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Verschlußvorrichtung zum Einschrauben in Olfüllrohre am Achslagerunterkasten
von Schienenfahrzeugen, insbesondere von Lokomotiven Die Erfindung bezieht sich
auf Verschlußvorrichtungen für Olfüllrohre, die an die Achslagerun terkä steh von
Schienenfahrzeugen, insbesondere von Lokomotiven, angeschweißt sind und einen unter
Federkraft geschlossenen oder offen gehaltenen Deckel mit einer Dichtung zum staub-
und öldichten Abschluß des Ölfüllrohres aufweisen. Der dic'hteAbschluß ist deshalb
erforderlich, um beim Schlingern des Fahrzeuges einen Ölverlust zu vermeiden, da
der Ölspiegel icn Achslagerunterkasten bis zur Mündung des Ölfüllrohres reichen
muß.
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Die bekannten Verschlußworrichtungen für vorzugsweise angeschweißte
Ölfüllrohre erreichen eine Abdichtung des Rohrendes entweder durch einen Gewindestopfen
oder durch eine #7erschlußvorrichtung, die im wesentlichen von einem mittels einer
Blattfeder auf die Rohrmündung gedrückten Deckel gebildet wird. Es hat sich jedoch
herausgestellt, duß diese Federn schon nach kurzer Zeit erlahmen, so daß infolge
Undichtwerdens des Deckels beträchtliche Ölverluste eintreten und die Lager durch
eindringenden Staub vorzeitig unbrauchbar werden. Auch treten oft Ölverluste durch
schlecht sitzende Deckel auf. Durch die Gewindestopfen wird zwar an sich eine gute
Abdichtung erzielt, jedoch werden beim öleinfüllen und bei Lagerkontrollen die herausgeschraubten
Gewindestopfen häufig im Schotter oder Schnee verloren, so daß infolge offen gel>liebener
Einfüllrohre.schan
große Ölverluste und Lagerschäden aufgetreten sind, ganz abgesehen davon, daß das
Einschrauben und. Lösen der Gewindestopfen besondere Werkzeuge erfordert.
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Die Aufgabe der Erfindung gegenüber diesem bekannten Stand der Technik
besteht darin, eine Verschlußvorrichtung zu schaffen, die stets einen guten Sitz
des Deckels auf dem Ölfüllrohr gewährleistet, leicht zu bedienen ist und. keine
beim Öffnen der Verschlußvorrichtung zu lösenden Teile enthält, die verloren werden
können.
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Zur Lösung der Erfindungsaufgabe wird vorgeschlagen, einen Schraubstutzen
mit dem Ölfüllrohr zu verschrauben, an dem ein den Deckel raumbeweglich tragender
Bügel schwenkbar gelagert ist, der durch eine kniehebelartig wirkende Feder in der
Schließstellung den Deckel auf die Öffnung des. Ölfüllrohres drückt. Die kniehebelartig
wirkende Feder ist eine Schraubenzugfeder; die mit ihrem einen Ende am freien Ende
des Bügels, mit ihrem anderen Endre an einer hinter der Bügeldrehachse und Barunterliegenden
Stelle des Bügels angreift.
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Hierbei hat also der Schraubstutzen entweder ein Außen- oder Innengewinde
zur Befestigung am Ölfüllrohr. Vorteilhaft hat das freie," den Deckel überragende
Ende des Bügels zur besseren Handhabung eine schräge, sich vom Deckel entfernende
Fläche. Auf der Scharn:ierseite hat der Bügel zur Begrenzung des Öffnungsweges einen
als Anschlag ausgebildeten Nocken.
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Der Vorteil Bier erfindungsgemäß ausgebildeten Verschlußvorrichtung
besteht im wesentlichen in einem besonders dichten und dauerhaften Verschlu.ß des
Ölfüllrohres, der durch den allseitig beweglich angeordneten Deckel erzielt wird,
da sich dieser infolge seiner kugelgelenkartigen Befestigung stets gleichmäßig auf
die Rohrmündung auflegen kann und durch die kniehebelartig wirkende Feder fest aufgedrückt
wird. Ein weiterer Vorteil ist dadurch gegeben, daß der aufgeklappte Deckeli durch.
die Zugfeder auch in der Öffnungslage gehalten wird, wodurch ein ungehindertes Öleinfüllen
und eine leichte Kontrolle dies Ölstandes erfolgen können. Insbesondere sind für
die Bedienung der Verschlußvorrichtung keine Werkzeuge erforderlich, auch können
keine losen Teile verloren werden und dadurch Ölverluste auftreten. Außerdem ist
die Verschlußvorrichtung mit einer Hand bedienbar, erfordert nur eine kurze Bedienungszeit,
auch sind. die Einzelteile leicht auswechselbar.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens.
Es zeigt Abb. i den Querschnitt einer Verschlußvorrichtung mit geschlossenem Deckel,
Abb. 2 die zugehörige Draufsicht, Abb.3 eine Seitenansicht mit aufgeklapptem Deckel
in der Gebrauchslage.
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In der Mündung des Öleinfüllrohres i ist der mit einem Ringansatz
2 versehene Schraubstutzen 3 mittels eines Außengewindes 4 eingeschraubt. Auf dem
Ringansatz 2 sind lagerbockartige Ansätze 5 angeordnet, in denen mittels einer Achse
6 ein Bügel 7 scharniierartig schwenkbar gelagert ist, dessen freies und über das
Oleinfüldrohr i ragende Ende 7° eine schräge, sich vom Schraubstutzen 3 entfernende
Fläche aufweist.
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Weiterhin ist in einer in der Rohrachse liegenden Bohrung des Bügels
7 ein Bundbolzen 8 mit einem einseitig ballig ausgebildeten Bund 9 befestigt, dessen
ball.ige Seite sich gegen eine entsprechend gestaltete Aüsnehmung des Bügels 7 stützt
und dessen, Schaft im Bügel 7 Spiel hab ,sowie zur Gewährleistung einer räumlichen
Beweglichkeit etwas länger gehalten ist, als der Bügelstärke entspricht. Auf dem
freien Ende des Bundbolzens 8 wird ein tellerartiger Deckel io beispielsweise durch
eine Mutter i i unter Zwischenschaltung einer Gummidichtung 12 befestigt, die beim
Schließen infolge der Raumbeweglichkeit dies Bundbolzens 8 gleichmäßig auf einer
am Ringansatz 2 vorgesehenen ringförmigen Abdichtfläche 13 aufliegt. An. der Seite
des Bügels 7 ist in möglichst großem Abstand von dessen Drehachise 6 das eine Ende
einer Schraubenfeder 14 mittels einer Ösenschraube 15 befestigt, während das andere
Ende der Schraubenfeder 14 möglichst weit hinter der Drehachse 6 und möglichst weit
unterhalb von dieser an einer Osenschraube 16 angebracht ist, die seitlich in einen
der lagerbockartigen Ansätze 5 geschraubt ist. Dadurch ist im geschlossenen Zustand
der Verschlußvorrichtung eine verhältnismäßig stark geneigte Wirkungslinie der Schraubenfeder
14 gegeben, die eine große Kraftkomponente und ein dementsprechend großes Drehmoment
für dien Deckelabschluß erzeugt. Diese Kraft wird in gleicher Weise auch beim Zurückklappen
des Deckels io wirksam, sobald die Wirkungs1linie hinter den Drehpunkt des Bügels
7 fällt, so daß hierdurch der Deckel im geöffneten Zustand gehalten wird. Auf dem
Scharnier 5, 6 des Bügels 7 ist zur Begrenzung dies Öffnungsweges ein Nocken. 17
angeordnet, der seich beim Aufklappen des Bügels 7 als Anschlag beispielsweise gegen
die am lagerbockarbigen Ansatz 5 vorgesehene Osenschraube 16 abstützt.
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Der Schraubstutzen 3 kann auch mittels Außengewinde auf das ÖIfüllrohr
i geschraubt sein.