DE844211C

DE844211C - Anordnung zum Aufleimen der Wandungen von Hohlkoerpern aus Holz, Kunststoffen u. dgl.

Info

Publication number: DE844211C
Application number: DES12516D
Authority: DE
Inventors: Hellmuth Dipl-Ing Bayha; Karl Dr Phil Krammer
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1942-06-19
Filing date: 1942-06-19
Publication date: 1952-07-17

Description

Anordnung zum Aufleimen der Wandungen von Hohlkörpern aus Holz, Kunststoffen u. dgl. Beim Aufleimen der Wandungen von Hohlkörpern auf das Gerippe, beispielsweise bei der Herstellung hölzerner Behälter von Bootskörpern, Flugzeugkörpern usw., wird häufig die aus Sperrholz bestehende Wandung mittels einer größeren Anzahl kräftiger, bandförmiger Stahlspannbügel auf das Gerippe des Hohlkörpers aufgedrückt. Die Spannbügel werden jeweils an denjenigen Stellen der Wandung aufgelegt, an denen sich eine Rippe des Traggerüstes befindet. Zur Schonung des Holzes können zwischen dem Spannbügel und der Holzwandung Zwischenlagen aus Filz oder anderen weichen Stoffen angeordnet sein. Diese Spannbügel bleiben auf der Wandung so lange aufgespannt, bis der Leim hinreichend erhärtet ist. Da der Leim zum Erhärten bei normaler Raumtemperatur stets mehrere Stunden benötigt, so muß auch der Hohlkörper entsprechend lange von den Spannbügeln umspannt bleiben. Dies ist in der Fabrikation ein erheblicher Zeitverlust, da die Weiterbearbeitung erst nach der Entfernung der Spannbügel erfolgen kann.
Erfindungsgemäß wird die Zeit, während der die Wandungen dem Druck der Spannbügel oder sonstiger Druckkörper ausgesetzt sein müssen, ganz erheblich dadurch herabgesetzt, daß zwischen dem Druckkörper und der Wandung eine vorzugsweise elektrisch beheizte Heizanlage angeordnet wird. Befindet sich zwischen dem Spannbügel und der zu pressenden Wandung eine Zwischenlage aus Filz oder anderem schlecht wärmeleitendem Stoff, so wird die Heizanlage nach der Erfindung vorteilhaft zwischen der Filzzwischenlage und der zu beheizenden Wandung unmittelbar an letztere angelegt, oder sie wird zum mindesten in der Nähe der Wandung in die Zwischenlage eingebettet. Als elektrisch beheizte Einlage kann vorteilhaft ein dünnes Metallband vorgesehen werden. Bei praktischen Versuchen mit einem solchen Heizband ist eine Abkürzung der erforderlichen Pressungszeit von mehreren Stunden auf io Minuten erreicht worden. Die Dicke eines solchen Heizbandes kann sehr gering, beispielsweise o,i mm, sein. Die Breite wird vorteilhaft so gewählt, daß sie größer ist als die Breite der Barunterliegenden Rippe des Hohlkörpers. Wenn keine wärmeisolierende Zwischenlage erforderlich ist, kann das Zugband selbst als Heizband benutzt werden. Eventuell kann hierbei eine elastische, wärmeleitende Unterlage, wie Drahtgewebe, Aluminiumfolie u. dgl. zwischen Zugband und Holz gelegt und das Zugband nach außen mit Wärmeisolation versehen werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Anordnung nach der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Die Fig. i und 2 zeigen die eingangs erwähnte Spannbügelanordnung an einem Flugzeugteil in der bisher üblichen Anordnung, während Fig. 3 die Anordnung nach der Erfindung erläutert. In den Fig. i und 2 liegt die aus Sperrholz bestehende Wandung i des Flugzeugs auf dem Gerippe 2 unter Zwischenschaltung der Leimschicht 3 auf und wird durch die . Stahlspannbügel 4 angedrückt. Die Spannbügel4 werden in der durch Pfeile gekennzeichneten Richtung in geeigneter Weise gespannt. Zwischen der Wandung i und dem Spannbügel 4 befindet sich eine Zwischenlage 5 aus Filz.
Erfindungsgemäß ist nun zwischen den Teilen i und 5 noch eine Holzeinlage 6 angeordnet, wie es in Fig. 3 vergrößert gezeigt ist. Diese Heizanlage besteht im vorliegenden Fall aus einem dünnen Metallband, das beispielsweise die gleiche Breite wie der Spannbügel 4 hat und somit, wie aus Fig. i ersichtlich, breiter als die Rippe 2 ist. Das Metallband wird an eine geeignete Stromquelle, beispielsweise an das übliche Leitungsnetz, angeschlossen, so daß es sich beim Stromdurchgang erwärmt. Die erzeugte Wärme durchdringt verhältnismäßig schnell die dünne Sperr'holzwandung i, gelangt zu der Leimschicht 3 und erhärtet diese in kurzer Zeit.
Die Anordnung nach der Erfindung ist nicht auf das Verleimen von Hohlkörpern beschränkt, sondern kann auch in ähnlichen Fällen mit Vorteil verwendet werden, bei denen zwei oder mehrere Körper aus beliebigem Stoff unter Druck verleimt werden. Insbesondere ist die Anordnung nach der Erfindung dann vorteilhaft, wenn sich, wie es bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel, zwischen den Druckkörpern und dem zu verleimenden Werkstück Zwischenlage aus Filz oder anderen schlecht wärmeleitenden Stoffen befinden. Ferner ist es möglich, auch Verleimungen im Inneren von Hohlkörpern nach der Erfindung auszuführen. Sinngemäß wird hierbei der Verleimungsdruck nicht durch einen auf Zug beanspruchten Bügel, sondern durch einen auf Druck beanspruchten Körper ausgeübt, der die Wandung von innen nach außen gegen das Traggerüst drückt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Anordnung zum Aufleimen der Wandung von Hohlkörpern auf das Gerippe des Traggerüstes, wobei die Wandungen mittels Stahlspannbügel oder ähnlicher Druckkörper an das Gerippe angedrückt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Druckkörper und der Wandung eine vorzugsweise elektrisch beheizte Heizanlage angeordnet ist.
2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß beim Vorhandensein einer Zwischenlage aus Filz oder anderen schlecht wärmeleitenden Stoffen zwischen Druckkörper und Wandung die Heizeinlage unmittelbar an der zu beheizenden Wandung anliegt oder zum mindesten in der Nähe dieser Wandung in die Zwischenlage eingebettet ist.
3. Anordnung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinlage aus einem von elektrischem Strom durchflossenen Metallband besteht, dessen Breite vorzugsweise größer als die Breite der Barunterliegenden Rippe des Hohlkörpers ist.
4. Anordnung nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, ciaß der als Zugband ausgebildete Druckkörper selbst vom elektrischen Strom durchflossen wird.
5. Anordnung nach Anspruch .4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen das als Heizband dienende Zugband und das Holz eine gut wärmeleitende, elastische Zwischenlage gelegt wird.
6. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der als Zugband ausgebildete Druckkörper mit einer wärmeisolierenden Schicht versehen wird, die die Wärmeverluste nach außen herabsetzt.