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Münzautomat, insbesondere als Spielzeug oder für Geschenkpackungen
Die 1?rfindung bezieht sich auf einen Münzautomaten, der in erster Linie als Spielzeug
oder für Geschenkpackungen Verwendung finden soll. Automaten für alle möglichen
Zwecke sind in den verschiedensten Ausführungen bekannt. Sie sind im allgemeinen
sehr kompliziert ausgeführt und mit einer großen Zahl Sicherheitseinrichtungen gegen
unbefugtes Benutzen versehen, so daß derartige Geräte nur in Frage kommen, wo sich
ein großer Aufwand rentiert. Andererseits ist es eine Erfahrungstatsache, daß der
Spieltrieb, besonders bei Kindern, darauf gerichtet ist, die Gegenstände des allgemeinen
Gebrauchs in verkleinerter Ausführung mit grundsätzlich den gleichen Wirkungen als
Spielzeug bzw. zur reinen Unterhaltung zu benutzen. In diesem Falle können viele
Einrichtungen, die bei gewöhnlichen Automaten zum Teil unerläßlich sind, wie Münzprüfer
u. dgl., mehr oder weniger in Wegfall kommen oder doch wesentlich vereinfacht werden.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen Münzautomaten zu schaffen, der
weitgehend die eingangs gestellten Anforderungen erfüllt, sich grundsätzlich wie
ein Großautomat handhaben läßt und dennoch in seiner Herstellung so einfach und
billig ist, daß er als Spielzeug oder Geschenkpackung in Massenfertigung hergestellt
werden kann.
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Erfindungsgemäß wird, bei Verwendung einer mit einer der Anzahl der
Verkaufsgegenstände entsprechenden Anzahl von Mitnehmerstiften versehenen Drehplatte,
ein am Gehäuse schwenkbar gelagerter Hebel vorgesehen, der eine Aufnahmevorrichtung
für eine eingeworfene Münze aufweist, die in der Aufnahmevorrichtung durch einen
der Stifte der Drehplatte gehalten wird und beim Schwenken des Hebels diesen über
den genannten Stift mit der Drehplatte kuppelt und beim Zurückgehen des HebelsunterVerbleiben
derDrehplatte in der neuen Stellung freigegeben wird und abfällt.
Drehplatten
mit Stiften sind an sich bei Automaten bekannt, ebenso ist es bei anderen. Ausführungen
bekannt, die Münze selbst als Mitnehmer zu verwenden. Neu ist dagegen die besondere
Art und Weise, in welcher die in die Münztasche eingeworfene :Münze unmittelbar
durch Schwenken der Tasche bzw. des mit ihr verbundenen bzw. durch sie gebildeten
Hebels die Drehplatte weiterschiebt. Diese Konstruktion zeichnet sich durch besonders
geringen Aufwand und einfache Herstellung bei sicherer Wirkungsweise aus.
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Es empfiehlt sich, den Schwenkhebel mit der Münze unter der Wirkung
einer Rückzugsfeder beim Loslassen des Hebels selbsttätig wieder in seine Ruhestellung
zurückzuführen, wie dies an sich bekannt ist, und ferner die Schwenkbewegung durch
Anbringen von zwei Anschlägen am Gehäuse auf einen solchen Wert zu begrenzen, daß
die Drehplatte gerade um den gewünschten Betrag weiterbewegt wird, wenn der Schwenkhebel
einmal angezogen und wieder losgelassen wird. Die Anschläge lassen sich sehr bequem
durch Umbiegen ausgestanzter Lappen des Automatengehäuses herstellen.
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Obwohl es an sich möglich wäre, bei entsprechender Konstruktion den
Schwenkhebel selbst mit einem nach außen ragenden Griff zu versehen und ihn unmittelbar
zu schwenken, so wird doch nach einem weiteren Merkmal der Erfindung der Hebel durch
eine besondere Zugstange betätigt, die quer zu ihm angreift und durch einen schmalen
Schlitz nach außen geführt ist. Diese für die Zwecke der Erfindung haarnadelförmig
gebogene Zugstange ist an ihrem Jochende mit einem Zugring versehen, der einerseits
verhindert, daß die zusammen mit dem Schwenkhebel unter Federzug stehende Zugstange
ganz in das Gehäuse hineingezogen wird und der andererseits sich bei Nichtbenutzung
flach an das Gehäuse anlegen läßt, so daß er nicht sperrig wirkt. Die Zugstange
bildet durch ihre Haarnadelform einen Führungsspalt, in den ein Mitnehmerstift der
Drehscheibe eingreift, wobei der Stift zu der haarnadelförmigen Führung im Ruhezustande
so angeordnet ist, daß eine Drehung der Drehplatte ohne Münzeinwurf bzw. ohne Betätigung
der Zugstange nicht möglich ist. Auf der einen Seite ist die haarnadelartige Führung
jedoch durch eine Kröpfung unterbrochen, durch welche der die Führung der Zugstange
bewirkende Mitnehmerstift seitlich austreten kann. Dies tritt ein, sobald durch
den erwähnten Schwenkhebel bzw. die Münze auf einen der übrigen Mitnehmerstifte
und damit auf die Drehplatte ein Drehmoment ausgeübt wird und, falls zugleich die
Zugstange bei ihrem Anziehen eine solche Stellung erreicht hat, daß der Mitnehmerstift
die Kröpfungsstelle passieren kann. Da der Schwenkhebel über die Münze mit dem zugeordneten
Mitnehmerstift, hinter den die Münze greift, im starren Eingriff sich befindet und
eine Drehung der Drehplatte erst dann möglich wird, wenn die Zugtange ein genügendes
Stück herausgezogen ist, ist die Zugstange mit dem Schwenkhebel durch eine Feder
derart verbunden, daß die Zugstange ohne Drehung der Drehplatte wenigstens bis zur
Austrittsstelle für d@#n Mitnehmerstift verschoben werden kann. Während dieser Z°it
wird das Drehmoment der Drehplatte in der Zugstangenfeder zunächst gespeichert,
in dem Augenblick aber, wo der Zugstangenmitnehmerstift die Kröpfung erreicht, freigegeben
und bewirkt den Durchtritt des Mitnehmerstiftes durch die Kröpfung und die Weiterbewegung
der Drehplatte bis in die nächste Drehstellung.
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Die Münztasche ist vorzugsweise genau in der Mitte der Drehplatte
angeordnet, was nicht nur technische und bedienungsgemäße Vorteile hat, sondern
auch dem Ganzen ein gefälliges Äußere verleiht. Andererseits wird zur besseren Raumausnutzung
im Innern des Ge ; häuses der Drehpunkt des Schwenkhebels außerhalb des Mittelpunktes
der Drehplatte angeordnet, so daß der ganze zwischen dem Kranz der Mitnehmerstifte
verbleibende Raum von dem Schwenkhebel mit der Münztasche und der Zugstange ausgefüllt
ist. Die eine Wand der aus Blech hergestellten Münztasche ist an ihrem die Münze
aufnehmenden Ende rechtwinklig umgebogen und bildet dadurch von zwei Seiten einen
Halt für die Münze, während diese auf einer dritten Seite, wo die Wand der Münztasche
teilweise weggenommen ist, von einem der Mitnehmerstifte gehalten wird. Sobald die
Münztasche beim Loslassen der Zugstange zurückbewegt wird, verliert die Münze infolge
Entfernung von dem Mitnehmerstift ihren Halt und fällt, unterstützt durch die Trägheitswirkung,
zu Boden.
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Die Abstützung der Zugstange gegenüber dem Schwenkhebel durch eine
Feder wird dadurch ermöglicht, daß die Zugstange, die mit ihrem Hauptteil dicht
unterhalb der Drehplatte verläuft, damit sie einen guten Eingriff mit den Mitnehmerstiften
erhält, an ihrem dem Schwenkhebel zugekehrten Ende abwärts gebogen und unterhalb
des Münzeinwurfs durch den Schwenkhebel hindurchgeführt und an der Rückseite desselben
durch eine auf der Zugstange geführte Druckfeder abgestützt ist. Die Durchführungsöffnung
im Schwenkhebel ist reichlich bemessen, um geringe .Winkelbewegungen zwischen Zugstange
und Schwenkhebel zuzulassen. Das ganze Gehäuse einschließlich der Drehplatte wird
nach einem besonderen Merkmal durch eine wulstartige, in der Mitte vertiefte und
an dieser Stelle den Münzschlitz aufnehmende Haube überdeckt, die vorzugsweise durchsichtig
ist, um die Verkaufsgegenstände überblicken zu können. Sie wird durch Bajonettverschluß
an dem Gehäuse befestigt und in der eingerasteten Stellung durch ein Schloß verriegelt,
dessen Schlüsselloch für den zugehörigen Schlüssel nur bei einer ganz bestimmten
Drehstellung und jeweils nach vollständigem Umlauf der Drehplatte zugänglich ist.
Der Automat kann auf diese Weise nur in seiner Endstellung und lediglich mit Hilfe
des nur dem Besitzer zur, Verfügung stehenden Schlüssels ge- i öffnet werden.
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Die Erfindung wird an Hand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel
noch näher erläutert. Es zeigt Fig. i einen Querschnitt durch den Automaten, Fig.
2 eine Draufsicht auf ihn mit teilweisem Schnitt entlang der Linie 11-I1 der Fig.
i, Fig. 3 die Führungsstange in Ansicht, Fig. 4 die Art der Verriegelung der Haube.
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In den Figuren ist i ein topfartiges Blechgehäuse, das durch eine
durchgehende Bodenplatte 2 mit umgebördeltem Rand nach unten abgeschlossen ist.
Der obere
Teil i weist einen nach innen ragenden flachen Rand 3
auf, der als Auflager für eine Drehplatte 4 dient. Die Drehplatte 4 besitzt in der
Mitte eine Aussparung 5 und ist durch Zwischenwände 6 in eine Anzahl Fächer, im
Falle der Abbildung neun Fächer, eingeteilt, die zur Aufnahme von Verkaufsgegenständen
dienen können. An der Unterseite der ringförmigen Platte 4 sind in gleicher Anzahl
wie die Zwischenwände 6, Mitnehmerstifte 7, 7' , 7° usw. angebracht, welche einen
Kranz bilden, der eben leicht in die mittlere Öffnung des Gehäuses i eingebracht
und durch den Bund 42 der Öffnung zentrisch gehalten werden kann. Am Boden 2 ist
bei 8 ein Schwenkhebel 9 gelagert, der aus Blech und vorzugsweise aus einem Stück
- zu einer Tasche io zusammengebogen ist, die zur Aufnahme einer Münze dient, welche
auf einer aus dem Blech gebogenen schiefen Ebene ii in eine Stellung rollt, die
bei 12 durch einen strichpunktierten Kreis angedeutet ist. Das Blech der Tasche
io ist an dieser Stelle auf der einen Seite entfernt und mit einer an die andere
Seite sich anschließenden rechtwinkligen Umbiegung 13 versehen, gegen welche die
Stirnfläche der Münze anliegt. Die Münze wird nach der einen Seite hin von dem Teil
14 des Schwenkhebels und auf der anderen Seite von einem Stift 7 der Drehplatte
gehalten. An einem flach auf dem Boden 2 verlaufenden Winkelarm 15 des Schwenkhebels
9 greift eine Feder 16 an, die bei 17 am Boden 2 befestigt ist und die bestrebt
ist, den Schwenkhebeld entgegengesetzt derUhrzeigerrichtung zu drehen und ihn dadurch
in seine Ruhelage zurückzuführen. Um die Schwenkbewegung des Hebels 9 zu begrenzen,
sind aus dem Boden 2 kleine Lappen 18, i9 ausgestanzt und rechtwinklig hochgebogen
und dienen als Anschläge für den Hebel 9, und zwar 18 als Ruheanschlag, i9 als Anschlag
bei der Betätigung. Der Schwenkhebel 9 ist unterhalb der Münztasche iö mit einer
Durchbohrung 20 versehen, durch welche mit Spiel <las Ende 21 einer im wesentlichen
haarnadelförmig gebogenen Zugstange 22 hindurchgeführt ist. Das Ende 21 dieser Zugstange
stützt sich durch eine übergeschobene und an der Zugstange verankerte Feder 23 gegen
den Schwenkhebel 9 ab. Die Zugstange 22 verläuft in ihrem Hauptteil, der haarnadelförmig
gebogen ist, dicht unterhalb der Oberseite 3 des Gehäuses i bzw. der Drehplatte
4, nur das Ende 21 ist abwärts gebogen und, wie erwähnt, unten durch den Schwenkhebel
9 hindurchgeführt. Das Joch 2:1 des haarnadelförmigen Teils ragt durch eine kleine
Öffnung 25 des Gehäuses i nach außen und wird hier von einem Ring 26 umfaßt, der
ein Durchrutschen der Zugstange 22 in das Innere des Gehäuses verhindert und gleichzeitig
als Handgriff zum Betätigen der Zugstange dient. Er kann bei Nichtgebrauch flach
an das Gehäuse gelegt werden. Die Zugstange besitzt bei 27 eine nach abwärts gerichtete
Kröpfung, die so breit und so tief ist, daß im Bedarfsfalle einer der Stifte 7 bequem
durch diese Kröpfung hindurchtreten kann. Das Gehäuse i weist an der Stelle 28 einen
Absatz auf, auf den eine Haube 29 aufgeschoben werden kann, die aus durchsichtigem
Material besteht und eine wulstförmige Form besitzt, so daß sie mit entsprechendem
Abstand sich vollständig über die ringförmige Drehplatte 4 mit ihren durch die Zwischenwände
6 gebildeten Kammern für die Verkaufsgegenstände wölbt. Die Haube besitzt bei 38
eine Öffnung, durch welche jeweils ein Verkaufsfach entleert werden kann. Der mittlere
kreisförmige Teil 30 kann undurchsichtig bzw. mit einer undurchsichtigen Platte
überdeckt sein, um die technische Inneneinrichtung zu verbergen. In diesem mittleren
Teil 30 ist ein Münzschlitz 31 vorgesehen, welcher der Münztasche io genau
gegenüberliegt. Die Haube 29 ist am Umfang mit einer Anzahl von abwärts gerichteten
Greifern 32 versehen, die durch entsprechende Schlitze 33 am Absatz 28 des Gehäuses
i hindurchgreifen und beim Drehen der Haube nach Art eines Bajonettverschlusses
von dem Gehäuse i gehalten werden. Diese Lage kann durch ein einfaches, am Gehäuse
angebrachtes Riegelschloß, dessen Riegel 34 in eine entsprechende Öffnung 35 der
Haube eingreift, gesichert werden. Das zugehörige Schlüsselloch 36 ist nur bei einer
bestimmten Drehstellung der Drehplatte 4 zugänglich, nämlich dann, wenn die Öffnung
37 in der Drehplatte sich genau über dem Schlüsselloch 36 befindet. Normalerweise
ist also das Schlüsselloch von der Drehplatte 4 völlig überdeckt und wird erst zugänglich,
wenn die letztere sich um volle 36o° gedreht hat, was gleichzeitig bedeutet, daß
der gesamte Inhalt des Automaten entleert ist.
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Zur Inbetriebnahme wird nach Lösen der Verriegelung 34,35 zunächst
die Haube 29 abgenommen, die Verkaufsfächer werden gefüllt, die Haube wieder aufgedeckt
und der Riegel 34 durch den Schlüssel in die Verriegelungsstellung gebracht.
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Wird nun eine Münze, insbesondere ein Io-Pfenhig-Stück, in den Münzschlitz
31 eingeführt, so fällt es in die Münztasche io und auf die schiefe Ebene ii, an
der es abwärts rollt bis in die in Fig.i gezeichnete Lage 12. Hier wird die Münze
einerseits durch die Wand 14 der Münztasche bzw. des Schwenkhebels und dessen Umbiegung
13 und andererseits durch den Mitnehmerstift 7 in senkrechter Lage gehalten. Beim
Ziehen am Ring 26 wird zunächst nur die Zugstange 22, in deren haarnadelförmige
Führung 39 der Mitnehmerstift 7b eingreift, in radialer Richtung ein Stück nach
außen bewegt. Dabei erfolgt ein Spannen der Feder 21 der Zugstange, bis die Kröpfung
27 den Mitnehmerstift 7b erreicht. In diesem Augenblick wird die durch die Feder
23 gespeicherte Druckkraft bzw. das Drehmoment des Hebels 9 wirksam, der Stift 7b
rutscht durch die Kröpfung 27 hindurch und die Drehplatte dreht sich nunmehr zwangsläufig
im Uhrznigersinne weiter, da sie über den Schwenkhebel 9, die Münze 12 und den Mitnehmerstift
7 mitgenommen wird. Die Drehung wird durch den Anschlag i9 begrenzt. Da in dieser
Lage die Zugstange 22 ziemlich weit herausgezogen ist, ist der nächste Stift, z.
B. 7°, bis an die Zugstange etwa in deren Stelle 4o heranbewegt worden. Das Ende
41 der haarnadelförmigen Zugstange 22 befindet sich jetzt soweit außerhalb des Kranzes
der Mitnehmerstifte 7, 7° usw., daß eine Berührung des erwähnten Stiftes 7° mit
diesem Ende nicht stattfinden kann. Wird jetzt der Griff 26 bzw. die Zugstange 22
losgelassen, so wird letztere durch die Feder 16 und teilweise auch durch die Feder
23 wieder in ihre Ursprungslage zurückgebracht. Dabei verliert die
:Münze
1ä auf der einen Seite ihren bisher durch den 1litnehmerstift 7 gegebenen Halt und
fällt rückwärts ab. Während des Loslassens der Führungsstange 22 wird der inzwischen
bis an die Zugstange herangeführte nächste Mitnehmerstift, z. B. 7a, in die haarnadelförmige
Führung 39 eingeführt und verriegelt die Drehung der Drehplatte so lange, bis eine
neue Münze eingeworfen wird.
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Die Stifte 7 haben eine solche Länge gegenüber der Münze 12, daß kleinere
Münzen wie etwa 5-Pfennig-Stücke nicht gehalten werden, sondern sogleich umfallen,
so daß auf diese Weise auch eine '.Münzprüfung durchgeführt wird, deren Einzelheiten
dem Benutzer aber nicht erkennbar sind. Somit ist der Automat auch gegen mißbräuchliche
Benutzung genügend gesichert, wobei, wie erwähnt, die Anforderungen, da es sich
in erster Linie um einen Unterhaltungsgegenstand handelt, nicht zu hoch gestellt
zu werden brauchen.