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Magazin-Sprechmaschine Zusatz zum Patent 800 998 Das Patent 8oo ooh
bezieht sich auf eine Magazin-Sprechmaschine mit einem über dem Plattenteller liegenden,
aus großen und kleineren Platten beliebig zusammengestellten Stapel, aus welchem
zum Plattenwechsel jeweils die untenliegende Platte frei gemacht wird.
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Die Besonderheit nach dem Hauptpatent besteht in einer den Stapel
am Rand untergreifenden, wahlweise von Hand oder durch den auslaufenden Tonarm für
jeweils einen Arbeitsgang einschaltbaren, die Freimachung; der Platten besorgenden
Vorrichtung mit einer nur durch Platten großen Durchmessers lösbaren, selbsttätig
in die Sperrlage zurückkehrenden Verriegehinri, welche ein Freimachungsorgan mittels
eines Kurven- oder Glockensystems auf die Größe der jeweils freizugebenden Platte
einstellt. Die Erfindung des Hauptpatentes hat sich in der Praxis sehr gut bewährt.
Die Arbeitsweise der Freigabevorrichtung hat zu keinem Verbesserungsbedürfnis Anlaß
gegeben. Es hat sich indessen gezeigt, daß in fertigungstechnischer Hinsicht einschneidende
Verbesserungen möglich sind und daß insbesondere hinsichtlich des Platzbedarfs der
Freigabevorrichtung erhebliche Einsparungen erzielt werden können.
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Die Erfindung hat zum Ziel, diese Möglichkeiten auszunutzen, und empfiehlt
hierzu, daß die die Freimachung der Platten aus dem Stapel besorgende Vorrichtung
für große und kleinere Platten je ein besonderes Freimachungsorgan aufweist und
daß das Freimachungsorgan für die kleineren Platten verschwenkbar gelagert und zwecks
vorübergehender Ausschwenkung aus dein Bereich der großen Platten bei Bereitstellung
einer
großen Platte durch deren Einwirkung mit einem Schwenkmechanismus koppelbar ist.
Wegen der Verwendung getrennter Freimachungsorgane, welche ohne Schwierigkeit als
verhältnismäßig einfache Preß- und Stanzteile herstellbar sind, erübrigt sich die
Verwendung eines Kurven- oder Nockensystems, wie es nach dem Hauptpatent für die
Umstellung des Freimachungsorgans auf die Größe der jeweils freizugebenden Platte
erforderlich war: Ein solches Kurven- oder Nockensystem stellt einen schwierig zu
fertigenden und daher teuren Konstruktionsteil dar. Die mit der Erfindung geschaffene
Möglichkeit der Verringerung des Platzbedarfs ergibt sich daraus, daß dank der Ausschwenkbarkeit
des Freimachungsorgans für die kleineren Platten nur kleine Verstellwege für die
Freimachungsorgane in radialer Richtung vorgesehen zu sein brauchen, wodurch die
Ausdehnung der gesamten Freimachungsvorrichtung in waagerechter Richtung erheblich
verkleinert werden kann. Darüber hinaus läßt sich im Vergleich zu der Vorrichtung
des Hauptpatentes die Bauhöhe der Freimachungsvorrichtung weitgehend verringern,
so daß der Einbau der Magazin-Sprechmaschine in sehr niedrig gehaltene Truhen ermöglicht
ist.
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Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn das immittelbar mit dem
Betätigungsmechanismus gekuppelte Freimachungsorgan für die großen Platten die Antriebsverbindung
an das andere Freimachungsorgan mit Hilfe einer bei der Verschwenkung des letzteren
sich selbsttätig lösenden Zapfenverbindung vermittelt. Der Vorteil einer solchen
Anordnung wird dadurch erklärlich, daß es einfacher ist, das Freimachungsorgan für
die kleineren Platten mit dem entsprechenden Organ für die größeren Platten lösbar
zu kuppeln als unmittelbar mit dem Betätigungsmechanismus.
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Der Betätigungsmechanismus besteht zweckmäßigerweise aus einer drehbaren
Scheibe, welche mittels :locken die Verschiebung der Freimachungsorgane bewirkt
und mit einer durch die großen Platten belastbaren Wippe koppelbar ist, die mit
dem Freimachungsorgan für kleinere Platten eine verschwenkbare Einheit bildet.
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Weitere Kennzeichen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
des in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigt
Abb. i die allgemeine Anordnung eines Plattenspielers mit der erfindungsgemäßen
Freimachungsvorrichtung für die Platten, Abb.2 eine Seitenansicht der Freimachungsvorrichtung
mit weitgehender Schnittdarstellung der Bauteile, Abb. 2a eine Einzelheit der Abb.
2 in Schnittdarstellung, Abb.3 eine Draufsicht auf die Freimachungsvorrichtung nach
Wegnahme der für die Bewegungssteuerung wesentlichen Teile, Abb.4a, 4b und 4c die
die Bewegungssteuerung bewirkenden Teile der Freimachungsvorrichtung in Draufsicht.
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Mit Bezug auf Abb. i sei unterstellt, daß der Plattenteller i seinen
Antrieb von einem verdeckt liegenden 1llotor erhält, der gleichzeitig das Nockensystem
für die Steuerung der Tonarmbewegung und für die Betätigung der als Ganzes mit 2
bezeichneten Freimachungsvorrichtung antreibt. Oberhalb des Plattentellers i und
in Verlängerung der Tellerwelle ist ein Bolzen 3 vorgesehen, der die Platten auf
dem Plattenteller zentriert. Der Bolzen 3 ist etwa in halber Höhe exzentrisch abgesetzt.
Die dadurch entstehende Schulter dient dem Plattenstapel 4, welcher große und kleinere
Platten enthält, als Auflager. Die Freimachungsvorrichtung 2 enthält eine zentrale
Bohrung, welche für die Führung eines Dorns 5 benutzt werden kann, der mittels eines
Auslegers 6 einen Belastungsteller 7 trägt, welcher den Plattenstapel 4 belastet
und in waagerechter Lage hält.
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Die Freimachungsvorrichtung 2 ist mit zwei Auflagerstellen für die
jeweils unterste Platte des Stapels 4 ausgestattet. Das Auflager 2° ist für die
Platten kleinen Durchmessers bestimmt, das Auflager 2b für Platten großen Durchmessers.
Wenn der Plattenstapel durch eine große. Platte abgeschlossen ist, welche bei 2'
zur Auflage kommt, so ist es natürlich erforderlich, das Auflager 2a nach der Seite
zu schwenken, damit die große Platte nach ihrer Freimachung ungehindert auf den
Plattenteller fallen kann. Jede der Auflagestellen 2a und 2b ist mit einem Freimachungsorgan
ausgestattet; darüber hinaus ist die Auflagerstelle 2° mit einem durch große Platten
betätigbaren Mechanismus versehen, welcher die Seitwärtsschwenkung der Auflagestelle
2a veranlaßt. Die Betätigung der Freimachungsorgane und die Verschwenkung der Auflagestelle
211 werden durch ein Organ bewirkt, welches für die Durchführung eines Plattenwechsels
eine Schwenkbewegung von etwa 9o° ausführt, welche ihm von dem Steuermechanismus
des Antriebes erteilt wird.
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Die ins einzelne gehende Beschreibung der Freigabevorrichtung geschieht
an Hand der Abb. 2 bis 4. Auf dem Werkboden der Sprechmaschine ist die Sockelplatte
8 befestigt, welche mit der hülsenförmigen Säule 9, der unteren Büchse io, der oberen
Büchse i i und der Führungsplatte 12 eine zusammenhängende und feststehende Einheit
bildet. Die Platte 12, deren Gestaltung aus Abb.2 und Abb.4aerkennbar ist, ist mit
zwei nach oben weisenden Bolzen 13 versehen und besitzt außerdem einen in radialer
Richtung verlaufenden Schlitz 14 sowie einen diametral zum Schlitz 14 liegenden
Einschnitt 15. Die Platte 12 dient einer anderen Platte 16 als Auflage, welche in
Abb. 2 und Abb. 4b veranschaulicht ist. Die Platte 16 ist mit einem fensterartigen
Ausschnitt 17 versehen, welcher die Verschiebung der Platte erlaubt und eine seitwärts
weisende Nockenbahn 18 enthält, welche die Verschiebebewegung der Platte 16 zu steuern
gestattet. Die Platte 16 ist finit zwei in der Verschieberichtung verlaufenden Einschnitten
i9 versehen und trägt einen nach unten weisenden Zapfen 2o sowie eine ebenfalls
nach unten weisende Anschlagschulter 21.
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Die Platte 16 dient ihrerseits einer Scheibe 22 als Auflage, welche
an einer Hülse 23 starr befestigt ist, die in den Buchsen io und ii geführt und
mit dem Betätigungsmechanismus der Sprechmaschine derart verbunden ist, daß sie
für die Ausführung jeden Plattenwechsels eine Hinundherschwenkung um
etwa
9o° erfährt. Die Scheibe 22 trägt einen nach unten weisenden Nocken 24 und ist am
Rand mit einem Einschnitt 25 versehen. Im übrigen hat die Scheibe 22 die aus Abb.4c
ersichtliche Form, für welche die Schulter 26 wesentlich ist. In Abb. 2 sind die
Scheiben 16 und 22 im angehobenen Zustand dargestellt. Wenn die Platte 16 und die
Scheibe 22 auf der Platte 12 aufliegen, so ragen die Zapfen 13 der Platte 12 durch
die Einschnitte i9 der Platte 16, und die Schulter 26 der Platte 22 kommt an dem
in Abb. 4a links dargestellten Zapfen 13 zur Anlage. Der Zapfen 20 der Platte 16
greift durch den Schlitz 14 der Platte 12 hindurch, während die Anschlagschulter
21 der Platte 16 sich seitlich an die Platte 12 anlegt. Schließlich greift der Zapfen
24 in die Fensteröffnung 17 der Platte 16 ein. In dieser gegenseitigen Lage der
Platte 12 und der Scheibe 22 liegen die Ausschnitte 15 und 25 senkrecht übereinander.
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Um die Säule 9 der Sockelplatte 8 ist eine Hülse 27 frei drehbar ,angeordnet,
die eine die Sockelplatte 8 umfassende Glocke 28 trägt. An der Hülse 27 ist außerdem
ein Halter 29 befestigt, dessen mit Bezug auf Abb. 2 nach links weisende Arme
30 weit ausladen und durch einen Querbolzen 31 fest miteinander verbunden
sind. Die Arme 3o dienen außerdem zur Lagerung eines runden Bolzens 32. Die Vorderteile
der Arme 30 sind entsprechend Abb. 3 seitwärts abgebogen und bilden eine
breite Auflagefläche. Der Rundbolzen 32 dient zur Lagerung einer Wippe, welche aus
zwei Teilen zusammengesetzt ist. Der äußere Teil 33 ist ähnlich ausgeführt wie der
Teil 29 und schmiegt sich mit seinen seitwärts weisenden Schenkeln eng an die seitlichen
Schenkel des Teiles 29 an, wobei der Bolzen 32 als Schwenkbolzen dient. Der in Fig.
2 nach vorn weisende Seitenarm 34 des Teiles 33 ist nach links verlängert und mit
einer winkeligen Abbiegung 35 versehen, welche unter dem vornliegenden Seitenarm
30 liegt. Der zweite Teil der Wippe besteht aus einem Schlitten 36, der innerhalb
der seitlichen Arme 30 liegt und mit dem Schlitz 37 den runden Querzapfen 32 umfaßt
und einen Schlitz 38 aufweist, der dem Querbolzen 31 entspricht. Die Seitenwangen
39 des Schlittens 36 sind am Ende hochgeführt, so daß sie die Auflageflächen der
Seitenwände 30 überragen. Die obere Begrenzungswand des Schlittens 36 ist
entsprechend Abb.3 gestaltet; daraus ist ersichtlich, daß ein einseitig offener
Schlitz 40 vorgesehen ist, in welchen das untere Ende des Zapfens 2o der Platte
16 eingreift. Auf der oberen Begrenzungswand des Schlittens 36 ist ein Nocken 41
vorgesehen, welcher in der Lage de's Schlittens gemäß Abb. 2 leicht in den Schlitz
14 der Platte 12 hineinragt. An der rückwärtigen gebogenen Wand des Teiles 33 befindet
sich ein Ansatz 42 mit einem Riegelteil 43, welcher gemäß Abb. 2, d. h. bei unbelasteter
Wippe, in den Ausschnitt 15 der Platte 12 eingreift und dadurch eine Verdrehung
der Wippe und damit natürlich auch eine Verdrehung der Hülse 27 mit allen daran
befestigten Teilen verhindert. Der Riegel 43 ist so bemessen, daß er bei Belastung
der Wippe, d. h. bei Verschwenkung der Teile 33 und 36, entgegen (lern Uhrzeigersinn
aus der Ausnehmung 15 der Platte 12 tritt, wodurch die Wippe mit allen übrigen mittel-
oder unmittelbar an der Hülse 27 befestigten Teilen mit der Scheibe 22 gekuppelt
wird und an deren Schwenkbewegung teilnehmen muß. Während solcher Schwenkbewegungen
verläßt der kleine Nocken 21 den Schlitz 14 der Platte 12 und kommt nach kurzer
Schwenkbewegung'unter die Unterseite der Platte 12 zu liegen, wodurch er eine Rückkehr
der Wippenteile33 und 36 in die aus Abb. 2 ersichtliche Lage bei Aufhebung der erwähnten
Belastung so lange verhindert, bis er wieder Gelegenheit hat, in den Schlitz 14
der Platte 12 einzudringen.
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Die Arbeitsweise der Freigabevorrichtung ist wie folgt: Bei Verschwenkung
der Scheibe 22 erfährt die Platte 16 durch die Zusammenwirkung des Nockens
24 mit der Nockenbahn 18 der Platte 16 eine mit Bezug auf die Abb. 2 nach links
gerichtete Verschiebung. An dieser Verschiebung nimmt der Schlitten 36 wegen des
Eingriffs des Zapfens 20 in den Ausschnitt 40 teil, wobei sich der Schlitten 36
mit dem Ausschnitt 38 auf den Querbolzen 31 aufschiebt, gleichzeitig aber noch durch
den Schlitz 37 auf dem Rundbolzen 32 gehalten wird. Der Verschiebeweg der Platte
16 und damit auch des Schlittens 36 ist so groß, daß eine auf den Endflächen der
Arme 3o aufruhende Platte vollständig abgeschoben wird und auf den Plattenteller
fällt. Dabei ist unterstellt, daß es sich um eine Platte mit kleinem Durchmesser
handelt. Bei der Rückwärtsschwenkung der Scheibe 22 wird die Platte 16 von dem Nocken
24 mitgenommen, so daß der Zapfen 2o auch den Schlitten 36 in seine Ausgangsstellung
zurückführt.
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Es sei angenommen, daß die nächste Platte eine solche mit großem Durchmesser
ist, welche mit ihrem Rand auf die Platte 12 aufzuliegen kommt. Eine solche Platte
übt einen Druck auf die vorstehenden Teile 3<l des Schlittens 36 aus, und dieser
Druck überwiegt das normalerweise bestehende einseitige Übergewicht der aus den
Teilen 33 und 36 bestehenden Wippe. Die Folge davon ist, daß der Schlitten 36 um
den Zapfen 32 verschwenkt wird und daß auch der Wappenteil 33 im gleichen Sinne
verschwenkt wird, wobei der Riegel 43 den Schlitz 15 verläßt und in den Ausschnitt
25 der Platte 22 eindringt. Wenn nunmehr die Hülse 23 mit der Platte 22 eine Schwenkbewegung
ausführt, so wird der erste Teil dieser Schwenkbewegung zur Folge haben, daß die
Hülse 27 mit sämtlichen daran befestigten Teilen verschwenkt wird, so daß die Arme
3o mit der Wippe aus dem Bereich der großen Platte herausgeführt werden, welche
auf der Platte 12 aufruht. Während der weiteren Verschwenkung der Scheibe 22 erfährt
die Platte 16 eine mit Bezug auf Abb. 2 nach links gerichtete Verschiebung, wie
in dem weiter oben betrachteten Fall. Diese Verschiebung der Platte 16 ist so groß,
daß die große Platte von der Platte 12 verdrängt wird und auf den Plattenteller
fallen kann.
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Bei der Rückwärtsschwenkung der Scheibe 22 werden die gleichen Bewegungsvorgänge
im umgekehrten Sinne und in umgekehrter Reihenfolge vorgenommen, und am Ende der
Bewegung nehmen die Teile der Freigabevorrichtung wieder die Lage ein, welche aus
Abb. 2 ersichtlich ist. Dies gilt natürlich nur für den Fall, daß die nunmehr zum
Abwurf bereitstehende Platte eine solche mit kleinem Durchmesser ist. Im Fall einer
Platte großen Durchmessers würde die
Wippe 33, 36 durch das Plattengewicht
wieder die Verschwenkung erfahren, welche weiter oben erläutert worden ist.