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Etikettiermaschine
Zum fabrikmäßigen Etikettieren von Flaschen, Büchsen,
@ @läsern u. dgl. bedient man sich ganz-oder halbautomatischer Maschinen, bei denen
der Stapel jeweils ein Blatt abgibt und sich dabei auf eine vother bestimmte Tischplatte
(Palette) setzt, voll tler das Etikett in der Mitte abgezogen und mittels Anwischer
um die Flasche herumgelegt wird.
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Mit dieser Arbeitsweise erreichen die Maschinen einen hohen Grad der
Selbsttätigkeit und sind demgemäß in ihrem Aufbau auch recht kompliziert, so daß
man dazu ülergegangen ist, gewisse Funktionen durch eine Handbetätigung der Flaschen
ausführen zu lassen, indem man die Flasche auf die in Arbeitsstellung gebrachten
Etikette, welche an der Unterseite voll Paletten kleben, auflegt und durch die Paletten
zwischen zwei ortsfesten Anwischbursten durchzieht. Mit jedem dieser Durchzichvorgänge
wird ein neues Palettenpaar, das vorher mit Klebstoff l>estrichen wurde und vom
Stapel ein Etikett abgesaugt hat, in Arbeitsstellung über die Anwischbürsten gebracht.
Aber auch diese Vorrichtungen sind nicht einfach, weil sie sozusagen in drei Operationen
arbeiten und demgemäß mehrere Palettenpaare gebrauchen und diese nach einem gewissen
System in die jeweilige Arbeitsstellung bringen müssen.
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Die Erfindung bezweckt, vorgenannte ganz- oder halbautomatische Maschinen
durch einen einfacheren Apparat zu ersetzen, der in seinem Anschaffungspreis auch
für kleinere Betriebe und Geschäfte tragbar ist. so daß auch dort weitgehend von
dem maschinenmäßigen Etikettieren der Flaschen Ge-
@rauch gemacht
werden wird, Der Apparat soll die halbautomatischen Maschinen mit Funktionen der
\'ollautomatik kombinieren und in dieser eine Vereinigung schaffen, bei der die
Durchziehbewegungen mit der Flasche in Fortfall kommen und trotzdem eine maschinelle
Aufeinanderfolge der einzelnen Operationen erreicht wird. Sie löst diese Aufgabe
dadurch, indem sie die Paletten, welche jeweils ein Etikett vom Stapel absaugen,
nach beiden Seiten schwenkbar macht, die sich auf Grund dieser Schwenkbarkeit vor
dem Etikettieren Klebstoff aus zwei am Boden befindlichen schwenkbaren Leimrollen
bolen, worauf sie gemeinsam zum Stapel hochgeschwungen werden und im folgenden mit
dem Etikett auf den zu etikettierenden Gegenstand anfgesetzt werden. Das Aufsetzen
erfolgt durch zwei sich um die Flasche herumspreizende Gummirollen, welche während
der Stapelentnahme in eine unwirksame Stellung ausschwenken. Weitere Erfindungsgedanken
bestehen in der zweckmäßigen Anordnung und Ausführung der Einzelteile.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für einen
Handetikettierungsapparat in drei Arbeitsstellungen (Fig. 1 bis 3) und in einer
Draufsicht (Fig. 4) dargestellt, hei dem I die Tragplatte des Apparats bezeichnet,
auf welcher das Grundblech 2 montiert ist. Letzteres besitzt in der Mitte den Träger
3 der Flaschenauflage 4, welche höhenverstellbar an einem Winkel 5 befestigt ist.
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Die Längsstellung der Flasche wird durch einen Anschlag G begrenzt,
der ebenfalls in einer Nut verschiebbar und mittels Schraube 7 feststellbar ist.
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Der Anschlag 6 besitzt einen vorstehenden Gummipfropfen, welcher sich
in den Boden der Flasche einlegt und diese auch gegen Abheben sichert, wenn die
am Hals festhaltende Hand auch etwas in axialer Richtung drückt. Links und rechts
von der Flaschenauflage 4 stehen auf der Rückseite des Apparats zwei Formkörper
in die Höhe, welche die später noch zu beschreibenden Paletten des Apparats betätigen.
In weiterer Entfernung sind je ein Leimbehälter 8 und 8' vorgesehen, welche mittels
Zapfen 9 schwenkbar in Gabeln 10 ruhen. Die eine Kipplage ist durch die inneren
Ansätze 11 und 11' unter die andere aufrechte Begrenzungslage, welche das Nachaußenkippen
des Behälters 8, 8' verhindert, ist durch die Pfannen 12 und 12' bestimmt. In den
Behältern sind auf jeder Seite Gabeln 13 vorgesehen, in deren Schlitzen zwei übereinanderliegende
Walzen 14 und 15 bzw. 14' und 15' mit ihren Achsstummeln ruhen. Die Walze 14 taucht
in die Klebeflüssigkeit ein und bringt den Klebstoff der Walze 15 zu, sobald letztere
unter dem Einfluß der Palette bewegt wird. Die Walze 15 hat Gummibelag, und zwar
je nach Art des Anklebens eine durchgehende Nlantelauflage oder in ein oder mehreren
Ringen, welche eine Streifengummierung ergehen.
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An dem rechten Ende ist nun ein Tragarm I6 vorgesehen, an dem ein
von Hand oder auch maschinell betriebener Drücker 17 drehbar befestigt ist, der
in einer Handrolle I8 endigt. Tragarm t6 und Drücker I7 werden durch eine Zugfeder
19 in einer Lage gegeneinandergehalten, die in Fig. 1 dargestellt ist. Am Ende des
Tragarms I6 ist eine Verlängerung 20 befestigt, in welcher der Stapelhalter 21 bis
zum Anschlag an den Stift 22 eingehängt wird Der Stapelhalter 21 wird durch eine
Grundplatte gebildet, die mit beweglichen Halterzungen 23 und 23a versehen ist.
Die Halterzungen 23 und 23a, die den Stapel zum Festhalten der Etikettblätter etwa
untergreifen, sind in der Grundplatte 2I verschiebbar, um sie auf die verschiedenen
Ahmessungen der Etikette einstellen zu können. Sie liesitzen zu diesem Zweck in
der Platte 21 geführte Schienen, die sämtlich durch eine einzige Flügelschraube
24 gemeinsam festgezogen werden können, Durch die Einhängeverbindung und den Anschlag
22 ist der Stapel 21 während des Betriebs leicht auswechselbar, so daß nur Ersatzstapel
mit Etiketten bereitgehalten werden müssen, um fortlaufend die Flaschen zu etikettieren.
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Für die Bewegungsvorgänge selbst sind nun außer den verschiedenen
ortsfest verbleibenden Teilen die beweglichen Teile vorgesehen, welche durch den
Hellel 17 betätigt werden. Dieser ist gahelförmiR gestaltet und in der Mitte von
einer Ausladung, daß der Etiketteträger bequem zwischen den Ciiizelnen Armen der
Gabel Platz findet. Im Bereiche der Mitte ist an jedem Drückerarm 17 ein Kreisring
25 befestigt, der an seinen Enden die Paletten 26 und 26' trägt. Diese Paletten
sind dort drehbar gelagert und werden durch Federn 27 und 27' gegen die Zapfen 28
und 28' von starren Armen 29 und 29' gedrückt, welche die einen Tisch bildenden
Endlagen der Paletten 26 und 26' bestimmen. Jede Palette 26 und 26' ist ferner an
ihren Drehzapfen mit Nocken 30 und 30' versehen, in dessen Bahn ortsfeste Kurvenstücke
31 und 3I' liegen, die beim Niedergang in die Stellung gemäß Fig. 3 die Paletten
26 und 26' nach den Klelistoffwalzen 15, 15' hin ausschwenken, und zwar so, daß
die Walzen 15, 15' dabei etwas angehoben werden und sich dadurch mit Sicherheit
an der Palettenoberfläche entlang drehen. Beim Riicklauf des Handgriffs 18 wird
durch die Federwirkung 27 die alte Lage nach Fig. 1 wiederhergestellt, in deren
Verlauf die Paletten 26 und 26' in die obere Endlage gelangen. in der sie durch
ihre Klebkraft ein Etikett vom Stapel 21 abziehen. Für den Eingriff der Halterzungen
23 und 23a in die Paletteuebene sind entsprechende Ausnehmungen an den Palettenblechen
vorgesehen.
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Der feste Ring 25 ist ferner noch Träger eines schwenkbaren Greifers,
der aus zwei parallelen Gummiwalzen 32 und 32' besteht, von denen jede an Schenkeln
33 und 33' befestigt ist, welche durch Zugfedern 34 in der in Fig. 2 dargestellten
und durch Anschlag gesicherten Bereitschaftslage gehalten werden. Die Schenkel 33
und 33' sind in der oberen Mitte 35 der Hebelringe 25 angelenkt und so beweglich,
daß sie aus dieser herausgeschwenkt werden können. Dieses Herausschwenken ist deshalb
notwendig, weil zeitweilig der Zutritt zum Stapel 2I freigelegt werden muß, und
zwar für die Zeit tles Absaugens eines Etiketts vom Stapel durch
die
Paletten 26 und 26', Zu diesem Zweck greift an den Innenseiten der Ringe 25 ein
Hebelwerk an, welches aus dem Kniehebel 36, 37 besteht, der von tlcr Stange 38,
die ebenfalls am Tragarm 16 drehbar befestigt ist, gesteuert wird. Auch die Stange
38 ist mit dem Bogenstück 16 federnd verbunden, und zwar durch eine Zugfeder 39,
welche hinter der Feder 19 liegt und mit gleichen Zapfen 40 wie diese am Bogenstück
i6 angreift. Diese Feder 39 wird gespannt, sobald der Drücker 18 aus der Stellung
von Fig 2 in die Lage nach Fig. 3 gebracht wird.
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Bei der umgekehrten Bewegung zieht der Ring 25 den Kniehebel 36, 37
in eine offene Winkellage, wobei der Hebel 38 durch Anschlag beispielsweise am Teil
41 der Verbindungsstelle von Tragarm 16 und Verlängerung 20 festgehalten wird. Zum
Ausschwenken der Schenkelzange 32, 33 selbst ist der eine Lenker 36 mit einem seitlich
vorstehenden Zapfen 41 versehen. Die gleiche Lenkerverbindung ist selbstverständlich
auch am hinteren Drückerbogen 25 vorhanden, wie es sich ohne weiteres aus der Gabelform
der Drückerstange 17 ergibt.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ergibt sich an Hand
des erläuterten Ausführungsbeispiels voll selbst. Nachdem ein entsprechend gefüllter
Etikettestapel 21 in den Tragarm 16, 20 eingehängt worden ist, die Behälter 8 und
8' mit Klebeflüssigkeit angefüllt worden sind und die Teile sich in der durch Fig.
1 bestimmten Lage befinden, wird zunächst die Gabel 17 leer in die nach Fig. 3 gezeichnete
Lage gedrückt, ohne daß vorher eine Falsche eingelegt wurde. Durch dieses Tiefdrücken
schwenken sich unter dem Einfluß der Formstücke 31 und 31' die Paletten 26 und 26'
aus und übernehmen von den Walzen 15 und 15' Klebemasse in entsprechender Menge,
wobei diese Walzen etwas von ihren Stützen 11 und 11' abgehoben werden. Hierauf
zieht die Feder 19 den Drücker 18 hoch, und die Paletten 26 und 26' kommen daber
in ihre tischbildende Lage nach Fig. 2, mit der sie an den Stapel 20 herangeführt
werden. Wahrend dieser letztgenannten Bewegung srhwiiigt die Schenkelzange 33 und
33' unter dem Einfluß der vorbeschriebenen Kniehebel 36 und 37 in die Freigabelage
nach Fig. 1 aus. Die darauf einsetzende Rückwärtsbewegung des Hebels 17 nach unten
löst ein Etikett vom Stapel 21 und bringt dieses in Arbeitsbereitschaft über der
inzwischen in die Rinne 4 eingelegten und gegen den Anschlag 6 gedruckten Flasche,
die selbstverständlich auch eine Büchse oder ein sonstiges Gefäß sein kann. Die
Zangenschenkel 33 ull(l 33' hal>en sich inzwischen wieder in die Lage nach Fig.
2 zurückgeschwenkt, In dem nun folgenden weiteren Niederdrücken, das ohne Unterbrechung
auf den Einschwenkvorgang folgt, legt sich das Etikett auf die Flasche und wird
von den beiden Rollen 32 und 32' der Schenkelzange 33 und 33' erfaßt, festigehalten
und über die Flaschenwölbung unter Spreizung der Zange in die Stellung nach Fig.
3 angewischt. Gleichzeitig sind die beiden Paletten 26 und 26' auseinandergegangen
tliltl haben sich ZU neuer 'iiefeuchtung an den Klebstoffwalzen 15, 15' entlang
geführt, so daß bei dem darauffolgenden Hochgehen der Druckgabel 17 wieder neuer
Klebstoff für das Ansaugen des Etiketts autgetragen ist.