DE84354C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 52: Nähmaschinen.

Schuhwerk.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. Januar 1895 ab.

Vorliegende Erfindung bezweckt die Verwendung von Nähmaschinen gewöhnlicher Art mit gerader Nadel zum Annähen der Sohlen an das Oberleder bei sogenannter gewendeter Arbeit, d. h. von solchem Schubwerk, dessen innere Seite während des Nähens nach aufsen gekehrt und nach Beendigung des Nähens wieder nach innen gekehrt wird.

Zu diesem Zwecke ist nach vorliegender Erfindung in einer kreisrunden Nadelplatte oder einem kreisrunden, geneigten Arbeitstisch ein .Stoffschieber vorgesehen, welcher aus in Nuthen im Umfang dieses Tisches laufenden Ketten besteht, die von einem Kettenrade angetrieben und mittelst einer Spannvorrichtung gespannt gehalten werden. Die das Antriebrad für diese Stoffschieberketten tragende Welle ist in einem der Neigung des Tisches entsprechenden Winkel gelagert und empfängt ihre Drehung von einer horizontalen Welle, mit welcher sie durch ein Universalgelenk verbunden ist.

Fig. ι

ist eine Seitenansicht und Fig. 2 eine

Vorderansicht der Maschine.

Fig. 3, 4 und 5 zeigen in vergrößertem Mafsstabe in Ansicht, Querschnitt und Grundrifs einen Theil einer der Ketten für den Stoffschieber.

In diesen Figuren bezeichnet α den Maschinenrahmen, b die Schwungradwelle, c die Welle zur Bethätigung der Nadel und d die Greiferwelle. Beide Wellen c und d werden von der Welle b mittelst Zahnradgetriebes angetrieben, wie aus Fig. 1 klar ersichtlich.

Der geneigte runde Tisch i, welcher gleichzeitig als Lager für das eine Ende der Greiferwelle d dient, ist auf einem auf der Grundplatte der Maschine befestigten Träger i¹ gelagert oder in einem Stück mit diesem gegossen. Der Träger i¹ ist behufs Aufnahme des Greifers entsprechend hohl gestaltet.

Die Stoffschieberketten j j laufen in Nuthen im Umfange des Tisches i und aufserdem um ein Rad k herum, welches auf der in einem Lager des Trägers i¹ geführten und geneigt liegenden Welle k¹ sitzt. Diese ist mit der horizontalen Welle / durch ein Universalgelenk Z¹ verbunden. Letztere trägt ein Schaltrad m, welches mit einer Schaltklinke in Eingriff steht, um das Stoffschieberrad k und die Stoffschieberketten j j zu bethätigen.

Behufs beständiger Spannung der Stoffschieberketten ist das Lager k'² in dem Träger z¹ verschiebbar angeordnet. An dem Lager ist eine Stange q befestigt, welche an ihrem unterhalb der Grundplatte der Maschine hervorragenden Theil von einer Schraubenfeder r umfafst wird, die sich einerseits gegen eine Schraubenmutter s der Stange q, andererseits gegen einen Ansatz der Grundplatte legt und bestrebt ist, das Lager k'² und damit das Rad k nach unten zu ziehen.

Die Construction des Stoffschiebers ist aus Fig. 3, 4 und 5 verständlich. Jede Kette besteht aus einer Anzahl durch Zapfen t¹ zusammengehaltener flacher Gelenkstücke t mit je zwei Zähnen if² ί"². Die einzelnen Zähne sind so gestaltet, dafs die gezahnte Oberfläche einen Winkel bildet, etwa wie in Fig. 4 gezeigt. Diese Ketten werden in Nuthen des Tisches i eingelegt, derart, dafs die höchsten

Kanten an der höchsten Stelle liegen und Zähne oder Vorsprünge bilden, welche das Heruntergleiten des Stoffes vom Arbeitstisch infolge des Druckes der Nadel verhindern.

Während des Nähens mit dieser Maschine wird das Arbeitsstück auf dem Tisch fest gegen die Stoifschieberketten und in solcher Lage gehalten, dafs die Nadel in die Rinne der Sohle eintreten kann, wobei jedesmal, wenn die Nadel aus dem Arbeitsstück heraustritt, die Stoffschieberketten dasselbe um die gewünschte Entfernung vorrücken.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Stoffschieber für Sohlen-Nähmaschinen mit gerader Nadel für gewendetes Schuhwerk, gekennzeichnet durch eine bezw. mehrere endlose Stoffschieberketten (jj), welche in Nuthen einer geneigten kreisrunden Tischplatte (i) geführt , mittelst einer Spannvorrichtung (q r s) straff gehalten und durch ein unterhalb genannter Tischplatte gelagertes Kettenrad (k) oder dergl. angetrieben werden, dessen Welle ihre Bewegung mittelst eines Universalgelenks empfängt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.