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Schüttelförderer mit mehreren hintereinanderliegenden Aufgabestellen
für das Fördergut
Es ist öfter erwünscht, längs einer Fördereinrichtung an verschiedenen
Stellen Transportgüter aufnehmen zu können. Das ist beispielsweise dann der Fall,
wenn in der chemischen oder Nahrungsmittelindustrie Chemikalien oder sonstige Stoffe
aus mehreren Vorratsbehältern mittels einer einzigen Fördereinrichtung ihrer weiteren
Verarbeitung zugeführt werden sollen. Besteht dabei die verwendete Fördereinrichtung
nur aus einer einzigen Förderstrecke, etwa einem endlosen Transportband od. dgl.,
so ist der Förderquerschnitt durch die maximal erforderliche Förderleistung festgelegt.
Aus diesem Grunde ist dieses Prinzip nur bei relativ kurzer Förderlänge wirtschaftlicb
auszunutzen, da immer nur ein geringer Teil des zur Verfügung gestellten Querschnitts
ausgenutzt wird. Das gilt auch für Förderrinnen mit Antrieb durch elektromagnetische
Schwingungserreger, wie eine solche in Fig. I der Zeichnung mit beispielsweise drei
Aufgabebunkern dargestellt ist. Als Fördereinrichtung dient hier die Rinne R, die
über die Lenkerfedern mit der Unterlage bzw. dem Fundament U verbunden ist. Der
Antrieb der Rinne wird in bekannter Weise durch einen elektromagnetischen Schwingmotor
V bewirkt, der über einen Kasten oder sonst ein biegesteifes Anschlußglied K mit
geeignetem Anstellwinkel am Rinnenboden angreift. Das Fördergut wird aus den Bunkern
Bl, B2., Bs an geeigneten Stellen aufgegeben, und es ist aus den Rinnenquerschnitten
der Fig. 1 a ersichtlich, daß die Ausnutzung der Rinne denkbar ungünstig ist. Der
Schwingmotor muß ebenfalls in seiner Leistung für die maximale Fördermenge bemessen
sein, selbst wenn der Betrieb derart ist, daß die Aufgabe aus einzelnen Bunkern
zeitweilig teilweise oder ganz entfällt, wie es beispielsweise bei
der
Entaschung von Kesselanlagen der Fall sein kann.
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Eine solche elektromagnetisch angetriebene Förderrinne stellt bekanntlich
ein Zweimassenschwingsystem dar, dessen mechanisches Ersatzsch'ema in Fig. 2 dargestellt
ist. Die FreimasseMt ist über die Federn L mit der Arbeitsmasse Ma verbunden, an
die die Nutzmasse Mn angeschlossen ist.
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Zwischen beiden Massen wirken die elektromagnetischen Erregerwechselkräfte
k = K cos ot, worin K die Erregerwechselkraft bedeutet. Die Eigenfrequenz des Systems
to = I/2 z l/L/M wird so gewählt, daß ein stabiler Betriebgewährleistet ist.
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Soll die Fördereinrichtung für mehrere hintereinanderl iegende Aufgabestellen
als ein solches Zweimassenschwingsystem in wirtschaftlicher Weise betrieben werden,
so lassen sich die eingangs geschilderten Mängel dadurch beseitigen, daß erfindungsgemäß
mehrere einzeln für sich elektromagnetisch angetriebene und abgestimmte Förderstrecken
derart in Förderrichtung hintereinandergeschaltet sind, daß der Förderquerschnitt
zunimmt.
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Die Anordnung kann je nach den vorliegenden Betriebsverhältnissen
so getroffen sein, daß der Förderquerschnitt jeder einzelnen Rinne gegen ihr Auslaufende
hin zunimmt und/oder daß jede nachfolgende der hintereinandergeschalteten Rinnen,
die mit jeweils gleichbleibendem Förderquerschnitt ausgeführt sind, gegenüber der
vorhergehenden Rinne einen größeren Querschnitt besitzt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Fig. 3 bis 6 dargestellt,
wovon Fig. 3 eine Fördereinrichtung mit drei Vorratsbunkern B1, B2, -zeigt. Die
gesamte Förderstrecke wird dabei von den drei Förderrinnen Rt, R2, R3 überbrückt,
die jede einzeln für sich, also unabhängig voneinander, angetrieben und abgestimmt
sind. Der Antrieb wird durch elektromagnetische Schwingmotoren V,,V2,V3 bewirkt,
die über ein biegesteifes Glied K1, K2, K3 mit passendem Anstellwinkel am Rinnenboden
angreifen. Während die Rinnen Rt und R2 an weichen Federn F im Raum frei schwebend
aufgehängt sind, ist die Rinne R3 als lenkergeführte Förderstrecke ausgeführt, wobei
die Lenkerfedern L, die die Rinne mit ihrer Unterlage U verbinden, gleichzeitig
auch zur Abstimmung dienen können. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß jede
einzelne Rinne mit gleichbleibendem Förderquerschnitt ausgeführt ist, daß aber der
Querschnitt der Rinne R2 um einen der aus dem Bunker B2 aufgegebenen Menge entsprechenden
Betrag größer ist und daß wiederum der Förderquerschnitt der Rinne R3 gegenüber
dem der Rinne R2 vergrößert ist. Die drei Förderstrecken sind in Förderrichtung
stufenweise so angeordnet, daß sich die Rinnen je nach Art des zu fördernden Materials
mehr oder weniger stark überlappen.
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Eine solche Anordnung ist naturgemäß nur dann ausführbar, wenn genügend
Raum zur Verfügung steht, da die letzte Rinne gegenüber der ersten Rinne je nach
der Förderlänge unter Umständen sehr viel tiefer zu liegen kommt. Falls, durch die
örtlichen Betriebsverhältnisse bedingt, eine solche Aufstellung nicht möglich ist,
so kann nach Fig. 4 die Anordnung auch so getroffen sein, daß eine oder mehrere
Rinnen nicht in waagerechter Richtung fördern, sondern schräg nach oben geneigt
gerichtet sind. Wie aus dem Schnitt A-A ersichtlich, kann die Querschnittsform der
Rinnen beliebig gewählt werden. Beispielsweise ist bei der Anordnung nach Fig. 4
die Rinne Rt geschlossen mit kreisförmigem Querschnitt ausgeführt, während die Rinne
R2 eine offene Bauart darstellt. Je nach den Betriebsbedingungen kann dabei die
Fördergeschwindigkeit der jeweiligen Fördermenge angepaßt sein. Davon ist es auch
abhängig, welche Form der Uberlappung der einzelnen Rinnen zu wählen ist. In Fig.
5a ist beispielsweise die Stoßstelle von zwei geschlossenen Förderrohren und in
Fig. gb die Stoßstelle von zwei offenen Förderrinnen mit trapezförmigem Querschnitt
dargestellt.
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Während des Betriebs gelangt das Fördergut von der einen Förderstrecke
zur anderen durch einen mehr oder weniger großen freien Fall. Es ist daher je nach
dem zu fördernden Material notwendig, die Stoßstellen beispielsweise mit Gummimanschetten
abzudichten oder einen aufgebördelten Rand vorzusehen bzw. sonst in geeigneter Form
für einen geeigneten Abschluß zu sorgen, der vor allem dann notwendig ist, wenn
eine Förderstrecke gegenüber der anderen aufwärts gerichtet ist. In jedem Fall aber
muß dafür gesorgt werden, daß jede Förderrinne für sich frei und unbehindert schwingen
kann, unabhängig davon, mit welchen Frequenzen die Rinnen betrieben werden. Es kann
auch der Förderquerschnitt jeder einzelnen Rinne vom Einlaufende zum Auslaufende
zunehmen. Es kann dies beispielsweise zweckmäßig sein, wenn während des Transports
gleichzeitig eine Mischung, Klassierung, Trocknung od. dgl. erfolgen soll.
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Die mit zunehmendem Querschnitt längs der Fördereinrichtung angeordneten
einzelnen Förderstrecken bringen noch den weiteren Vorteil mit sich, daß einzelne
Förderstrecken untereinander oder die gesamte Förderstrecke wahlweise in ihrer Förderlänge
teleskopartig geschachtelt werden kann. Fig. 6a zeigt beispielsweise eine Fördereinrichtung
mit offenen Rinnen in maximaler Förderlänge, während Fig. 6h die wahlweise verkürzte
Förderlänge erkennen läßt.
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Die einzelnen Förderstrecken der gesamten Fördereinrichtung können
mit verschiedenen Querschnittsformen, halbrund, rechteckig, trapezförmig, offen
oder geschlossen, und in verschiedenen Längen zusammengesetzt sein. Je nach den
Betriebsbedürfnissen können die einzelnen Rinnen der gesamten Förderstrecke für
die Trocknung, Klassierung und/oder Sortierung der Güter mit entsprechenden Einrichtungen
versehen sein.