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Aus hydratisierten Zellulosefolien, insbesondere Pergament oder Vulkanfiber,
geschichteter und mittels Binde- bzw. Klebemittel, vorzugsweise Kunstharz, gebundener
Preßstoffkörper Die Erfindung betrifft aus hydratisierten Zellulosefolien, z. B.
Pergament, Vulkanfiber od. dgl., geschichtete und mit Hilfe von nicht wasserlöslichen
Binde- oder Klebemitteln, insbesondere Kunstharz, gebundene l'reßstoffkörper. Diese
lassen sich zwar wohlfeil herstellen, sind aber empfindlich gegen Feuchtigkeitseinflüsse.
Dieser Mangel hat seinen Grund in der bei der Hydratisierung eintretenden Schrumpfung
des Materials, die bis zu 3ofl/o beträgt und die das Material zwar wasserunlöslich
macht, es aber nicht vor Änderungen des Volumens schützt. Die aus dem so vorbereiteten
Werkstoff hergestellten Preßkörper neigen dann zu Rißbildungen, die erfahrungsgemäß
quer zur Faserrichtung der Folien stärker auftreten als in der Faserrichtung.
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Diesem Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch begegnet, daß die Folien
in Teilflächen zerlegt werden, welche gegebenenfalls noch untereinander zusammenhängen
können. Eine gegenüber den bekannten Preßstoffkörpern schon wesentliche Verringerung
der Feuchtigkeitsempfindlichkeit wird beispielsweise erreicht, wenn die Folien mit
Einschnitten versehen werden. Bei dieser Art der Unterteilung bleibt der Vorteil
erhalten, daß die zu verl)ressenden Pakete sich leicht stapeln lassen. Es
können
aber auch nicht miteinander zusammen'hängende Folienstreifen verwendet werdLn. Hierbei
ergibt sich die Möglichkeit, das Material restlos auszunutzen und sogar Abfallstücke
zu verwenden. 1)ie günstige Wirkung der erfindungsgemäßen Unterteilung ist dabei
nicht an eine bestimmte Minimalbreite der Streifen gebunden, so daß gegebenenfalls
auch holzwollartig geschnittene Streifen verpreßt werden können. Die Unterteilung
braucht weiterhin nicht in Streifenform zu erfolgen; es können ohne weiteres auch
kleinflächige Stücke zur Verwendung kommen, die sich gegebenenfalls schuppenartig
übereinander stapeln lassen.
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Eine gegenüber dem Bekannten besonders vorteilhafte Wirkung wird erreicht,
wenn die in einer der genannten Arten vorbereiteten Folien abNNechselnd mit sich
kreuzenden Faserrichtungen geschichtet werden. Dann entsteht eine Sperrwirkung,
die mit großer Sicherheit ein Verziehen oder Reißen der so hergestellten Körper
unmöglich macht.
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Bei dem erfindungsgemäßen Preßkörper ist es ohne weiteres möglich,
die äußeren Deckschichten aus nicht unterteiltem Material herzustellen, wenn ein
homogenes Aussehen des fertigen Preßkörpers angestrebt werden muß. Ebenso können
die Außenschichten auch in an sich bekannter Weise aus anderen Werkstoffen aufgebaut
werden, wenn dies (lern Verwendungszweck entsprechend erforderlich erscheint.
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In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch an Hand von drei Ausführungsbeispielen
mit stark vergrößert gezeichneter Dicke der einzelnen Folien dargestellt.
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Fig. i zeigt einen aus mit einseitig durchlaufenden Einschnitten versehenen
Folien bzw. Bahnen aufgebauten Preßkörper, während der Körper nach F.ig.2 aus nicht
zusammenhängenden Streifen geschichtet ist; Fig. 3 stellt,einen Preßkörper dar,
der aus kleinstücki;gem Zellulosematerial in der Weise leergestellt wurde, daß die
einzelnen Stücke sich schtippenartig übergreifen.
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In Fig. i sind die einzelnen Zellulosebahnen i, 2. 3, 4 finit einseitig
durchlaufenden Einschnitten ;, 6, 7. 8 versehen. Bei dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 2 besteht der Preßkörper aus nicht zusammc@ihängenden Streifen 9, während der
Preßkörl}er nach Fig. 3 aus kleinen, rechteckigen Zelluloseal>schnitten io zusammengesetzt
ist.
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Bei dem in Fig. i dargestellten Ausführungsbeispiel sind die einzelnen
Folien i, 2, 3, 4 mit einseitig durchlaufenden Einschnitten .5, 6, 7, 8 versehen,
die die Fläche zwar unterteilen, sie aber doch noch so weit zusammenhalten, daß
der Arbeitsgang des Stapelns wie bei den bisher üblichen Preßkhrpern dieser Art
durchgeführt werden kann. Gemäß einem :Merkmal der vorliegenden Erfindung sind die
einzelnen Folien in der `'eise gestapelt, (laß die Faserrichtung -der Bahnen sich
wechselweise kreuzt. Außerdem ist die Anordnung so getroffen, daß die die durch
die Einschnitte 5, 6, 7, 8 gebildeten Streifen zusammenhaltenden Randteile einander
wechselweise gegenübergelegt .sind. Auf diese Besonderheiten kann aber gegebenenfalls
auch verzichtet werden. Andererseits könnte die Anordnung auch noch so getroffen
werden, daß 7usätz-Iich die durch die I?insclinitte gebildeten Unterbrechungen in
den Zellulosefolicli gegeneinander versetzt zu liegen kommen.
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Der Preßblock nach F ig. 2 ist aus einzelnen nicht zusammenhängenden
Streifen c aufgebaut. Diese sind zur Erzielung riner niögliclist weitgehenden Unempfindlichkeit
gegen Feuchtigkeitseinflüsse in der Weise geschichtet, claß die übereinand'erliegenden
Streifen 9 sich kreuzen. Auch hierbei sind Abwandlungen möglich, da einerseits auf
die kreuzweise Lagerung verzichtet werden kann und andererseits eine Verschiebung
der Teilfugen möglich ist. Auch ist es nicht erforderlich, daß die Breite der Streifen
in dem Block bzw. in dessen einzelnen Ebenen gleichgehalten wird.
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Gemäß dem in Fig.3 dargestellten Aufbau des Preßblockes können kleinste
.Abschnitte, z. B. Reste, zur vollwertigen Verwendung kommen. Die Teilstücke io
sind hier schuppenartig übereinandergreifend gestapelt. Dabei sind die Trennfugen
noch zusätzlich gegeneinander versetzt. Die Teilstücke könnten aber ohne weiteres
auch so gelegt werden, daß die Kanten stumpf aneivand erstoßen. Ebenso kann unter
Umständen auch auf (las Versetzen der Trennfugen verzichtet werden. Auch bei Preßkörpern
nach diesem Beispiel ist es nicht wesentlich, daß die Teilstücke io gleiche Größe
oder Form haben.
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Wie bereits erwähnt, sind die dargestellten Ausführungsformen nur
beispielsweise Verwirklichungen der Erfindung, und diese ist nicht darauf beschränkt.
Es sind vielmehr noch mancherlei andere Ausführungen und :lnwendtingeci möglich.
Vor allem lassen sich natürlich auch abweichend von den in der Zeichnung dargestellten
Platten andere Forinkörl)er in der erfindtingsgeniäßenWeise herstellen. Außerdem
ist noch eine Vielzahl von anderen Unterteiltingssvstenieti in(':*>glich. Schließlich
ist auch die Art des Binde- oder Klebemittels und die dadurch bedingte Art des Verpressens
für den Erfindungsgegenstand unwesentlich.