Ofens erhitzt wird. Man erhält folgende Ergebnisse:
    Tem- Volumen Zufuhrgas Ausbeute
    Pe Volumen Kontaktmasse/ Umwandlung g C12 g C12
    ratur Stunde g Kontaktmasse/ g Cr, 03/
    o C 0,;a Stunde Stunde
    425 340 64,3 o,14 1,4
    425 532 64,7 0,23 2,3
    425 68o 62,2 0,29 2,9r3
    Beispiel 4 Eine Kontaktmasse, die 5°/° dunkles, ungeglühtes Chromoxyd auf porösem aktivem Aluminiumoxyd enthält, wird in der gleichen Weise wie nach den Beispielen 2 und 3 hergestellt, nur unter Abwandlung der Menge des angewandten Chromtrioxyds. Nachb -hardlurg wie in den Beispi,len 2 und 3 bzscltrieben. Das Zufuhrgas, das i Volum°n Chlorwasserstoff auf 1,2 Volt mcn Luft enthält, wird über die auf 425° erhitzte Kontaktmasse geleitet, wobei folgende Ergebnisse erzielt werden.
  • Bei einer Merge von 340 Volumen Zufuhrgas auf i Volumen Kontaktmasse Stunde beträgt die HCl-Merge, die in Chlor übcrg_führt wird, 62,6°;'o der Theorie unter Gewinnurg von o,135 g Chlor;'Stunde auf i g Chromoxyd.
  • Beispiel 5 4o Teile handelsübliches dunkles, ungcglühtes Chromoxyd werden in einem geeigneten Behälter untergebracht und mit 6o ccm Wasser arg,-schlämmt. Die Mischung wird dann gerührt, wob-,i io5 g Aluminiumoxyd langsam zugegeben werden. Die Mischung bildet dann eine dicke kittähnliche Masse, die über Nacht in einem Ofen bei iio° gArocknet wird. Die erhaltene harte, poröse Masse wird in kleine Stückchen von etwa 2,5 bis io Maschen/qcm gebrochen. Diese werden darauf in einem Quarzrohr mit 2,54 cm innerem Durchmesser indirekt in einem rohrförmigen elektrischen Ofen erhitzt. Die Reaktion wird bei verschiedenen Temperaturen ausgeführt und jeweils die Umwandlung des Chlorwasserstoffs zu Chlor festgestellt, wobei man Zufuhrgas, das i Volumen Chlorwasserstoff auf 1,52 Volumen Luft enthält, durch das Reaktionsgefäß in einer Merge von 65 ccm auf i g Kontaktmasse/Stunde leitet. Man erhält folgende Ergebnisse
    Tempuratnr Umwandlung
    o C n.
    n
    340 52
    370 63
    400 72
    425 73
    :f82 66
    Oberhalb 490- beläuft sich die in Chlor umgewandelte Menge Chlorwasserstoff auf weniger als 650/e und fällt bei Erhöhung der Temperatur schnell ab.
  • Beispiel 6 61 g dunkles, ungeglühtes Chromoxyd von matter dunkler bläulichgrüner Färbung und 113 g feingemahlener Bimsstein werden zusammen in Wasser aufgeschlämmt, wobei sich ein dicker plastischer Brei bildet. Dieser wird über Nacht in einem Ofen bei ioo° getrocknet und danach in Teilchen gebrochen, die eine Feinheit von 35 bis 62 Maschen/qcm aufweisen mit einigen kleineren Partikeln mit einer Feinheit von etwa 1550 Maschen/qcm und mehr. Die Kontaktmasse wird in einem Reaktionsgefäß, wie im Beispiel i beschrieben, untergebracht und ein Gasstrcm mit 78 Volumproz_r:t Chlorwasserstoff und 22 Volumprozent Sauerstoff mit einer Geschwindigkeit von 6o 1/Stunde darübergeleitet, wobei eine Temperatur der Kontaktmasse von 480° aufrechterhalten wird. Man erhält folgende Daten
    Volumen Zufuhrgas
    Volumen Kontaktmasse,1Stunde ........ 300
    0 0 Umwandlung . . . .. . . . . . .. . . . . . . . . . 660,.0
    g Cl,
    g Kontaktmasse; Stunde . . . . . . . . . . . . . . . 0,14
    g C12
    g Cr, 03,.'Stunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,40

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Chlor durch katalytische Oxydation von Chlorwasserstoff, dadurch g--kennzeichnet, daß unter Einhaltung von Temperaturen im wesentlichen zwischen 340 und 48O° eine aus inertcm Träger und auf diesem aufgebrachtem dunklem, ungeglühtem Chromoxyd bestehende, vorzugsweise poröse Kontaktmasse benutzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Oxydation ein Gemisch von Chlorwasserstoffgas und Sauerstoff oder Luft, vorzugsweise in einem Verhältnis von Chlorwasserstoff zu Luft, wie 1 : 0,95 bis i : 3 unterworfen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch von Chlorwasserstoffgas und Luft unter Anwendung von 3oo bis 650 Volumen des Gasgemisches auf i Volumen Kontaktmasse in der Stunde über die Kontaktmasse geleitet wird.
  4. 4. Verfahren zur Herstellung der Kontaktmasse zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß Chromsäure bzw. Chromtrioxyd bei 400 nicht wesentlich übersteigenden Temperaturen im Wasserstoffstrom zu dunklem Chromoxyd reduziert wird.
  5. 5. Verfahren zur Herstellung der Kontaktmasse zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß feinverteilter inerter Trägerstoff, vorzugsweise aktiviertes Aluminiumoxyd, mit einer Lösung von Chromsäure imprägniert und das Produkt gemäß Verfahren nach Anspruch 4 reduziert wird.
  6. 6. Verfahren zur Herstellung der Kontaktmasse zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß dunkles Chromoxyd mit feinverteiltem Träger gemischt, das Gemisch angepastet und die Paste getrocknet wird.
DED5149A 1949-08-27 1950-08-01 Verfahren zur Gewinnung von Chlor durch katalytische Oxydation von Chlorwasserstoff Expired DE851054C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1113929B (de) * 1958-12-10 1961-09-21 Dynamit Nobel Ag Verfahren zur Herstellung eines Katalysators fuer die Gewinnung von Chlor aus Chlorwasserstoff
EP0184413A2 (de) * 1984-12-03 1986-06-11 MITSUI TOATSU CHEMICALS, Inc. Verfahren zur Herstellung von Chlor

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