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Anordnung bei Fördervorrichtungen für lose Massengüter, insbesondere
beim Entleeren von Silos u. dgl.
l)ie Erfindung betrifft eine Anortlnung bei Fördervorrichtungen
für lose SIassengüter zur \'errneidung von Überfüllung solcher Fördervorrichtungen.
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Es ist bekannt, daß aus Silos oder Behältern ausgeleerte staubförmige
Materialien in recht ungleichmäßigen Mengen durch die Austrittsöffnung der Silos
oder Behälter ausströmen, weil das Material im Innern der Silos in größeren oder
kleineren Mengen nach den Austrittsöffnullgen binabrutscht. Ein derartiges Hinabrutschen
des Gutes bewirkt, besonders wenn im Inner' des Silos ein Luftzusatz erfolgt, daß
das Gut sich sehr beweglich verhält und infolgedessen wie eine Flüssigkeit durch
die Austrittsöffnungen des Silos gepreßt wird und in (lie außerhalb des Silos /
angebrücllte Fördervorrichtung hinausströmt, die dadurch ganz oder teilweise überfüllt
wird. Aus einer solchen Überfüllung der Fördervorrichtung ergeben sich verschiedene
Übelstände. Ist die Fördervorrichtung beispielsweise ein Schneckenförderer, so kann
die Überfüllung zur Folge haben, daß die Schnecke zum Stehen gebracht wird oder
daß ein Bruch des die Schnecke umgebenden Gehäuses entsteht, oder ferner, daß die
Zwischenlager der Schnecke von staubförmigem Material gefüllt werden. Eine derart
überfüllte Schnecke wird erst dann wieder gebrauchsfähig sein, wenn sie mit der
Hand von Material gereinigt und gegebenenfalls repariert worden ist. Eine weitere
Folge der Überfüllung der Fördervorrichtung kann auch eine
zu große
Materialzufuhr zur gespeisten Maschine sein, so daß diese Maschine überlastet wird,
wodurch neue Übelstände entstehen.
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Gemäß der Erfindung werden obige auf Überfüllung der Fördervorrichtung
beruhende Nachteile beseitigt.
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Das charakteristische Merkmal der Anordnung gemäß der Erfindung besteht
in einem in der Fördervorrichtung selbst angeordneten Anzeiger, der an außerhalb
derselben angebrachten Regelorganen für die Materialzufuhr zur Fördervorrichtung
gekuppelt ist, welcher Anzeiger bei Überfüllung der Fördervqrrichtung vom Material
beeinflußt wird. Erfindungsgemäß kann der Anzeiger beispielsweise als ein pendelnd
aufgehängter Spaten ausgebildet und an ein Druckluftventil gekuppelt sein, wodurch
der Zustrom von Druckluft zu pneumatischen Förder- oder Entleerungsvorrichtungen
vor der Fördervorrichtung angestellt oder abgestellt wird. Der Anzeiger ist daher
vorzugsweise mit der Spindel eines Kugelventils direkt gekuppelt, wodurch der Zustrom
von Druckluft zu einem in der Druckluftleitung der pneuniatischen Förder- oder Entleerungsvorrichtungen
eingeschalteten membrangesteuerten Ventil angestellt oder abgestellt wird. Dieses
membrangesteuerte Ventil hat ebenso viele Kammern, wie es Anzeiger in der Fördervorrichtung
gibt. Gemäß der Erfindung kann der Anzeiger an einer drehbaren Welle befestigt sein,
die quer über dem Trog, worin das Material gefördert wird, angebracht ist, so daß
der Anzeiger in den genannten Trog hinabhängt.
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Gemäß der Erfindung ist es möglich, jede Überfüllung der Fördervorrichtung
zu vermeiden, weil der Anzeiger gleich zu Beginn einer Überfüllung beeinflußt wird,
und zwar wenn die Materialhöhe im Fördertrog ansteigt. Gemäß der Erfindung wird
eine vollständig gleichbleibende Förderung des Materials in der Fördervorrichtung
ermöglicht, beispielsweise derart, daß die der Fördervorrichtung von einem oder
mehreren Silos zugeführte Materialmenge dauernd gleich bleibt. Von großer Wichtigkeit
ist es, daß es erfindungsgemäß ermöglicht wird, Betriebsstörungen sowie Beschädigung
der Maschinenanlage zu vermeiden, die von Überfüllung der Fördervorrichtung herrühren.
Durch Vermeidung dieser Übelstände werden sowohl eine erhöhte Leistungsfähigkeit
als auch eine verbesserte Wirtschaftlichkeit erzielt.
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Die Anordnung gemäß der Erfindung kann bei allen Fördervorrichtungen
Anwendung finden, bei welchen das Material in einem Trog oder einer Rinne, offen
oder geschlossen, gefördert wird. Grundsätzlich ist sie derart beschaffen, daß ein
in dem Trdg oder der Rinne angeordneter Anzeiger vom Material beeinflußt wird, wenn
es in einer größeren Höhe als der normalen durch die Rinne strömt.
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Die Erfindung soll noch in der Zeichnung an einem AusführUngsbeispiel
erläutert werden. Es stellt dar Fig. I eine Anlage mit Anordnungen gemäß der Erfindung,
Fig. 2 die Anordnung gemäß der Erfindung in größerem Maßstab, Fig. 3 einen Schnitt
durch Fig. ?.
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In den Figuren bezeichnet I eine Förderschnecke und 2 Silos, in deren
Innerm pneumatische, an die Förderrinne 1 angeschlossene Entleerungsvorrichtungen
3 angebracht sind. In der Rinne I sind erfindungsgemäß Anzeiger 4, einer für jeden
Silo, angebracht. Jeder Anzeiger ist an einer quer über dem Fördertrog angebrachten
drehbaren Welle 5 befestigt. An derselben Welle ist ein Arm 6 fest angebracht, der
am anderen Ende mit einer Spindel 7 verbunden ist, auf welcher eine Kugel g angebracht
ist, die sich in einem Kugelventilgehäuse 8 bewegen kann (Fig. 2). Fig. I zeigt,
wie die Förderschnecke das Material einem Becherwerk 10 zuführt, welches das Material
an die Aufgabevorrichtung II einer Packmaschine I2 abgibt.
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I3 bezeichnet eine Druckluftleitung, in welcher ein Ventil 21 angebracht
ist. Von der Leitung 13 führen Leitungen 19 zu den pneumatischen Entleerungsvorrichtungen
3. Vor dem Ventil 2I ist eine Druckluftleitung 14 an die Leitung I3 angeschlossen.
Von dieser Leitung 14 führen Druckluftleitungen 15 zu den Kugelventilgehäusen 8,
und von letzteren führen Leitungen I6,I7 und I8 zu den Kammern 22, 23 bzw. 24 in
einem Gehäuse 20. Die Kammern 22, 23 und 24 werden dadurch gebildet, daß im Gehäuse
20 Membranen 25 angebracht sind. An jeder dieser Membranen ist eine Schraube 26
befestigt, und auf der oberen Membran ist eine Ventilspindel 27 eines Ventils 21
angebracht.
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Der Arbeitsvorgang der beschriebenen Anlage ist wie folgt: Mittels
der pneumatischen Entleerungsvorrichtungen 3 wird das Material aus den Silos 2 zur
Förderschnecke I geführt. Falls das durch diese Schnecke geförderte Material einen
größeren Höhenstand als gewünscht erreicht, beispielsweise infolge Hinabrutschens
des Gutes im Innern der Silos 2, wird der Anzeiger 4 derart beeinflußt, daß er nach
oben und der Arm 6 nach unten gedreht werden. Hierdurch bewegt sich die Spindel
7 abwärts, und die Kugel g im Kugelventilgehäuse 8 entfernt sich von der Leitung
I5, so daß Druckluft durch die Leitungen 13, I4 und 15 zum Kugelventilgehäuse 8
und von letzterem durch die Leitung I8 (in dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel)
zur Kammer 22 im Gehäuse 20 passieren kann. Wenn Druckluft in die Kammer 22 eingelassen
wird, wird die obere Membran dieser Kammer aufwärts gedrückt, aber dadurch bewegt
sich die Ventilspindel 27 auch nach oben, und durch das Ventil 21 wird somit der
Zustrom von Druckluft zu demjenigen Teil der Druckluftleitung 13 abgestellt, an
welchen die Leitungen 19 der pneumatischen Entleerungsvorrichtungen 3 angeschlossen
sind, d. h. die Luftzufuhr zu denselben wird abgestellt, was eine augenblickliche
Verminderung der ausgezogenen Materialmenge herbeiführt. Erst nachdem der Materialhöhenstand
in der Schnecke wieder auf den normalen gefallen ist, geht der Anzeiger 4 in die
normale Stellung herunter, wie in Fig. 2 gezeigt, und sperrt dadurch wieder die
Leitung I5 ab, wodurch das Ventil 2I sich erneut öffnet und Druckluft wieder den
pneumatischen Entleerungsvorrichtungen 3 durch die Leitungen 19 zugeführt wird.
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Wenn Druckluft der Kammer 22 im Gehäuse 20, wie oben erwähnt, zugesetzt
wird, erfolgt nicht nur eine Aufwärtsbewegung der oberen Membran 25, sondern auch
eine Abwärtsbewegung der unteren Membran.
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Die Abwärtsbewegung wird jedoch durch die Schrau-
ben
26 begrenzt. Wird beispielsweise angenommen, daß die Druckluft statt dessen der
Kammer 23 zugeführt wird, bewegen sich die beiden Membranen dieser Kammer voneinander
hinweg. Dadurch beeinflußt die obere Membran mittels der Schraube 26 die entsprechende
Schraube 26 der obersten Membran im Gehäuse 20 und bewegt dadtirch die Spindel 27
nach oben, während die Bewegung der unteren Membran dadtircli begrenzt wird, daß
deren Schraube 26 gegen den Boden des Gehänses 20 gedrückt wird.