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Glas- od. dgl. Bandschleifmaschine Das Schleifen von geraden, schrägen
und Modellkanten bzw. geschweiften und runden Flächen geschah bislang mittels Schleifscheiben.
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Dieses Verfahren ist aber außerordentlich umständlich und zeitraubend.
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Es sind auch schon Einrichtungen bekannt, die das Naßschleifen von
Glasplatten oder Körpern unter Zuhilfenahme von Schleifbändern ermöglichten.
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Diese Einrichtungen sind jedoch sehr primitiv. Sie weisen u. a. vor
allem den Nachteil auf, daß entweder überhaupt keine Abstützmittel für die zu schleifenden
Werkstücke an ihnen angebracht sind, so daß der das Werkstück gegen das nach unten
laufende Schleifband anpressende Arbeiter gleichzeitig auch den sehr starken Zug
des Bandes dauernd mit den Händen bzw. mit den Armen auffangen muß, was äußerst
anstrengend und ermüdend ist und wodurch die Leistungsfähigkeit des Arbeiters naturgemäß
herabgesetzt wird oder aber solche die stellenweise ein Verkanten der Werkstücke
zulassen und damit kein exaktes Arbeiten.
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Als weiterer Nachteil bei den bekannten Einrichtungen ist anzusehen,
daß stets nur eine Schleifbandauflage für geraden Schliff oder eine Auflage für
Formschliff sich einsetzen läßt, so daß der in besonderen Fällen in Frage kommenden
Auflagekörper im Bedarfsfall evtl. erst eingesetzt bzw. ein anderer vorher ausgewechselt
werden muß.
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Hier Abhilfe zu schaffen, ist Zweck der Erfindung. Er wird dadurch
erreicht, daß im Bereich der Werkstückbearbeitung besondere Aufstütz- bz-%v.
Widerlagerorgane
für :die zu bearbeitenden Werkstücke und das Laufhand angeordnet sind, wobei als
Aufstützorgane dem Laufband vorgelagerte Rollen od. dgl. als Widerlagerorgane dagegen
auf der Rückseite des Laufbandes sich abstützende Platten dienen, die jeweils paarweise
untereinanderliegend angeordnet sind.
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Die Zeichnung stellt den Gegenstand der Erfindung beispielsweise dar.
Es zeigt Abb. r eine Glas- od. dgl. Bandschleifmaschine mit in vertikaler Ebene
gelagertem Schleifband in Seitenansicht, Abb.2 die Bandschleifmaschine von vorn
gesehen, -Abb.3 eine Schleifmaschine mit in horizontaler Ebene liegendem Schleifband,
Abb. 4 ein im anderen Maßstab gezeichnetes Widerlagerorgan mit verschiedenen Formplatten
im Längsschnitt, Abb.5 das Widerlagerorgan gemäß Abb.4 im Querschnitt, Abb. 6 ein
den zu bearbeitenden Werkstücken als Aufstützorgane dienendes Rollenpaar in Vorderansicht
und Abb.7 das Rollenpaar gemäß Abb.6 in Diraufsicht.
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Eine Glas- ad. dgl. Bandschleifmaschine gemäß der Erfindung wird zweckmäßig
und im wesentlichen gebildet aus einem Gehäuse a, einem Schleifband b sowie besonderen
Aufstütz- bzw. Widerlagerorganen.
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Das Gehäuse kann eine aus der Zeichnung ersichtliche oder sonst beliebige
Formgestaltung aufweisen. Dasselbe ist nach vorn zu mit einer Öffnung a1 versehen,
unterhalb welcher sich eine Tischplatte befindet, wobei die erstere das Schleifband
im Bereich der Werkstückbearbeitung freiläßt. Das Gehäuse kann ein- oder mehrteilig
sein.
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Es ist mit einer Türa2 ausgestattet, um im Bedarfsfall an die Inneneinrichtung
der Maschine gelangen und beispielsweise ein leichtes Auswechseln des Schleifbandes
vornehmen zu können.
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Die Wasserzufuhr erfolgt über einen am Gehäuse oben angebrachten an
eine Wasserleitung anzuschließenden Stutzen a3, der mit einer durch einen Hahn a4
regulierbaren Nebeldüse i in Verbindung steht.
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Das nichtverbrauchte Wasser sammelt sich unten im Gehäuse und wird
über einen weiteren Stutzen a5 abgeleitet.
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Das Schleifband läuft über Riemenscheiben g und h, von denen die obere
elastisch nachgiebig gelagert ist, derart, daß das Band dauernd so unter Spannung
gehalten wird, wie dies das ordnungsmäßige Schleifen erfordert.
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Die Riemenscheibe g ist hierbei auf einem mit Kugellager ausgestatteten
Bolzen mit Halteklotz i gelagert, der auf zwei Stangen k durch eine unter dem Klotz
sich befindliche Druckfederl oder auch auf sonstige Weise nach oben gedrückt wird,
bis das Band entsprechend stramm sitzt. Während die beiden Stangen sich nun auf
einem in horizontaler Ebene drehbaren Querstück m abstützen, sind sie oben mit einer
Traversen verbunden, die von außen durch eine Stellschraubev um die Drehachse des
Querstückes geschwenkt werden kann, wodurch gleichzeitig ermöglicht wird, daß das
der oberen Riemenscheibe aufliegende Schleifband sich der unteren Riemenscheibe
gegenüber genau einstellen bzw. zwischen ihnen bestehende Differenzen ohne Schwierigkeiten
ausgleichen lassen.
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Der an der Maschine oben vorgesehene Schalthebel p dient dem Momententspannen
des Schleifbandes. Derselbe ist um den Punkt p1 schwenkbar am Gehäuse angelenkt
und läßt sich in der Spann-oder Entspannungslage durch Einrasten eines mit ihm in
horizontaler Ebene verschiebbar verbundenen unter Federwirkung stehenden Steckers
p2 in entsprechenden in der Gehäuserückwand vorhandenen Löcheras festhalten.
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Die Abb. t und 2 der Zeichnung lassen den Schalthebel in seiner angehobenen
Ruhe- oder Außergebrauchsstellung, also bei gespanntem Schleif, band erkennen.
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Die Entspannung des Schleifbandes wird dadurch erreicht, daß unter
Ausrasten des Steckers p2 der Schalthebel in die aus Abb. r ersichtliche strichpunktierte
Tiefstellung verschwenkt wird, wobei derselbe einen frei ausragenden Achsenstumpf
q des die Riemenscheibe tragenden Halteklotzes j, dem der Schalthebel von .oben
lose aufliegt innerhalb eines in der Gehäusewandung sich befindlichen Schlitzes
a7, unter Zusammenpressen der Feder so weit herunterdrückt, daß das Laufband ohne
weiteres abgenommen werden kann.
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Der Schalthebel läßt sich danach durch Einrasten des Steckers in die
öffnungal# arretieren und so die Riemenscheibe in der Entspannstellung festhalten.
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Um nun die zu schleifenden Werkstücke in bequem,er und sicherer Weise
handhaben und planmäßig bearbeiten zu können, sind im Bereich der Werkstückbearbeitung
Aufstütz- bzw. Widerlagerorgane vorgesehen.
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Bei denn Aufstützorganen handelt -es sich zweckmäßig um paar- oder
gruppenweise nebeneinander angeordnete Rolfen c und d, die von an dem Gehäuse befestigten
Halterungen cl und dl getragen werden. Die Rollen können aus Gummi oder gummibezogenem
anderem Material oder überhaupt aus einem anderen Material bestehen. Sie sind in
solchem Abstand voneinander vor dem Schleifband angeordnet, daß ein Verkanten der
darüber geführten Werkstücke nicht reinzutreten vermag und während der Bearbeitung
eine gleichmäßige und zuverlässige Führung und Auflage gewährleistet ist.
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Als Wiäerlagerorgane gelangen dagegen Platten e und f zur Verwendung,
die einzeln oder zu mehreren dem Schleifband nachgelagert sein können. Abb. f und
2 der Zeichnung lassen eine gerade bzw. ebenflächige Platte zum Schleifen gerader
und schräger Flächen und in einem bestimmten Abstand darüber angeordnet vier zu
einem einheitlichen Körper zusammengefaßte Formplatten zum Schleifen von geschweiften
und runden Flächen bzw. Modellkanten erkennen.
Sowohl die Aufstützorgane
als ,auch die Widerlagerorgane sollen verstell-, feststell- und auswechselbar sein,
und zwar nicht nur in horizontaler, sondern auch vertikaler Ebene.
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Die Rollen sollen außerdem ihrem jeweiligen Widerlagerorgan gegenüber
in radialer Richtung verschwenk- bzw. einstellbar sein.
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Die Widerlagerorgane e sind um ihre horizontale Achse jeweils um 9o°
drehbar, so daß immer eine der gewünschten vier Formplatten in Arbeitsstellung zu
verbringen ist; und lassen sich in beiden Richtungen, d. h. nach vorn oder rückwärts
neigen.
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Die als Widerlager zur Verwendung gelangenden plattenförmigen Körper
sind dem Schleifband bzw. dem gegen dasselbe anzudrückenden Werkstück gegenüber
vortcilhafterweise elastisch nachgiebig, um so ein möglichst weiches Schleifen zu
erreichen.
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Die plattenförmigen Körper werden jeweils zweckmäßig gebildet aus
einer Vorderwand aus dünnem Stahlblech e1 bzw. f t sowie einer Rückwand e° bzw.
f=, zwischen welchen eine Einlage aus Schwammgummi oder einem ähnlich wirkenden
Materiale:' bzw. f 3 sich befindet.
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Durch Abnehmen der oberen Widerlager- bzw. Auflageorgane und Einsetzen
eines anderen Widerlagerorgans kann die Schleiffläche bis zu einer bestimmten Länge
reguliert werden, wobei die zu schleifende Platte senkrecht zu halten ist. Die Platte
läßt sich aber auch in diesem Fall ohne weiteres dadurch auf die Rollen aufstützen,
daß diesen eine schmale Platte als Unterlage für das Werkstück aufgelegt wird.
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Der Gegenstand der Erfindung läßt sich sowohl als Vertikal- (s. Abb.
i und 2) als auch Horizontalschleifmaschine (s. Abb. 3) herstellen oder aber, wie
dies ebenfalls in der 1-etzterwähnten Abbildung strichpunktiert angedeutet ist,
als eine je nach Bedarf bzw. je nach der in Frage kommenden Schleiflänge in eine
horizontale oder vertikale Arbeitslage zu verbringende (beispielsweise durch Verschwenkung
des Schleifbandes um den Punkt A und nachträgliche Sicherung desselben) Schleifmaschine.
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Der Antrieb der Schleifmaschine erfolgt zweckmäßig von einem Elektromotorr
aus, der vorteilhafterweise auf der Rieraenscheibenachse h gelagert ist.
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Erfindungsgemäß ausgebildete Schleifmaschinen sind nicht nur in ihrem
Aufbau besonders einfach und übersichtlich, sondern sie gewährleisten vor allem
neben einer bequemen Handhabung eine zuverlässige gleichmäßige Führung und Auflage
laufend zu bearbeitender zu schleifender Werkstücke, so daß die mit ihm zu erzielende
Arbeits-und Leistungssteigerung den bekannten Naß-Schleifmaschinen gegenüber etwa
5o bis 6o% beträgt.
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Die Maschine soll zum Schleifen von Glas, (Marmor oder sonstigen besonders
unter Zuhilfenahme von Flüssigkeiten (Wasser oder auch andere Flüssigkeiten) zu
bearbeitenden bzw. zu formenden Materialien Verwendung finden.
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Das Bearbeiten der Werkstücke geschieht dadurch, daß dieselben den
Rollen c oder e zunächst aufgelegt und unter Herandrücken an das rotierende Schleifband
seitwärts bewegt werden.