DE84804C

DE84804C -

Info

Publication number: DE84804C
Application number: DENDAT84804D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Hydraulische Hutpresse.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Stützung der Hutform in den bekannten hydraulischen Hutpressen, in welchen, nachdem der Hut in die aus Metall hergestellte Form gesetzt ist, der letztere enthaltende Untertheil der Presse durch einen Deckel geschlossen wird, auf dessen Innenseite ein Gummibeutel so angeordnet ist, dafs, wenn man zwischen ihn und den Deckel Druckwasser einläfst, er den Hut ausfüllt und allseitig gegen die Form preist. Bisher wurde in diesen Pressen die Form nur am Rande gestützt, so dafs sie mit dem übrigen Theil hohl lag. Hierdurch war man genöthigt, die Form, um sie gegen den enormen Prefsdruck widerstandsfähig zumachen, mit einer sehr dicken Wandung herzustellen; auch war es nöthig, um ein dichtes Aufliegen zu erzielen, ihren Rand gut abzudrehen. Durch diese Nothwendigkeiten wurden die Formen nicht nur sehr vertheuert, sondern bezüglich der Handhabung auch beschwerlich.

Um diese Uebelstände in Wegfall zu bringen, besteht die vorliegende Neuerung darin, den Hohlraum unter der Form mit Wasser auszufüllen , welches unter Druck gehalten wird, so dafs dieses den vermittelst des Gummibeutels gegen die Innenwand der Form ausgeübten Prefsdruck aufnimmt und also die Dicke der Formwand bedeutend verringert werden kann. Am zweckmäfsigsten wird die Form in ein den Untertheil der Presse hermetisch abdeckendes Gummilager eingesetzt, welches durch den Wasserdruck dicht gegen die Formaufsenseite geprefst wird, so dafs auch das Abdrehen des Formrandes unterbleiben kann. Die Neuerung ist an jeder bestehenden hydraulischen Hutpresse ohne weitere Ausgaben als für die Einrichtung zur Versorgung des Untertheiles mit Druckwasser, sowie zum Entweichenlassen der verdrängten Luft und das Gummilager anzubringen.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine mit der Neuerung versehene hydraulische Hutpresse in den Fig. 1. und 2 in zwei rechtwinklig zu einander genommenen senkrechten Schnitten dargestellt.

α ist der Untertheil und b der mit dem Gummibeutelg* und der Druckwasserzuleitung ο ' versehene Deckel, der mittelst der Kette c auf den Untertheil gesenkt bezw. von demselben abgehoben wird, wobei er sich an den Pfosten ρ führt, in deren Ausschnitte p¹ die Arme b¹ des Deckels in dessen Tieflage hereingedreht werden , um ihn auf den Untertheil gegen den Druck des in den Beutel eingelassenen Druckwassers festzuhalten. Um am Druckwasser zu sparen, ist am Deckel das Tüllstück m vorgesehen, welches in den Hut eindringt, jedoch so viel Spielraum läfst, als zur Erzielung gehörigen Druckes erforderlich ist.

Die metallene Form d sitzt in einem Gummilager g, welches auf den Rand des Untertheiles mittelst des durch Schraubenbolzen e¹ festgehaltenen Ringes e aufgeklemmt ist. In den Klemmring e ist ein zweiter Ring f eingesetzt, dessen Nasen f* den Rand der Form übergreifen und diese in ihrer Lage sichern, wenn der Untertheil mit Druckwasser gefüllt wird.

Claims

Der Ring f stützt sich oben gegen einen vom Ring e vorspringenden Rand. In den Hohlraum unterhalb der Form mündet am Boden die Druckwasserzuleitung h ein. Zum Entweichenlassen der durch das zuströmende Druckwasser- verdrängten Luft dienen die bis an das Gummilager g stofsenden Rohre i, die hierzu am oberen Ende mit seitlichen Schlitzen i* versehen sind. Der obere Theil dieser Rohre ist aus elastischem Material bezw. durch Aufschieben eines Gummistutzens hergestellt, so dafs er schliefslich vom Druckwasser dicht zusammengeprefst wird, letzteres also nicht durch die Rohre i entweichen kann; oder man sieht an der gemeinsamen äufseren Mündung der Rohre i einen Hahn vor, der beim Einfüllen des Druckwassers geöffnet, und geschlossen wird, sobald Wasser austritt. Ist der Hut in die Form gesetzt, so läfst man den Deckel herunter und stellt ihn, wie angegeben, fest; dann füllt man durch h den Untertheil α mit Druckwasser, wodurch die Form mit ihrem Rand bis gegen die Nasen f* des Ringes f gehoben wird; nun läfst man Druckwasser durch ο auch in den Beutel g*, der sich aufbläst und den Hut allseitig dicht gegen die Form prefst, wobei das diese stützende Wasser als Widerlager wirkt. Die aus der Form verdrängte Luft findet ihren Ausweg durch Löcher e* im Ring e. Pa τ ε nt-Ansprüche:

1. Eine hydraulische Hutpresse, dadurch gekennzeichnet, dafs behufs Aufnahme des in bekannter Weise mittelst des Gummibeutels g* ausgeübten Prefsdruckes die Form d auf ihrer Unterseite durch eine Druckwassermasse gestützt wird.

2. Eine Ausführungsform der unter i. geschützten Hutpresse, dadurch gekennzeichnet, dafs ihr Untertheil mit Druckwasserzuleitung und Luftabführung versehen und oben durch eine die Hutform aufnehmende Gummiwand g abgeschlossen ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.