DE848102C - Viskosimeter - Google Patents
ViskosimeterInfo
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- DE848102C DE848102C DESCH6234A DESC006234A DE848102C DE 848102 C DE848102 C DE 848102C DE SCH6234 A DESCH6234 A DE SCH6234A DE SC006234 A DESC006234 A DE SC006234A DE 848102 C DE848102 C DE 848102C
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- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N11/00—Investigating flow properties of materials, e.g. viscosity, plasticity; Analysing materials by determining flow properties
- G01N11/10—Investigating flow properties of materials, e.g. viscosity, plasticity; Analysing materials by determining flow properties by moving a body within the material
- G01N11/14—Investigating flow properties of materials, e.g. viscosity, plasticity; Analysing materials by determining flow properties by moving a body within the material by using rotary bodies, e.g. vane
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 1. SEPTEMBER 1952
Sch 6234 IXh142I
Viskosimeter
1 )ie F.rfmdung !«.'trifft ein Viskosimeter, in welchem
die Viskosität eines Stoffes als Reaktion des Widerstandes gemessen wird, den der Stoff einer
rotierenden Relativbewegung zwischen einem MeLibehälter,
der den Stoff enthält, und einem Tauchkörper entgegensetzt, der im Stoff im Mel.ilx'hälter
an einer drehbaren Achse hängt. In solchen \ iskosimetern kann die Relativl>ewegung zwischen
(k'iii Mel.ibehälter und dem Tauchkörper entweder
durch I)R1IuUIy; des λ le Mx.'h äl te rs oder durch Drehung
des Tauc'hkörpers oder durch Drehung sowohl des Mel.ibeliälters als auch des Tauchkörpers Ik.'-wirkt
werden, und die Frfiudung l>etrifft YiskosiliH'ter
aller dieser drei genannten Arten.
I >as Viskosimeter genial.! der Friindung eignet
sich zur l>estiniiiuuig der Fbel.ieigenschatten \ on
!•'lii-isisj-kfiten sr;inz allgemein, und unter den ISegriff
Viskosität im Sinne der Erfindung füllt demnach auch die Konsistenz von solchen plastischen Stoffen.
die unter dem Fitirlul.i der Schwerkraft nur so langsam
fbel.ien. dal.i man sie nicht mehr als Flüssigkeiten,
sondern besser als Halbflüssigkeiten bezeichnen kann. Solche Halbtlüssigkeiten können beispielsweise
dickflüssige Emulsionen sein.
ICs gibt verschiedene sog. Torsionsvisikosimeter,
in denen die FlielkMgenschaften eines Stoffes als
Reaktion des Widerstandes gemessen werden, den der Stoff einer rotierenden Relativbewegung zwischen
einem MeLiliehalter, der den Stoff enthält, und
einem Tauchkörper entgegensetzt, der im Stoff im Mel.ilx'hälter an einer drehbaren Achse hängt. Hei
einem dieser lx?kannten Viskosimeter dieser Art ist der Mel.lbehälter feststehend, und der Tauchkörper
wird durch einen F.lektromotor mit konstanter I'm
laufgeschwindigkeit im Meßl>ehälter gedreht. Der Stator dieses Elektromotors ist gegen die Wirkung
einer Feder drehbar um eine senkrechte Achse im
Viskosimeter angebracht, und der Widerstand, den der Stoff, dessen Viskosität gemessen werden soll,
der Drehung des Tauchkörpers durch den Elektromotor im Stoff im Meßbehälter entgegensetzt, bewirkt
eine Drehung des Stators gegen die Wirkung der Feder im Viskosimeter. Die Größe dieser Drehung
des Stators hängt ab von der Viskosität des Stoffes, 'der sic!h im Meßbehälter befindet, und wird
mittels eines mit dem Stator verbundenen Zeigers und einer unter dem Zeiger angebrachten Skala bestimmt.
Sie dient als Mal.) für die Viskosität des Stoffes.
Jk'i den bekannten Torsionsviskosimetern der angegebenen Art ist die drehbare Achse, an der der
Tauchkörper befestigt ist, eine starre Achse, und die Verbindung zwischen Tauchkörper und Achse ist
ebenfalls starr. Da der Widerstand, den der Stoff, dessen Viskosität gemessen werden soll, der rotierenden
Relativlx'wegung zwischen Meßbehälter und Tauchkörper entgegensetzt, nicht nur von der Viskosität
des Stoffes, sondern auch von der Lage des Tauchkörpers im MeßMiälter abhängt, ist es zur
Erzielung einwandfreier Viskositätsbestimmungen mit diesen Viskosimetern erforderlich, daß diese
Lage des Tauchkörpers im Meßbehältcr immer genau die gleiche ist. Im allgemeinen muß dafür
gesorgt werden, daß die Mittelachse des Meßbehälters, die Rotationsachse des Tauchkörpers und die
Mittelachse der drehbaren Achse, an der der Tauchkörper
hängt, stets koaxial sind. Die dauernde Erzielung dieser Koaxialität in solchen Viskosimetern
bedingt eine komplizierte und teure Konstruktion und eine häufige Justierung der Viskosimeter. Die
genaue Einstellung der Lage des Tauchkörpers im Meßbe'hälter vor jeder Viskositätsmessung ist zeitraubend.
Diese genaue Einstellung der Tauchkörperlage wird noch schwieriger, wenn auswechselbare
Tauchkörper verschiedener Form und Größe verwendet werden sollen, um den Meßbereich
des Viskosimeter so groß wie möglich, zu machen. Aus diesem Grunde hat man die bekannten Torsionsviskosimeter
der angegebenen Art bisher nur zu annähernden und ungenauen Viskositätsbestimmungen
innerhalb begrenzter \"iskositätsbereiche verwendet.
Die Aufgabe eier Erfindung besteht in der Scliaf-Hing
eines in konstruktiver 11insieht einfachen '!Orsionsviskosimeters
der angegebenen Art. mit dem man ohne genaue Einstellung der Lage des Tauchkörpers
vor jeder Messung und deshalb in sehr kurzer Zeit dauernd und ohne häufige Justierung
des Gerätes genaue Viskositätsmessungen vornehmen kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung
besteht in der Schaffung eines Torsionsviskosimeters der angegebenen Art mit auswechselbaren
Tauchkörpern verschiedener Form und Größe und daher großem Meßl>ereich ohne Justierung des Gerätes
anläßlich eines Austausches des Tauchknrpers gegen einen anderen Tauchkörper.
Die Erfindung löst diese Aufgaben im wesentlichen dadurch, daß der Tauchkörper eines Rotationsviskosimeter
der angegebenen Art an einer drehbaren Achse hängt, deren unteres linde in
waagerechter Richtung derart nachgiebig ist. daß die Rotationsachse des Tauchkörpers unter der Relativbewegung
zwischen Meßbehälter und Tauchkörper sich in Richtung auf die Längsachse des
Meßbehälters zu bewegen kann, in der der Widerstand gegen die Relativbewegung am geringsten ist.
Gegenstand der Erfindung ist mithin ein Viskosimeter, in welchem die Viskosität eines Stoffes als
Reaktion des Widerstandes bestimmt wird, den der Stoff einer rotierenden Relativbewegung zwischen
einem Meßbehälter, der den Stoff enthält, und einem Tauchkörper entgegensetzt, der im.Stoff im
Meßbehälter an einer drehbaren Achse hängt, deren ■unteres Ende in waagerechter Richtung derart
nachgiebig ist, daß die Rotationsachse des Tauchkörpers sich unter der Relativbewegung zwischen
.Meßbehälter und Tauchkörper in Richtung auf die. Längsachse des Meßbehälters zu bewegen kann.
Jiei einem Viskosimeter gunäß der Erfindung ist
es nicht erforderlich, daß zur Erzielung einwandfreier
\ iskositätswerte durch Einstellung vor jeder Yiskositätsbestimmung eine Koaxialität der Längsachse
des .Meßbehälters, der Rotationsachse des Tauchkörper und der Mittelachse der drehbaren
Achse geschaffen wird, an der der Tauchkörper hängt. Es genügt, daß die Mittelachse des Tauchkörper
ungefähr in der Längsachse des Meßbehälters
angebracht wird. Abstände von mehreren Millimetern zwischen diesen beiden Achsen sind
zulässig. Sobald die Relativbewegung zwischen Meßbehälter und Tauchkörper einsetzt, bewegt sich
die Rotationsachse des Tauchkörpers infolge der Nachgiebigkeit des unteren Endes der drehbaren
Achse, an der der Tauchkörper hängt, automatisch in Richtung auf die Längsachse des Meßbehälters
zu, und diese beiden Achsen werden koaxial. Es beeinflußt die Genauigkeit der Messung nicht, wenn
das untere Ende der drehbaren Achse, an der der Tauchkörper hängt, einen Winkel mit der Rotationsachse
des Tauchkörper bildet und infolgedessen der nicht nachgiebige obere Teil dieser
Ac;hse nicht koaxial mit dieser Rotationsachse und
der Längsachse des Meßbehälters ist.
Hei dem erfindungsgemäßen Viskosimeter kann der nachgiebige Teil der drehbaren Achse, an der
der Tauchkörper hängt, eine biegsame Welle sein. Vorgezogen wird jedoch eine starre Welle, die zwei
I. niversalgelenke enthält und durch diese in waagerechter
Richtung nachgiebig ist. Unter einem Universalgelenk wird ein Gelenk verstanden, das eine
Drehung sowohl in der waagerechten als auch in der senkrechten Ebene zuläßt, z. H. ein Kardangelenk.
Der Meßbeiiälter eines λ iskosinu'tcrs genial.! der
Erfindung kann eine beliebige Große und Form halien, welch letztere jedoch zweckmäßig regelmäßig
ist. Vorgezogen wird ein Meßbehälter. der ein 1 [olilzylinder ist.
Der Tauchkörper eines Viskosimeter gemäß der Erfindung kann ebenfall·; eine lieliebige Größe und
Form Ιι.ίΙχ,ίι, welch letztere jedoch zweckmäßig
regelmäßig ist. Das Viskosimeter ist vorzugsweise mit verschiedenen auswechselbaren Tauchkörpern
für verschiedene Yiskositätsliereiche ausgerüstet.
Besonders zweckmäßig sind als Tauchkörper zylindrische llülsen, die an lieiden Knden often sind.
Ihre Zweckmäßigkeit und Vorteile, werden an Hand eines Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgeniäßes
Viskosimeter nachstehend näher erläutert.
ίο Obwohl die rotierende Relativbewegung zwischen
Meßliehälter und Tauchkörper im erfindungsgemäl.ien
Viskosimeter durch Drehung des Meßbehälters oder durch Drehung des Meßbehälters und des
Tauchkörper* bewirkt werden kann, wird es vorgezogen, diese rotierende Relativbewegung nur
durch 1 )rehuiig des Tauchkörpers zu bewirken.
Kinc lievorzugte Ausführungsform des Viskosimeter*
gemäß der Erfindung hat deshalb einen mit konstanter Umlaufgeschwindigkeit laufenden
Klektroinotor, der mit seinem Stator gegen die
Wirkung einer Keder drehbar um eine senkrechte Achse im Viskosimeter angebracht ist und dessen
senkrechte Welle mit der in waagerechter Richtung nachgiebigen Achse verbunden ist, an der der
Tauchkörper in einem feststehenden Meßbehälter hängt. Der Klektroinotor dieses Viskosimeter ist
zweckmäßig auf verschiedene konstante Umlaufsgeschwindigkeiten einstellbar, um diese den verschiedenen
Viskositäten der zu messenden Stoffe anpassen zu können. Dalvei ist die Welle des
Klektromotors mit Vorteil über ein auswechselbares (ietriebe mit der in waagerechter Richtung nachgiebigen
Achse verbunden, an der der Tauchkörper hängt. Diese Achse ist zweckmäßig aus steifem
Material hergestellt und hat zwei Universalgelenke, von denen das oliere zur Verbindung mit der Welle
des Klektromotors oder der treilxMiden Welle des Getriebes dient, während das untere Universalgelenk
die Verbindung mit dem Tauchkörper herstellt. Das oliere Universalgelenk dieser Achse,
durch welche* die rotierende Bewegung des Klektromotors auf die Achse übertragen wird, l>esteht
zweckmäßig aus zwei Haken mit je einem Mitnehmer, welch letztere im wesentlichen die Krafttransmission
liewirken, was zur Folge hat, daß das Gelenk sich nicht so leicht festsetzt. Um das Ablesen
der mit diesem Viskosimeter ermittelten \Tiskositätswerte,
d.h. des Drelmngswinkels des Stators des Klektromotors, zu erleichtern, hat das
Viskosimeter zweckmäßig eine senkrecht angebrachte Skala, vor der ein um eine waagerechte
Achse im Viskosimeter drehbarer Zeiger liegt, der durch den Stator des Klektromotors liewegt wird.
Der Stator ist deshalb mit Organen ausgerüstet, um rlit· seine Drehbewegung um eine senkrechte
Achse in eine Drehbewegung des Zeigers um eine waagerechte Achse umzuwandeln. Diese Organe bestehen
zweckmäßig aus zwei schwachen Blattfedern, die am Gehäuse des Klektromotors befestigt sind
und einen zylindrischen Teil des Zeigers zwischen sich festklemmen. Diese schwachen Blattfedern
nehmen Schwingungen des Hlektromotorgehäuses auf, die nicht durch den Widerstand des zu messenden
Stoffes, sondern lediglich durch den normalen Lauf des Motors erzeugt werden. Durch Aufnahme
dieser Schwingungen durch die Blattfedern, die nicht auf den verhältnismäßig schweren Zeiger
üliertragen werden, wird das Vibrieren des Zeigers vor der Skala herabgesetzt oder sogar ganz verhindert.
Damit die dünnen Blattfedern, die die Drehbewegung des Stators auf den verhältnismäßig
schweren Zeiger ül>ertragen, nicht beschädigt werden, wenn die Drehbewegung des Stators sich
plötzlich stark ändert, z. B. beim Ingangsetzen des Viskosimeter oder beim Aufhören der Drehbewegung
des Stators, wenn der Tauchkörper seine endliche Lage im Meßbehälter gefunden hat, ist am
Motorgehäuse unter den -beiden Blattfedern zweckmäßig eine zweiarmige Gabel mit steifen Zinken
angebracht, deren Abstand voneinander größer ist als der Abstand zwischen den Blattfedern. Diese
Gabel, die ein Teil der Organe ist, durch die die Bewegung des Stators des Klektromotors auf den
Zeiger übertragen wird, begrenzt den Ausschlag der Blattfedern auf ein Minimum, das durch den
Abstand zwischen den beiden Blattfedern bestimmt ist.
Tn den Zeichnungen, die schematisch zwei Ausführungsformen
eines Viskosimeter gemäß der Erfindung als Beispiele veranschaulichen, ist
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Viskosimeter,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die andere Ausführungsform des ernudungsgemälien
Viskosimeter,
Fig. 3 ein Schnitt nach der Linie I-I in Fig. 2
und
J7Ig. 4 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf
ein auswechselbares Getriebe, das in das in Fig. 2 gezeigte Viskosimeter eingesetzt werden kann.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Viskosimeter ist 1
ein Tauchkörper, der aus einer Metallplatte bestehen kann und in einer Flüssigkeit 2 angeordnet
ist, deren Viskosität !bestimmt werden soll. Diese Flüssigkeit 2 ist in einem zylindrischen Meßbehälter
3 angebracht, der von einem Mantel 13 umgelien
ist und auf der Grundplatte eines Rahmens 4 des Viskosimeter steht. Der Tauchkörper 1 hängt an
einer biegsamen Welle 5, deren anderes linde mit der Rotorwelle 6" eines Elektromotors 6 verbunden
ist, dem der Strom durch Leitungen 7 zugeführt wird. Der Elektromotor 6 ist mit seinem Gehäuse
drehbar um eine feststehende senkrechte Achse S in Rahmen 4 angeordnet. Am zylindrischen Gehäuse
des Motors 6 ist das eine Ende einer Schnur 9 befestigt,
die auf dem Motorgehäuse aufgewickelt werden kann und mit ihrem anderen Ende mit dem
einen Ende einer Feder 10 verbunden ist, deren anderes Ende am !Nahmen 4 befestigt ist. An dem beweglichen
Ende dieser Feder 10 ist ein Zeiger 11 befestigt vor einer Skala 12, die fest mit dem
Rahmen 4 verbunden ist. 13er Mantel 13 des Meßbehälters 3 kann durch zwei Stutzen 14 und 15 mit
einem nicht gezeigten Zirkulationsthermostat verbunden sein, um eine l>estimmte Temperatur der
Flüssigkeit 2 im Meßbehälter 3 erzielen zu können, die an einem Thermometer 16 abgelesen werden
kann.
[Jas gezeigte Viskosimeter wirkt wie folgt. Wenn der Motor 6 in Gang gesetzt ist, dreht sich seine
Welle 6", und diese überführt die Drehbewegung durch die biegsame Welle 5 auf den Tauchkörper 1.
Während der Drehung des Tauchkörpers 1 im Stoff 2, der sich im Behälter 3 befindet, bewegt sich
der Tauchkörper 1 in die Stellung im Behälter 3, in
der der Widerstand gegen seine Drehung am geringsten ist. Diese Bewegung des Tauchkörpers 1
ist möglich, weil er an der biegsamen Welle 5 hängt. Der Stoff 2 setzt jedoch der Drehung des T auchkörpers
1 durch die biegsame Welle 5 einen Widerstand entgegen, der von der Viskosität des Stoffes 2,
den Dimensionen des Tauchkörpers τ, den Dimensionen des Meßbehälters 3, der Umlaufsgeschwindigkeit
des Motors 6 und der Stellung des Tauchkörpers 1 im Behälter 3 abhängt. Wenn die Dimensionen
des Tauchkörpers 1 und de« Meßbehälters 3 und die Unilaufsgeschwindigkeit des Afotors 6 konstant
sind, hängt die Größe des Widerstandes gegen die Drehung des Tauchkörpers 1 lediglich von der
Viskosität des Stoffes 2 (und von der Stellung des Tauchkörpers 1 im Meßbehälter 3 ab. Da diese
Stellung konstant ist, weil der Tauchkörper 1 sich stets automatisch in die Stellung bewegt, in der der
Widerstand gegen seine Drehung am geringsten ist, was der Fall ist, wenn die Drehachse des Tauchkörpers
ι koaxial mit der Längsachse des Meßbehälters 3 ist, hängt der Widerstand gegen die
Drehung des Tauchkörpers 1 lediglich von der Viskosität des Stoffes 2 ab. Die Größe dieses Wider-Standes
ist deshalb ein Maß für die Viskosität des Stoffes 2. Der Widerstand gegen die Drehung des
Tauchkörpers 1 wird von der Motorwelle 6" überwunden,
die deshalb ein dem Widerstand entsprechendes Drehmoment ausführen muß, weshalb der
Motor 6 einem el>enso großen, aber entgegengesetzten Reaktionsmoment unterworfen ist, das eine
Drehung des Motors 6 um die Achse 8 bewirkt, was eine Aufwickelung der Schnürt) auf dem Motorgehäuse
zur Folge hat, wodurch die Feder 10 gespannt wird, bis der Zug der Feder 10 an der
Schnur 9 gleich dem Reaktionsmoment ist, das den Motor 6 um die Achse 8 dreht. Sobald ein Gleichgewicht
erreicht ist, hört die Bewegung des Zeigers ι 1 im Verhältnis zur Skala 12 auf, und der Zeigerausschlag
zeigt die Größe des Reaktionsmoments an, die wieder numerisch gleich dem Drehmoment
ist, das die Welle 6" ausübt, um den Widerstand gegen die Drehung des Tauchkörpers 1 im Stoff 2
zu überwinden. Da dieser Widerstand ein Maß für die Viskosität des Stoffes ist, ist auch der Ausschlag
des Zeigers 11 auf der Skala 12 ein Maß für
die Viskosität des Stoffes.
Bei der in Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführungsform des Viskosimeters wird ein Tauchkörper 17 in
6u Stoff ιiS in einem Meßbehälter 19 gedreht, dessen
Hoden von einem Pfropfen 20 gebildet wird. Der ■ Meßl>ehälter 19 sitzt fest in einem Mantel 21, der
mit einem nicht gezeigten Zirkulationsthermostat ! verbunden werden kann, von dem Flüssigkeit durch
einen Stutzen 22 in den Mantel 21 geleitet werden ' kann, die nach Umströmung des Meßbehälters 19
wieder aus dem Mantel 21 über einen Stutzen 23 zum Thermostaten zurückströmt. Im Mantel 21 ist
ein Thermometer 24 zur Messung der Temperatur des Stoffes 18 angebracht. Der Meßbehälter 19 mit
Mantel 21 steht auf einem Stativ 25 des Viskosimeters. Der Tauchkörper 17, der eine unten und
oben offene Hülse aus z. B. Metall darstellt, ist durch einen federnden, U-förmigen Bügel 26, der in
der Öffnung des Tauchkörpers 17 festgeklemmt ist, lxiweglich mit einerTragstangc2/ verbunden, deren
unteres Ende eine Öse 28 hat, die den Bogen des U-förmigen Bügels umschließt. Das obere Ende der
Tragstange 27 schließt mit einem Flaken 29 ab, der als Verlängerung einen Mitnehmer 30 hat. Der
Haken 29 ist in einem Haken 31 mit einer als Mitnehmer
32 ausgebildeten Verlängerung aufgehängt. Der Haken 31 ist fest mit der Welle 33 eines
Elektromotors 34 mit konstanter Umlaufsgeschwindigkeit verbunden, der drehbar um eine fest mit
dem Stativ 25 verbundene Achse im Viskosimeter angebracht ist. Eine Spiralfeder 36 ist mit ihrer
inneren Windung am Motor 34 und mit ihrer äußeren Windung an einem Isolator 38 .befestigt, der
unbeweglich mit dem Stativ 25 verbunden ist. Eine zweite Spiralfeder 37 ist ebenfalls mit ihrer inneren
Windung am Motor 34 und mit ihrer äußeren Windung am Isolator 38 befestigt. Elektrischer Strom
wird dem Motor 34 aus Leitungen 39 über die Spiralfedern 36 und 37 zugeführt, die in ihrer
ganzen Länge voneinander isoliert sind.
Das,.Stativ 25 hat zwei Lager für einen waagerechten Zapfen 31, auf dem ein Zeiger 40 drehbar
gelagert ist. Dieser Zeiger 40 trägt an seinem unter dem Zapfen 41 liegenden Ende ein Gegengewicht 42.
Der Zeiger 40 steht vor einer fest mit dem Stativ 25 verbundenen Skala 43. Am Motor 34 ist eine
Gal>el 44 mit zwei steifen Armen befestigt, deren Abstand voneinander so groß ist, daß ein zylindrischer
Teil des Zeigers 40 lose zwischen diesen beiden Armen liegen kann. Am Motor 34 sind
λν€ίί€ΐ' mittels eines Verbindungsstückes 45 zwei
dünne Blattfedern 46 und 47 !^festigt, deren Abstand
voneinander so groß ist, daß diese Blattfedern 46 und 47 den zylindrischen Teil des Zeigers 40 11Q
leicht festklemmen.
Das in Fig. 2 und 3 dargestellte Viskosimeter wirkt in ähnlicher Weise wie das in Fig. 1 dargestellte
Viskosimeter. Der Unterschied besteht, abgesehen von konstruktiven Einzelheiten, deren Be- 11S
deutung nachstehend erläutert wird, darin, daß die von der Viskosität des Stoffes 18 abhängige Drehung
des Motors 34 gegen die Wirkung der Spiralfedern 36 und 37 durch die Blattfedern 46 und 47
und evtl. auch durch die Gabel 44 auf einen drehbaren Zeiger 40 ül>ertragen wird.
Durch die Ausbildung des Tauchkörpers 17 als unten und oben offene Hülse mit konzentrischen
Obenflächen erzielt man ein geringes Gewicht des Tauchkörpers 17 und weiter den Vorteil, daß der
Stoff 18 in den Meßliehälter H) eingefüllt werden
kanu, wenn sich der Tauchkörper 17 liereits im
Meßliehälter 19 befindet, indem dieser Stoff iS durch den Hohlraum des Tauchkorpers τ 7 eingegossen
werden kann und von unten in Berührung mit der äußeren (Mierfläche des Tauchkörpers 17
langsam aufsteigt. Dadurch wird die Gefahr einer Bildung von Luftblasen im Stoff iS vermieden. Die
Wärmekapazität des Tauchkorpers 17 ist gering, und es wird ein schneller Wärmeaustausch mit dem
Stoff ι S erzielt. Da der Tauchkörjier 17 oIxmi und
unten offen ist, wird der Einfluß der olieren und unteren Endflächen des Tauchkorpers auf das Meßergebnis
herabgesetzt.
Die Tragstange 27 ist aus dünnem, aber steifem Draht hergestellt und überführt deshalb keine
wesentlichen Wärmemengen auf den Tauchkörper 1 7, den sie trägt und gleichzeitig dreht. Die Verbindung
der 'Tragstange 27 mit dem Tauchkörper!" durch (')se 2S und Bügel 2b erlaubt eine freie Drehung
des 'Tauchkörpers 17 gegenüber der Tragstange 27 in allen Richtungen. Diese Verbindung
wirkt demnach wie ein Universalgelenk oder Kardangelenk. Ebenso wirkt die Verbindung des
olieren Endes der 'Tragstange 2J mit der Motorwelle
τ,τ, durch die beiden Haken 29 und 31 als Universal-
oder Kardangelenk. Diese lieiden Universaloder Kardangelenke ermöglichen es, daß der im
Stoff 18 angebrachte Tauchkörper 17 bei seiner Drehung eine Stellung im Meßl>ehälter 19 einnimmt,
in der die Längsachse des Tauchkorpers 17 auch die Rotationsachse des Tauchkorpers 17 bildet
und koaxial mit der Längsachse des Meßbehälters 19 ist, in welcher Stellung der Widerstand gegen
die Drehung des Tauchkorpers 17 im Stoff 18 am
geringsten ist.
Um das aus den Haken 29 und 31 gebildete Gelenk leicht Ix-weglich zu halten, sind die beiden
Haken 29 und 31 mit je einem Mitnehmer 30 und t,2 versehen, die dem Gelenk die Aufgabe abnehmen,
die Drehliewegung von der Motorwelle 33 auf die
'Tragstange 2~ zu üiiertragen. wodurch eine Versteifung
des Gelenks durch gegenseitige Festklemmung tier Ilaken 29 und 31 vermieden wird.
Die Ülierführung der Drehbewegung des Motors 34 auf den Zeiger 40 durch die beiden Blattfedern
46 und 47 und gegebenenfalls die Galiel 44 geschieht ohne gleichzeitige Überführung von Schwingungen
des Motors 34, die auf den umlaufenden Rotor zurückzuführen sind. Die Blattfedern 46 und 47 sind
recht schwach im Verhältnis zum kräftigen Zeiger 40 und ülxrführen daher diese Schwingungen nicht
auf den Zeiger 40, der infolgedessen nicht vor der Skala 43 vibriert. Die Gabel 44 unter den Blattfedern
46 und 47 verhindert eine Beschädigung dieser Federn, wenn die Drehliewegung des Motors 34
plötzlich eine Veränderung erfährt. In diesem Fall nehmen die Zinken der Gabel 44 die auftretenden
Stoße auf und verhindern einen zu starken Ausschlag der Blattfedern 46 und 47.
6u Das in Fig. 4 dargestellte Getriebe hat ein Gehäuse 54 und eine Klemme 55 zum Verbinden des
Getriebes mit dem Motor 34 des Viskosimeter gemäß Fig. 2 und 3. Die Motorwelle 33 bildet die
treibende Welle des Getriel>es und trägt ein Zahnrad 4S, das in ein Zahnrad 49 auf einer Welle 51
eingreift, die auch ein Zahnrad 50 trägt, das in ein Zahnrad 52 auf einer Welle 53 eingreift, die den
Ilaken 31 trägt, in dem die Tragstange 27 mit
ihrem Haken 29 aufgehängt ist.
! Dieses Getriebe dient zur Änderung der )rehungsgeschwindigkeit des Tauchkorpers 17. um
diese dem Stoff 18 anzupassen, dessen Viskosität gemessen werden soll. Durch Einschaltung eines
solchen Getriebes kann die Empfindlichkeit des Vis- ' kosimeters erhöht werden. Das Getriebe wird Ix1-sonders
zur Herabsetzung der Drehzahl des Tauch-ί körpers 17 bei der Messung sehr hoher Viskositäten
verwendet.
Das Viskosimeter gemäß F'ig. 2 und 3 kann mit Tauchkörpern 17 verschiedener Größe ausgerüstet
: sein (ν.. I?. drei verschiedenen Tauchkörpern). Von
', diesen kann der erste für Messungen von Viskosi- ! täten von ο bis 100 Centipoise, der zweite für Messungen
von Viskositäten von ο bis 1000 Centipoise und der dritte für Messungen von Viskositäten von
ο bis 10000 Centipoise bestimmt sein. Für Messungen
von Viskositäten über 10 000 Centipoise 1>edient man sich zweckmäßig des Getriel>es gemäß
Fig. 4 zur 1 Ierabsetzung der Drehungsgeschwindigkeit des oder der verschiedenen Tauchkörper in dem
hochviskosen Stoff, der gemessen werden soll.
Claims (12)
1. Viskosimeter, in welchem die Viskosität eines Stoffes als Reaktion des Widerstandes bestimmt
wird, den der Stoff einer rotierenden Relativbewegung zwischen einem Meßbehälter,
der den Stoff enthält, und einem Tauchkörper entgegensetzt, der im Stoff im Meßl>ehälter an
einer drehbaren Achse hängt, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende der drehbaren
Achse in waagerechter Richtung derart nachgiebig ist, daß die Rotationsachse des Tauchkorpers
sich unter der Relativbewegung zwisehen Meßliehälter und Tauchkörper in Richt'ung
auf die Längsachse des Meßl>ehälters zu liewegen kann.
2. Viskosimeter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der nachgiebige Teil der
drehbaren Achse aus einer festen Welle mit zwei Universalgelenken l>esteht.
3. Viskosimeter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Meßliehälter ein 1 fohlzylinder ist.
4. Viskosimeter nach Anspruch r bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Tauchkörper aus
einer zylindrischen Hülse liesteht, die an lieiden
Enden offen ist.
5. Viskosimeter nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet
durch einen mit konstanter Umlaufsgesehwindigkeit laufenden Elektromotor,
der mit seinem Stator gegen die Wirkung einer Feder drehbar um eine senkrechte Achse im
Viskosimeter angebracht ist und dessen senkrechte Welle mit der in waagerechter Richtung
nachgiebigen Achse verbunden ist, an der der Tauchkörper in einem feststehenden Meßbehälter
hängt.
6. Viskosimeter nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Elektromotor auf verschiedene konstante Umlaufsgeschwindigkeiten
einstellbar ist.
7. Viskosimeter nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle des Elektromotors
über ein auswechselbares Getriebe mit der in waagerechter Richtung nachgiebigen Achse verbunden ist, an welcher der Tauchkörper
hängt.
8. Viskosimeter nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle des Elektromotors
oder die treibende Welle des Getriebes durch ein Universalgelenk mit einer steifen
Achse verbunden ist, dessen unteres Ende durch ein Universalgelenk mit dem Tauchkörper verbunden
ist.
9. Viskosimeter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Universalgelenk zwischen
der Welle des Elektromotors oder der treibenden Welle des Getriebes und der steifen
Achse, mit der der Tauchkörper durch ein Universalgelenk verbunden ist, aus zwei Haken mit
je einem Mitnehmer besteht, durch welche letzteren die Rotation der Welle auf die Achse
ü<l>ertragen wird.
10. Viskosimeter nach Anspruch 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Stator des
Elektromotors mit Organen versehen ist, die eine Übertragung seiner Drehung um eine senkrechte
Achse im Viskosimeter auf einen Zeiger ermöglichen, der um eine waagerechte Achse im
Viskosimeter und vor einer senkrecht angebrachten Skala drehbar ist.
11. Viskosimeter nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Organe zur Übertragung der Statordrehung auf den Zeiger aus
zwei schwachen Blattfedern bestehen, die am Elektromotorgehäuse befestigt sind und einen
zylindrischen Teil des Zeigers zwischen sich festklemmen.
12. Viskosimeter nach Ansprach 11, dadurch
gekennzeichnet, daß am Motorgehäuse ül>er oder unter den beiden Blattfedern eine zweiarmige
Galiel mit steifen Zinken angebracht ist, deren
Abstand voneinander größer ist als der Abstand zwischen den Blattfedern.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 5325 8.52
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE309617X | 1950-04-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE848102C true DE848102C (de) | 1952-09-01 |
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ID=20307607
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DESCH6234A Expired DE848102C (de) | 1950-04-03 | 1951-04-03 | Viskosimeter |
Country Status (5)
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CH (1) | CH309617A (de) |
DE (1) | DE848102C (de) |
FR (1) | FR1035025A (de) |
GB (1) | GB682922A (de) |
NL (1) | NL74745C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE950696C (de) * | 1954-12-10 | 1956-10-11 | Haake Kommanditgesellschaft Ge | Rotationsviskosimeter |
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- 1951-04-03 GB GB7727/51A patent/GB682922A/en not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE950696C (de) * | 1954-12-10 | 1956-10-11 | Haake Kommanditgesellschaft Ge | Rotationsviskosimeter |
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