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Verfahren sowie Preß- und Heizform zur Laufflächenerneuerung abgefahrener
Bereifungsdecken für Luftbereifungen
Die Erfindullg bezieht sich auf die Laufflächenerneuerung
abgefahrener Bereifungsdecken für Luftbereifungen. Solche Laufflächenerneuerung
ist dann erfolgreich und kann beliebig wiederholt werden, wenn die Abnutzung sich
auf den Laufgummi beschränkt hat und die Gewebeeinlage unbeschädigt geblieben ist.
ILTm einen neuen Laufstreifen anbringen zu können, muß die abgenutzte Decke einer
Vorbehandlung unterworfen werden, die im Abschälen des noch stehengebliebenen Gummis
zur Erzielung einer gleichmäßigen Auflagefläche für den neuen Laufstreifen aus unvulkanisierter
Kautschukmischung und Bürsten und .Nufrauleu dieser Auflagefläche besteht. Dabei
wur(le bisher mehr Gummi entfernt, als zur Erneuerung der abgenutzten Fläche notwendig
war; so z. B. wurden meist die beiden seitlichen Schultern der Lauffläche, die kaum
mit der Fahrbahn in Berührung gekommen waren, mit fortgenommen, wodurch allerdings
die Handhabung der Schäl- und Aufrauhwerkzeuge erleichtert wurde. Man hat auch schon
versucht, diese seitlichen Schultern stehen zu lassen und nur den von der Ahnutzung
begrenzten Teil der Lauffläche rinnenartig abzuschälen. Man stellte sich vor, daß
die stehengebliehenell seitlichen Schultern dann als Dämmleisten
gegen
den beim Vulkanisieren flüssig werdenden Kautschuk dienen konnten. Im allgemeinen
gehen aber gerade durch die seitlichen Schultern Gleitschutzrillen, durch die der
Kautschuk sich dann verläuft, so daß auch dieses Verfahren zu keinem befriedigenden
Ergebnis führen konnte.
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Nach der Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß
zu beiden Seiten der abgenutzten Lauffläche je eine Rille von einer Tiefe eingeschnitten
wird, die noch unter den abgefahrenen Teil der Lauffläche reicht, wobei es zweckmäßig
ist, nicht bis auf die Gewebedecke der Karkasse zu gehen, sondern noch eine ausreichende
Lage vom ursprünglichen Gummi stehenzulassen, mit dem sich der Kautschuk beim Vulkanisieren
widerstandsfähiger verbindet als mit der Gewebedecke. Diese Rillen werden dann,
nachdem zwischen ihnen die abgefahrene Lauffläche aufgerauht ist, mit starren Ringleisten
ausgefüllt, die zweckmäßig mit der ringförmigen äußeren Heizform wärmeleitend verbunden
sind oder damit aus einem Stück bestehen und beim Vulkanisieren der aufgelegten
unvulkanisierten Kautschukmischung als Dämmwände dienen. Diese Dämmwände leiten
gleichzeitig die Vulkanisationswärme dorthin, wo eine innige Verbindung mit der
unbeschädigten Gummilage herbeigeführt werden muß. Dieses Verfahren ermöglicht es
zum ersten Male, nur den abgefahrenen Gummi der Lauffläche zu erneuern, was eine
erhebliche Ersparnis an Gummi und, da das Abschälen fortfällt, eine Vereinfachung
der Vorbereitungsarbeit zur Folge hat. Außerdem ergibt sich eine genaue Zentrierung
der Lauffläche. Der Vulkanisationsdruck und die Vulkanisationswärme werden in der
Hauptsache auf den zu vulkanisierenden Teil der Lauffläche begrenzt, was eine Schonung
des noch unverbrauchten Gummis bedeutet. Die Lauffläche kann so oft erneuert werden,
wie die Karkasse unbeschädigt bleibt.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung in Fig. I in einer Seitenansicht
und in Fig. 2 in einem Querschnitt nach der Linie II-II der Fig. I dargestellt;
Fig. 3 zeigt die Bereifungsdecke mit zu erneuernder Lauffläche und einer um diese
herumgespannten Heizform, eingespannt zwischen zwei auf einem Werktisch drehbar
angeordneten Drucktellern.
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Wie die Fig. 2 erkennen läßt, wird zu beiden Seiten der abgenutzten
Lauffläche der Bereifung r je eine radial in den Reifen eindringende Rille von einer
Tiefe eingeschnitten, die noch unter den abgefahrenen Teil der Lauffläche reicht.
Die zwischen diesen beiden Rillen liegende abgefahrene Lauffläche wird nicht weiter
abgeschält, sondern nur aufgerauht. Dabei ist es zweckmäßig, die in die beiden Rillen
einmündenden Ränder der abgefahienen Lauffläche etwas tiefer aufzurauhen, wie das
in Fig. 2 gestrichelt angedeutet ist, um hier eine besonders widerstandsfähige Verbindung
zwischen dem aufgetragenen neuen und dem unbeschädigten alten Reifengummi herbeizuführen.
Diese Rillen werden dann mit starren Ringreifen 4 ausgefüllt, die bei dem Ausführungsleispiel
einen Teil der äußeren Heizform 2 bilden. Sie können aber auch damit wärmeleitend
und axial versetzbar verbunden sein. Der Raum zwischen den starren Ringleisten 4
wird dann mit unvulkanisierter Kautschukmischung aufgefüllt. In bekannter Weise
können an der Heizform 2 auch Gleitschutzrippen mit vorgesehen sein.
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Eine ringförmige Gleitschutzrippe 5 ist in Fig. 2 dargestellt. Die
Heizform 2 besteht aus zwei Ringteilen, die um ein Gelenk g um die Bereifung herumklappbar
sind und mittels eines Spannbügels lo zusammengehalten werden. Der Heizraum 6 jedes
Ringteiles ist mit Stutzen zur Durchleitung von Heizdampf ausgestattet. Als innerer
Druckkörper wird der Bereifungsschlauch 7 verwendet, zu welchem Zweck die Bereifungsdecke
I auf die Felge 8 aufgezogen ist. Zum Vulkanisieren wird die mit der Heizform 2
umspannte Bereifung 1 zwischen zwei auf einem Werktisd 1 1 angeordneten Haltetellern
12 eingespannt (Fig. 3).
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Nach Abnutzung dieser so erneuerten Lauffläche kann dieselbe mittels
der gleichen Form und ohne daß zuvor die Rillen erneut eingeschnitten zu werden
brauchen, wieder erneuert werden. Es bedarf keiner weiteren Vorbereitungsarbeit,
sondern lediglich der Aufrauhung der abgefahrenen Lauffläche.
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Auch in dieser Beziehung bringt das erfindungsgemäße Verfahren eine
erhebliche Vereinfachung mit sich.
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PATENTANSPROCHE: I. Verfahren zur Lau fflächenerneuerung abgefahrener
Bereifungsdedcen für Luftbereifungen durch Aufvulkanisieren einer solchen aus unvulkanisierter
Kautschukmischung, dadurch gekennzeichnet, daß zu beiden Seiten der abgenutzten
Lauffläche je eine Rille von einer Tiefe eingeschnitten wird, die noch unter den
abgefahrenen Teil der Lauffläche reicht, die letztere dann zwischen den beiden Rillen
aufgerauht und mit unvulkanisierter Kautschukmischung belegt wird, worauf die Rillen
mit starren Ringleisten ausgefüllt werden, die zweckmäßig mit der Heizform wärmeleitend
verbunden sind oder damit aus einem Stück bestehen.